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Hohensteiner Tageblatt : 13.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189611134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18961113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18961113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-13
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 13.11.1896
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Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhr sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdors, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. f. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zn Hohenstein. Nr. 265. Freitag, den 13. November 1896. -16. Jahrgang. Grundstücksverlauf. Das zu dem Nachlasse des Gartengutsbesitzers und Fleischers Christian Gott lieb Ludwig in Hermsdorf gehörige Wohnhaus Catast. Nr. Fol. 19 des Gmnd- und Hypothekenbuchs für Hermsdorf, bestehend aus den Parzellen Nr. 49a, 49 d, 243, 2534, 253«, 254ä und 254s des Flurbuchs, 1k. 93,4 ar Fläche mit 107,08 Steuereinheiten, soll erbtheilungshalber durch dies unterzeichnete Amtsgericht den 16. November 1896. Vorm. 11 Uhr in dem bezeichneten Nachlaßgrundstücke öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungen sind an hiesiger Amtsstelle, sowie in dem Gasthofe „zur Linde" zu Hermsdorf angeschlagen. Königs. Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal, den 3. November 1896. Constantin. Bekanntmachung. Die zum Zwecke der bevorstehenden Gemeinderathswahl ausgestellten Listen der Stimmberechtigten und Wählbaren liegen vom 14 November dieses Jahres ab 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht während der Geschäftsstunden in hiesiger Gemeinde- Expedition aus. Bis zum Ende des siebenten Tages nach Beginn der Auslegung, also bis mit 20. dieses Monats steht es jedem Betheiligten frei, gegen diese Wahllisten bei dem Unter zeichneten Einspruch zu erheben. - Oberlungwitz, am 11. November 1896. Der Gemeindevorstand. Oppermann. Bekanntmachung. Der 4. Termin der diesjährigen Gemeindeanlagen ist am 15. November a. e. fällig und innerhalb der zur Zahlung nachgelassenen Frist von 10 Tagen bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen in Anwendung zu bringenden Zwangsmittel an die hiesige Gemeindekasse zu entrichten. Gersdorf, am 11. November 1896. Der Gemeinderat h. Göhler, Gemcindevorstand. Hao sticht s. Hohenstein, den 12. November. In der nächsten Zeit wird die Bahnsteigsperre im sächsi schen Bahnbereiche noch weiter ausgedehnt werden, und zwar sind hierzu die Linien Kieritzsch-Borna-Geithain-Chemnitz, Chemnitz - Glauchau - Zwickau - Reichenbach i. Vogtl, Glauchau- Gößnitz-Gera, Gera-Greiz-Weischlitz, Greiz-Neumark u. Plauen im Vogtl.-Oelsnitz im Vogtl.-Adorf-Eger (jedoch ausschließlich des Bahnhofs Eger) bestimmt. Die Neueinrichtung soll auf den genannten Linien am 1. December d. I. in Kraft treten. Da sich die Bahnsteigsperre auf den Linien, wo sie schon län gere Zeit besteht, für den allgemeinen Verkehr gut bewährt hat, steht zu erwarten, daß sich dieselbe auch auf den vorgenannten Linien bald einleben wird, bringt sie doch mannichfaltige Vor theile nicht nur für den Eisenbahnbetrieb, sondern auch für das reisende Publikum selbst. Der Zutritt zu den Bahnsteigen er folgt an den hierfür bestimmten Zugängen gegen Vorweis der Fahrkarten, ebenso sind letztere beim Verlassen des Bahnsteiges an den Ausgängen den kontrolirenden Beamten vorzuzcigen. Diejenigen, welche Reisende nach dem Zuge begleiten oder solche vom Zuge abzuholen beabsichtigen und den Bahnsteig betreten wollen, müssen sich eine sogenannte Bahnsteigkarte zum Preise von 10 Pf. lösen. Die Sächsischen Vereinbarungen betr. der Untersuchung von Butter, Margarine, Käse usw. haben sich bewährt Bei der letzten Versammlung der Vereinigung öffentlicher analy tischer Chemiker Sachsens, die am 8. dss. unter dem Vorsitze von Dr. Forster-Plauen i. V. in Chemnitz tagte, wurde all seitig bestätigt, daß man mit den vereinbarten chemischen Untersuchungsmethoden die besten Erfahrungen gemacht habe und daß irgend welche Abänderungen an denselben zu treffen, nicht nöthig hat. Zahlreiche kleine Trümmer von fernen ehemaligen Welten körpern dringen in diesen Tagen in die Atmosphäre unserer Erde ein und fallen als Sternschuppenregcn hernieder. Da sich dieser alljährlich vom 12. bis I4. November wiederholt, so hat er den Namen November-Schwarm erhalten. Seine Pracht erreicht durchschnittlich in 33^ Jahren ihren Höhepunkt. Alexander v. Humboldt beobachtete am 12. November 1799 Morgens vor Sonnenaufgang von der mexikanischen Küste aus viele Tausende dieser kleinen fühl- und greifbaren Boten aus dem Weltall. 1833 wiederholte sich das himmlische Feuerwerk mit solchem Glanze, daß nach Olmstedt's Schätzungen ein Be obachter in Boston von einem Punkte aus nicht weniger als 240,000 der stillen Lichter am Firmamente hinziehen sehen konnte. In der Nacht vom 13. zum 14. November 1866 trat das glänzende Schauspiel abermals ein, und 1899 wird es wiederum erwartet. Die Erde kreuzt in diesen Tagen die Bahn eines Meteoridenschwarmes von solcher Länge, daß er 3 Jahre braucht, ehe er vollständig die Erdbahn passirt hat. Daher bietet der November-Schwarm auch noch in den dem Maximum folgenden Jahre ein prächtiges Phänomen. Ehe man die Ur sachen der regelmäßigen Wiederkehr der Sternschnuppenregen kannte, glaubte man, die fallenden Lichter seien abgeschiedene, auf nächtlicher Wanderung begriffene Seelen oder glühende Körper, die von den Vulcanen der Erde oder des Mondes ausgeschleudert worden wären. Ihre geheimnißvolle Poesie gab in früheren Jahrhunderten Veranlassung zu sinnigen Legenden; in neuerer Zeit hat die genauere Erforschung der kleinen „Welienbummler" ängstlichen Gemüthern Furcht vor einem möglichen Weltuntergänge echgejagt. Die Sternschnuppen sind Trümmer von Welten, die" einst, vielleicht durch den Zusammen stoß mit andern Himmelskörpern, m Stücke gingen. Könnte unserer Erde nicht ein ähnliches Geschick bevorstehen? Die Möglichkeit des Zusammenstoßens der Erde mit Kometen läßt sich zwar nicht leugnen, indessen durch Kometenschweife sind wir schon öfter gewandert, ohne den geringsten Unfall zu erleiden, und die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens unseres Planeten mit dem Kopfe eines Kometen steht zur Unwahrscheinlichkeit dieses Ereignisses nach astronomischen Berechnungen in dem Verhältnisse von 1 zu 281,000,000. Obgleich diese Zahlen für uns sehr tröstlich sind, so kann in Wirklichkeit die Wahrschein lichkeit eines solchen Rendezvous noch viel geringer sein; denn Geheimnißvoll am lichten Tag Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben, Und was sie Deinem Geist nicht offenbaren mag, Das zwingst Du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben. Wenn die Baumwollspinnereien Sachsens im vergangenen Jahre allein einen Zuwachs 120 000 Spindeln erfahren haben und heute über 850 000 Spindeln aufweiicn, so ist damit schon bewiesen, welche Wichtigkeit der Rohbaumwollhandel für die sächsische Industrie hat. Zu 62 Millionen Pfund Garnen, die Sachsen alljährlich erzeugt, gehören doch mindestens 700 000 Ctr. rohe Baumwolle, und es ist nicht gleichgiltig, ob dieselbe 3 oder 4 Punete billiger oder thcurer ist. Thatsächlich haben die Baumwollbörsen in Rewyork und Liverpool in den letzten Tagen wieder höhere Preise gebracht, was darin begründet ist, daß die Wahl Mac Kinley's zum Präsidenten der Vereinigten Staaten drüben einen so großen Eindruck gemacht hat, daß in den Fabriken sofort 100 Ö00 Arbeiter neu ängestellt wurden. In Folge dessen war die Nachfrage reger und man bezahlte gern eine kleine Mehrforderung. In Liverpool wurde ameri kanische Middling mir 4'-^/^ ck gehandelt; doch zeigen die Termin geschäfte eine kleme Preisminderung. Es scheint als ob die Börse den Grundsatz verfolgte, daß Baumwolle nicht allein von der jetzt üblichen Courssteigerung ausgeschlossen werden dürfe. Der bereits angekündigte Vortrag des Herrn Ingenieur Schubert über die berühmten Röntgenstrahlen wird diesmal in Oberlungwitz stattfinden, und zwar im „Postsaal" am Montag, den 16. November. Der bekannte und beliebte Red ner hat gar schnell die Anerkennung der sächsischen Gewerbe- und anderen Vereine, die sich mit Vorträgen beschäftigen, ge funden. Erst in den letzten Wochen hat er unter steigendem Beifall vieler Orten seine interessanten Experimente vorgeführt. Es dürfte daher auch aus unserer Stadt und der weiteren Umgegend ein zahlreicher Besuch zu erwarten sein, umsomehr, da das Eintrittsgeld äußerst niedrig bemessen ist. Oberlungwitz. Unser Naturheilverein hielt am 9. No vember seinen ersten Vortragsabend in diesem Jahre ab, der im Saale des „Deutscher, Kaisers" stattfand und trotz des un günstigen Wetters gut besucht war. An ihm hielt der Natur heilkundige Herr Wolf aus Potschappel einen anregenden Vortrag über „Nervenkrankheiten". In ansprechender und verständlicher Darstellung behandelte er zunächst die Einrichtung des menschlichen Nervensystems, seine Arbeit und Aufgabe. Daraus leitete er die Ursachen der in der Gegenwart immer weiter umsichgreifenden Nervenkrankheiten ab. Durch die Groß industrie und das Leben in den Großstädten seien die Menschen von der Natur losgcrissen worden, an Stelle der natürlichen Reizmittel, die früher vor allem die Nerventhätigkeit angeregt hätten, als Licht und Luft, Nahruag und Geschlechtsgenuß, seien in Folge dessen künstliche Reizmittel getreten, deren sich steigernde Anwendung zu einer bedeutenden und bedenklichen Ueberreizung der Nerven der meisten Menschen geführt habe. Diese Ueberreizung gründe sich aber außer auf den übermäßigen Genuß künstlicher Reizmittel auch auf übermäßige Arbeit, namentlich auf dem Gebiete geistiger Thätigkeit. Hieraus er gäben sich für die Nervenkrankheiten, die mit der Nerven schwäche begönnen und sich zur Nervenlähmung steigerten, die Heil- und Gegenmittel. Die Genesung werde angebahnt durch Beschränkung der Arbeit und durch allmählichen Uebergang zu reizloserer Lebensweise, sowie durch Anwendung von Luft- und Sonnenbädern. — Lebhafter Beifall lohnte den Redner, dessen volksthümliche und schlichte Darstellungsweise allgemein aner kannt wurde. Im Anschluß an den Dank gegen den Vor tragenden kam der Vorsteher Herr H. Hertel auf die Schwimm- und Bade-Anstalt zu sprechen, die unserm Orte nächstes Jahr zur Verfügung stehen wird; er gab bei dieser Gelegenheit eine Anzahl Anweisungen und Winke fürs Baden. In der Dis kussion erkannte Herr Bennewitz die Vortheile an, die der Verein böte, und sprach den Wunsch aus, daß jede Fabrik eine einfache Badeeinrichtung haben möge. Herr Wolf führte aus, daß namentlich die Krankenkassen ihren Mitgliedern zweckent sprechende Anstalten beschaffen möchten und könnten und anstatt der in Deutschland jährlich für Mediän verausgabten 25 Milli onen Mark Genesungshäuser errichten sollten. Zum Schluß wurden die Frauen zur eifrigen Mitwirkung au'gefordert. Mit dem Wunsche, daß ein jeder sich seiner Pflichten auch gegenüber seinen Nebenmenschen bewußt werden möge, schloß der Vorsteher den Vortragsabend. Dem Produktenhändlcr Ernst Böttger in Hermsvorf sind mittels Einbruchs eine Partie Cigarren, Kaffee, Würfel zucker, Wurstwaaren und verschiedene andere Sachen gestohlen worden. In der Nacht vom 1. zum 2. d. M. sind auf der fiska lischen Waldenburg-St. Egidien-Lößnitzer Straße innerhalb der Fluren St. Egivieu und Lichtenstein 1 Kastanienbaum und 10 Kirschbäume abgebrochen worden. Demjenigen, der den Urheber des Baumfrevels zur Anzeige bringt, sichert die Kgl. Amtshauptmannschaft eine Belohnung von 20 Mk. zu. Der Frauenverein zu Lichtenstein wird am 19. Novbr. sein 50jähriges Jubiläum feiern. Von nächsten Sonntag, vom. 24 p. an tritt in Grumbach wieder die winterliche Gottesdienst-Ordnung, Nachm. 2 bez. Vorm. 9 Uhr, ein. Wir verweisen deshalb be sonders noch auf die „Kirchlichen Nachrichten" in unserem Blatte. Der Frau Erdmuthe verw. Weise in Reichenbach bei Waldenburg wurde noch nachträglich die Altersrente zuge- sprochen. Gleichzeitig erhielt sie die freudige Mittheilung, daß ihr vom Jahre 1890 ab die Rente in der Höhe von 614 Mk. nachgezahlt werde. Zur Feier des Geburtstages Luther's hielt der Zwickauer Zweigverein des Evangelischen Bundes am 10. Novbr. einen öffenlichen Familienabend ab, welcher überaus zahlreich besucht war. Nach Gesangsvorträgen des Lehrergesangvereins und Ansprachen des Oberlehrers vr. Kühn und Schuldirektors vr. Schilling hielt Superintendent Meyer einen Vortrag über „Prinz Max als Priester". Der geistvolle Redner führte aus, daß sich das protestantische Sachsenvolk nicht mit dem Entschlusse des Prinzen, Priester zu werden, zu beschäftigen habe, da dies seine Sache sei, wohl aber mit der Frage, wie dieser Entschluß
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