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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190709307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-30
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1907
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger lElbeblaN mü> ÄnDiger). -N». Kmtsötatt Fttnsprechstells Nr. 20. für die König!. Arntshauptrnannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht nnd den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. . Z SS8. ' Montag, 30. Septemder 1S07, abends. SO. Zahrg. ————— >»» »—»>-»»»"»»>»»'»»—^— »» > » ... —» » ,. La» Riesaer Tageblatt erschein« jede« Tag abends mit Ausnahme der Sonn» und Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träger ftck i»S Hau» 1 Mark SS Psg, bei Abholung am Echglter der laiserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg, durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnernentS werden angenommen. Auzeigru-Aunahme für die Nummer deS Ausgabetages btS vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. ». ' »»»>!»»"»'" » A«f Blatt 419 des hiesigen Handelsregister», die Firma Herma«« Sachse in Strehla bett, ist heute eingetragen worden: Die Firma ist ettoschen. Riesa, den 28. September 1907. «öttigliches Amtsgericht. Dß ab AO» für das ^Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» Vormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sachfisches. Riesa, 30. September 1907. — Die Eröffnung de» sächsischen Landtags wird am Dienstag, den 15. Oktober, erfolgen. König ^Friedrich August wird den Landtag durch eine Thronrede eröffnen. — Wie die „Leipz. R. N." hören, wird die säch sische Regierung dem Landtage eine Vorlage auf weitere ^Beibehaltung des gegenwärtigen, erhöhten Einkommensteuer» jiarif» vorlegen. Eine Ermäßigung der jetzigen StaatS- steuer wird also nicht eintreten. — Der dem Landtage gleicht am Anfang Angehende Maatshaushaltsetat auf die Finanzperiode 1908/09 nebst dem Finanzgesetze auf dieselbe Zeit ist! nunmehr fertig- tzestellt. Er tveicht technisch! in mancherlei Hinsicht' von früheren Etats ab. Vor allen Dingen ist das Prinzip» der Entlastung des außerordentlichen Etats weitet verfolgt worden, wozu die anhaltende Besserung! der sächsischen Staatsfinanzen die Möglichkeit bot. Es sind nicht nur abgesehen von der CisenbaHnverwaltung fast sämtliche Ausgaben für staatliche, Neu--, Erweiterungs- und Um bauten rc. dem ordentlichen Etat zugewiesen Worden, son dern man ist auch aufs'dem Wege weitergegangen, eins Anzahl Herstellungen der Eisenbahnverwaltung, die zwei fellos aus ordentlichen Einnahmen bestritten werden müssen, konsequent in dien ordentlichen Etat' aufzuneh men. Alle Ausgaben für Cisenbahnzwecke dieser Art konnten allerdings noch nicht im ^ordentlichen Etat Platz finden. JM Cisenbahnetat sind erhebliche jLumiNen für die Beschaffung von Betriebsmitteln, insbesondere für Wag gons eingesetzt;, dagegen hat das Finanzministerium sich hinsichtlich der Erbauung neuer Eisenbahnlinien große Zurückhaltung auferlegt. Cs werden nur wenige Kilo meter neue Bahnen beantragt. Große SumMen erfordern wiederum die Leipziger und Chemnitzer Bahnhofsbauten, die Gleishochlegungen und Streckenverbreiterungen, die S-icherheitsvorkehrungen und die Bahnhofsumbauten in der Provinz. Weiter tritt'im ganzen neuen Etat das Be streben in die Erscheinung, den Satz für die Tilgung der Staatsschulden hinaufzusetzen. Wetter beabsichtigt die Regierung folgende Frage zur Erledigung zu bringen: Da einmalige Ausgaben zu bestimmten Zwecken, insbe sondere die Forderungen für Bauten,' nach dem Etats gesetz in der Regel nicht» mehr im außerordentlichen Etat Platz finden dürfen, hat man sich gefragt, ob nicht nach dem Muster des Reichsetats und des preußischen Etats innerhalb der einzelnen Kapitel künftig besondere Ab schnitte mit fortlaufenden TitslnumMern für fortdauernde Und für einmalige Ausgaben zu bilden sink Diese Maß nahme soll den Vorteil bringen,» daß für jeden Verwal- tungszweig ohne Weiteres mit Leichtigkeit- die fortdauern den und die einmaligen Ausgaben für einen bestimmten Zeitabschnitt ermittelt werden können, wodurch, der Etat an Klarheit gewinnt Die »energische-Verfolgung der skiz zierten Grundsätze Hatz »es ermöglichet daß eine neue An leihe zur Deckung des »außerordentlichen Bedarfs auf 1908/09 nicht potwendig werden wird, in dem der Etats überschuß für das Extraordinarium ausreicht, was an gesichts der in verschiedenen Kapiteln unaufschiebbaren Erhöhung der Ausgaben auf eine andauernde gesunde Wciterentwickelung der sächsischen Staatsfinanzen schlie ßen läßt. —* Morgen tritt, worauf nochmal» hingewiesen sei, auf den sächsischen Staatsbahnen der Wintersahrplan in Kraft. Wir veröffentlichen den neuen Fahrplan, soweit er die Station Riesa betrifft, auf Sette 7 vorliegender Nr. -- Es gereicht uns! immer zur besonderer Freude über Erfindungen und Errungenschaften auf technischem Ge biete »aus unserm Leserkreise berichten zu können. Be kanntlich konnten wir schon wiederholt diesbez. Mit teilungen machen. Heute können wir wieder von einer recht bemerkenswerten Erfindung Notiz nehmen, die Herr Bahnhosswirt Andir 6 Müller hier gemacht und )tur SS ?l». die zunächst allen Bahuhofswirten zugute kommen wird, sich aber auch noch anderweit ausnützen läßt. Ms ein großer Uebelstand war es bislang zu bezeichnen, daß die an Zügen auf den Bahnhöfen feilgebotenen Eßwaren usw. dem Verrußen und Verstauben ausgesetzt waren. Das war weder appetitlich noch gesund) vielmehr war es ge eignet, die Kcmflust der Reisenden! herabzumindern. Auf diesem Gebiete setzte nun der Obengenannte mit einer neuen Erfindung ein) .die es selbst dem kleinsten Bahn hofswirt ermöglicht) die Eßwaren nicht Nur in der appe titlichsten Form, sondern auch hygienisch einwandsfrei dem reisenden Publikum iM Wartesaal, auf den Bahn steigen/ an den Zügen anzubieten.' Herr Müller hat ein neues Tragebrettz konstruiert) durch dessen Ein richtungen die zu verkaufenden Waren gegen Ruß und Staub, Regen usw) geschützt sind, trotzdem aber dem Auge jeden Augenblick offen chaliegen. Auf dem! Brett ist Näm lich ein Glaskasten montiert, von dem jede einzelne Wand mit Leichtigkeit auswechselbar W dessen vier Ecken aus Nickelsäulen bestehen, der DeckeL'ebenfalls von Glas ist. Durch einen Fingerdruck hebt sich der Deckel auto matisch und Mrd durch einfaches Niederdrücken wieder geschlossen. In diesem Glaskasten können nun die ver schiedensten Waren, wie belegte Brote, Obst und derglei chen Platz finden, sie sind dem Publikum sichtbar, als ob sie auf offener Platte! getragen würden) sie sind aber trotzdem säst luftdicht von der Außenwelt abgeschlossen, können dabei mit Leichtigkeit jeden! Augenblick dem Glas kasten entnommen Werden. Durch die Mitte des Glas kastens geht ein Nickergestell mit schräggestellten Fachern für Zigarren, Zigaretten, Schokolade usw. An der Seite ist eine Leiste mit Fächern angebracht für Reiseflaschen, rechts daneben ist. Raum für einen Keinen Wurstwärmer und für eine Anzahl Pappteller vorhanden, so daß dem reisenden Publikum von .diesem kleinen fliegenden Ver kaufsstande aus eine reichliche Auswahl lwfrischungen dargeboten Werden kann. Das ganze: Brett ist hochfein in Nickel, Glas und Holz aus'geführt, machtz einen entzücken den Eindruck und wirkt nichttzrur durch die eigene Schön heit, sondern ist dadurch auch imstande, die Waren so recht schön und appetitlich für Sen! Verkauf darzubieten. Neben feiner eigentlichen Bestimmung für d!as Bedienen an den Zügen bietet dieses Müllersche Tragebvett den Vorteil, daß» es nach dems Gebrauch »auf das Büfett des Warteraumes gesetzt werden kann,' dort als Schaukasten Verwendung findet, gleichzeitig auch dort die Waren vor dem Verschmutzen schützt, also keinen; Augenblick aM gan zen Tage außer Gebrauch kommt. Die Fachzeitschrift „Tie Bahnhofswirtschaft", dem wir vorstehende Beschreibung des neuen Dragebrettes entnehmen/ nenntz'die Erfindung eine praktische stnd hochhedeutsame Neuerung, die dis leb hafteste Beachtung seitens jedes Bahnhofsswirtes ver diene. Herr Müller hat schon! die verschiedensten Neuein richtungen getroffen, um rn jedep Hinsicht alle Wünsche des reisenden Publikums zu befriedigen) Er erfand seiner zeit die Henkelkörbchen aus Draht, die am Tragebrett befestigt werden können, um volle! »oder leere Gläser auf zunehmen, er suchte und fand, in den Steinguttöpfen ein Gefäß, das er gegen billiges Pfandgeld dem Publikum mitgeben konnte, um eine erhöhte Bequemlichkeit und bessere Absatzmöglichkeit für den Kaffeegenuß zu bieten. —* Der König!. Sächs. Militärverein „Jäger und Schützen" hielt gestern auf dem Schießstand des Schützen- hauseS sein diesjähriges Königsschießen ab, wobei sich Kamerad Straßberger die Königsmedaille mit 47 Punkten erschoß. Bei dem darauffolgenden PreiSschießen wurde von Kamerad Straßberger ebenfalls die erste Prämie mit 46 Punkten geschaffen. Die zahlreiche Beteiligung zeigte, daß die Kameraden großes Interesse nicht nur dem Verein selbst, sondern auch dem Schießen entgegenbringen. —* Der heute scheidende September brachte eine Reihe schöner, sonniger Herbsttage. Der Herbstschmuck in Wald und Flur hat weitere Fortschritte gemacht, aber, so pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäftsstelle; durch die Post frei ins Haus 69 Pfg.; bei Abholung an jedem Postschalter Deutschlands und durch die Austräger frei ins HauS: will es scheinen, langsamer al» in anderen Jahren. An der Schwelle des Oktober ist der grüne Schmuck der Bäume, den sie in diesem Jahre zeigen, ausfallend, wenn natürlich auch schon manches Blatt fahl und welk von den Bäumen herabflatterte. Die Ursache zu dem langsameren Verfärben der Blätter wird in dem kühlen Sommer zu suchen sei«. Nun wird es rascher vor sich gehen. Die verhältnismäßig noch große Wärme am Tage und die Kühle der Nächte führten zur schnelleren Ablösung des grünen Blätterschmuckes, beides wird bald der Tod für die Blumen des Herbst« sein. Der letzte Septembersonutag war besonder» prächtig und ganz dazu angetan, noch einmal htnauSzmvavdern in die herbstliche Matur. ES war ein selten schöner Tag.' Bet solchem Wetter kam auch die Platzmusik recht zur Geltung, die mittag» das Trompeterkorps des Feldartillerie- Regiments Nr. 32 auf dem Kaiser Wilhelmplatze ausführte. Zahlreiches Publikum lauschte den Klängen der tüchtigen Kapelle. — Der Gesandte an den süddeutschen Höfen, Freiherr von Friesen, ist beauftragt worden, der badischen Re- gierung das Beileid anläßlich des Ablebens Er. König!. Hoheit de» Großherzogs Friedrich von Baden im Namen der sächsischen Regierung auSzufprechen. Voraussichtlich wird König Friedrich August persönlich an der Beisechungs- feier in Karlsruhe teilnehmen. — Das Königlich Sächsische MMtär-VerordmmgSblatt gibt bekannt: Anlegung von Trauer zu Ehren des ver ewigten Großherzogs FrtÄrich von Baden, Königliche Ho heit. Um das Andenken de» verewigten Großherzogs Friedrich von Baden, Königliche Hoheit, in meiner Armee zu ehren, bestimme ich, daß sämtliche Offiziere aus drei Tage Trauer anlegen. Grillenburg, den 28. Sep tember 1907. Friedrich August. Frhr. von Hansen. — Der sächsischeHos legt für den verstorbenen Groß Herzog auf 14 Tage Trauer au. — Se. Exzellenz der kommandierende General deS XII. (1. Königlich Sächsischen) Armeekorps, General der Kavallerie v. Broizem, ist vom 28. September bis 13. Oktober d. I. nach Süddeutschland beurlaubt. Mit der Vertretung ist der Kommandeur der 3. Division Nr. 32 Generalleutnant v. Kirchbach beauftragt worden. — Der Königliche Bezirksschulinspektor, Herr Schulrat Sieber-Großenhain, wird in der Zeit vom 30. September bis zum 5. Oktober durch Herrn Schulrat vr. Gäbler in Oschatz vertreten. —* Am gestrigen Sonntag tagte im Neustädter Kasino zu Dresden die Vertreteroersammlung des Sächsischen Lehrervereins. In seiner Eröffnungsansprache ge dachte Herr Oberlehrer Leuschke der großen Bedeutung deS vor 10 Jahren erfolgten Anschlusses deS Allgem. Sächs. Lehrervereins an den Deutschen Lehrerverein und der Anregungen, die auf Sachsen» Lehrer von den hoch wichtigen Versammlungen des Deutschen LehrervereinS aus- gegangen find. Herr Lehrer Sättler überbrachte sodann der Vertreterversammlung die Glückwünsche des Dresdner Lehrervereins und Herr Müller-Berlin, der im Auftrage deS Geschäftsführenden Ausschusses deS Deutschen Lshrer- vereinS den Verhandlungen beiwohnte, wies in feiner Be grüßungsansprache darauf hin, daß die Erörterungen über das Züchtigungsrecht deS Lehrers und die Reform des DisziplinargesetzeS der Volksschullehrer für die Behandlung dieser Fragen im Deutschen Lehrerverein vorbildlich und grundlegend werden würden. Ueber den ersten Punkt der Tagesordnung: „Die Reform deS DisziplinargesetzeS der Sächsischen VolkSschullehrer" sprach im Auftrage des Vor standes Herr Rechtsanwalt Dr. Schiller-Leipzig. Als Mit berichterstatter und Mitverfasser der Leitsätze sprach Herr Direktor Eberth-DreSden über das Thema. Sodann wurde auf den von Herrn Oberlehrer Schönbach verfaßten Jahresbericht hingewiesen und Mitteilungen deS Vorstandes entgegenommen. Di« Versammlung genehmigte den Be- richt. Ferner kam die der Regierung und den Ständen nur 58 As«
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