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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192010068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-10
- Tag1920-10-06
- Monat1920-10
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1920
- Autor
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Riesaer D Tageblag Mittwoch, «. Oktober 1SS9, abends. 73. Jahr«. Postscheckkonto: Leipzig SlStztz», Eirokasse Riesa Nr. V2. 233. ««d Arrrrlgrr (LlbeblM «nd ÄnMgcr). Drahtanschrift: Lagevlatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts und des Rates der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderates Gröba. Da« Riesaer Tageblatt erscheint irden Lag abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bej«,»Preis, argen Barauszahlung, monatlich 4.— Mark ohne ZustsUgeoüyr, bei Avyotung / am Postschalter monatlich 4.10 Mark ohne Postgebühr. Nnzetgeu Ar die Nummer des Ausgabetage- sind bl» I) Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr siir tza» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für dU 48 mm breit«. 1 mm Hobe Äeundschrift.geile (7 Silben) i.lS Mark, Ortsprei» l.— Mark; zeitraubender und tabellarischer ? Satz ro*/, Ausschlag, Nachweisung!» und BermtttelunqSaebühr 80 Pf Fest« tzarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn -er «trag verfällt, durch Klage «ingezogen wrrden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zählung», und Erfüllungsort: Riesa. Bierzehntägtqe Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Elbe". — Zm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »de: Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langert Win t« rlich, Riesa, Geschäftsstelle: Goethestrasi« SV. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Säbnel. Riesa: kür An<«Iaent«U: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die Maul- «nd Klauenseuche ist ausgebrochen unter den Viehbeständen der folgen- den Besitzer: In Weida bei Mar Febrmann; in Nünchritz bei Ernst Naumann. Daul Robert Meyer, Ernst Hecktheuer; tn Glanbitz bei Arthur Hecht, Otto Sckwanitz, Karl Härtel; in Radewitz bei Karl Werner, Gustav Hirsch, Moritz Härtel; in Riiderau bei Kurt Däweritz; in Heyda bei Franz Klömich; in Zeithain bei Rob. Fühler, Robert Berger, Louis Kümmel, Karl Apitz, Max Gehre, Richard Braune, Robert Weser, Rich. Wukasch. Ans die amtlichen Bekanntmachungen wegen des Ausbruchs der Seuche in Weida, Nünchritz, Glaubttz, Radewitz, Röderau, Heyda und Zeithain wird hingewiesen. Grotzenhatn, am 4. Oktober 1S2O. 2219« 81.Die Amtshauptmannschaft. Mühlenschliehung. Der Mühlenbrtrieb von Wilhelm Tiegel in Laugenbera wird hiermit auf Grund von 8 71 Absatz 1 der Reichsgetreideordnuna vom 21. Mat 1920 bis auf weiteres geschloffen. Grotzenhatn, am 5. Oktober 1920. 1363 »k. Der Kommunalverband. Mn- Ser mtWlichMBunüenkn, m freien ßa»-elverb!ki!>eli-eilArtöWbttr. Gemäß 8 63 Absatz 1 der EisenbahnverkehrSordnung ist die Eisenbahn nur insoweit verpflichtet, Güter zu befördern «nd anzunehmcn, als die Beförderung sofort erfolgen kann. Sofern zwingende Gründe des Betriebs oder das öffentliche Interesse es erfordern, ist die Eisenbahn berechtigt, die Annahme von Sendungen ganz oder zum Teil einzustellen oder d»e Reihenfolge in der Annahme und Beförderung der Güter zu bestimmen. Da hiernach für die Eisenbabnverwaltung eine Besörderungspflicht nicht besteht, ist eS nickt ausgeschlossen, daß die Beförderung der im freien Handel befindlichen Kartoffeln in diesem Herbst zum Schaden der Verbraucher Stockungen ausgesetzt sein kann. Die Eisenbahngeneraldirektion Dresden beschäftigt sich aber bereits mit Maßnahmen, die eine solche Möglichkeit auSschlietzen. Hierzu bedarf diese aber noch der Angabe darüber, welche Mengen, zu welche« Zeiten und woher voraussichtlich Kartoffeln des freien Handels zur Anlieferung kommen werden und welche die Verlade- und Empfangsstationen sind. Die Genossenschaften und Händler werden hiermit aufgefordert, bis »um 1«. Oktober dS. IS. hierüber Anzeige hierher zu erstatten. Der Kommunalverband muß strengste Einhaltung dieser Frist erwarte«, da er am 11. Oktober in der Sache an die Eisenbahngeneraldirektion in Dresden und an die Landes- kartoffelstelle zu bericktrn hat. Diejenigen Genossenschaften und Händler, die Kaufabschlüsse über vertraglich nicht gebundene Kartoffeln nicht abgeschlossen haben, habe« dies binnen gleicher Frist hierher zu melden. Grotzenhatn, am 5. Oktober 1920. 503 b II. Der K»««uualverband. «>Gi» S. «I. MS»., van vann». S Uks» an kommen im Ratbanie S Kkdiderschränke, L Bettstelle« mit Matratzen, 1 Sofa, 1 Wasch, tisch, 1 arostes Wakchfast u. a. m. gegen sofortige Bezahlung öffentlich zur Versteigerung. Riesa, am 6. Oktober 1920. Der BollKreckungsbeamte deS RateS der Stadt Riesa. Spiritusiyarkenausgabe in Gröba. Donnerstag, de« 7. Oktober 1SSO, vormittags von '/,8—' ,1 Uhr werden im hiesigen Gemeindeamte, Zimmer Nr. 6, die Spiritusmarken ausgegeben. Die Lebensmittelkontrollkarten sind mitzubringen. Gröba lElbe), am 6. Oktober 1920. Der Gemekudevorftand. - Bezirksarbeitsnachweis Großenhain, Nebenstelle Riesa. Bahnhofftraste Nr. 17, Tel. Nr. 40. Offene Steffen für: 1 Herren- und Damen-Sckneider, 1 Handlungsgehilfen (Schuh- Warenbranche), 1 Handlungsgehilfen (Verkäufer in der Eisenbranche, 20 bis 22 Jahre). 1 Expedient und 1 Lageristen (Manufaktur-, Kurz- und Wollwarenbranche), 1 Bau-, 1 Fahr- radschloffer. 1 Schweizerlehrling nach auswärts, 3 Dienftmädcken für Restaurant mit Be dienung, Dienstmädchen für Herrschaften und Hotels von 16 Jahren ab, mehrere landw. HauS- und Dienstmägde mit und ohne Stallarbeit. schloffen« Zweige der Textilindustrie, zum Beispiel der Trikotagenindustrie ausgebaut werden. —88 Bierpreisfrage und Polizeistunde. Unter der Leitung des Vorsitzenden des Sächsischen Gast- wirtsverbandeS Treutler-Leipzig fanden in Leipzig Be- ratungen über die BierpreiSfrage und die Verkürzung der Polizeistunde statt. Redakteur Wagner-Leipzig führte zu dem ersten Punkte aus, datz die Bierpreisfrage schon seit längerer Zeit eine sehr ernste gewesen sei. Verschiedene Organisationen, z. B. i» Radeberg haben gefordert, daß der Bieransschankpreis auf 1 Mark herabgesetzt werde, da man sonst kein Bier mehr trinken wolle. Jedock durch das Ein wirken des Sächsischen Gastwirtsverbandes sei Radeberg jetzt noch in der Lage, den gegenwärtigen BiervreiS aufrecht- zuerhaltcn. Mit den Brauereien seien inzwischen Verhand lungen eingeleitet worden. Man habe versucht, ein festes VertragsverhältniS bezüglich der Ausschankpreise mit den Brauereien zu schaffen. Die Brauereien stellten sick auf den Standpunkt, daß vor allen Dingen die Ausschankpreise zurück gehen, da sonst die Existenz der Brauereien gefährdet sei. Bei einem niedrigeren Aussckankpreise könne auch ein stärker gebrautes Bier geliefert werden. Man habe jedoch auf diesen Vorschlag nicht eingehen können, da keine Garantie vor- Hande» war, datz den Brauereien mehr Gerste zugewiesen würde. Auch von feiten des Ernährungsministers sei die Erklärung abgegeben worden, datz man sich vorläufig nicht in der Lage sehe, den Brauern einen größeren Prozentsatz an Gerste zuzuweisen. Die vom sächsischen Gastwirtsoerband festgelegten 11 Punkte seien von den Brauern als Diktatur bezeichnet und daher die Verhandlungen abgebrochen worden. Man habe versucht, wenigstens für die Leipziger Vereine ein festes VertragsverhältniS zu schaffen, wozu von den Brauern ein Vertrag entworfen wurde, welcher aber auch für Leipzig unannehmbar gewesen sei. Nun habe man sich rn Leipzig auf den Standpunkt gestellt, datz, wenn di? Brauer auf die Bedingungen des Wirteverbandes nicht eingehen würden, man einfach bayerisches Bier beziehen werde. In diesem Sinne sollten jetzt die Kreisvertreter des Sächsischen Gastwirtsverbandes in ihren Bezirken in ganz Sachsen'vor- gehen, damit man in Geschlossenheit handeln könne. — Be züglich der Polizeistunde führte der Referent aus, man muffe dahin wirken, datz keine weitere Verkürzung der Polizei stunde eintrete, sondern die jetzt bestehende Polizeistunde noch verlängert werde. Durch das Kohlenabkommen von Spa stelle sich die Regierung auf den Standpunkt, eine Ver kürzung der Polizeistunde einzusühren. Von allen Vereinen des Sächsischen Gastwirtsverbandcs sei durch Protestkund gebungen gefordert worden, datz die jetzt bestehende Polizei stunde beihehalten wird und außerdem für Sonnabends und Sonntags eine Verlängerung bis 1 Uhr nachts eintrete. Die dem Vorstand des Sächsischen Gaktwirtsverbandes zuge- gangencn Entschließungen sollen an den Zentralverband des Deutsche» Gastwirtsverbandes nach Berlin abgehen, damit von dieser Stelle aus mit allem Nachdruck gegen eine Ver kürzung der Polizeistunde eingetreten wird. — Vom Gast- wirt Baum-Dresden wurde mitgeteilt, datz von feiten des Bundes der Konzertlokalinhaber eine Denkschrift abgegeben worden sei, doch sollte man sich mit keinen zu groben Hoff- nungen tragen, da das sächsische Ministerium vom Reiche gezwungen würde, die Polizeistunde zu verkürzen. —Dre Zunahme der Eben. Der demnächst erschernende neue.Jahrgang der „Zeitschrift des .Sächs. Statistischen Landesamtes" enthält Angaben über die eigen- arttgen Bevölkerungsersche.nungen der Nachkriegszeit. Aus ihnen ist u. a. zu entnehmen, wie hoch die Zahl der Ehen tn «Sachsen in der letzten Zeit gewesen ist. Während in der Ariedenszeit in jedem Halbjahr etwa 20 000 Ehen geschlossen wurden, hat diese Zahl in der ersten Hälfte des vorigen Jahres bereits 24 400, im zweiten Halbjahr aber 34600 und im ersten Halbjahr des lausenden Jahres so gar 37 000 betragen. Da im Kriege und auch seither die Bautätigkeit so gut wie ganz geruht hat, so würde sich die Wohnungsnot schon durch diese Heiratshochslut er klären; dazu kommt aber, datz schon vor ihrem Beginn «ne beträchtlich« Vermehrung der Zahl der Haushal tungen, trotz der gleichzeitigen Verminderung der Ein wohnerzahl offenbar durch Trennung. bisher zusammen^ Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 6. Oktober 1920. Bargeld für schleunige Waffenab lieferung! Die Erfüllung des Friedensvertrages mackt die Durchführung der Waffenabgabe unbedingt erforderlich. Unsere Leser kennen die seit Wochen in Stadt und Land überall angeschlagenen und auSgehängieN Plakate mit den Angaben der Prämien, welche nickt nur für die Ablieferung von Militärwaffen, sondern auch Teilen von solchen und Munition gezahlt werden. Da erscheint es denn geboten, nunmehr schleunigst einmal in Haus und Hof, in Kammer und Keller, Schuppen, Verschlügen und anderen Orten, wo man sonst „einstweilen" etwas aushebt, nachzusehen und ausnahmslos alles den öffentlichen Sammelstellcn zuzuführcn, was an Waffen in Betracht kommt. Die dafür ausgesetzten Prämien sind nicht gering, und wer gar mehrere Stücke abzngeben in der Lage ist, bringt sich mit wenig Mühe in den Besitz eines ansehnlichen Geldbetrages, für den manch notwendiger Bedarfsartikel beschafft werden kann, dessen Anschaffung sonst unterbleiben müßte. Ganz besonders mutz aber darauf hingewiesen werden, datz die verhältnismätzig hohen Beträge nur noch bis einschließlich Sonntag, den 10. Oktober, gezahlt werden. Sie verringern sich dann für die Zeit vom 11.—20. Oktober um die Hälfte, und für spätere Ablieferungen wird überhaupt nichts gezahlt. Widerrechtliches Einbehalten von Waffen, abgabepflichtigen Waffenteilen, Munition zieht aber überdies empfindliche Bestrafung nach sich. In unserer Stadt befindet sich die Wasfenabgabestelle Goethestratze 32. —* Verein für Volksbildung. Zur Beantwor- tuns vielfacher Anfragen sei darauf binaewiesen, datz der Verkauf der Teilnehmerkarten für die Bildungskurse am nächsten Freitag beginnt. —*Die größte Kaninchen schau, wie sie hier noch nicht gezeigt wurde, wird die von sämtlichen Kaninchen züchtervereinen unserer Amtshauptmannschast geplante Aus- stellung am 20.—22. November werden. Sie belegt sämtliche Räume des Schützenhauses zst Riesa. Alle Raffen, vom großen Belgischen Riesen, bis 16 Pfund schwer werdend, bis zum kleinen schneeweißen nur 2 Pfund wiegenden Hermelin- kaninchen werden dort zu sehen sein. Die Erkenntnis der hohen volkswirtschaftlichen Bedeutung der Kaninchenzucht dringt in immer weitere Kreise, so zählt der Verband Großenhain nicht weniger denn über 700 Kaninchenzüchter, die bei dieser Ausstellung ihre besten und schönsten Tiere ausstellen wollen. — An dieLandwirte erläßt der sächsische Landes- kuliurrat einen längeren Aufruf, worin dieser die Land wirte auffordert, keinen Liter Milch und kein Pfund Butter an den Schleichhandel abzngeben, sondern alles unbedingt abzuliefern, um so zu beweisen, datz auch die freie Wirtschaft die Ernährung der Bevölkerung sicherstellen könne. — Die Margarine wtrdwiederteurer. Den „L. N. N." wird aus Berlin gemeldet: HaS ReichsernährungS- ministerium hat den NeicbSauSschutz für Oele und Fette an- gewiesen, die Rohstoffpreise für die Margarineindustrie von 22,20 auf 26,80 Mark für das Kilo ab 1. Oktober zu er- Höhen. Der Margarinepreis im Kleinhandel dürfte dem entsprechend eine Erhöhung von 12 auf 15 Mark für das Pfund erfahren. Die Preiserhöhung ist dadurch notwendig geworden, daß das Reichsernährnngsministerium durch ein Einfuhrverbot die Zeit des günstigen Weltmarktpreises un- genutzt lieb und den relativ günstigen Stand der Valuta verpaßte und »un den Reichsaüsschuß für Oele und Fette angewiesen hat, zu dem inzwischen gestiegenen Weltmarkt preis gröbere Mengen Rohstoffe einzukaufen. —* Errichtung einer Nebenstelle für Textilwirtschaft in Leipzig. Die Dresdner Volks zeitung meldet: Auf Grund einer gemeinsamen Besprechung der sächsischen «nd thüringischen Handelskammern mit Ver treter» der sächsischen Regierung und der Reichsstelle für Textilwirtschaft in Berlin soll in Kürze «ine Nebenstelle der Reichsstelle für Textilwirtschaft für Mitteldeutschland in Leipzig errichtet werden, um «ine schneller« und sachgemäßere Erledigung der Aus- und Einsuhranträge zu ermöglichen. Weiter sollen auch die Vorprüfungsstellen für ««wisse ge wöhnender Personen, stattgefunden und dadurch dre Durch- schnittszahl der Personen, die jede Wohnung enthält, sich verkleinert hatte. Auf wie lange hinaus ist nun noch eine Fortsetzung der Eheschließungshochflut zu erwarten? Zur Beantwortung dreier Fe-r re g b. c».e Sracistik folgenden Ar.balt: Dre Heiraten der Nachkriegszeit unterscheiden sich rn solche, die auch unter normalen Berhältnisieu rn der gleichen Zeit geschlossen worden wären, und in Nach holungen von durch den Krreg verzögerten Eben; eine dritte Gruppe bilden möglicherweise lolche Eheschließungen jün gerer Leute, die unter gewöhnlichen Verhältni-sen noch nrcht geheiratet haben würden. Im ganzen sind wah rend und infolge des Krieges in Sachsen 60 000 Ehen wemger geschlossen worden. Nach der Rücklehr der Trup pen konnte ern Teil von diesen nachgeholl werden. Al-Z unlmedcrbringlicher Verlust und aber die Ehen zu buchen, dre der Krieg stod des Mannes verhindert bat. Unter den gefallenen unverheirateten Männern — ihre Zahl terrägl nach den bisherigen Feststellungen für Sachsen 75 400, neben 50000 verherrateren oder verheiratet gewesenen — hätten nach der gewöhnlichen Norm 10500 in der Zeit von Amanr des Krieges bis Ende 1918 und 9200 in den folgenden drer Halbjahren geheiratet. Dre letztere Zahl ist von der sonst zu erwartenden Normalheirarszabl seit der Rückkehr der Truvven abzuziehen, d. h., cs waren in der Summe der drer Halbjahre 1. Januar 1919 bis 30. Junr 1920 etwa 60009 — 9200 gleich 508-30 Heiraten zu erwarten gewesen. Nun srnd aber in dieser Zeit, wie oben angegeben, 96 000 Ehen crngegangen worcen. Dar aus solgt, daß 96000 — 50806 — 45 200 neue Ehe schließungen als „Nachholungen'" zu betrack ten sind — soweit cs sich nickt etwa daher um Fälle handelt, in denen junge Leute früher geheiratet haben, als e-Z den Friedens gewohnheiten entsprach, auf die sich unsere „Normalzahl" von 40 000 jährlichen Eheschließungen gründet. Da somit jedenfalls die Zahl 49 500 der nachholbaren Eben beinahe erschöpft ist, so darf angenommen werden, daß eins ähn liche HeiratShäufung wie bisher in Zukunft nicht mehr zN erwarten ist, und daß oaher auch die Nachfrage nach Wvh- nungcn nicht weiter steigen wird. Dabei können natür lich örtliche Verhältnisse hier oder dort Ausnahmen be wirke». —* Die Salzheringseinfuhr. Jin An'chlutz an den Beschluß des volkswirtschaftlichen Auoichufiee- des Reichstages und des wirtschaftlichen Aueschunee des Rcichs- kabinc'its. betreffend Freigabe der Salzheringseinfuhr ist vielfach die Meinung verbreitet, datz die bisher bestehende Einfuhrsperre für Salzheringe dadurch mit sofortiger Wirkung außer Kraft gesetzt sei. Diese Annahme ist irrig. Ter Beschluß geht dahin, die Einfuhr von Salzheringen vom 15. Dezember 1920 ab nicht mehr zentral durchzu führen, sondern im Rahmen eines noch sestzusetzcuden Kon tingents dem freien Handel zu überlassen. Die näheren Bestimmungen über die Regelung der Einfuhr nach dem 15. Dezember auf dieser Grundlage sind noch nicht erlassen. Verhandlungen über ihre Ausgestaltung sind zur Zeit im Gange. —* Die Aenderung des Besoldungsge setzes vom 80. April. Der Reichsrat berät heute Mittwoch über den Gesetzentwurf wegen Acnderungen des Be soldungsgesetzes vom 30. April. ES sind dabei einige wich tige Neuerungen geplant. So soll die Gefahrenentschädigung! Wegfällen und dafür die betreffenden Beamten in die nächst höhere Klasse versetzt werden. Hierfür kommen vor allem Lokomotivführer, Schaffner usw. in Frage. Nicht ausge schlossen erscheint es auch, datz der Vorschlag durchgeht, datz nur zwei Ortsklaffen bestehen bleiben, höchstens drei. Mir diesen Fragen beschäftigte sich, wie die „Zitt. Morgenztg." mittetlt, auch der BesoldungSauSschnh der sächsischen Volks kammer auf Einladung der sächsischen Negi:ning am Montag und Dienstag. Ma» beschloß auf Vorschlag der Negierung die vorliegenden Eingaben von Beamtengruppen und an deren Personen zunächst nicht durchzuberaten, weil die Be schlüsse des NeichörateS auch die sächsische Besoldungsreform maßgebend beeinflussen werden, was übrigens das NeichS- kabtnctt durch ein besonderes gesetzgeberisches Vorgehen deÄ Reiches noch sicherzustellen beabsichtigt. Ruch die Besoldung
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