Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 09.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187106098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18710609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18710609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-09
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.06.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Str. 44. Werßerih-Ieitung. Verantwortlicher Nedarteur: Larl Jehne in Dippoldiswalde. d. Juni 1871. P.« pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeil« Postanstalten. ' 8 Pfg. Ms- «ad Anzeige-Dlatt der Königlichen Gerichts-Ämter «ad Atadträthe zu Dippoldiswalde and /raarasteia. Freitag. Erscheint Dienstagsund ' Freitags. Zu beziehen durch alle TageSgefchichte. Dresden. Aus Anlaß des abgeschlossenen Friedens vertrages zwischen Deutschland und Frankreich ist die Veranstaltung eines feierlichen Dankgottesdienstes im Königreich Sachsen (wie in Preußen und andern deutschen Staaten) beschlossen, und wird derselbe am 2. Sonntag nach Trinitatis, 18. Juni, abgehalteu, auch am Vorabende mit allen Glocken eingeläutet werden. — Die Synode wird am 8. Juni (Donnerstag) geschlossen werden und darauf ein öffentlicher Gottesdienst stattfinden, den der Universitätsprediger Professor vr. Bauer abhalten wird. Am 6. Juni berieth die Synode über viele eingegangene Petitionen, von denen wir die auf Einführung eines Landesgesangbuches erwähnen, welche zur Berücksichtigung dem Kirchenreziment über geben wurde. — Auch wurde die Verlegung des Festes Mariä Verkündigung auf den vorhergehenden resp. nachfolgenden Sonntag, sowie die Beibehaltung des Festes Erscheinung Christi und des zweiten Bußtages beschlossen. Berlin. Im Anschluß an den festlichen Einzug der heimkehrenden Truppen wird die Enthüllung des Denkmals für König Friedrich Wilhelm III. statt finden und damit eine Ordensverleihung namentlich an solche Personen verbunden werden, welche unter diesem Könige in Civil- oder Militärdienst gewesen sind. — Der Schluß der Reichstagssession wird am 15. Juni erfolgen, am Tage vor'm Einzuge der Truppen. — Das deutsche Centralcomite hat bis zum 1. d. M. eine Einnahme von 4,247,000 Thaler gehabt, wovon zu Jnvalidenzwecken von den Gebern 9o6,000 Thaler bestimmt waren. — Die preußische Bank hat nunmehr ihre Wirk samkeit auch auf Elsaß und Lothringen ausgedehnt und in Straßburg, Mühlhausen uud Metz Comman- diten mit den ausgedehntesten Befugnissen begründet. — Man spricht jetzt vielfach von dem bevorstehen den Rücktritt des KriegsministerS v. Roon. Als Nachfolger wird der sächsische Kriegsminister v. Fa- brice bezeichnet. Berliner Zeitungen sagen darüber: „Das hervorragende Verwaltungstalent und die allsei tige Tüchtigkeit, welche General v. Fabrice wie früher in seiner Stellung als Generalgouverneur in Versailles, so jetzt in seiner Stellung als.Generalgouverneur aller occupiitM Gebiete an den Tag legt, findet in den maßgebenden Kreisen in hohem Grade Anerkennung, und eS ist daher nur natürlich, daß für den Fall der Vacanz einer hervorragenden Stellung in der Militär verwaltung der Blick auf Herrn v. Fabrice gerichtet ist." — Ihre Majestät die Kaiserin-Königin em pfing am 5. Juni durch den Abgesandten Sr. Maj. des Königs von Sachsen, Generalmajor v. Thielau, die Insignien des königlich sächsischen Sidonien- Ordens. Oesterreich. Die Krisis in Oesterreich nimmt einen immer heftigeren Charakter an. Die durch die kaiserliche Antwort aus die Adresse des Abgeordnetenhauses geschaffene Situation geht ihrer Lösung entgegen. Die Majorität der Abgeordneten wird voraussichtlich da- Budget ablehnen; sollte dies nicht erreicht werden, so dürfte ein großer Theil derselben das Mandat nieder legen. — Bei den Verhandlungen der Regierung mit den Czechen sind denselben folgende Concessionen gemacht worden: Der Schwerpunkt der bevorstehenden politischen Action wird in die einzuberufenden Landtage verlegt. ES soll den Czechen gewährt werden: ein Obergerichts hof in Prag für Böhmen, Mähren und Schlesien, welch letzteres Kronland getheilt wird, so daß der Kreis Teschen zu Galizien, der von Troppau zu Mähren kommt; ein Minister für Böhmen in Wien, die Gründung einer Czechenuniversität mit sämmtlichen Facultäten, dagegen verlangt man den Eintritt der Czechenabgeordneten nach Landtagsschluß in einen einzuberufenden Reichstag. - Frankreich. Die Regierung hat in den letzten 7 Tagen an 30,000 Gefangene nach Versailles geschickt; von hier werden sie nach Brest, La Rochelle, Cherbourg und anderen Seehäfen escortirt, um sofort nach Cayenne, Neucaledonien und der afrikanischen Küste befördert zu werden. Man rechnet etwa 14,000 Individuen, die auf den Barrikaden getödtet oder kurz darOif, mit den Waffen in der Hand gefangen, erschossett wurden. In dem Vergeltungswerke gegen die Schandthaten der Commune fährt man mit einer Rücksichtslosigkeit fort, die vorläufig zwar bald Ordnung schaffen wird, aber keineswegs geeignet ist, Sympathieen zu erwecken. Journale, die sich gegen die standrechtlichen Maffen- Erschießungen auflehnten, wurden unterdrückt. So ist denn nun auch dir sogenannte „Ruhe dir Hauptstavt" noch keine vollkommene; denn der Geist der Bevölkerung vieler Stadttheile ist sehr erregt: die Truppen, welche nach Pulver, .Waffen, Petroleum rc. suchen, werden mit Grobheiten empfangen, und schon sind Schüsse auf dieselben gefallen Es sollen immer noch an 50,000 Insurgenten in Paris sein, welche der militärischen Gerechtigkeit entgingen. Diese bleiben immer eine große Gefahr und erwarten nur den Moment, um wieher loSzubrechen.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview