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Sächsische Elbzeitung : 28.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192401283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19240128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19240128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-28
- Monat1924-01
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 28.01.1924
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ächsische Elbzeitvng Druck »nd Vcrlaa, Sächsische Elbzettung, Alma Hieke — Verantwortlich: K. Rohrluppe» Ll-Ia« »Sbere »-wall. «treU, Bttrttbt^Srxuq verechllgl de» »ILt ,»« N0r„ung de» prelle« oder zum «ulvroch a-I Llcleruua der Zeitung. «In,rigenvre!» Nn Moldmari,: Die «gefallen« 42 mm deellc PetttzeNc IK Plemilg, si>r au«w»rtige Nus leanseber 20 Pfennig «.'> mm beeile «eklamezeile 5," Pfennig. Dabellariicker Satz nach beionderew Darts. Bei Wiederholungen enisprechender Rabatt. — Anzeigenannahme für alle in und ausländischen Zeitungen. Mcrnfpncherr Bad Schandau Nr. 2 Draht»Anschrift: Elbzettun» Bad Schandau Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kletnhenners» darf, Krippen, Lichtenhatn, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwiß, Prosten, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch« führe, sowie für das Gesamtgebiet der Süchsisch-Böhmischen Schweiz Erscheint tilg!, nachm. I Uhr mit Au«nabme der Sonn- n. Neiertagc. Bezugivrel« für die Woche vom AI. I. bt« 2.2. tu» Hau» gebracht «c, Gold Psg für Selbstabholer 40 Sold Ps. Linz. Rümmer ld Bold,Pf. Bei Produktion»« perteuerungen. Srhähungen oer Löhne «. Mairrialienpieiie dehalien mir un« da» Recht der Nachsorderung vor. Tageblatt sür die Diese« Blatt «uthült di« amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz GEmetudeverbands-Gtrokonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau n Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Vad Schandau, Montag, den 28. Januar ^9^ Nr. 23 68. ^ahrg. Paris. Der Vorsitzende der Berliner ständigen Kom- Mission des Garantieausschnsses, Professor Hagnenin, ist in Paris an Herzschlag gestorben. Belgrad. In Versccz im Banat ist der lebte Präsident der russischen Duma, Rodzianto. acstorben. Frankreichs „schwarzer Rann". Gewiß, Poincarü wackelt; aber ob er fallen wird, 08 nicht, ist doch für uns gleichgültig. Ebenso gewiß, tritt ein anderer an seine Stelle, Briand, Barthou, so können wir vielleicht auf etwas mehr äußerliche Konzilia»;, aber doch nicht auf eine andere politische Konstc"ation rechnen. Es wird schon wieder deutlich, daß man in Frankreich seinen zweiten Trumpf auSspielcn will, die sogenannte Siche- rungsfrage. Im „Figaro" äußert sich ein Anonymus über die Lage der deutsche n A r m e c. Immer das alte Lied: die Reichswehr sei durch zahlreiche Freiwillige „zwecks Unterdrückung der kommunistischen und nationalistischen Putschversuche" verstärkt worden; aber diese Freiwilligen habe man nicht wieder entlassen. Dabei passiert dem „Figaro" doch das Pech, daß er die Stärke der Reichswehr, wie sie. der Vertrag von Versailles scstsetze, auf 150 000 Mann beziffert, während sic doch bcstimmnngsgcmäß tat sächlich nnr 100 000 Mann zählt. Und da er die durch Frei^ willige verstärkte Reichswehr mit 170 000 Mann angibt, so ist diese ganze „schwarze Reichswehr" laut „Figaro" — 20 000 Mann stark. Z i ts r e, F r a n k r e i ch! Und nun gar die Polizei! Die stände jetzt unter dem Befehl der Divisionsgeneralc; das gehe bin und her und her und hin zwischen den beiden, Polizei und Reichs» wehr. Sagt der „Figaro". Aber nun gebe es noch eine ganz schwarze Reichswehr; das seien die irregulären Formationen. Und die seien nicht weniger als 500 000 Mann stark. Das wären also alles in allem — wenn der „Figaro" recht hätte — 670 000 Mann und dazu die Schupo mit 150 000 Mann. Das heißt also etwa soviel wie das aktive sran» zöftsche Heer beträgt Zittre Frankreich! Uno Waffen habe dies deutsche Heer, Waffen im Überfluß! Sagt der „Figaro". Nicht etwa Wassen aus dem Ausland gekauft, sondern „in zahlreichen Gegenden, in Magdeburg, Kassel und Stettin könne die Kriegsindustrie wieder ausgenommen und gegcbcnensattö zur vollen Leistungsfähigkeit gesteigert werden," kurz, Deutschland arbeite mit unverdrossener Hartnäckigkeit an der Schaffung einer nationalen Armee, die mit Maicrial im Überfluß ver- sehen werde. Nur darum hätten die Nachbarn Deutsch lands das größte Interesse daran, sich gegen jeden kriege rischen Eventualfall zur Wehr zu setzen. Sagt der „Figaro". Immer hat man ja die Welt graulich zu machen ver sucht mit der Gefahr eines „deutschen Angriffs", hat gerade Barthou vor 2-L Jahren auf der Washingtoner Ab rüstungskonferenz furchtbare Geschichten über deutsche Rüstungen erzählt, die das arme friedcnsliebcnde Frank reich verhindere, abzurüstcn. Und das alles trotz der eifrigen Schnüffelarbeit des Herrn Nollct und seiner Konn Missionen, trotz der Mithilfe deutscher und fremder Spione. Man muß derartige Artikel, wie sic der „Figaro" bringt, nicht etwa als sclbstgcglaubtc Wahrheit auffassen, sondern muß daran denken, daß im Mai die Wahlen zur französischen Dcpulicrtenkammcr statlsinden. Der „Bloc national" braucht also Wahlparolen; die Debatte in der Kammer zeigt, daß es bisher noch keine hatte. Also zieht man die großen Register der „SichcrnngSsragc". wird die Opposition „entrüstet" beschuldigen, daß sie die Früchte des Versailler Friedens, die „Verteidigung" gegen das rcvanche- schnanben'oe Deutschland nicht wahren wolle. In die schön« Frucht des Ruhrcinbruches ist die Made des FranksturzcS gekrochen; also kann man damit „keine Blumentöpfe ge winnen", wie der Berliner sagen würde. Mau sucht sich daher eine anoere Plattform sür die Wahl. Mau mag sagen, daß eine derartige Wahlparole kindisch und albern, ja, für Frankreichs „Größe" geradezu beleidigend ist; — tut nichts. Auf die Masse der Franzosen macht die donnernde Phrase immer noch Ein druck — so ängstigt n.an sie also mit dem „schwarzen Mann" an der Ostgrenze. Für eilige Leser. * Der erste Sachverständtgenansschnb der ReparallonSkom« Mission wird Dienstag, 29. Januar, der zweite Mittwoche VO. Januar, aus Paris in Berlin erwartet. * Di« Bremer Bürgerschaftssitznng beschloß mit 55 gegen 47 Stimmen den Senat zu ersuchen, bet der Ncichsrcgierung die Aufhebung des Belagerungszustandes zu beantragen. * Zwischen der Negierung der südafrikanischen Union und «wer deutfclnm Delegation ans Südwcstasrika ist eine Regelung hinsichtlich der Naturalisierung und der staalsrcclsilicknm Stel lung der früheren deutschen Slacttsangchörigen im Mandats- geb et znstandcgckommcn. * Wie verlautet, beabsichtigen die Franzosen, den allgemei nen Belagerungszustand über die Pfalz zu verhängen und eine Militärdiktatur zu errichten. * In den Jndnstricbczi^cn des NhcwlnndcS bat sich der Streik Weiler ausgedehnt »nd die Gefahr eines Gcsamtstreils ist noch nicht überwunden Die Grundzüge der Politik Macdonalds. Die englischen Vorwürfe gegen Frankreich. Paris, 27. Januar. Der Direktor des Quolidicn halte eine Unterredung mit dem englischen Premteuninister Ramsay Macdonald. Dieser sagte: .Man wirst Frankreich die Nuhrbeichnng vor, die nach unserer Ansicht die Haupiursache der wtelichasttichcn Notlage ist. die heule ans England lastet. Man wirf! Frankreich vor, daß e» nicht ge nügend Rücksicht ans die höheren JMtrcssm Europas genommen habe und daß es gar keine Rück ich, ans die besonderen Juterissen Englands nimmt. Außerdem wird nach der allgemeinen Ansicht die moralische und finanzielle Unterstützung, die Frankreich den kleinen Nationen sür ihre Bewaffnung «macdeihen läßt, eineu neuen Krieg unvermeidlich machen. Frankreich entnervt unser Volk, das sich in aller Aufrichtigkeit fragt, ob es sich nicht in die Not wendigkeit verletzt steht, seinerseiis militärische Vorbereitungen zu treffen und neue Allianzen zn suchen." Macdonald sagte weiter: Er wolle nicht von der Beunruhigung sprechen, die die Geschäftsleute nud die Arbeiter angesichts gewisser größerer industrieller Kombinationen hätten, deren Vorhandensein man meldet nnd die gegen England gerichtet zn sein Icheinrn. Er wolle auch nicht von der Bennruhigung sür die eigene Sicherheit sprechen, die pon Engländern angesichts der ungeheuren Lusirüstmigen Frar krcietrS empsnnden werde. Ader er müsse lagen, daß die besten Geister benmnisigl und mißtrauisch seien. E« sei die Ausgabe der jetzigen Negierung, die Gefahren abznlchätze», die der von ihm, Macdonald, gekennzeichnete Zustand herbetsühren könnte. Seine per- iönltche Ueberzeugiing aber lei daß im Grunde grnommcn das eng. lisch« und daS französische Volk Freundschaft sür einander empfänden nnd daß die gefährliche Wolke die Henle ansstcige, von einem gegen seitigen Mißverstehen der wirklichen Bedittwisse und der wirklichen Wünsche heriührc Man müsse sich offen aue spreche», wodurch man, wie er glaube, alle Mißverständnisse beseitigen könne- Macdonald erklärte alsdann: Er glaube utcht, daß die Sach- verstälidtgeuauöschüsse in dem cngeii Nahmen, den man ihrer Aktion gegeben habe, befriedigende Lösungen schaffen könnten. Aus die Frage, ob die englische Regierung Vorschlägen werde, den Ausschüssen einen giößeren Spielraum zu gewähien antwortete Macdonald: .Wir werden abwanen, bls die AnSichüsse selbst die« verlangen. Wenn sic cS tun, werden wir wahrscheinlich ihre Forderungen unterstützen." Ans die Frage, ob Im Falle der Weigerung d«r französischen Negie rung die englische Negierung eine Konferenz mit wcitergehenden Be fugnissen voischlagen wcrde, antwortete Macdonald, er könne im Augenblick nur sagen, wenn sich Meinungsverschiedenheiten mit der franMschen Negiernng ergab«», würde man mit ihr verhandeln. Der Interviewer fragte Weiler, wenn die Berichte der Sach« verständtgenausichüsse voiltegen, werde dann die englische Negiernng hinsichtlich der Revaraiioi Szahlungeu nnd der Sicherheit Frankreichs der sianzösischen Negiernng bestimmte Vorschläge nnlerbrcitcn? Auf diese F age gab Macdonald folgende Antwort: .Obwohl ich ganz bestimmte Ansichten über die beiden Fragen habe, glaube ich, mlch nicht offen ans diese oder jene Prozedur festlegen zu können, ohne vorher mit meinen Kollegen verhandelt zu haben. Ich zögere aber nicht, zu ei klären. daß nach meiner innersten lieber- zengnng auch die släiksten Rüstungen Frankreichs niemals genügen werden, die Sicherheit des sramösischen Gebiet» zn gewährleisten. Ich wünsche, daß Frankreich anfhört, sein Vertrauen einzig nnd allein aus die miltiärische Macht zu gründen, und daß es begreift, Weichen giößeren Schutz eS im Völkerbünde finden könnte. Der Eintritt Deutschland» in den Völkerbund würde für Frankleich im Osten die beste Sicherheilibürgschaft sein." Aus die Bemerkung über die Räumung des Ruhrgebiets antwortete der Premierminister: Wir werden demnächst den Realitäten gegenüber, gestillt werden oder wir werden uns an den Abgrund führen lassen. Die französische Ruhrbesetzung bringt keinem Boiteil, weder Frankreich, noch England, noch irgend jemandem, aber sie birgt in sich die Keime sür alle möglichen Kalamitäten. Man spricht von Sicher heiten, aber wenn der augenblickliche Zustand andauerte, wird tnan, ehe 20 Jahre vergangen sind, sehen, welcher Art von Sicherheiten die Ruhrbesetzung Frankreich ge geben hat. Wir müssen an die Zukunst und an die Er haltung des Weltfriedens denken. Wir dürfen weder die materiellen noch die psychologischen Faktoren außer acht lassen. Es wäre ein großer Irrtum, anzunehmen, daß man auf längere Zett ungestrast eine Nation in ihren Interessen schädigen oder in ihrem Stolz erniedrigen kann." Aus die Frage, ob Macdonald der Ansicht sei, daß die deutschen Demokraten ausrichttge Pazifisten und aufrichtig geneigt seien,Reparationen zu zahlen, antwortete er, er fei dcss-n sicher. Aus die fernere Frage, ob die Demokratie bald die reaktionären Parteien in Deutschland beherrschen könne, antwortete Macbonald: „Wir Arbeiter haben die Absicht, eine Politik zu betreiben, dte, soweit cs in unserer Macht liegt, der deutschen Demokratie den Ausstieg zur Re gierung erleichtert Wenn man aber behanlich eine Politik betreibt, durch die man den deutschen Reaktionären in die Hand spielt, dann wäre das eine Torheit, die allen teuer zu stehen käme, den Franzosen, den Engländern und ganz Europa." Aus die Frage nach der Meinung Macdonalbs über die separatistische Bewegung im Nhetnlande und in der Pfalz, antwortete dieser, seine Ansicht sei sehr einfach und sie sei die von ganz England. „Wenn eine separatisti sche Bewegung spontan aufsteigt, dann geht uns das gar nichts an. Aber wenn diese Bewegung durch eine aus wärtige Macht in Szene gesetzt wird, dann sind wir der Ansicht, daß der Frtedensvertrag von Versailles verletzt ist und wir werden uns hier sormell weigern, diese separatisti sche Regierung anzuerkennen, dte mit solchen Mitteln ein gesetzt worden ist." * Venesch als Vermittler. Berti». 26. Januar. Wie die Chicago Tribune ans London berichtet, versucht De. Beuelch, zwischen Poincare und der neuen engiischcu Negierung ein Einvernehmen in allen wichtigen aktnellen Fragen herzuncllen. Macdonald wünsche seine Poliilk zunächst auf folgender Grnndlage zn führen: 1. Sofortige Zulassung Dentschland« znm Völkerbnnd. 2. Lösung des Problems der Sicherheit Frankreich» dadurch, daß die Sicher heit vom Böikeibuud zu garauiiereu ist, wobei Engiaud bereit sein würde, Fiaukreich b.sonderc Lichcrheilcu zuzngestcheu. Drr Berichterstatter der Chicago Tribuue fügt hinzu, Macdonald habe »roße» Jnterisse für da» denilche Volk, er weide aber nicht znlassen, daß die deutsche Negierung von SiinneS oder ihm gleich gesinnten Persönlichkeiten ancgeübt werde. Die eifrige Sachverständigenkommission. Paris, 27. Januar. Der erste Sachverständigcnansschuß har die beider, Ciscnbabufachmänncr Acworth und Lcvcrvc noch einmal angchört. Die beiden Herren sollen in etwa zehn Tagen dem Sachvcrstäwdigcnauösckmß nach Berlin folgen. General Dawes hat auch noch sür Montag, den Tag der Ab reise nach Berlin. -Wei Sck"»»«» nnberaumt. Weiberregimeni in -er Pfalz. Berlin, 27. Januar, Über weibliche Einslüssc ans die französische Politik in der Pfalz veröffentlicht die Sonntags-Nummer des Berliner Tageblatts interessante Angaben. Bezeichnend sind fol gende Sätze: Die Frau des Generals de Metz spielt eine wichtige Nolle. Sic steht-in unmittelbarer Fühlungnahme mit maßgebenden Hintermännern der „Action Franyaisc", die n. a. auch der Bewegung Dr. Dortens großzügige Mittel zur Verfügung gestellt haben. Es ist ein öfsentliä-es Geheimnis, daß Frau dc Metz an entscheidenden Beschlüssen ihres Mannes einen wesentlichen Anteil hat und damit die ganze Haltung des Generals außerordentlich beeinflußt. Scparatistendrohnngen gegen Clive. L » d w i g S h a fc n, 27. Januar. Ein Scparattstcnsührcr hat gegen den englischen Generalkonsul Clive die Drohung aus gesprochen: „Wenn Clive wieder nach München lonnnt, wir»» er.« »bedingt nn, die Cckr gebracht werden." Sonderbündler in Ketten gelegt. Speyer, 27. Januar. Im Ncgicrungsgcbäudc Meurer,« chic separatistische Besatzung, um höhere Löhne zu erzielen. Die Führer flohen zu den Franzosen. Diese entsandten marokka nische Soldaten, die 60 Meuterer gcsangcn nahmen und in Ketten schloffen Arbeiisbereitschafi. Z w c ck m ä ß i g e, nicht theoretische Fcstlcgung. Der sozialpolitische Ausschuß des Ncichswirtschastsrats beschäftigte sich mit der Frage der Arbeitsbereitschaft. Nach längerer Aussprache wurde ei» Antrag der Arbeitgeber an genommen, daß der i» der Verordnung vom 21. Dezember 1923 nicht erläuterte Begriff der Arbcitsbercitschast Wege» der weitgehenden Verschiedenheit der Verhältnisse der ein zelne» Gewerbe zweckmäßig, nicht theoretisch festgclcgt werden soll. Bernfsgruppen oder Gewerbezwcige, in denen regelmäßig oder in erheblichem Umfang bloße Arbcitsbercitschast vorlicgt, solle» durch Verhandlun gen der beteiligten Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus tariflichem Wege oder im Fall der Unterlassung mit Hilfe des A rb e i t s m i n ist c r s fcstaestellt werden. Oie geptanie Zivisprozeßreform. Nicht durch das Ermächtigungsgesetz. Der Ncichsjilstizministcr hat in einer Besprechung mit führenden Mitgliedern der Neichstagssraktionen eine Ver ständigung dahin erzielt, daß der im Reichsjnstizministerium ausgcarbeitcte Entwurf einer Zivilprozcßrcsorm nicht im Verordnung s Wege auf Grund des Ermächtigungs gesetzes erlassen, sondern zunächst dem Rcchtsausschnß des Reichstages zngcleitet wird. Hier soll er in derselbe» Sitzung berate» werde», i» der ei» Antrag Schiffer über Prozeßreform, der von vornherein eine gesetzliche Rege lung anstrebte, verhandelt wird, und von dort ans soll er dann an das Plenum gelange», so daß eine rcichsgesctzliche Ne»regcl»»g des Zivilprozesscs erfolgt. Nur für den Fall, daß eine Verständigung mit den Parteien nicht zu erziele» ist, hat der Reichsjnslizmmister sich die Möglichkeit eines Rückgriffs ans das Ermächtigungsgesetz Vorbehalten.
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