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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 13.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189210136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18921013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18921013
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-13
- Monat1892-10
- Jahr1892
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für Amtsblatt die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. scheint DiniIIaq, Donnnßlag und Sonnabend und otrd am Abend vorder auigeaeben und «erjendel B.ertelladrdvret» i Mark auilchließttch Bolen« und Postaebüdren. «o. Kayrgang. Donnerstag, den 13. Oktober. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene KorpuSzelle berechne; und bi- mittag- ^2 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehenden Tage- angenommen. Die Entdeckung Amerikas. Am 12. Oktober d. I. wird in der ganzen civilisierten Welt die vierhundertjährige Ge denkfeier der Entdeck ung Amerikas in feier licher Weise begangen. Es soll nicht Aufgabe dieser Zeilen sein, in eine Würdigung dieses Ereignisses einzutreten oder eine historische Darstellung der denk würdigen Fahrt des Genuesers zu geben; sondern hier soll der geographische Verlauf derselben, welcher in Zeitungen bisher noch keine bildliche Darstel lung gefunden hat, unter Zuhilfenahme der hier beijrehenden Karte zur Anschauung gebracht werden. Als Kolumbus seine Weltreise nach Westen an trat, uni auf diesem Wege die bisher nur auf der Fahrt um das Kap der guten Hoffnung herum erreichte Küste Asiens bezw. Ostindien zu erreichen, hatte man von der Beschaffenheit des Atlantischen Ozeans und der ihn im Westen begrenzenden Länder nur eine höchst unvollkommene, völlig von der Phantasie beeinflußte Vorstellung. Die hier beistehende Karte des berühmten italienischen Ge lehrten Toscanelli, welche nach einer Kopie Behaims genommen ist, der ein hervorragender Deutscher und Kenner nautischer Instrumente war und einen berühmt gewordenen Erdglobus für seine Vaterstadt Nürnberg angefertigt hatte, giebt eine getreue Vorstellung von der Auffassung, die man in jener Zeit, vor nun vier Jahrhunderten, von der westlichen Hälfte unserer Erde hatte. Die Landgrenze» entsprechen, das zeigen die Küstenlinien Afrikas und Westeuropas (Spanien, Irland rc.), nur in rohen Umrissen der wirklichen Gestalt der Kontinente. In unserer Karte sind die Landgrenzen durch gekreuzte Schraffierung markiert, zum Unterschiede von der von uns be sonders in die Karte eingetragenen korrekten Ge stalt des amerikanischen Kontinents, welcher durch Uferlinien und punktierte Flächenzeichnung an gegeben ist. Westlich von Afrika liegen die Canarische» Inseln (Ounuriu), nordwestlich davon die ^roros, süd westlich die Capverdische Inselgruppe (Is. äs 6ado Vsräs). Weiter darüber hinaus nach Westen hatte man keine bestimmte Kenntnis des Ozeans; nach sagenhafter Darstellung sollte da selbst, wenn man ei» großes Krautmeer (die Sar- gaffo-See) durchschifft hatte, eine Insel -Intilig, liegen und in weiterer Westfahrt müsse man dann auf LipanAv (Japan) und zwischen einem Jnsel- archipel hindurch nach Inckia an der Ostküste Asiens kommen. Von jenem Archipel sagte die Karte: „dis linät man vil msrvvrmäsr von ssi'snsn u rrnäsrn tissdsn." Jene Ostküste Asiens (China) war möglichst genau auf Grund der da maligen Kenntnis Ostasiens nach Polos Reise festgelegt. Wenn man die Ostküste von Nordamerika auf unserer Karte näher ins Auge faßt, so treten dort einige schwarz markierte Gebiete hervor. Dies sind jene Teile, welche bereits von den Normannen auf ihren für damalige Zeiten weit gedehnten Meeresfahrten nach Westen entdeckt waren. Es sind dies Orönlanä, durch die Meeresstraße üilluullAÄAUp von Usllulrrnä geschieden; da neben liegend war die Landschaft Llarklanä be kannt, an welche sich Vinlsnä und 8vitra- MLNurrlunä schlossen. Man ersieht, wie weit nach Süden hinab die Ostküste Nordamerikas den Normannen bereits bekannt war, und zwar haben dieselben ihre Kenntnis der amerikanischen Küsten, die sich bis nach Florida hinab erstreckt haben soll, bereits Jahrhunderte vor der Weltreise des Kolumbus durch ihre Seereisen in der Zeit vom 8. bis 12. Jahrhundert gewonnen. Was nun die Reise des Kolumbus anbetrifft, so trat er dieselbe bekanntlich am 3. August 1492 von dem kleinen Hafen Palos an der Südwestküste von Spanien mit 3 Schiffen an. Es waren dies die drei sehr seetüchtigen Caravellen „Santa Maria", das Admiralschiff, ferner die Pinta und die Nina. Die Fahrt des Kolumbus ist in unserer Karte durch eine schwarze Linie ein getragen. Zuerst richtete Kolumbus den Kurs nach Süd westen, nach de» Canarische» Inseln. Dort mußte die Flottille wegen einer Schiffsrcparatur bis zum Anfang September verweilen, und erst am 6. Sept. konnte Kolumbus seinen Kurs nach Westen richten. Die Schiffe passierten das Sargassomeer und hielten die allgemein westliche Richtung bis zum 7. Oktober bei. Einmal nur wichen sie in nord westlicher Richtung vom Kurs ab (am 25. Sept.), weil man dort Land zu sehen vermeinte, jedoch war dies eine Täuschung. Vom 7. Oktober an steuerte Kolumbus nach Südwesten, und nach fünf tägiger Dauer, am 12. Oktober früh Morgens um 2 Uhr, ankerte man bei einer Insel, die Kolumbus San Salvador nannte. Es war dies die spätere Insel Guanahani. Unsere Karte bietet eine möglichst genaue Skizze des Verlaufs der Reise. Man sieht, daß Kolumbus so ziemlich auf direktestem Wege nach Westindien gelangte. Die Daten seiner weiteren Fahrt, auf welcher er auch Cuba besuchte, sowie die seiner Fahrten in späteren Jahren von 1493—1502, auf denen er auch die Nordostküste Südamerikas bis zur Mündung des Orinoccos entdeckte (1498), sind in der Skizze ebenfalls eingezeichnet. Auch ist die Region der nordöstlichen Passatwinde, südlich der Insel Bermudas, dort skizziert. Bekanntlich gab das fortwährende Wehen dieser die Schiffe nach Westen führenden Winde der Schiffsmann schaft Grund zu der Besorgnis, es würde ihnen eine Rückkehr nach Europa unmöglich sein. Aus Sachsen. Zschopau, den 12. Oktober 1892. — Für die gestern abend stattgefundene Ver sammlung des „Städtischen Vereins" hatte Herr Bürgerschullehrer Schröter sich in liebens würdiger Weise mit einem Vortrage zur Ver fügung gestellt, der das höchste Interesse der sehr zahlreichen Zuhörerschaft erregte. Herr Schröter hat sich seit „Jahr und Tag" damit beschäftigt, die Ursachen des bedauerlichen Bevölkerungs-Rück ganges unserer Stadt zu ermitteln, er hat soeben diese mühevolle Arbeit vollendet und trug gestern den ersten Abschnitt derselben, die „Allgemeine Sterblichkeit in Zschopau" behandelnd, vor. Redner stellte zunächst fest, daß Zschopau im Jahre 1874 die höchste Einwohnerzahl (8235) gehabt habe, seit 1875 aber um fast 800 Einwohner ruriick- gegangen sei. Diese Abnahme bis zum Verhält nis von 5,4°/° stehe in der sächsischen Bevölkerungs statistik einzig da. Er erkläre sich diese bedauer liche Thatsache zunächst aus dem Ueberwiegen des Wegzugs über den Zuzug; ein weiterer Grund sei der geringe Geburten-Ueberschuß, obgleich die Zahl der Geburten hier etwas größer sei, als die Durchschnittszahl des ganzen Landes, nämlich 44,75°/«« gegen 43,06. Der Hauptgrund der rück gängigen Bewegung der Bevölkerungsziffer aber liege in der außerordentlich großen Sterblichkeit, mit welcher unsere Stadt übrigens schon seit 1834 alle Orte Sachsens im Durchschnitt übertreffe. In Zschopau sterben jährlich 12 vom Tausend mehr als nach dem Durchschnitt des ganzen Landes.
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