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Dresdner Nachrichten : 04.06.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-06-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185706042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18570604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18570604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1857
- Monat1857-06
- Tag1857-06-04
- Monat1857-06
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1857
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ^ 155. Donnerstag, den 4. Juni. 1857. Erscheint tägl. Morg. 7 Uhr. Inserate die Spaltzeile zu b Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 11—L Uhr) angenommen. 1. Abon» nement » Vierteljahr 1 Thlr., (60 Zeilen unentgeldl. Inserate); S. Abonnement ä Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in s Haus Für auswärts durch die Post »Vierteljahr IS Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee 6 u. Waisenhausstraße ü pt. Local- und Provilmal-Nachrichten. Dresden, den 4. Juni. Se. M- der König hat dem Vorsitzenden der Gene ralcommission für Ablösungen und Gemeinheitstheilungen Reh. Reg.-Rarhe Spitzner das Dienstprädikat als Direk tor der Generalcommission mit dem entsprechenden Range in der 2. Elaste der Rangordnung beigelegt. — II. KK. HH. der Kronprinz und die Kron prinzessin sind vorgestern Mittag nach Prag gereist. — Die Herren Staatsminister v. v. Zschinsky und Freiherr v. Beust werden anläßlich der Feier des 31. Mai das Ehrenbürgcrrecht der Stadt Dresden erhalten. — Hr. Gerichtsamtmann Hofrath Damm allhier ist des ihm ertheilten Auftrags zu Leitung der Landtagswahl im Bezirke der Stadt Dresden auf sein Ansuchen entho ben und an dessen Stelle für das gedachte Wahlgeschäft der Supernumerar Regierungsrath Eppendorf als Negie- rungScommissar bestellt worden. — In dem vom K. Finanzministerium erlassenen Regulative, die Erhebung und Beaufsichtigung der Schlacht steuer für die Residenzstadt betr., ist U. A. vorgeschrieben: daß das zu den Wochenmärkten eingebrachte Vieh nur in den vom Rathe bestimmten Räumen aufgestellt werden darf. Zur Ausführung dieser Bestimmung ist, im Ein- verständniß mit dem K. Hauptsteueramte Seiten des Stadt raths beschlossen worden, daß das an Wochenmärkten ein zubringende Vieh ausschließlich in dem an der Königs, vrücker Straße gelegenen Gasthofe, genannt Schönbrunnen, sonst Kammerdieners, ausgestellt werde. — Zu der Gerichtssitzung gegen die verehel. Jul. Friedericke Damme von hier wegen Mordversuch hatte sich eine außerordentlich zahlreiche Zuhörerschaft eingefunden, unter welcher auch Se. Exc. Herr Staatsminister 0. v. Zschinsky zu bemerken war. Als Zeugen erschienen fünf Personen, worunter auch die von der Verbrecherin schwer verletzte, aber bereits wieder hergestellte 62jahrige Revier- jägerswittwe Rasch, welche in dem Lichtladen des Hrn. Seifensiedermstrs. Schubert auf der Hauptstraße Nr. 12 schon seit 11 Jahren als Verkäuferin engagirt ist. Unter großer Spannung der Versammelten wird die Angeklagte emgefuhrt, doch anstatt daß man in ihr eine ramafsirte, entschlossene Person hätte erwarten können, erblickte man ein blasses Frauenzimmer mit unmarkirten Gesichtszügen und von schwächlicher Körperconstitution, in sehr gedrückter Stimmung, aber in ihrer äußern Haltung und in ihren Antworten nicht eben voll Reue über die begangene Uebel- that. Die Damme, welche sich mit allerlei Handarbeit beschäftigt und 42 Jahr alt ist, war am 8. Mai d. I. Ab. gegen 9 Uhr aus ihrer in der Waldgasse befindlichen Wohnung unter Mitnahme eines kleinen, ihr gehörigen Handbeils fortgegangen und hatte sich nach dem oben an gegebenen Lichtverkaufslocale begeben, in der von ihr frü her zugestandenen Absicht, die verw. Rasch zu erschlagen und dann sich ihres Geldes zu bemächtigen. Gestern wollte sie nur die Absicht gehabt haben, dieselbe durch Beilschläge zu betäuben. Die Unwahrscheinlichkeit dieser Aussage wird der Jnc. durch den Vorsitzenden klar vor Augen geführt. Denn nachdem sie durch die Hausflur sich in das an daS Verkaufslokal stoßende Wohnzimmer der Rasch, während diese ihre zu Besuch dagewesene verheirathete Tochter an die Hausthür begleitet, geräuschlos verfügt und die Rück kehr derselben dort erwartet hat, springt sie ihr beim Ein treten mit förmlicher Wuth entgegen und schlägt sie mit dem Beile mehrere Male über den Kopf. Trotz der erhaltenen schweren Verletzung ist die verw. Rasch doch noch im Stand«, der Angreifenden m die Arme zu fallen, sich ihr zur Wehre zu setzen und laut um Hilfe zu rufen. Es entsteht zwi schen Beiden ein verzweifelter Ringkampf, während dessen die Damme das Beil verliert, und als sie nun der An gegriffenen nach Hals und Mund fährt, um sie zum Schweigen zu bringen und möglicherweise zu erwürgen, wird sie von derselben in den Finger gebissen. Den Wor ten der verw. Rasch: „Lassen Sie mich doch flohen, ich habe Ihnen ja nichts gethan", sowie deren sonstigem lau- tem Schreien setzt sie mehrmals die Worte: „stille! stille!* entgegen und drängt sie nach dem in der Stube befindli- chen Bette zu. Zweimal gelingt es ihr, die Angegriffene zu Boden zu werfen, aber diese wehrt sich eben so tapfer als verzweifelt. Ihr wiederholter Hilferuf wird endlich gehört, der Hauswirth und einige andere Personen eilen herbei, bei deren Erscheinen die Verbrecherin sich in die Küche flüchtet und daselbst versteckt. Die Polizei findet sie dort und sie bekennt sofort hie Absicht des Raubmor des, wiederholt auch diese Aussage des andern Tages, sind später in der Voruntersuchung. Jetzt will sie blos die
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