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Dresdner Nachrichten : 04.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189304042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-04
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.04.1893
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38. Jalmvuiq. «uil. 56.000 Ltuk. «.-«» Vukk« rmr«« -- -X— Norlernl« it»ut«odv Ul»t C?d«v>ot» »«pk»tü»o 8vkn«I<L«r, N«I>etIkdI»tr»i,*« I« (KI. llLuekd-rns). Livdo's SserLärmsiL (radrik: I.kLlll Lieds io vrvLäsL), >I>»^ >» Ii>.I>I>7u!-'" u/ ls.l t'«»8v»li» Siitglielli» zz«c.cu, 8tnlil,«n»t«»pluugi umi 8elrnr«-rvorrlnull« Iil«vlt, rvircl nur^-or i» -», ' >-! !. !>u >.m^ >>» fta- biriuelr u»eb m OViiulianelu!» a 4 50 LI. z-vliolmt äureii <ti« 4potl,o1«vu. k>§- Lau > vrli»i>>,'(!: „»!«>» « « Qtrei«1A6 1 »rnsrs Mdk uuä M- Vz« Ml örm, Dresden» 1803. ,js >'it»z;« » »t«tio»o 1 t. ^Is >«r>r»r«>rr««r-«^r - ->-« >;, « MMiIieiI.iii8tilIt „IIiei'eüielikNl" N VVükjiilinz.Viirü-'ig m d ^«Mr Lükw ll » » » I Z ^ok^ustv, ssvLtillcjoül« 1^«, voUsILväl^ ssSkedlULt, iowittoo ävr R ^ "H*» , . ., T ksrrlioktrtvQ ^V:»Iäuv^vv. ^üi Xervoolirrm^s uvä für Arred- K 2 sorU-< will imek Llu3.8>. kodott L ^otm. .^l iMON^l'. .^. Icur krovbsllti omzikoblsn. ^ii«!l>uitt «i-tksilt dorsitvilli^t äsr ^llstLltti-vinx'tnr vr. I4»n/». S«Z« vi Meiitzr VernlekolunKS -^ustLlt von VUo VMWor, W^»IItvo«trus«i; t 1606. s. Rr. 84 Kpic«rt: o-r-»" Neueste Drahtnachrichten. Hosnnchri rtcn. Dresdner FrühjahrSrennen. Bismarck-Geburtstagsfeier. Tagesgeschichte. Einweihung des Annaberger Stadltheaters Modenbries. Sectenwesen. Die Jesuiten. Die Jesuttcnfroge ist eine hervorragend religiöS-volttischr Frage. Tie ist eine Frage iür Kaiser und Papst, für Staats männer und Theologe», für Krieg und Frieden unter den christ lichen Böllern. An diese Frage kann nicht objektiv genug heran- gelrelen werde», denn Jeder, der sie vom rinseilige» Partcisland- Punkt auS ansaßt, der verdirbt sie mir. Die dem katholischen Bolle aufgegebene Lonnig: „Wir wollen die Jesuiten wieder haben, den» sie sind Ordensleute, und die geistlichen Orden sind eine Einrichtung der katholische» Kirche." ist gerade so viel werth wie das altenglisch« vo popor^. Bilden die DomInicaner-PntrcS den» keinen Orden und war die Einführung der Jnguisition des 13. Jahr hundert- durch Gregor IX. nicht auch eine Einrichtung der katho lischen Kirche? Wie würden die Nltramontanen sich wohl gebe» den, wenn sie zur Konsequenz in ihren Forderungen gezwungen werden könnten ? ES würe überhaupt zu beklagen, wenn bei der Behandlung dieser Frage im Reichstag es bei einem Geplänkel verbliebe, das verwirrt statt zu belehren, verletzt statt zu überzeugen. ES mutz eine historisch politische Beleuchtung der Frage an dessen Stelle treten und in grotzem Stil geführt werden. Wir können, schreibt die .Köln. Ztg.". an das.Für" und .Wider" mit um so größerem Ireimuth herantrete», weil die Geschichte des Jesuiten ordens völlig ausgedeckt vorliegt und allen Versuchen einer Ueder- treibung oder Bemäntelung der Thatsachen ihr unparteiisches Ur- theil entgegensetzen wird. Datz die Jesuiten in Deutschland bis zum hohen Norden hinauf bei den Evangelischen die bestgehaßten Patres sind, beruht haupt sächlich darauf, datz die Gründung des Ordens in dir Zeit der deutschen Reformation siel. Biele glauben, datz gerade der Re formation halber dieser Orden gestiftet worden sei. Die Sache wurde so, aber sie war nicht so. Die Gründer Ignatius vo» Loyola. Franz lavier, Lainez, Salmeron, Bvbadilla, Lefevre und Rodriguez hatten sich gröbere und gewaltigere Ziele gesteckt. Sie mochten wohl von den Anfängen der deutschen Reformation etwas gehört haben, aber in demselben Jahre 1531. in welchem Luther seine Bibelübersetzung beendete, fanden die vorgenannten Genossen sich in Paris zusammen, »m in der Marienkirche von Montmartre daS seierllchr Gelübde zu einem geistlichen Kreuzzug nach Palästina adzulegen. Diese romantische Idee, mit der sie die verunglückten Kreuzzüge aus ihre Weise erneuern wollten, war nur die Vorfrucht eines noch größeren Planes. Die Eliverbunge» der Portugiesen in Indien sowie die Entdeckung Amerikas zeigten ihnen mehrver hettzende Missionen: Ehina und Japan wurden ebensallS in de» Bereich der Plane gezogen. Als sie nach sechsjährigen Werbungen und Borbereitungen aller Art ihre Ordensregeln dem Papst vor- legtrn und am 17. September 1540 die Genehmigung in Nom erhielten, waren sie äußerst betroffen darüber, datz ihre „Compagnie Jesu" nur auS 60 Mitgliedern bestehen durfte; aber nun änderte sich die Scene. Während man im Jahre 1518. als der Earbinal- Legat Cajetan wegen der These» Luther s nach Deutschland ge schickt wurde, in den höheren geistlichen Kreisen Roms spottete: »Der Papst bekümmert sich zuviel um den Wittenberger Mönch, in dreißig Jahren wird kein Mensch mehr von ihm reden," hatte man bereit- einsehen gelernt, datz der Dominicaner-Orden mit seinen Ketzergerichten nicht mehr helfen könne, zumal .die deutschen Fürsten die Sache deS MvnchS ergriffen hätten"; als der RcsormationS- gedanke nun auch die Schweiz. Frankreich und Italien ergriff, da wurde die Beschränkung der Zahl aufgehoben und der Gesellschaft Jesn die freieste Ausdehnung gestattet. Nach Indien zogen einst weilen nur Rodriguez. Bvbadilla und Laverius. Der anfängliche und auch jetzt noch fortdauemde Hauptzweck der Gesellschaft war und ist kein geringerer al»: die Scharten des kirchlichen Schwertes wieder auszuwetzen, an die erste Zeit der Sendung der Apostel anzuknüpfen und so. gleichsam wieder vo» vorn anfangcnd, die römisch« Kirche zur Universalkirche zu erheben und der päpstlichen Gewalt alle Fürsten und Böller zu unterwerfen. I Der Jesuitenorden wollte Asien und Afrika für die katholische Kirche erobern und gleichzeitig das eben entdeckte Amerika: und daß Alle- im Gewände der Armuth und nur mit dem Kreuz und dem Evangelium bewaffnet! ES war lürwahr ein erhabener, groß artiger Gedanke, der kaum ans menschliches Wägen und Uebcrlegen. sondern nur auf die Begeisterung einer in Goll erglühten Seele rurückzusühren ist, bei der das Vorhaben schon zum Sieg und jede- Htndcrnitz zum Sporn wird I unS aus der Geschichte deS Ordens entgegen Ihre Nachfolger Aber das reichte noch nicht. Um die Arme ganz frei zu haben, schuf er sich eine eigene Moraltheologie, ohne auf die alten Kirchen Väter Rücksicht zu nehmen. Drr Orden schwang sich selber zu einem neuen Kirchenvater auf; seine Casuisten wurden nicht blo' von der Autorität des Ordensgenerals gedeckt, sondern einzelne, die sich durch scharfsinnige Arbeiten hcrvorgcthan batten, wurden selber eine Autorität. Die Casuistik der Jesuiten beruht nicht auf einer einheitlichen Anschauung. Sie ist mit einem Album zu vergleichen in das der Eine mit seinen strengen, der Andere mit seinen laxen Entscheidungen sich eingetragen hat. Aber Alle, auch die sich widersprechenden, sind probabel. Der unheimlich praktische Geist, den die Jesuiten über dieses Album ihrer moralthcologischen Ent scheidungen auSgcgossen haben, steckt ln Ihrer Wabrscheinlichkells- lehre Diese bezweckt zunächst, alle ihre Ordensmitglirder, unter denen in Sachen der Moral der Eine sehr strenge Ansichten hat, wogegen der Andere einer milderen oder auch laxen Auffassung zuneigt, dahin zu bringen, datz sie ihr subjektives Gewissen den Entscheidungen der Casuisten unterordnen. Eine sehr probabl Meinung ist die strenge — eine wenig probable Meinung dagegen ist die laxe Meinung von einer Sache! aber beide Meinungen sind von gleichem Werth, wenn sie durch die Autoritäten des Ordens gedeckt sind. Huber kennzeichnet diese Probabilitätslehre treffend in folgendem Satz: In der Praxis läuft sie darauf hinaus, die Stimme deS Gewissens durch die Rabultstik deS bösen oder schwachen Willens zu ersticken und durch dle Berufung aus eine äußerliche Lehraulorität daS eigene Nrtheil in Fragen des sittliche» Lebens anfzuhcben. Die Wiederherstellung drr mittelalterlichen unmittelbaren Herr schaft Gottes und die Errichtung einer katholischen Wcltmonarchir, das sind die Ziele, die sich der Orden steckte, als der MiisionSeifer seiner frommen Gründer in den Heidenländern schöne Erfolge hatte. Die Lenker und Letter des Ordens wußten eö schon aus der Kirchcngeschichte, datz die Belehrung der Böller eine lange und saure Arbeit ist, wogegen die Bekehrung der weltlichen Gewalthaber und namentlich der absoluten Herrscher Alles mit Einem Schlage sichert. Man konnte diese Könige salben, krönen und sie nach ihrem Tode sogar heilig sprechen, aber sie mutzten cs einsehen lernen, daß sie ihre Krone vom Papst zu Lehn trugen. Der Kompromitz mit einer störrigcn weltlichen Macht, den man nach der Reformation auch wohl die Thron- und Altar-Idee nannte, war deS Prinzips un würdig Wir beugen die Kniec! mntzte Trumps bleiben. Es mußte daher die Ausgabe der Jcsuilen sei», das Köliigthirm von GottcS Gnaden nicht mächtiger werden zu lassen, als es für den Dienst der Kirche hinreichte: rS slelS an seinen Ursprung zu erinnern und ihm die Vvlkssorwernnetät i„, Falle der Noth entargenzrrstelleir. Die Lehren deö Aristoteles über die Slaatspersassnng verband schon Thomas von Aauin mit de» tbeokralischen Ansprüche» des PapslthirmS. Gregor VII., die beiden Jnnocenze III. und IV.. Honifaz VIII., die Jesuitenväter Mariana, Bellarmin, Snarez, San und viele andere wollten in den weltlichen Gewalten mir Diener des Papstes sehen. Saa behauptet sogar mit Zustimmung des Ordens, datz ein katholischer Priester niemals einer MajestätS- velerdigrmg bezichtigt werden könne, well er unter keiner weltlichen Gewalt, sondern nur unter dem Papst stehe. Alle diese Lehren vertbeidrgt der Orden noch letzt, wie man dies aus seinen Organen, der Civiltä Cattollca. den Stimmen aus Maria Laach u. s. w. ersehen kann. Persönlich nehmen wir den Jesuiten diese ihre An sichten und Bestrebungen nicht übel: sie kämpfen für die Verwirk lichung einer Idee, die ihre Seele erfüllt. Sie werden sich auch nicht ändern, denn der Ausspruch ihres Ordensgrnerols: „Sie sollen sein, was sie sind, oder sie sollen nicht sein!" gilt für sie bis zum Nichtsein. Aernichrettz- uv» Henimrech-Vertcht«. Paris. Carnot bot Dnvuv, Nnterrlchtsmlnister im früheren Kabinet, die Bildung eines Ministeriums an. Dupuy nahm an. Paris. Man versichert, datz Mölinr nach der Konstitnlning des Kabinet? eine Erklärung abgcben wird, wonach die Regierung alle offenbaren Härten im Zollregim mildern würde. — Man glaubt, das Portefeuille eines FinanzministerS würde Jules Roche angeboten werden. Gent. Der Sozialistenkonaretz nahm fast einstimmig eine Tagesordnung an. wonach die früheren Beschlüsse betreffs des allgemeinen StinnmcchtS nusrechlcrhalirn werden, ein allgemeiner Ausstand jedoch in dem Falle unterlassen werden soll, wo die Einschränkungen in Bezug ans daS allnkmeinc Stimmrecht aus schließlich ^auf daS Aller oder aus das Recht der Familicnvätcr, mehrere «tlnniien abzugcben, sich beziehen würde». Wenn man das MehrheitSvotinn den Grundbesitzern oder Denjenigen, welche ein Diplom über gelehrte oder künstlerische Bildung auswcisen, So treten Janatins und Vavcrius bewilligen würde, dann sollte der Generalrath der Arbeiterpartei . beauftragt werde», den allgemeinen Ausstand anzubesehlen. In p. Eynard'S „Funny Face knr kprrsi'kt knslkniiiniKiit» H sind, wie so viele andere fromme Genossenschoslen, gar bald ans den bi- heute unbekannt gebliebenen hehcn Berg gcrathen, von dem au» „alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeiten zu sehen waren", und haben — nicht widerstanden. Belief sich doch das jährliche Einkommen de- Ordens allein in Spanien mindesten- aus S'/i Millionen Franken zur Zeit seiner Unterdrückung. In Indien waren seine Retchthümer noch b-deutcnder. Was die Jesuiten in Südamerika an Ländereien, Biehheerden. Zucker siedereien. Siiberbergwerken und Kapitalvermögen besatzen, darüber berichtet« im Jahre 1647 drr Bischof Palafvx an den Papst Inno- «nz X. und fügt seiner Auszählung am Schluß hinzu: »Sie ver mehren ibee Macht »nd ihre Rcichthiimer so maßlos, daß, wenn sie in dieser Weise sorlsahi ?». di: Geistlichen noch bei ihnen betteln — di« Laien ihr« Pächter werde» — und die andere» OrdcnSleute dar ihren Thüren Almosen sannnrln müssen" Doch dies nur der Stadt herrscht vollkommene Ruhe. London. De» „Daily News" zufolge ist dle Erregung der Muselmanen gegen die Armenier in Cäsaren sehr groß, 50 Arme nier seien in - Gcfängniß gesetzt worden. OertlicheS «nb Sächsische». — Das gestrige Rennen a»f der Relcker Flur nahm in jeder Hinsicht einen gläiizenden Nerlauf und rückte unsere Stadt aus dem bescheidenen Rahmen der Rennen zweiten Ranges an eine der ersten Stellen. Wenn bei den srüheren Rennen die an fängliche Theilnahmr deS Publikums allmählich ganz zu verschwin den drohte, weil die Bctheiligung per Herrenreiter sehr viel, die unseres Offizierskorps Alles z» wünschen übrig Uetz, io hat sich seit gestern die Situation auf einen Schlag geändert. Es kamen aller dings dle günstigsten Umstände zusammen, »in ein volles Gelingen zu sichern. Ein herrlicher Frühlingstag — nur ein Icichlcr Schleier von Wolken zog sich gegen Mittgg über den Himmel, nm die Wirkung der Soinienstrahlen zu mildern. — DcrKal.Hos.die Generali tät. die Spitzen der staallichcn und städtischen Behörden, ein clc nebenbei. Der Jesniten-Orden v-riangte zur leichteren Erreichung ! ^nte^e^'u^ DE^!'^ von ans seines politisch-religiösen Zweckes besondere geistlich« Privilegien, gezeichnetem Renommee. ' ' mit diese» wurde er nachgerade von den Päpsten überschüttet.' tovirnng der Sachienhymne Ticiistag. 4. April. Königs. Hoheiten die Prinzen Georg. Fiiedrich August. Johann Georg. Max und Albeit, sowie Prinzeß Friedrich August erschie nen mit den Herrschaften vom Hofstaat. Kurz daraus traf auch Fhie Hoheit die Frau Herzogin von Schleswig Holstein und llrinzessin-Tochter Feodora ein. um au! Sitzplätzen drr öffent lichen Ziiichauertritzüne den Rennen beizuwohnen. Gegen V-3 Uhr verkündeten neue Klänge der Tnchsenbvmnc das Rabe» Ihrer Ma iestäten. Dem Viercrzua voran ritte» z vci Bcumle der König!, ptolizei und König!. Bereiter. Se. Majestät trug die Uniform sei nes Garderriler-Regiiiien!-, Jlne Majestät trug eine lila Robe mit grauem Ueberronrs und ein desgleichen Hütchen. Unmittelbar nach der Ankunft wurde» de» hoben Herrschaften die Herren voni Vor stände vorgestellt und von Sr. Majestät in der freundlichsten Meise begrüßt. Es waren die Herren Exc. Generalleutnant v. Kirchbach n»d Exc. Generalleutnant v. Minckwitz. Major z. D. v. Boxberg- Zschvrna. Rittmeister d. R. Baron v. Burqk-Schviiseld. Herr G- Dotti, Major PH. v. Haugk, Commerzienrath Hoesch, Conlul Knoop, Commerzienrath Naumann, Rittmeister z. D. Gras Rex- Zebista »nd Prcmierlciitnant a. D. v. Treskow, sowie der Ebren- ziclrichtcr Generalmajor Schnitze, der Bahnzeigcr Gras Vitzthum v. Ecknädt und Herr v. d. Becke Man bemerkte ferner Se. Exc. StaatSminIster v. Metzsch, Exc. Gras Chotek, Generalmajor v. Trritschke. Generalmaior v. Hammerstcin, den Obcrhosmcister Ihrer Maicstät der Königin Exc. v. Watzdorf, den Stadtkomman danten Generalmajor v. Zestdail, Ihre Excellenz die Oberhoft mcisterin v. Pfinak. Ihrer Majestät der Königin wurde beim Aus stieg zur König!. Tribüne von der» Töchtcrchen des Herrn Dotti ein prachtvolles Früblingsbougact von Eamelien, Rosen »nd Orchideen überreicht. Noch vor dem Beginn der Rennen hatte sich rin ungemein lebhaftes Bild auf dem Platze entwickelt. Die Züge, die alle fünf Minuten cintrolen, brachte» Tausende von Menschen herbei, in langen Colonnen nahten von der Stadt her die Equipagen, zahlreich, wir nie zuvor. Auch eine stattliche »leihe von Biererzüaen war zu bemerken. Die Tri- oünenplätze wäre» sämmtlicb beseht, auf dem ersten Platze war es schwer, die dichtgedrängten Schaaren dec Znsckrauer zu darchgrreren. Marr iah In dem farbigen Bilde zahlreiche Vertreter der iägffischen und preußischen Offizierskorps. DaS herrliche Frühlingswctter bot der D rmenwrlt eine mächtige Gelegenheit zur Vonuhning der Frühjahrs- ivilctten. Die Natur nahm wirklich, wie es Altmeister der Goethe in seinem Osterspaziergang schon anSdrücki, an Stelle der Blumen geputzte Menschen, um das Bild mit Farben zu beleben. Die Modefarben lila und arün waren natürlich vorherrschend. Am Totalisator entwickelte sich ei» bewegtes Treiben. Hier konnte man auch nm besten Oecrschau halten über die theilweise recht pikanten Vertreter und Vertreterinnen der Reichshauptstadt, unter denen sich einige Buchmacher von unverkennbar orientalischem Typus bemerkbar machten. Zwei Militärmusikkorps füllten mit ihren Weisen die Panse« aus. Rühmend hervorznhebe» ist auch, datz die materielle Berpsleguitg in de» vlestauratioiiei, des Rennplatzes vorzüg lich war. Der Verlauf der einzelnen Rcnirc» war säst durch weg höchst interessant. Bor Allem ries im Lichteiiwirlder Jagd rennen der Sieg von Presect alt »'meine Ucb'.rraichnng hervor, d» man hier ziemlich sicher AutresoiS als Favoriten angesehen hatte. Im fünften »kennen halte man große Hoffnimacn auf „Brrgblumc" gesetzt, ldic auch sicher erfüllt worden wären, wenn nicht der Reiter in einem Augenblicke, wo ihm der Sieg schon gewiß schien, gestürzt wäre. Auch im vielten Nennen stürzten bei der groben Steeplechase zwei Reiter, doch gelang es dem einen. Lentnant v. Elckitädt. sofort wieder in den Sattel z» steigen. W ii- ans am interessantesten gestaltete sich jedoch das Schlutzrcnnen, wo Lcninant Frbr. v. Fritsch und Lentnant v. Eyncud einen glänzen den Schlntzrecord zu Wege brachten. Von vornherein nahmen hier die Halbblulstute und der braune Hengst des Gardereiters die Führung, nm sie auch nicht mehr abzugebcn, obwobl ihnen in der Philemia ein tüchtiger Konkurrent zur Seite stand. Als beide Pferde das letzte Achtel der Bahn vor sich halte», hatte Leut nant v. Ehnard die Führung, die letzte Hücde wurde jedoch wieder a tomvo acnommen: abermals ging die Stute vor. da machte jedoch tm entscheidenden Moment der Hengst eine äußerste Anstrengung und wurde um eine knapve Kopflänge Sieger. Der Verlauf der sechs Nennen war im Einzelnen der folgende. I. Eröffnungs-Rennen. Bereinsprcis 1000 Mk. Jockev Rennen Distanz 1500 Mir. Dem zweiten Pferde 3M Ml., d-m dritten 200 Mk. Es starten 0 Pserde. Hrn. E. LindncrS „Wiidfeuer" 1., ^n. A. Nette's .Nanettc" 2., Hrn. I. Jäger's „Carmen" 3. Am Totalisator wurden für 10 Mk. A bezahlt. II. Lichtenwaldcr Jagdrennen. Bereinsprcis 1200 Mk. Jockey Rennen. Ter «sieger ist für 3000 Mk. käuflich. Distanz 3000 Mtr. Dem zweiten Pferde 300 Mk.. dem dritten 200 Mk. Es liefe» 7 Pferde. Hrn. Baldnin'S .Prefekt" 1.. Hrn. Hösch's „Anlrcsois" Leutnant v. Poncets „Nesta" 3. Tot. 93 Mk. für lo Mk. Ill Damen- Preis-Flachrennen. Ehrenpreis, gegeben von den Damen des Dresdner Rennvereins und Bcreinspreis 500 Mk. dem erste» Pferde, EbrenpreiS vom Verein dem zweiten Pferde. Herrenrrite» Distanz 1800 Mtr. Dem zweiten Pferde 300. dem dritten «» Mt Es starte» 1" Pferde. Leutnant v. Arnim'S „Jlicbill" I., Hr». I. Jäger's „Bullau" 2., Leutnant Hnpsclv's II. „SzeleS" 3.. „Jliebill" gewann leicht mit zwei Längen. Tot. lo : 21. I V. Große Elbthal-Handicap Stecple-Ehasc. Bcrcinspreiö 3000 Mk. Hcrrcnrettcn. Distanz 3500 Mtr. Dem zweiten Pferde 500 Mk.. dem dritten 300 Mk. E» starken 7 Pserde, von denen „Fininy > Face" trotz seiner Belastung mit 80 Kar. leicht gewann. Leutn Face" 1.. Leutn. v. Wuthenau s „Bellebelle" Leut», v. Arnim'S „Rockingham" 3. Tot. lO: 23. — V. Tolke- wttzer Hnrden-Renncn Bereinsprcis 1800 Mk Handicap Jockey-Rennen. Distanec 2000 Mir Dem zweiten Pserde 300 Mk. dem dritten 200 Ml. Es starten t Pferde. Hrn. Pb. Persch's »Mariner" 1.. Leumt. v. Wiilhenan'S „Erbprinzeß" 2 , Hrn. E. Ltndner's «Fra Diavolo" 3. Tot. 10: 46. — VI. Gustcl von Blasewitz-Jagdrennrn. Vereinspreis 2000 Mk., geritten von aktiven Offizieren der deutschen Armee. Dilta»; 3500 Mtr. zweiten Pferde 400 Mk.. dem dritten 300 Mk. 9 Pferde. Leutn. Frhrn. v. Fritsch's „Pont l'Evöqne" 1., Leutn. v. Eynard'S „Vandyre" 2 , Leutn. v. d. Knesebeck s «Philemia" 3. Tot. 10:89. — Am Ostersonntag trafen Ihre Durchlaucht die Prinzessin Adolf mit Prinzessin-Tochter Thekla von Schwarzburg- R » d o l st a d t und die in Dresden lebende Prinzessin Elisabeth von Schwarzbura-SonderSbausen znin Besuche >L-r. Durchlaucht deS Prinzen Emst von S bönbiirg-Waldcubnig in Gauernitz ein. und kcbrteii Abends nach Dresden zurück. Dir hohen Herrschaften § nahmen an dem im Schlotzgarlrn alljährlich stattfindenden Eier- s suchen regsten Antbeil. Im ganzen Deiitichen Reiche ist der Gcb » rIstag des worden verbot, i» 1 > M M 2 2- Z'L ^ §2 ZSSZ Den, ES starten 1.. Le Bald nach 2 Uhr verkündete die In sFürslen Bismarck in begeisterter Wette geleiert : das Nahen der Königs. Prinzen. Ihre' Da die Stille der Charwoche icdoch große Festlichkeiten I
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