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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 08.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188009084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-08
- Monat1880-09
- Jahr1880
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2LI Mittwoch, den 8 September. L88V. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königl. Amtsgerichts und -es Stadlraths M Frankenberg. Erscheint tiialich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtaae, Abends für den solgmden Tag. — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Bormittags io Uhr Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit 8 Pf. für die gespaltene CorM deren Raum berechnet. Geringster Jn°eratenb-trag so W. pltcirte oder tabellarische Inserate »ach Uebereinlommen. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 7. September 1880. 's „Oeser kommt!" war früher eine von Alt und Jung gern gehörte Parole, sobald sich Hr. Oeser aus Meißen als Taschenspieler im Lande meldete. „Oeser kommt nicht mehr", machte der Tausendkünstler bekannt, als er sich vor wohl 6—7 Jahren verheirathete und ins Privatleben zurückzog. Und doch scheint es dem überall gern gesehenen Spaßmacher nicht Ruhe zu lassen, wenn er auch seine Künste nicht mehr profes- sionsmäßig betreibt — er hat's nicht mehr noth wendig —; wohl aber läßt er sich von Zeit zu Zeit bestimmen, ganz uneigennützig, bald hier bald dort Gastrollen für Wohlthätigkeitszwecke zu geben. Dem Vorstand der Kleinkinderbewahr anstalt ist es gelungen, Hrn. Oeser's Zusage für Mitte September zu einer Vorstellung für Er wachsene und einer Kindervorstellung, deren Er trägnisse der genannten Anstalt zufließen, zu er halten. Und so bringen wir den Freunden von Taschenspielerkünsten und eines harmlosen Hu mors recht gern wieder die alte Losung: „Oeser kommt!" — In Oederan trat am Sonntag der Con- greß der sächsischen Gewerbevereine zusammen, dessen Verhandlungen bis heute andauern wer den. Die Stadt war festlich geschmückt, die Be grüßung der auswärtigen Theilnehmer auf dem Bahnhofe und ihre Aufnahme bei der Bürger- schäft eine sehr herzliche. Nachmittags 4 Uhr sand offizielle Begrüßung durch den Vorsitzenden des Oederaner Gewerbevereins und hierauf Er öffnung des Congreffes durch den Vorsitzenden des Vororts Zittau, Gasdirector Thomas, statt. Nach Erledigung der Bureau- und Commissions wahlen schloß die Versammlung in der 7. Stunde. Bis zum Abend waren einige 90 Delegirte ein getroffen, durch welche vertreten waren die Orte: Bautzen, Borna, Bischofswerda, Bernstadt, Cune walde, Chemnitz (3), Colditz, Coswig, Crim mitschau, Dresden (3), Döbeln, Dippoldiswalde, Eutritzsch, Frankenberg (3), Flöha, Frauenstein, Großröhrsdorf, Geyer, Glauchau, Großschönau, Grünhainichen, Geringswalde, Großenhain, Ho henstein, Hainichen, Kamenz, Königstein, Kötz- schenbroda, Leipzig, Löbtau, Lommatzsch, Mark neukirchen, Mittweida, Meißen, Nossen, Olbern hau, Penig, Pulsnitz, Pirna, Plauen i. V., Roßwein, Reichenbach i.V., Reudnitz, Riesa (2), Seiffen, Siebenlehn, Sayda, Stolpen, Schellen berg, Strehla, Schneeberg, Sebnitz, Tharandt, Werdau, Wurzen, Waldheim, Weißenberg, Zscho pau, Zittau, Zwickau. Abends fand Commers in der Garküche statt. Den gestrigen Tag lei tete früh 6 Uhr ein Weckruf ein. Nach 9 Uhr begann die erste Hauptsitzung, in welcher zu nächst Brgrmstr. Messerschmidt die Gäste namens der Stadt herzlichst bewillkommnete. Aus dem Geschäftsberichte ist zu erwähnen, daß zum Ver bände gegenwärtig 180 Vereine gehören und die Einnahme im abgelaufenen Geschäftsjahre 1094 M. 5 Pf. betrug. Der Antrag Dresden, gegen eine etwaige Reichsgesetzvorlage betreffs Beschränkung der Wechselfähigkeit der Handwerker sich auszusprechen, wurde gegen 1 Stimme an genommen, der der Polytechnischen Gesellschaft zu Leipzig dagegen, eine früher von dieser beim Reichstage eingereichte Petition wegen Abände rung der Gewerbeordnung wieder aufzunehmen, abgelehnt ; angenommen wurden ferner der An trag von Oederan auf Vermehrung der Zahl der Stimmabgabestellen bei den Wahlen zu den Han dels- und Gewerbekammern und der der Ver eine Frankenberg-Hainichen-Mittweida auf Bil dung von Gauverbänden. Ueber die weiteren Verhandlungen berichten wir in den nächsten Nummern. — Das Königspaar hat am Sonntag Abend in Pillnitz eine Serenade der in Köln so aus gezeichneten Dresdner Liedertafel entgegengenom men und dabei den Dirigenten Hans Kößler wie die Sänger in liebenswürdigster Weise be grüßt. Im Laufe des Tages weilte das Königs paar mit Prinz und Prinzessin Georg, Prinz Friedrich August und Prinzeß Mathilde in Mei ßen, wo im großen Speisesaale der renovirten Albrechtsburg ein Galadiner stattfand, zu dem außer distinguirten Civilpersonen viele höhere Osficiere der jetzt bei Meißen manöverirenden Division gezogen waren. Gestern haben sich Ihre Majestäten und Prinz Georg nach Leipzig be geben, um heute den Truppenübungen in dasiger Gegend beizuwohnen. — Gesterü und heute wurde in Dresden die 405, 488 des Brd.-Vers.-Cat., sowie an der Mauer hinter dem Can- toratsgarten gestattet. . .. Zuwiderhandelnde sind mit einer Geldstrafe bis zu 150 M. oder mn Gefängnißstrafe bis zu 4 Wochen zu belegen. Stadträth zu Frankenberg, am 31. August 1880. Polizeiabtheilung. Stephan.El- Abonnements auf de» Monat werden zum Preise von Pfg. entgegengenommen- sei« HxpvsUtlon ÄV8 vrzxvr VaKvbl. Bekanntmachung. Das Anbringen von Plakaten ist, nachdem ver- schiedene Hausbesitzer die von ihnen früher Mheilte Genehmigung zu rückgezogen haben, nur noch an den Häu^Nt Nr. 13, 35, 54, 93, 96V, 108, 126, 145, 173, 2763, 282, 28fl,>S89, 296, 312, 317, 383, 39M, Eine Airllnüblume. Von Brigitte Klein. (Fortsetzung.) Der Weg nach der Stadt aber schien so kurz wie noch nie — da lagen schon die Molen dicht vor ihnen — wie zwei au-gestreckte Arme langten sie gierig tn'S Meer hinaus, als wollten sie heran» ziehen, waS über die schaukelnde Fluth glitt. „ÄS gefällt Euch bei unS auf der Insel, nicht wahr? Ich meine auch, eS könnte nirgend schöner sein; freilich hab' ich den Fuß nie aufs Fest land gesetzt." „Möchtest du wohl In der Residenz wohnen, gegen welche unsre Stadt nur'« Dorf ist, wo die Häuser drei-, viermal so hoch sind, und in den Straßen solch Gewirr, daß man Acht haben muß, daß Einer den Andern nicht umstößt; so eilig haben sie'S alle." „O, sehen möchte ich's schon gern 'mal; freue ich mich doch am Treiben im Hafen; aber wenn ich so manchmal denke, eine- von den stattlichen Schiffen sollt' mich auf und davon tragen, weit in die fernen Länder und zu den fremden Leuten — da wird mir's ganz bang umS Herz — ich bleib' am liebsten daheim. — Habt Ihr Euch denn nicht auch oft gebangt, als Ihr so weit fort wart?" „Freilich hab' ich'» gethan, und ich mein' auch, ich könnt' nur hier recht von Herzen glücklich sein; ich möcht' auch wohl all mein Lebtag hier bleiben; aber eS mag sein, daß ich fort muß." „Et, warum ? ich denke, Euer Vater könnt Eure Hilfe schon brauchen!" „Das kann er wohl; denn er ist nicht mehr so stark als sonst; aber ich mein's anders." Uns er sah sie mit forschendem Äug' an. „Sieh, Lena", fuhr er dann bedächtig sott, „ich hab' Vater und Mutter lieb; aber ich kenne ein braveS Mädchen, die hab' ich doch lieber, und sie soll meine Frau werden, wenn'S sein kann, und wenn nicht, da fühl' ich, daß ich wieder fort muß; denn ich kann's nimmer tragen, daß sie fremd thut oder — gar »inen Andern nimmt." Es war Lena, als ob ihr das Herz still stände, und ein leiseS Beben flog über ihr Gesicht. „Meinst du, daß mich Eine gern haben könnt', lieber als sonst irgend Jemand auf der Welt?" Freilich, — seid Ihr doch so gut und brav." Könntest du'S wohl, Lena?" sagte er dann leiser und faßte ihre Hand. Da schaute sie ihm zutraulich in daS klare Auge, und nach kurzem Besinnen sagte sie ruhig: „3a, ich kann'S, und Ich hab dich gleich gern gehabt und mußt' alle Tage an dich denken." Wie Heller Sonnenschein glitt'S über daS braune Gesicht, und er zog Lena'S Arm durch den seinen, daß sie nun dicht neben einander langsam da hingingen. „WaS wird aber die Mutter sagen, Oskar", und sie sah Ihn vertrauensvoll fragend an, als müsse er dafür schon einen AuSweg wissen. „Ich weiß, daß sie unS alle nicht leiden mag." „Wenn sie dich nur besser kennte, OSkar." „So mein' ich auch; aber sie hält sich so fern von unS, daß Ich ihr nicht nahe kommen kann; doch soll sie nicht sagen, daß ich hinter ihrem Rücken schön mit dir thue; darum soll der Vater zu ihr gehen, um deine Hand und ihren Segen für uns recht dringlich zu erbitten — ich wollt' aber erst wissen, wie ich mit dir daran; denn e» hat mir genug Herzweh gewacht, daß du mich
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