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Dresdner neueste Nachrichten : 15.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191308155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19130815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19130815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-15
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.08.1913
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ZU Dxesdner Nzxzefte NakIJITFhIEc TM 111 Und We Tageszeltuna EngebirgssAusstellung. Von Dr. Johannes Ida-unteren Konto-tau, tin August. In Deutsch-Böhmen, diesem vom Andrang des Tfchechentuuis bedrängten Gebiet, muß von vorn herein jedes größere Unternehmen nationalen Charakter tragen und nationale Bedeutung ge winnen, weil hier iede regfatne Betätigung des ein zelnen wie einer größeren Menschengruope zugleich nationale Kraftäußernng ift. Jm Reiche ift das vielleicht ganz selbstverständlich man redet nicht weiter darüber, tft"sich vielleicht gar nicht der all-» genau-nationalen Wichtigkeit bewußt, welche auch die Augitellung eines engeren Landhezirks haben kann, und beachtet fie auö diefem selben Grunde auch bei wirtschaftlichen Unternehmungen ienfeitö der Reichsgrenhen nicht genügend. Mancher wird so an dem schlichtkräftigenDeutfchritterplakat, das, oft neben dem schwarz-gelben Säulenbild derLeipziger Baufachs ausstellung, sum Befuche der Komotauer Landes aewerbeiigau ein-lädt, achtlos vorübergehen. Und doch will ies Plakat an ein Unternehmen erinnern, das nicht wie die Ansstellungen im Reiche Resultat und Folge einer iabrelangen friedlichen Arbeit iit und Schaustellung bürgerlichen nnd gewerblichen Schaffens innerhalb eines Landes, das fich seit jeher der Ritze und politischen Ausgeglichenheit erfreut hätte. in Gegenteil, diese Gewerbefchau fällt in eine Zeit schwerer Kämpfe wirtfchaftlicher und poli tischer Art. Fast ift fie ein Aufraffem eine Anspan nunrg, Konzentration und Sammlung bedrängter Vol straft und der wohlgelungene Versuch der ge· werblichen Bevölkerungdgrupnen Deutichböhmens, lbr Können· ihre Leistungsfähigkeit inmitten natio naler Bedrängnis klar und sachlich kunsdsngeben freilich auch mit der sur-ersichtlichen Hoffnung, das die Schaustellung ihrer Arbeit nicht undeachtet bleibe. Unsd fo wendet fie sich nicht nur an Deutsch- Vshtnen selber, fandern auch an die reichsdeiftichen Kretfa die lich hier sicherlich eine Fülle von Un kchungen und neuen Kenntnissen holen können. und an alle, die irgendwie mit Teilnahme den schweren Kampf des Deutfchtumöin Oefterreich verfolgen. Und beachten-wert ist diefe Ausftellung wirk lich; schon in technischer Beziehung und der Fanoen äußeren Ilulage nach. Wie angenesm fiit die· M Oliederaaa in eine ein-tue rette bannt- Les 4593 10, s IZZU es ' 2967 su: · u« - 8 ko- «71 M sUfsnh Its-so I, Me- 12 2 Bis II Pf, II Pf- ) LAP- August Bebel. 0 Pf.· itlsl itter 12, Mk tttek 10,50Mk. Bachm Bei Itl. Abr usteiu 11, FWZI »aus san-u preis-n -·1. opp Ctzizd . u. malt I. 22638 Noth-I- tr. 155 sPassaaa Ists-im E 22477« Mk» Mo his- jiuv liesqu- - ims lostm » Mk. c sind cis-. 4914 alti e sotonels te kostet llr Dresdeu und Zapcichük aqyimättö Hs M» xät das Ausland Kote-is Tabellmspp 40 w· site weis-at lJe Rektameseile Mo I» mit Plabvorfckyttft 2 i . Bei Wie erkanntqu und abru uwizpen Nabatt nach Turm cblsstese llbr 20 Pf· uset es M »Um werd-Hur seien vranssesabluus guqu »amte« Ins das weinen an benannten Tagen uns Mike- wtt nicht Ist-knurrt Ziele-v ontfchå Auf ahe uns Usheitelunq von Insel-m Ist Unfulä If nfte htesduet mit Wirst-zung Fäusmkzeståstkmkzkten dsmttichesc stumme-u -on . e me M« Orts-naturelles- und irabatten a-. um« a Diele Rai-user umfaßt II Seiten-. Rom sehr Seiten snd W. Orest-set Gurt-estim- Ceite s. Wie wir bereits im größten Teile unsrer gestri geu Auslng bund sitt während des Drin-les einge gangenes Telearanim meldeten, ist A u auft Bel- el in dem Graubtindener Kurort Kassug, wo ihn seine Tochter pflegt-, 78 Jahre alt, an herzliiymunq nach kukzem Krankenlaaet gestorben Schon seit Jahren leantelte Bedel an einein Gallensieinleiden, und wer ihn da vor sich gesehen hat, erblickte einen mühen, welken Greis, der sich nur mühsam auf kechtetbieli, nur noch ein Schatten von ehedem war. Wieder-holt warfen ihn bestiae akute Ansälle seines uedels aufs Krankenbett, und auch auf dem letzten; sozialdemokratischen Parieitage wurde er von einems heftiger-, allerdings schnell vorübergehenden Unwohb ker befallen. Gleichwohl dam sein Vers-beiden un erwartet, da auch der sozialdemokratischen Presse diesmal von einer Verschlimmerung seines Zu standeg nichts bekannt geworden war; hatte er doch Max sich kurz vor seinem Tode beim Parteivorstand für den Jenaer Parteitag angemeldet. Mehr als bei jedem andern politischen Führer ist m August Bebel, dem jahrzehntelangen Führer und Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie, sein Leben nicht nur aufs engste mit der Geschichte seiner Partei verbunden gewesen, sondern ist gerade zu selbst ein Stück Parteigeschichtr. Seine vor einigen Jahren erschienenen Denkwiivdiakeiten zeigen das am deutlichsien. Sie sind, so hat die un abhängige Kritik übereinstimmend geurteilt, eine trockene, halb lehrhaste, halb geschichtliche Darstellung der Entwicklung seiner Partei, unsd seine Erlebnisse und Erfahrungen sind nur unter diesem Gesichtsss punkte von ihm ausgezeichnet worden. Was die Memoiren großer Staatsmiinner ost gerade so reiz voil macht, der Einblick in die intime Werkstatt rein persönlicher Empfindungen und Kämpfe, schlt hier sast völlig. Nur wo er von seiner Gattin spricht, deren Tod den schwersten Schlag für ihn be. deutete, klingen wärmere herzenstiine durch. Das dürstige, elende und kurzlebige Dasein seiner Eltern aber Vater wie Stiesvater waren merkwürdigeri weise aus dem Unterossizierstande hervorgegangen, und in einer Kasematte der preußischen Festung Köln stand, wie er mit leichter Ironie hervorhebt, die Wiege des späteren bittersten Militärseindcs - regi striert er als objektiver Berichterstatter. Seine Freundschaften sind alle nur durch das gemeinsame Interesse stir die Partei geschmiedet, der Bildungs hunger des jungen Drechslergehilsen und -meisters, der nur die Volksschule besucht hatte, ist rein partei politisch orientiert. Eine innere Entwicklung wird bloß in den Jünglingsjahren sliichtig skizziern Nach einer kurzen Zeit bürgerlich demokratischer An bångerschast wendet sieh der junge Bebel den Lassalles schen Arbeiterbildungsvereinen zu, bei denen er in Leipzig in kleinerem Kreise zuerst lernt, Führer der Masse zu werden, bis er sum Marxisinus übergeht nnd aus dieser Grundlage die sozialdemokratischel Partei gründen dilst. Und aus diesem Standpunkte —-—— GLI- Mk lot-to D Mk. IF IVle imstlsaltor Ittlhcilved nich-steckenb l) krumm-. sum-riet s. mai-. im 28111 plsobo, fis »Dqu sho, Io» 22359 d Drähte, Most-pf- W- idhaudstrJ Größte VerbrVng in Sachsen. Redattkon nnd Hauptgeschästsstelle Ferdinanvstraße st. Fett-sprechen Redaktkon Nr. 8897, Expedition Nr.4571, Verlag Nr.642. Teleqx.-Ær.: Neuefte Dresden. L-- weit höher als das Stückwerk parlamentarischer Erfolge das Endsiel, der große Msilsidderadatsch«, den er vor genau zehn Jahren für dasselbe Jahr prophezeitr. in dem er gestorben ist. Gerade dadurch aber, nicht nur, weil er aus dem Volke hervorge gangen war, oder durch setnie Beredfamkeit hat er seine Po un la r i t ä i bei der immer mehr einschmei lenden Anhängerschar begründet Ihr, der er den Glauben an ein übersinnliches Paradies nah m, gab er dafür die Verheißunan für ein ir disches, das für manches kümmerliche Dasein in der Phantasie die lockendften Formen annehmen mochte. Freilich ist diese Lehre des Partetpapstes imLause der Jahre brüchig åeworden und hat von ihrer Zugkvast viel eingebüßt. Das schon setzt Erreichte, daß die Sozialdemokratie eine Macht darstellt, die ihren mitbestimmenden Einsluß in sozial-en, wirt schaftlichen, politischen Dingen in die Wagschaie wirft, die so manche Besserung der Zustände durch ihren Druck aus die bürgerlichen Parteien hat an bahnen helsem hat die Leuchtkvasst bestechender Zu kunftsphantasmagorien abgeblaszt. Die Entwicklung der Partei ist mit ihrem Wachsen iiber die Grund anschauungen ihres Mitbegründers zum guten Teil hin-wegg-eaangsen. Neue Führer sinsd emporge taucht aus der proletarischen Massenbeswegung, die Frank, Bau-sie, Scheide-umrin, und was bei Bebel ehr liche revolutionäre Gesinnung war, ist bei ihnen zur traditionellen Phrase abgestumpft Wie der greife ’Führer im stillen darüber gedsacht hat, weiß man nicht. Jedenfalls war er aus den vordersten Reihe-n längst ausgeschieden, und wenn auch die Autorität des sozial-demokratischen Patriarchen stets gewahrt blieb, nicht oft mehr wurde sie angerufen und zur Geltung gebracht Wo ed geschah. da war es meist, wie aus sdesm Magdeburger Parteitag, innere Gegen sätze abzuschwächen. Aus dem Stürmer war ein Vermittler geworden, bei dessen Namen nur mehr als dem Vindsernitiel der auseinander streben den Richtungen der Schwerpunkt seines Einslusses lag. Wenn sie, dieser Fessel ledig, sich nun schärfer gegeneinander kehren werden« so hat Bebels Tod, trohdem er der Führer schon längst nicht mehr war, immerhin in dieser Beziehung in seine Partei eine gefährliche Lücke gerissen. Jst doch vielleicht der Rückgang in der sozialdemokratischen Organisation auch mit durch sein Zurücktreten veranlaßt worden. So haben die Sozialdemokraten allen Anlaß, nicht nur aus persönlichen Trawevempsindungen, sonsdern auch in ernsthasier Zuk«unstssorge, ihrem Führer nachzutmuern Die bürger liche Welt, die Bebels Mission in dem Reiche des Sozialismus als ein-en schwer-en Schaden für unser Vaterland und sein-en inneren Frieden ansehen muß, neigt sich gleichwehl vor seiner Bahre mit den Empfindungen menschlich-er Hochs achtung, die jede hervorragend-e, ehrliche, ihre Ueberzeugungen vertretende Persönlichkeit verdient. Denn mag auch diese Ghrlichöeit manchmal ange zweifelt, mag es Bebel vor-geworfen worden sein, daß er als Führer der verelendeten Masse « aus die Erbschaft eines Unbedannisen hin sein Alter mit behaglichem Komforst in seiner Züricher Van umgab, mag er bei Ausnützung seiner agitaioristhen Kampf miitel nicht immer wählerisch gewesen sein, als Gan-l zes trägt sein Leben und Wirken den Stempel un- : tiq nnd stilvoll ausgeführten Arbeiten zu sehen be i kommt, die verschiedenen Mut-suchen Lustres, Tafel ; services, dann vor allem auch die Objekte des Metall , warenpavillons, vom schlichten Werkzeug angefan - gen, bis zur Fetnschmtedetunsti und Maschinen industrie; ferner die Schamottewaren und die Erz . gebivgöarbein Posamenterie und gekldppelte Spitzen verdienen alle Ansevkennung. Eine der wichtigsten . und reichhaltigsten Ballen ist wohl dtse der Land understwirtschaft,und Neues dürfte woll dem reichg deutschen Besucher der Pavillon der Echutzveveine bieten, deren meist im Stillen verrichtete vdlkische Werbearbeit im Aule noch bange nicht genug gekannt und Würd-tat ist. Man gewinnt Zier zum erstean einen deutlichen Ueberblick über ie man nigfache Arbeit dieser Verein-e, zumal des Bundeg der Deutschen in Böhmen nnd des Deutschen Schul veveinZ, deren Tätigkeit ia nicht allein im Geld- Kinnneln siir nationale Zwecke besteht. Sie wissen ch auch durch allerlei Gegenlseistumew durch Spiel waven, volkserckieberische Schriften tunftletisch aus« gefitbrte M und Fideinskunstartikeh im Herz des Gebet-d einen Platz zu sichern. Dem Touristen genügt wohl kaum, wenn er nicht gerade beruflich inderegitert ist, die Unsstellsung allein, unt eine wittgkwsse ovinzstadt zu besuchen. Darum sei im Uns us an diese Würdckgu noch kurz gesagt. daß auch der Liebhaber laws-täglicher Schön eiten bei einem Besuche des Komotauer Ge lände-s reicgllich aus seine Rechnung kommt. Denn gerade diie uölituser und Hügelhänge nächst Komo tan, von den Ton ten noch nicht »entdeckt«, bilden ein-e der schönsten avtien des Mebtrgeg. Sie sind uer Ratte-den nnd nicht so eintttnig, wie tellemv e Höher-rücken und Blute-and und kalten auch noch das milltere Klimn der Ebene. End og nnd immer wieder überrassznb nttt ein-ein neuen, sast möchte man sag-en or iwellen Einfall der Natur ist ibre Mannigfaltigkeit: Berge halb nackt in der Sonn-e liegend wie Riesenlseiber, aber unit einem breiten Streifen deunsklsen Rad-einsames sgeqtirtet und an den Fängen mit dem weit bis in te Ebene niederfallen ensSchurJeaerbltch glänzen der Felder bedeckt. Deidedand, w strupptacs Haar ZBMWMZWM DIE-UND M M ist« a e n, nenutnmnm n deideirauts. Dann wieder endle weit Oktstigiirten mit runden vollen Baumkronen, einzeln-e Bau-tu- ·- dtzgf wage-ich miit den zahllose-i weißen Grenfs · Lin est-, R Straßen tägrlieåtiendb nähi slangsaidnskivse 1 n e Its-ein e gen, eenun eesl Leiden Iris eise- sqtt M M- M I seist-Mis- Jm Dkegdnet Lsestellbesirt monatxlch 60 If» viertellågth LSO Mk. frei Haus« durch unsre lteten Lunas lädt DISTMVR Psnkmmlsskthä Flog-IF Gäs« 111-O DR »Z -e ae . u e e e e . v sthdllneuteedsäsmk le ist O . monatllz mebr. o ezu ia eumhtaud und den ve- Oeu Kot-umt- M Äms .Jlluftt.N-ucfte« mothco »Ist-U LLWIL .I· s ohne Illustr. Beilage , Idol , if M « » Js- Desterreitisunlkarug Ausg. A mut.sllustr. Neueste«moaatl.l. Osr.wiertecjshttuc It. flugs-B obneJllujtr. Beilage . 1.53 « « td7 Nach dem Auslande m Kreuzk. wöchentlich 1 Mk. Einz. Rast-· IFPL , , bedingt-er Asufrsichttgkeit von den Zeiten an, wo et unter dem Sozialdstenqsesetz lange qutfttqseu ohne Mrwvewofe net-Mine- bts du feinem tobe, he einen Müden Greis und den slehten stoßen On teifübrer des Bwnmrckfchen Seitalms HW nømmen hat, ohne das sich bei allem äußert-schen sus fchwunq feiner Sache feine Lieblinggillnsion erfclktr. ist dann Vobel unter Ablehnung jedes grundsätz lichen cinzulerneud bis tu feinem Ende stehen se blieben. « Fabre parlamentarische-: Wirksamkeit zuerst im Norddeutschem dann im Den-kleben Reichstag nach einander als Vertreter Graun-aus Straßburgs, dam butgs mit nnr sweiiäbriger Unterbrechung da neben neun Jabre lang ein Mandat im sächsischen Landtage gewährten ibm das Sprachrohr sur leidenschaftlichsten Beriecdtnng seiner in i ern a ti o nalistischen nnd sozialreoolutioniiren Forderungen. . Bei der Bewilligung der Mittel sür den Krieg von 1870 enthielten er nnd sein Freund Lieblnecht, damals die beiden einzigen sozialdemo kratischen Reichstagsabgeordneten, lieb der Stimme. Rasch schwang sicb Bebel zu einem oarlamentarifcben Hauptaegner Bismarcks aus nnd ost bat er . mit dem großen Kanzler die Klingen der Redeschlacht. gekreuzi. In dem Kleeblait Windtborstsßichietsl Bebel, das Bismarck das Leben sauer machte nnd ibm doch beinahe manchmal unentbehrlich geworden war, ist Bebel neben dem liibl berechnenden, sarkastis scben Fortschrittsmanm dem acschmeidigen Zentrums diplomaien so ganz der leidenschaftlich Parieifanas tiler gewesen. Die nicht seltene Verschwisterung eines verstandesmäßigen Charakters mit glühen der Parteileidensrbaft war bei ihm in ganz besonderem Grade ausgeprägt Als einseitigen, pol ternden Doktriniir zeigen ihn auch seine Schrif ten, nnd wenn er in seinem bekanntesten nnd am allgemeinsten gehaltenen Buche über die Frau auch als einer der Ersten ein Fluges und weltossenes Ver ständnis für die modernen Forderungen der semi- ninen Entwicklung verriet, die hier bewiesene Maßlosigkeit seiner Zukunftsideale verhinderte ihn, in dieser ursprünglich rein menschlich zu sasienden Fvage der erfolgreiche, positiv aufbauende Bahn brecher neuer, besserer Zustände zu werden. Auch hier blieb er, soweit er ins Praktische hineinging, wie bei seiner i. e. S. politischen Wirksamkeit an dem negativen Pol zersetzenden wiewohl ost berech tigter Kritik des »Todseindess der bürgerlichen Ge- sellschaw « ..io hist ek· sich selbst iufdiefgben he ccaukt-t--—-, Dachtr. ) Aber gerade durch diese Eigenschaften bat er sich »den ersten Platz in der sozialistischen Ar -beiterdewegung Deutschlaaids verschafft, die während seiner Lebenszeit einen so, ungeheuren äußeren Aufschwung genommen dat. Die Schule der akademischen Gelehrsamkeit, die den ausschweisenden Geist isn siraffe Zügel nimmt, ging ihm Zu seinem Nutzen, aber freilich sicher zum Schaden der Partei ad. So fand gerade in Bedel das utovistische Ideal des sozialistischen Zukunftsstaates seine leidhastige Berkdrpernng. Die resotmerischen Be strebungen, die in dem Revisionismus, der gewett schaftlichen Bewegung Hervortratem waren ihm höchst unsympathisch, wnd den bartgesottensten Revisio nisten hätte er, wenn er gekannt, am liebsten die Tür der Partei gewiesen, er, der den Wittator mit der Ge berde eines LordsrotektorM snach den Worten von EVEqu spielte: Zur mühsam wurde-ja nach dem heißen Kampf mit Bernstein und v. Bollmar in dem «Dreödner Jungbrunneu« der Gegensatz Übert-rückt Bebel war su klug, um die Notwendigkeit par lamentarischet Tätigkeit zu verkennen. Aber höher als Mandate stand ihm die Zahl der Anbänsey und und eine sie adschneidende Querstraße auf. Statt der Verwirrung durcheinanderlaufender Straßensiige bietet sich lo gleich dei dem schlichten Portidus des Haupteinganges der Anblick einer breiten skvenue, der am Ende das mächtige Standbild eines Deutsch ritters als Merkzeichen Komvtaus einen iideraus wirkungdvollen Abschluß gibt. Die Ansstellungss hallen, sämtlich nach Entwürien des Urchitekten Frdmel hergestellt, einfach in der Linienfiihrung, ohne harocke Gliederung der Fronttn, sind wirkliche Gewerhehallenx schlicht und sachlica gebaut, gehen sie durch ihr ganzes Aussehen stilvo und sachgerecht den Zweck, dem sie dienen, kund. Die weißen Wände: sind lediglich mit Schlinggewächsen, sumal miii Bot-sen, verkleidet und die Fenster zieren Kasten mit Blumen, deren Grün und Rot harmonisch zu dem Weiß des Wanduerputzes stimmt. Dieser ein fache, natürliche Schmuck nimmt den Hallen alle Nüchternheit, und zwar in viel schönerer Weise, als das Stucks und Gipsverschndrkelungen vermocht hätten. Zugleich wird durch dieie Gleichmäßigkeit erzielt, daß keine der Hallen mit irgend-welchen Be idnderheiten aufdringlich aus der Schar der andern derausprvyi Da ist der Pavillon der staatlichen ge werblichen und Kunsstgewerdeschulem den das Unter richtsministerimn errichten ließ, der Ledervavillon mit den Erzeugnissen der Schuhmacher, Handschuh macher, Mir-sehnen Sattler usw» die Halle der Möbel induftrie und der Holz- und Spielwarein die zumal einen wichtigen Erwerdszweig der Erzgedirgler bilden. Dann die Pavillons der Glas-, Porzellan-, Musik- und Textilindustrie nnd der Metallwarens eiseugung usw« Ihre mannigfachen Ohiekteazeigen a e die deutliche bsicht der Ansstellung. der oder »nisierung des gesamten Gemerdes su dienen, die Verbesserung der derstellungsmetdoden und ihre verschiedenen Mdgtichkeiten dein Besucher vor slugen zu fuhren und sp gewissermaßen durch sich ieldst aus den Wert der Qualitätsarheit, aus den Wert zweck mäßiger Ausführung und guten Materials hi u weisen. Daß nicht alles uniisdertresilich ist lieslch . det dem Reichtum des Oel-dienen und dem e streden, möglichst vielen Ansstelletn Raum su gehen, naturlich nicht vermeiden. So stehen wohl einzelne Erzeigniise der Glas· und Porzellanindustrie hin sichtli der künstleriichsgeichmackvollen Ausführung - es sind da etwa Biergläser mit »sinnigeu« Bild chen, rellen Landschaften und den bekannten idealen Mädsenkdpsen u iehen - hinter ähnlichen Hir heiten der MAY-en Glas- und Porpellanverarheis mnaiurüch mmdisthiomidisi Die Nachrufe auf Bebel. Ein militiirfrenndlieber Brief des Verstorbenen? Nicht nur in Dentfckvland auch im Audlande swird naturgemäß der Tod Bebels lebhaft bespan. Im Pariser »Mattn« wird bei diefer Oele-e eit ein angeblicher Brief des Verstorbenen veröffentlicht der beweisen soll, daß Bebel stets das Vaterland über die Partei gestellt dabe· Nun bat zwar Bebel wiederholt Aeußerungen des Inhalts getan, daß die deutschen Sozialdemokraten im Falle eines aufgezwunaenen Verteidigunaslrieged ibre vater ländifche Pflicht erfüllen wurden. Aber der Brief des »Maiin« klingt docb etwas aar an militärfromm und entspricht wenig der Ausdrucksweife des Ver storbenen, fo daf; man feine Echibeit febr stark be zweifeln muss- Es ist auch nicht gerade wabrfcheins lich, daß Bebel Anlaß aebabt haben sollte, dem be riichtiatfien Pariser Chauvinistenblatt feine Meinung liber den Militarismus darzulegen. Wir erhalten folgende Drabtnachrichten von nnfrer Pariser nnd Londoner Reduktion: W Paris, 14. August. (Priv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) In den Nekro logen über Bebel wird zu beweisen versucht, daß der deutsche Sozialistenftibrer sein Vaterland stets tiber die Partei gestellt dabe, also nicht allein ein Vorkitmpfer seiner Lebte, sondern auch ein Patrin gewesen sei. So veröffentlicht der »Motiv« zum erstenmal einen Brief Bebels an den Ebesredaktenr des Blatteg, Oede m a n. Er ist aus dein Jahre 1907 datiert und enthält u. a. folgende Sätze: »Die antimilitaristtschen Ideen und eine v aieri landgfeindliche Propaganda sind bei den deutschen Sozialisten unmd g l i ch. Die den«-then Sozialdemokraten sind Gegner des herrschenden Militärsnftemd, aber sie sind der Ansicht, daß ein-e militiirische Organisation unter den berrfchenden Umständen in allen Staaten notwendig fei. und zwar so lange, als big alle zivilisierten Nationen Vereinbarunan getroffen haben, die den Krieg unmöglich machen. Solange aber das nicdt ge schehen ist, bleibt die Kriegsgeiabr bestehen. und jedes Volk muß eine Armee besitzen. die startl ge nug ist, um im Falle eines Angriffeö das Bat-er land gegen die Feinde zu verteidigen. Ein Mit glied der deutschen Sozialdemokratie, das antimilitariftische Ideen predigen würde, könnte nicht länger unsrer Partei an gehören. (?)« Ob London, 14. August. lP riv.- T e l. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Der Sosialistem führer K ei r Da r die hob in einem Jnoewiew die geistige Bedeutun g Bebels hervor. Er hält feinen Tod für einen schweren Verlnst der iozialiftifchen Bewegunqin Deutsch. land, sowie überhaupt für einen bedeutenden Ber luft der internationalen Sozialdemokratie Der - zu den hängen sich erhebend; und tie unten, vom - melancholischæintdniaen Geräusch einsam-er Brett - gären durchklungen, Ugle Tals-künde, deren dunkle . rat-ander sich wie ogen am Dimmel brechen, - stunden-weit Wald, dunkler, iczweiqsender Nadeltvald. . Schönheit til-er Schimheit lier das schönste sind -. wohl die Buschbestände und Lmthtwäldey diehdag Erzgohirgc zumal nächst Komiau nnd G rdan zieren. Sie sind ein wirres Durcheitvander ver schiedenster Busch- und Bau·martsen, die sich bald zu einer dicht-en Decke verbinden, bald kulisienasrtia aus tun und den Ausblick in die Gene, auf Felder- Obs ärten und Teiche bis weit s: den in flimmern-. der Zevne aufvaaenden Buirer raen hin erdxnan Diese wildromantbsche waorvenkdeit wird no er höht durch das unveaclmäszige, da steilanstei irde, bald unvermutet siexesenkende bald kleine sxnale Talariinde oder nun Kessel Hilidende Terrain. So Fäumt das Darm-grün, von dem weißen Gelt-der der irdeniistse durchsan, in großen Wellen sum M mel aus, stürst e ner Springflut leiih in v kleinen Büschen die braunen Währel hinab und wogt und toft windbeweat in den runden, satt den Kavlt Dollinen s vergleichbaren Taltesselm Im Frühling unsd lsolantge die Blätter der Eiche-n noch zart sind, Mes ieht »und schütter, igt es das Gitter werl der est-e, im Spätsommer next leuchten bald da und dort die spitzen Flammen Mwender dir-sen auF an immer mehr tell-en zünge sie ern-vor, und en- lich im Herbst steht der ganze LIA- utit roten Buchen und braunem Eichenlauh Feuer u d Brand, bis die Blätter dürr, verfehlt, wie Use durch das Gitter-vers des riesigen Feuerherds aus die Erde niedersickerw . . Was an dieser Gegend neben der aller» - ital-il fremden Schönheit, zumal den Eins « liebenden, eradizt, ist vor allem noch dies: M " n hier die Natur noch vetn genießen. Man wird nach nicht gestört durgedie Auxdrisnalichdeit der Bewoh ner, durch deutli Specku ation auf die Gel . Die Dörter rohen nicht mit avellen Gafth im Stluveizerftih die schon 10 K louveter vorher an Edeln W veuz sich als konitxvttadel und ihnen pacan s alt Such-taki t anweisen. sit den S atmen selten Ihm-» in den Büschcn halten noch dein-e ,Gesellskhasten« pickntckd ab. - nur bargtißctiqe Kinder und Frau-en in ver waschensen roten iö en kriechen da Lerum und n rnach Becken und Schnitt-muten ui den » fahren nur die hager-ern knvkhiseon Bauern morgens - re Asdent-ein« nwt u oder tät-Kein . di- Its-NUMB-
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