Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 27.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189703275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18970327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18970327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-27
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.03.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Die .Wet-eritz^ZMvg' ^scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich I M. «5 PfL, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Vlg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie Die Agenten nehmm Be- Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate , welch« bet d» bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitungfinden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarisch« und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einge sandt, im redaktionellen Meile, die Spaltenzeil« SO Pfg. Amtsblatt für die Königliche UmLshauptmannschafL, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redactmr: Mui Jehnc in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrlrte« UnterhaltungSblatt". Mit land- und hauswirthschaftlicher MonatSbeilage. Nr. 34. Sonnabmd, dm 27. März 1897. 63. Jahrgang. Lokales und Sächllsches. Dippoldiswalde. Das dritte Abonnements Konzert der Stadtkapelle, das am Donnerstag im Rathhaussoale stattfand, war äußerst günstig, sowohl für Herrn Musikdirektor John durch den zahlreichen Besuch, als auch für die Zuhörer, indem die Kapelle Schönes und Gediegenes zum Vortrag brachte. Ganz besonders aber bot Fräulein Margarethe Knothe aus Dresden einen herrlichen Genuß durch den Vortrag einer Arie aus dem „Nachtlager" von Kreutzer und einiger wunderschöner Lieder. Mit Freuden kann man anerkennen, daß die hier schon vorher bekannte und beliebte Sängerin sowohl in der Beherrschung der Stimme, als auch in ihrer Vortragsweise seit dem letzten Austreten in unserer Stadt wiederum eine be deutende Stufe gestiegen ist, so daß sie jetzt zu den gesuchtesten Konzert-Sängerinnen Dresdens gehört. Die theilweise schwierige Klavierbegleitung beherrschte Herr Oberlehrer Kantor Hellriegel mit bekannter Ge wandtheit und Gediegenheit. — Nach mehrjähriger Pause veranstaltet die hiesige „Freiwillige Feuerwehr" zum Besten ihrer Unterstützungskaffe am nächsten Sonntag wieder ein Konzert, dessen ganzes Arrangement in den Händen der bisherigen bewährten Veranstalter ruht, wodurch die Gewähr geboten ist, daß nur Vorzügliches zur Aufführung kommt. Da aus der Unterstützungskaffe solche Feuerwehrleute unterstützt werden sollen, die aus dem Landesfond nicht oder nicht genügend unter stützt werden können, ist dem Korps ein recht zahl reicher Besuch des Konzertes nur zu wünschen. Der Anfang des Konzerts ist auf Punkt Uhr sest- g-setzt, da wegen der geschloffenen Zeit nur bis >12 Uhr die Musik spielen darf. — Das Semester geht zu Ende. Auch an der "Deutschen Müllerschule fanden die Schlußprüsungen >statt. Schon vorher aber wurde die Anstalt sowohl -durch Herrn Gewerbeschulrath Enke als auch durch Herrn Professor Pregel aus Chemnitz eingehender Re visionen unterzogen. Dem Abgänge von 20 Schülern Hetzen jetzt schon erfreulicher Weise ebenso viel An- .meldungen entgegen. Schmirdeberg. Herr Stadrmustkdircktor Jahn aus Dippoldiswalde gtebt mit seiner Kapelle nächsten Sonntag im Schenk'schen Gasthof hier das zweite Abonnementskonzert, dem sich für di« Besucher des selben ein Ball anschließt. Da mit dem Sonntag Lätare die öffentlichen Vergnügungen vor Ostern ihren Abschluß finden, so dürfte das Konzert wohl recht gut besucht werden. Die Leistungen der Jahn'schen Kapelle find ihres bestimmten und guten Vortrages wegen bei Musikverständigen immer anerkannt worden. Rehefeld - ZaunhauS. Zu einer erhebenden Kund gebung anläßlich des 100. Geburtstages Kaiser Wilhelm I. gestaltete sich der Montag, der 22. d. M., Abends 8 Uhr von hiesiger Gemeindevertretung veranstaltete Kommers im Strellerschen Gasthofe. Die Festfeier, zu welcher der Bahnhof Moldau, sowie unser Ort sein großes Beamtencontingent gestellt hatte, worunter sich auch das schwarz-gelb unserer nachbarlichen Waffenbrüder befand, war außerordentlich zahlreich besucht. Nach einer vom Herrn Lehrer König hier gehaltenen und mit Be geisterung aufgenommenen Festrede, die ein Lebensbild des verewigten Kaisers entrollte und in einem Hoch auf Kaiser und Reich auSklang, hielten wechselnde patriotische Gesänge und Toaste die Festtheilnehmer in gehobener Stimmung, die in folgendem Huldigungs telegramm an unfern geliebten Landes- und Schloß- Herrn ihren Höhepunkt fand: „Die Bewohner der Gemeinde Rehes eld-ZaunhauS sind anläßlich der Feier des 100jährigen Geburtstages Sr. Majestät des Kaiser- Wilhelm I. versammelt und gestatten sich, ihrem tnntgk geliebten König und Schloßherrn ihre herzlichsten Grüße alleruaterthänigst hierdurch dar- zubringen." Darauf traf am nächsten Tage folgende Antwort ein: „Ich danke herzlichst für den Mir zu gesandten Gruß. Albert." Dresden. Das militärfiskalische Areal von Dresden -Neustadt, welches jetzt noch mit halbver fallenen Gebäuden und Ställen besetzt ist, soll nunmehr erschlaffen werden. Zunächst ist hierzu der Abbruch der Baulichkeiten nolhwendig. Das königliche Landbauamt beabsichtigt, zunächst niederlegen zu lassen: 5 Flügel der vormaligen Reiterkaserne, eine Anzahl Gebäude an der Wiesenthorstraße, die ehemalige Pionierkaserne und den Reservestall derselben, die beiden Stallgebäude der vormaligen Trainkaserne auf dem Hospitalplatz und dann noch eine Anzahl Wohngebäude. Döbeln. Eine der Bürgerschaft sehr willkommene Neuigkeit wird die im letzten Stadloerordnetensitzungs- Bericht enthaltene Meldung sein, daß für dieses Jahr die städtischen Steuern um Veo Pfg. pro Einheit her abgesetzt werden konnten. Die Ermäßigung beträgt beispielsweise bei einem steuerpflichtigen Einkommen von 1000 Mk. 1 Mk. 10 Pfg., bei 2000 Mk. Ein kommen 2 Mk. 80 Pfg. u. s. w. Während man be fürchtete, daß bei den hohen Ausgaben, die durch Straßenherstellungen erforderlich sind, eine Erhöhung nöthig sei, kann also eine Ermäßigung erfolgen, welche im Ganzen 8292 Mk. ergiebt. Die Steuerkraft unserer Stadt ist rm Allgemeinen eben wieder beträchtlich ge wachsen. (Fortsetzung de« Sächsischen in der 2. Beilage.) Tagesgefchtchte. Berlin. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung am 25. März die Gesetzentwürfe wegen Feststellung eines Nachtrages zum Reichshaushaltsetat für 1897/98 und wegen Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Lerwaltung des Reichsheeres den betreffenden Aus schüssen überwiesen und seine Zustimmung ertheilt dem Ausschubberichte über die Beschlüsse des Landes ausschusses sür Elsaß-Lothringen zu dem Gesetzentwurf, betreffend die Erhebung von Abgaben behufs Deckung der Ausgaben der Handelskammern, und ferner den Ausschußberichten über den Gesetzentwurf für Elsaß- Lothringen, betreffend die Verzinsung.der Gelder der Sparkassen und Hilssgenoffenschastsn, sowie über die Beschlüsse des Landesausschuffes zu dem Gesetzentwurf wegen Feststellung des Landeshaushalts-Etats von Elsaß-Lothringen für 1897/98. — Die neue Denkmünze findet in militärischen Kreisen und insbesondere unter den Offizieren eine sehr getheilte Aufnahme. Man hört vielfach die Aeußerung, daß durch Einführung eines Ehrenzeichens, dessen Verleihung nicht durch besonders persönliches Verdienst, sondern nur durch Theilnahme an be stimmten Festlichkeiten bedingt sei, der Werth der übrigen Ehrenzeichen, die zusammen mit der Denk münze die Brust zieren, sicherlich nicht erhöht werden würde. — Die Thatsachr, daß der 22. März nun vor über, wird — so schreibt man der „Deutschen Rund schau" — nicht verfehlen, einen wohlthuenden und heilenden Einfluß auf die angegriffene Gesundheit des Fürsten von Reuß ä. L. auszuüben. Es steht zu hoffen, daß er bald in se»n Land zurückkehren wird. In Regierungskceisen scheint man sich lebhaften Be sorgnissen hingegeben zu haben. Wenigstens läßt die ängstliche Sorgfalt, mit der man in amtlichen und kirchlichen Kreisen sich von der Hundertjahrfeier fern gehalten hat, darauf schließen. Kein fürstlicher Be amter hat sich an den privaten Festlichkeiten betheiligt. Das Konsistorium hat das Gesuch um Gestattung einer kirchlichen Feier überhaupt gar nicht beantwortet. Das Alles offenbar aus zarter Schonung für die an gegriffene Gesundheit des Lindesherrn. Ob übrigens wohl Fürst Heinrich XXll. seine Zustimmung zum Tragen der deutschen Cocarde gegeben hat? Italien. Bei den stattgefundenen Neuwahlen zur italienischen Deputirtenkammer kann das Ministerium Rudini «inen großen Sieg verzeichnen, der freilich nicht überraschend kommt, denn auch in Italien ver steht es die Regierung , wie in anderen südlichen Ländern, vortrefflich, Wahlen zu „machen". Einiger maßen fatal ist sür das Kabinet Rudini trotz seine- Sieges in der Wahlschlacht der verhältnißmäßig be deutende Wahlersolg der Sozialisten; dieselben waren in der alten Kammer 11 Mann stark, werden aber in der neuen Kammer höchst wahrscheinlich mindestens doppelt so stark austreten. England. Zwischen England und Transvaal soll eine bedenkliche Verschlechterung in den gegen seitigen Beziehungen eingetreten sein; es heißt, die englische Regierung habe die ungesäumte Entsendung von 15000 Mann Truppen nach Südafrika beschlossen. Da die Transvaal-Republik jetzt ein förmliches Schutz» und Trutzbündniß mit dem Orange-Freistaat abgeschlossen Hal, so würde eS allerdings begreiflich erscheinen, wenn man englischerseits abermals schlechter Laune gegen über den Transvaal-Boern ist. Vielleicht soll die An kündigung Londoner Blätter, daß nächstens der Befehl zur Mobilisirung der englischen Flotte ergehen würde, ein Schreckschuß für die Boern sein. Orient. Die Schwierigkeiten, welche zwischen den Großmächten in der Frage der ferneren Besetzung Kretas entstanden sein sollen, scheinen doch nicht so arg zu sein. Wenigstens hat die Landung der von den Mächten nach Kreta abgesandten Truppenabthei- lungen aus der Insel begonnen. Den Anfang machten am Dienstag 600 Mann Franzosen, welche in zwei Abtheilungen landeten; am Mittwoch folgte das mit dem Transportschiff „Clyde" angekommene englische Seaforth Highlandshire Regiment nach. Unterdessen haben die Admirale vor Kanea eine neue Proklamation erlassen, dieselbe fordert die Insurgenten und die Truppen des griechischen Expeditionskorps auf, sich jeden Angriffs auf die türkischen Forts zu enthalten; doch haben in jüngster Zeit wiederum mehrere scharfe Gefechte zwischen den Türken und den Insurgenten stattgesunden. Die griechische Regierung ordnete die Errichtung von 12 neuen Infanterie- und Jäger bataillonen, von 14 Batterien Artillerie, einem Bataillon Pioniere und 6 Trainkompagnien an. Die Gerüchte über Verhandlungen zwischen der Türkei und Griechen land wegen eines oirekten EinverstänoniffeS und über angebliche Kompromißvorschläge Griechenlands sollen nach Erklärungen Curzons im englischen Unterhavse unbegründet sein. — Ueber die in Sitia von den Aufständischen be gangenen Niedermetzelungen wehrloser Moha- medaner liegt nunmehr folgender authentischer Bericht vor: „Die Meldungen über das Gemetzel von Sitia, die anfänglich bestritten wurden, erhalten nunmehr ihre Bestätigung. Der italienische Konsul in Kandis berichtet auf der Grundlage der Aussagen von Augen zeugen, daß in den Dörfern Dafne, Ahaladia, Ziro und Pisorpi 60 Männer, 52 Frauen, 41 Kinder ge- tödtet worden sind, ungerechnet eine Anzahl von Opfern, die nicht identifizirt werden konnten. Die Zahl der Tobten des Dorfes Lannion ist unbekannt geblieben. Unter den türkischen Flüchtlingen in Kandia befanden sich zahlreiche Verwundete, von denen ein vierjährige- Kind durch eine scharfe Waffe am Halse verletzt war, ein junges Mädchen verstümmelte Ohren auswieS. Ebenso waren mehrere Frauen durch Feuerwaffe ver wundet." — An anderen Orten im Innern Kreta-, wo die Mohamedaner die Flucht nach der Küste nicht rechtzeitig bewerkstelligt hatten, sind viele von ihnen umgekommen. Dagegen werden überall da, wo die gelandeten Marine-Mannschaften hingelangen konnten, alle weiteren Metzeleien, die zum Theil schon drohten, absolut verhindert. (Fortsetzung der Tagesgeschichte in der 2. Beilage.) >5
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview