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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060427021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906042702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060427
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906042702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-27
- Monat1906-04
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DK?«» «latt »tü d« Leser» von Dretzde, ^VT >G/G «»d U»-«du», a» Lage «rh« daeü» 1» ^NSAK VH zngestellk. während e« die Post-Abonnenten am Morgen w einer Gesamtausgabe erhalten. veriigzgeblldr: 2828,»r^ B»»> «de» G»»- mit, ' »»rMN» »„»»«, »^»N« II« er Znirasun« »nrt uukere ,»»„>»« m,b ««»««»». »» mib MmUaani nur »tnmav »Mt.»0NI. l»,ra> ,u«w«rlt,r»om. «IU»ni>n » VN. be». » NN. »0 NI. Ve» »Uimattger L«I«N«n, durch d» »ottvvtl. lobneBeKellaetd». Im Au«. i«n» «U «mvlrchrndrm SnMa,«. »t »ckdru« alter »ritt«!«. Onainal« V>ttt»t»i««»n «ur «u »e««>t»«r Lu»U»«an,«d» «.»rr«d. Nackr.'» »ISttta. KachtrOuttch« Lnnnrar» «»«»rüchr dleidrn unbrrückick»«!: Ltaiiuikrivt« wer«» »M auivewaürt. Tetearamm.«tritt,: N»»«Ich»e« Gr»«d»» Kegvürr-et 188V Druck und Verlag von Llepsch L Reichardt in Dresden. Flnresgen-cM. »imndm« von Antündl«un,«n dt« nachmitia,» s Ubr. Sonn- und vetena,» nur Martenlirate » vo» » tut '/»l Ulir. Dt» itpalUae Grund- «rite «ca. « Sltbr» » Nt,. Sn- ntiidtauiioen «ul drr Vrtvallrit« Sette «Lta : diesivalü,«3eUeauIDert leil« bv Nt,. al« Einaetantt Seile «0 Nt». kin N«n«rr» uach »,nn- u»d g«ter«a,e, l lösliche Grundteile so Nt,.. aut Vrivalteile «o Vch . Stvaiiige Seile »nt realeile und slu Eiichelsndi« Nt,. »»»«ärlcheAut- ka,e »ur ,e,en 8orau,de»alUua». Beteudlaller koken l«> VIenuche. 8-rirsprrcher: 5lr. U und «»SG. -auvtaelchttftSltelle: Marienstr.W MWIIl" MMlUültNlIlt vuniesl von kards 8i.arL Lon26utriort - - LM'srun Lw Ssdrauod ----- LosM Lon UoIiI§e8oIimk>.oL üos Uslsodös. - - -- Ar. »14. Lrikikl: Unser ikockducb rsiksskt von trau l ies Norxevdtt-ri, viril künsontiunß einer Slsyiol- kupsel unsere« t'Ielsok-lLrtrnlctss «« zeliekmsnn jl08teitlv8 /.oxedslllll. tmm k e». bis., ÜSLllU. Neueste Dralitbeiichte. Hofimchrichteii, Sichrr»ngskiiilichtu»aei, auf den Eiseiibahuen. Alldeulscher Veibuiid. I t»-», ttzlt», il 1 StzätzckL »Ter Evangelium»»", „Er »»>d leine Schwester". Berliner LezessiouSgusstcltuiig. Eidvcbeu in San Francisco. I «vT» 4lp»»ä I.»«"»)» Reucfte Tratztmcl-nnac» vom 26. April. Deutscher Neich-tag. Verl in. sPriv.-Tel.j Die S t e u e r ko mm i ssi on de» Reichstags «.--L- --- ' - den Fracht Der Bericht richterssatler, Alm. Held, "zur Ergälizung zurückverwiejen. Die Feststellung dr» Berichtes über die RcichSerbscl/aitSsteuer wurde dis Montag au-Sge,etzt. Dre Kommi>sion nahm dann in zweiter Lesung di« bereits ,n erster Lesung betchlossene Resolution an, die fordert: 1. eine Reform der Branntweinoesteuernng, 3. eine Erhöhung der Einnahmen der ReichSpost- und -Telegraphen- Berioaitung durch Maßnahmen, die aj die Beseitigung der im QrtS» nur Nachbarverkehr bestehenden «Äusnahmetaßlijte für Postkarten, Druckarhen, Warenproben und iGeschästSpapicre, d) die anderweitige Festsehung der Gebühren für oußerordent- ltche ZeitungSdeilagen zum Gegenstand« haben. Never die »n»eite Resolution entiuann sich «ine längere Debatte. Die vom Abg. Müller-Fulda iZentr.) beantragte Resolution wegen Ein führung einer Welmieucr lvurde aoaelchnr, nachdem der An tragsteller selbst den Gedanken der Weyrsteuer halte fallen lassen. Dtorgen wird über die Anträge auf einen Ä'alizoll und den er weiterten Antrag des Grasen Kanitz über ein« gestaffelte jkohlensteuer usw. verhandelt. Berlin. IPrio.-Lelj Die Budgetkommission de» Reichstags setzte die Beratung über das OffizierS-PeniwnS- gesetz fort. Die Beschlußfassung über die Äriegözuiage-Erhohung de» Unterbeamtcn uno üoer die Gesamtheit ihres zulästigen Jnvaliden-Einkommens wurde bis zur Beramng über das Mann» schostsgesetz ausgesetzt. Die Bestinimung, wonach die Bemessung und die Zahlung der Pensions - Gebuhrnisse nach den vom BiindeSrate festzustellenden Grundsätzen erfolgt, echielt den Zu vom Gericht geltend gemachten Aniprüche die Entscheidung der obersten MilitärvrrwaltunaSbehörde des Kontingents maßgebend sein. Auf Antrag des Aog. Erzberger wurde beschlossen, die Entscheidung einem Kollegium zu übertragen. Weiterocratung morgen. AuSstandSbeweanug i« Frankreich. Paris. Ter Ausschuß des allgemeinen Ardeiter- verbande» ließ heule nacht im Hinblick auf die geplante Maikundgebung Aufrufe anschlaaen, in denen es heißt, daß die bloße Propaganda für den Achtstundentag nunmehr beendet sei und daß es Lache der im Llindikat vereinigten Arbeiter sein werde, diese Forderung auch zu verwirklichen und -zu dieiem Zwecke nötigenfalls einen GcsamtauSstand zu veranstalten. In der Pariser Bevölkerung, besonders in den wohlhabenden Krei dre Läden nicht zu ostnen. Die Regierung hat umfangreiche Zorkehrunren getroffen, um die Rübe aufrechtzuerhalten. Der Ausschuß der Bauunternehmer bewilligte in einer gestern abend abgehaltenen Versammlung 1 Million Francs für die Prozesse, welche die Unternehmer, die ihre Arbeiter wegen des Ausstandes am 1. Mai entlassen wollen, eventuell zu führen hätten. Paris. Der Präsident Falliöres empfing gestern nack-^ mittag die Vertreter der Großindustrie, welche sich über die äußerst schwierige Lage beklagten, die ihnen durch die d«S Arbeitersyndikats bereitet werde. Umtriebe H o m b u rg v. d. H. An dem gestrigen Abendessen im Wies badener Theater beim Äaiserpaare nahmen außer dem Hessen auch der > 1 Uhr nachts . Homburg ein. Heute vormittag unternahm daS Kaiserpaar eine Spazierfahrt im Automobil. B e r l i n. In der heutigen Sitzung des Zcntralausschusses der Reichsbank wurde aus eine von der Versammlung gegebene Anregung vom Reichsbant-Direktorium geantwortet, :>aß der Status der Reichsbank eine erhebliche Erleichte rung aufweise, daß aber im gegenwärtigen Zeitpunkte ciue Herabsetzung des Bankdiskonts noch nicht ins Auge gesaßr i, er- den konnte. Erst müßten die Ansprüche des bevorstehend,m Ultimo erledigt sein und di« aus dein Geldmärkte infolge der bevorstehenden Einzeichnung aus die deutsche Anleihe und der Rückwirkung der Emission der russischen Anleihen obwaltenden anormalen Verhältnisse behoben fern. Der Zentrm-Ausschnß bewilligte schließlich die Lombardfähigkeit einiger Stadlanleihen. Berlin. iPriv.-Tel.j Kammersänger Theodor Bertram wird morgen zum letzten Male in der hiesigen Komischen Oper auftreten. Direktor Gregor hat den noch aut zwei Jahre lausen- den Vertrag mit Bertram gelöst, da dieser sich verpflichtet hat. in der kommenden Saison an der Frankfurter Oper ein Gast- spiel zu absolvieren. daS für nicht weniger als 30 Abende be rechnet ist. Wacher hierauf den Versuch wacher zu erschienen. fran Anna Elise a mittels eines, Beiles erschlagen uw gemacht, sich in der Sandgrube bei Grokzschocher zu crschiei. Vorher hatte er dem 34 Jahre alten Schlosser Hugo Nagler mittels Revolvers einen Schuß in den Rücken bcigeoracht. Das Motiv der Tat ist sedenfalls auf Eifersucht znrückzuführen. Otto tst ins Krankenhaus gebracht worden. Seine Verletzung ist an scheinend, ebenso wie die deS Nagler, nicht lebensgefährlich. Die Ottosche Familie hat drei Kinder im Alter von 8 bis S Jahren. Die Bluttat ist erst heute morgen bekannt geworden. Köln. fPriv.-Tel.) Der Petersburger Korrespondent der „Köln. Zta." erklärt gegenüber der innner mehr um sich greifen den Mißstimmung «egen Deutschland, veranlaßt durch die Sperrung des deutschen Marktes für die russische Anleihe, die russische Regierung halte sich von solchen deutsch feindlichen Gesinnungen fern. Witte habe letzthin noch aus das bestimmteste versichert, daß die Beziehungen zu den beiden befreundeten Monarchen und ihren Negierungen nichts zu wünschen übrig lassen. Er sei über die Beweggründe für die Stellungnahme der deutschen ReichSregierum« in der russischen Anleihefrage vollkommen unterrichtet und könne nur diejenigen bedauern, die darin eine unfreundliche Haltung RuMnd gegen- über erblicken oder daraus einen Grund für eine Spannung zwischen den beiden Nachbarreichen ableiten wollen. Hildcsheim. Der Domkapitnlar-Vikar Dr. Adolf Bertram wurde zum Bischof von Hildesheim gewählt. Magdeburg, schwerer neral- Arbeiter vorzunchmen. Köln. Wie die „Köln. Volksztg." meldet, teilte der Arbeit- geberverband für die Textilindustrie heute morgen seinen Mit gliedern telegraphisch mit, daß die allgemeine Aus- sperrung aufgehoben sei, nachdem von der Firma I. u. M. Meyer die Nachricht eingelaufen sei, daß ihre Arbeiter die Arbeit wieder ausgenommen Hobe«. Stuttgart. Ter Gemeinderat bewilligte in seiner heu tigen Sitzung für die Verunglückten in Nagold 3000 Mark, sowie je 500 Mark für die Verunglückten und die Hinter bliebenen derselben in Eourriöres und beim Ausbruch deS Vesuv. Außerdem beschloß der Gemeindcrat eine Svmpatbic- kundgebung aus Anlaß des Erdbebens in San Francisco: der dortigen Stadtverwaltung soll das Beileid der Stadt Stuttgart schriftlich ausaedrückt werden. Düsseldorf. sPriv.-Tel.) In Sachen deS Unfalls des Berlin-Kölner Schnellzuges veröffentlicht ein Passagier des Unglückszuges im „Gencrwanzeiger" eine Erklärung, wonach einer jener umgestürzten Wagen von Essen aus bereits derart geschaukelt habe, daß man die Notbremse zielten wollte. In Mülheim an der Ruhr wurde der Schaffner aus den Uebelstand aufmerksam gemacht und um sofortige Untersuchung gebeten. Der Schaffner erklärte, am Wagen sei nichts cmszusetzen. Kurze Zeit daraus kipvte der Wagen um, wobei ein das Eoup« ver lassender Reisender, wie bereits gemeldet, erschlagen wurde. Madrid. Ter Ministerrat befaßte sich heute mit den von Spanien auf der Konferenz von Älgeciras oin- gegangcncn Verpflichtungen. Der Minister deS Aeußeren. Herzog von Almodovar. gab einen Rückblick auf die Arbeiten der Konferenz. 'Die Minister berieten sodann über die Art der Durchfuhr»»« der Kvnsercnzbeschlüsse. Sie sprachen sich für, die sosortiae Durchführung der Beschlüsse auS. Die weniger dring lichen sollen einstweilen vorbereitet, jedoch ebenfalls in kurzer Frist zur Ausführung gebracht werden- London. Der Pekinger Korrespondent der „Times" telegravhiert, daß bei der Abreise des deutschen Gesandten Frei- herrn Mumm v o n S ch wa r z e nst e i n. der Montag aoend nach Tokio abreiste, um sein Begla»big»nasschreiben als Bot schafter zu überreichen, Ehinefen und Angehörige der Fremden- krlonien in greßer .Zahl zur Verabschiedung erschienen Ware». Tie Gesamtheit der Ausländer bedauert seinen Weggang. London. Das in Irland garnisonierende InniSkil - ling-Dragoner-Regiment Hot Befehl erhalten, im Mai nach Aegypten zu gehen. Wie die „Tribüne" meldet, ist der ersten Division des AldershotÄrmeekorpS der Befehl zu» gegangen, sich für die Mobilisierung bereit zu halten. London. „Taily Telegraph" meldet aus Tokio: Die yer- Handlungen Rußlands mit China sind zum Stillstand ge- kommen. Nachrichten aus Peking zufolge sind sie auf un bestimmte Zeit vertagt. Warschau. Bei der Mahl der Wahlmänner für die Reichsdnma siegte hier die Liste der polnisch-national-demo- kratischen Partei. OertlicheS uns Sächsisches. Dresden. 26 April. —* Am Dienstag abend hatte Se. Majestät der König in Bad Elster die Herren Amtshauptmann v. Boje-Oelsnitz. Badcdirektor Regierungsrat v. Alberti. Obersorstmeister Kanimerherr v. Römer. Bad Elster, Kammerbcrr v. Römer aus Neumark, Forstassessor v. Römer und Forstassessor Schwede. Bad Elster, zum Souper besohlen. Heute mittag 12 Uhr 27 Minuten iss der Monarch von Bad Elster wieder abgeressi und trifft nachmittags 4 Uhr 50 Minuten in Dresden ein. —* K ö n i g F r i ed r i ch A u g u st hat Herrn Oberbürger- meisterGeh.Finanzrat a.D. Beutler beauftragt, dem Ausschuß für die Errichtung deS König Albert-DenkmalS seine« Tank aus- zusprechen. —* Prinz Reuß-Köstritz, Sohn des Fürsten Hein rich XXIV., und PrinzHohenlohe wurden >n das V itz - thumsche Gymnasium ausgenommen. Prinz Reuß, der die Obertertia besucht, befindet sich in Pension bei Herrn vom Kunst NN- Wissenschaft. 1* ym König!. Hofopernhanse trat gestern Herr Krause Deutsche» LaiiveStheatekinPrag als bereitwilliger Stellveitreter deS indisponiert gemeldeten Kamnirrsänge»s Herrn Burria» in der Titelrolle des „Eva n grlimc, nn' auf. Der Gast batte in dieser Aufgabe leinen leichten Stand,, denn gerade der Mathias ist rS. den Herr Bnrrian mit zu seinen besten mid vollkommensten Leistungen zählen darf. Immerhin bat sich Herr Krause ehrenvoll und als dlstiiignirrter Künstler bewährt. Be,mochte er auch stimmlich in dem fortwährenven Flackern des Tones und dem etwas knapp bemessenen Wohllaute de» Organs nicht voll zu be- srirdigen, so blieb er in der Natmlichketl und rührenden Schlicht heit der Darstellung doch kaum etwas schuldig. Durchaus aner kennenswert waren dazu sein geschicktes Äuvassen in daS ihm fremd« Ensemble und die Sicherheit, mit der er sich in diesem zu bewegen verstand. Im übiigen wurde die Bvrstrllung uuter Herr» Hot» kapeUmeister Hägens Leitung in der üblichen, vortrefflichen Be setzung mit Herrn Scheidriuantel tJobanneSt, Frl. v. Chavanne Magdalena). Irl. von der Osten (M f* Refidenzthrater. Wohl nur um «rcht in Permanenz zu erklären, gab man CircuSstroße rasch noch ein andere» Stück. „Er und se Schwester ", dre vieraktige Posse von Bernhard Buchbinder, di« vor zwei Jahren schon im Central-Thrater ern p. t. Publikum böclssichst belustigt bat. Zu einem neuen kritischen Wafiengange for dert da» Opus, da» heute bereit» »um letzten Male gegeben wird, die Mühe der etwa» überstürzten Einstudierung also lkartha) rc. gegeben. U. 8t. in einer Person ist, eine Figur von eminent komischen Qualitäten machte, dre trotz de» starken Aufwandes drastischer Mittel, vor nehmlich im stummen SpiAe. immer natürlich, lebenswahr und möglich blieb, natürlich nur im Rahmen der tollen Komödie, deren verwegen« Unwahrscheinlichkeiten ja vor keiner, noch so Die wunderbare vorsichliaen Nachprüfung bestehen würden. D Natürlichkeit, dre !ci,lichte Selbstverständlichkeit sei Rieben, verbunden mrt der immer auf» neue überraschenden diskreten Pointier»««, auch gestern da» Beste und Schönste an der Leistung Girardis. Di« verzwickte Erzählung, mit der Flenj imNcdoktwnshnreau der „GroßenTrompete" den frommen Betrug rechtfertigt, durch den er seiner aelirbten und bewunderten Schwester zu dem heiß ersehnten Debüt verbelstn will, spricht hweig- ihm so einfach und doch so erschütternd komisch niemand nach. Schade nur, schade, daß em so große» künstlerische» Vermögen, wir eS Girardi zweifellos bedeutet, mag man sich zu der spezifischen Mener Note in seiner Persönlichkeit, die der Be- gabung deS Künstlers Grenzen diktiert, auch stellen wie man will, sich fast nur an solchen künstlerisch minderwertigen Auf gaben verschwenden soll. Man muß immer, wieder an Hofer denken, seinem A Publikum an seinem Wnrzelsepp, seinem SteinklopferhanS, dichterischen wie darstellerischen Großtaten, erstarken ließ. Daß man Girardi in Rouen dieser oder wenigstens ähnlicher Art nicht bewundern kann, ist zu beklagen, da man da» sichere Gefühl hat: dieser Schauspieler von so prononcierter Physiognomie kann viel mehr, al» HonSwurstiaden von Stücken zu einem kurzen EintagSrubme verhelfen. — Sonst braucht von der Aufführung nicht viel die Rede zu sein. Sie trug bei allem guten Willen der einzelnen Mitwirkenden zu sehr die Signatur rascher Arbeit zur Schau, als daß man sich kritisch ernstlich mit ibr beschäftigen könnte. Nur Frau Kattner. die immer Hilfsbereite, nie Ver- verdient kür ihr gar nicht zu verkennendes Bemühen, sagende, verdient für ihr gar nicht zu verkennendes Bemühen, den Dialekt» und sonstigen Schwierigkeiten der Niese-Nolle Herr u werden, sebhaste Anerkennung. Do» Publikum nahm den Zierakter mit freundlichem. Girardi bei jeder valsenden Gelegen^ heit mit stürmischem Beifall aus. IV. f* Tin deutscher F»rschungSreisender in Tibet. In das so geheimnisvoll verschlossene Tibet ist nenerding» ein deutscher Ge lehrter. Dr. med. Albert Tafel a»S Stuttgart von der chinesischen Provinz Kansu an» eingedningen. Dr. Tafel ist einer der letzten Schüler de» vor kurzem verstmbenrn großen Geographen v. Richt- hvsen «nd wurde von seinem Lehrer selbst in dessen eigene» For schungsgebiet China geschickt. Nachdem Dr. Tafel den Oberlauf ne» Hwangho ausgenommen hatte, übe»sch>itt er die tibetanische Grenze und gelungte im Januar d I. an den Kuku-Nor. den etwa 3800 Meter über dem Meeresspiegel liegenden großen See im nordöstlichen Tibet. Er wurde aber hier «m 16. Januar in einer tolschwaizen Nacht bei 30 Grad Kälte »nd eisigen Winde» von tibetanischen Räubern übessallen und mußte unter den giößlen Gefahren über da» Packe!» de» Ser» hinweg nach der chiuesischen ! Grenze zurückflieben. Bei dem Ueberfall verlor er 5 Pferde »ud 8 Par», auch liefen ibm dir meisten seiner Leute weg. er selbst erhielt einen tüchtige» Schn erthirb über den Kopf. Nach den letzten der „Deutschen Kolonial- und Ueberlee-Korreipondenj au» Tankarling unter de« 22. Jarurar zugehenden Nachrichten wird der kühne Forscher trotz deS mißglückten Vorstoßes von neuem nach Tibet einzudiiiigen und leine untersiichuilg der Quellen des Letzterer. Zeit in Indien aus. Berliner SezessionS-AuSstellung 1906. 8- L. Man mag zur Sezession stehen, wie man will, mau mag ibre Auswüchse belächeln oder entrüstet tadeln und selbst ihren besten Leistungen keinen Geschmack abgewinnen, das eine oeze elften Male wiederkehrenden Ausstellungen immer noch einem llg allgemeinen Interesse begegnen, so sehr stä dies auch im Lause So hitzige Kämpfe, eiten, wie ehedem, ent- end, daß sogar ein so wie Kaiser Wil sten» mit einzelnen g gemacyi hat und sich sogar von einem in Pari» lebenden „Sezcssionisten" Felix Borchardt kürzlich l>at malen lassen. Nebeubci oemcrkt ist dieses Gemälde io wenig glücklich cmSaefassen, daß cs darnach angetan wäre, die Abneigung deS Kaisers gegen die panzc, ibm mcht passend,- Richtung von neuem zu verstärken. Daß diese Tatsache aber mit der Richtung nicht» zu tun hat, beweist gerade di: eben eröffnet«; diesjährige Ausstellung der Berliner Sezession. Hier sind ganz vorzügliche und dabei doch zugleich modern realistische Bildnisse zu sehen, die hinlänglich beweisen, daß die leussionisti- sch« Malwcise dieser Kunst durchaus nicht abträglich fit. Hi,r wäre in erster Reihe Max Slevoät zu nennen, der zwei weibliche Porträt» und ein männliches ausgestellt hat, jedes in seiner Art hervorragend: ein wunderbar belebtes und dabei doch mit den einfachsten Mitteln geschaffenes Frauenbildnis, ein Porträt einer jungen Dame, deren weißes Kleid sich vom Grün der Laube, in der sie sitzt, wirkungsvoll abhebt, während der reizende Kopt von den Hellen Sonnenstrahlen beleuchtet wird, und nicht zuletzt daS Bild eines österreichischen Generals, der mit bezwingendem das Bttd eines osterreiamchen Generats, der mit bezwingendem Humor charakterisiert ist. Vor diesem Werke vergißt man alle Schulstreitigkeiten und gibt sich ganz der Bewunderung hin. Au. stark Po! ch Mar Li ... olemssche und bissige Festrede zur Er. Liebcrmann, dessen so gar nicht festliche, sondern öffMug der AuS-
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