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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193504296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-29
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1935
- Autor
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Uikslikl Tageblatt Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. LV. DoMack Nr. «2. und Anzeiger sMedlatt und ÄPeigcr). DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain d-S Finanzamt- Riesa und deS HauvtrollaintS Melken bobördlickerleitS bestunmte Blatt. Postscheckkonto: Dresden 1530. Virokass«: Rieia Nr. 52 Fr s» Montag, 2». April 1935, abends 88. Jahr«. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für eine» Monat S Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 etnschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <8 aufeinanderfolgende Nr.) 65 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige» für die Nummer -eS Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben,' eine Gewähr für baS Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4« mm breite mm-Zeile oder deren Raum 0 Rpf-, die SU mm breite, 3 gespaltene mm-Zeile im Textteil 25 Npf. (Grundschrift: Petit 3 mm hoch). Ziffergcbühr 27 Rpf., tabellarischer Satz bv"/, Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestcllung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch- nähme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art aus. Preisliste Nr. 2. Bei Konkurs »der ZwangSoergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangeneu Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Goethestratze 52. Marxisten gegen Su-etendrutsche Wüste Ausschreitungen in 3imim — Zahlreiche Verletzte Prag, 29. April. Anläßlich einer Wahlversammlung der Sudetendeutschen tzeimatfront kam e» in Znaim in Südmähren zu wüsten marxistischen Ausschreitungen. Die Marxisten hatten durch Flugzettel offen zu Gewalttätigkeiten aufgesordert. Kurz darauf wurde ein Werbekrastwagen der Helmatsront in der Nähe des Arbeiterhauses mit Steinen beworfen. Etliche In sassen wurden verletzt. Die Angriffe gegen den Kraftwagen wiederholten sich später. Einige Marxisten wurden festge nommen, weitere bei einem Ueberfall auf einen pensionier te« Offizier. Am Mittag war da» «Deutsche kau»" ln Znaim, der Versammlungsort, von einer großen Menge, die eine dro hende Haltung einnahm, umlagert. Etwa bl)0 Marxisten versuchten, die Hauptfron« de» «Deutschen Hause»- zu stür men. wa» aber nicht gelang. Lei der Abwehr wurden vlele Ordner der Sudetendeutschen Heimatfront durch Slelnwürfe und Knüppeischtäge verletzt. Vie sudetendeutsche Musikkapelle hatte ebenfalls einige verwundete zu beklagen. Ihr Kraft wagen wurde schwer beschädigt. Sämtlich« Fenster de» „Deut- chen Lause»- wurden eingeschlagen. Der Kraftwagen Oen- ein», de» Führer der Sudetendeutschen helmatsront, wurde >et der Anfahrt durch Steinwürfe beschädig», wiederholt mutzte dle Polizei mlt aller Kraft eingrelsen. Dabei wurde auch ein Polizeibeamter erheblich verletzt. Nach der Versammlung setzten die Gegner der Sudeten- d«utschen Heimatfront di« Klärungen fort, so daß di« Amts walter der Heimatfront zunächst das Haus nicht verlassen koxint«,. Di« Polizei nahm ^''«reiche Marxisten fest. llle Setze »er Meüen ml) MWeii Ml Weiler )l Prag. Das «Prager Moutagsblaft- berichtet üoer ««glaubliche tschechische Ausschreitungen, die sich am Sonn tag «ach dem Vigaspiel des deutschen Prager Fußballklubs DTE. gegen den tschechischen Verein „Bohemians- ereignet haben. Nach dem ohne iede« Zwischenfall »erlaufenen Kamps wurde ein DSE.-Tpieler von einem mit Armbinde ver sehenen Ordner des gaftgebenden tschechischen Vereins au» gefallen und am Halse gewürgt. Dies bildete das Signal für die im Publikum befindlichen Rausbolde, aus den Platz zu stürmen und die DTE-Lpteler mit Krücken und Ohr seigen zn mißhandeln. Die anwesenden Amtswalter deS Klubs «Vohemlans- sanden es nicht der Mühe wert, eiuzu« greisen und die Ordnnng wieder herzustellen. Erst die Polizei konnte den Platz von der Menschenmenge säubern. In der Provinz nehme« di« täglichen blutige« Aus einandersetzungen beim Wahlkampf ihren Fortgang. Am Sonntag sollte in Neuern im Böhmerwald «ine Wähler oersammlung der Sudetendeutschen Helmatsront ftattsinden. bei der das ehemalige Mitglied des Bundes der Landwirte Direktor Pfrogner zu seinen Wählern sprechen sollte Unler de« Teilnehmer« besand sich aber eine groß« Anzahl politischer Gegner der SHF., zumeist Marxisten, die Pfrog ner nickt zn Worte kommen lasten wollten. Vs kam zu eiuem blntigen Handgemenge zwischen den Versammlungs teilnehmer«, in besten Verlaus 6 Personen erheblich verletzt wurde«. * SkiM kilft M 8II1MIW m! Große Kundgebung in Brün« )l Brünn. Wie der „Tagesbote" mitteilt, hielt Kon rad Henlein im Deutschen Hause in Brünn eine Riesen versammlung ab. Auch die Nebensäle waren übersüllt. Eine große Menschenmenge, die wegen Ueberfttllung keinen Einlaß in das Deutsche HauS finden konnte, wartete vor dem Gebäude. Die Versammlung selbst verlief in voller Ruße, da die Polizei umfassende Vorkehrungen gegen iede Ruhestörung getrosten batte. Zwei Kommuniftenzüge, die versuchten, bis zum Deutschen Hause vorzudriugen, wurden von der Polizei leicht zerstreut, wobei nur eine Verhaftung vorgenommen werden mußte. In der Versammlung selbst sprach zunächst der zur Sudetendeutschen Heimatfront übergegangene ehemalig« Abgeordnete deS BnndeS der Landwirte, Dr. h. e. Hodiaa, der den Willen der deutschen Minderheit zur Mitarbeit am tschechoslowakischen Staat betonte. Der erste Versuch in dieser Richtung sei leider ohne praktische Ergebnis geblieben. Aber im Fabre 1M3 entstand nack der Auflistung der Natio nalen Zndetendeutschen Partei das ludetcvsentscke Wunder, als Henlein zum Kamps um da» Reckt der Lufteieild-ntscken rief. Die beste Sicherheit de» tsckeckoklowakstcken Ttaair» erblickte der Redner in einer befriedigten Minderheit, be sonder» wenn sie 25 v. H. der Bevölkerung auSmacke. Henlein wie» in seiner Anspracke daraus bin. baß die EHF. in der scklimmsten Zeit der Sudetendeutschen ihre Fabne bockzog. Wa» er versuche, sei nichts andere», al» wa» Hnnfterttansende im Herzen ftiblen. Die sudetendeutsche politische Geschickte zeige, daß auch SH Millionen Menschen solange ein Spielball bleiben, solange sie nickt erkennen, baß vor allem die Einigkeit nötig ist. Diese Einigkeit der Sudetendeutschen unter allen Umständen durchzusctzen, sei das Ziel seiner Bewegung. Atzüratz Henlein Überfällen Auf der Fahrt von Znaim nach Nikolsburg wurden die Kraftwagen des Führers der Sudetendeutschen Heimatfront, Konrad Henlein, und seiner Begleitung auseinemHin- terhalt, offenbar von Marxisten überfallen und mit Steinwürfen überschüttet. Die Angreifer ver schwanden im Dunkel der Nacht. Da zahlreiche ichußähnliche Laute hörbar waren, lieb Henlein seinen Kraftwagen bei der Ankunft in Brünn amtlich photographieren. Dabei stellte sich heraus, daß die Einschläge in die Wagenwänüe von Revoloerkugeln herrührten. Vie Sieger im ReiAsberusSwetttamps ermittelt )s Berlin. Am Sonntag abend wurden, wie di« I NSK. meldet, in Saarbrücken die Prüfungen der theoreti schen und sachlichen Arbeiten der litzv Reichsbefte» abae- I schlossen und die Reichsfieger «nd ReichSstegerinne« ermit telt. Während der Bewertung erklärte der Referent für Berufsberatung in der ReichSanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung, Oberregierungsrat Dr. Handrick, der an den Prüfungen des Wettkampfe» teil genommen bat, dem Leiter der Presse- und Propaganda stelle des ReichSberufSwettkampseS über sein« Eindrücke folgendes: Es ist ganz besonders auffallend, wie ernst die Teilneh mer am ReickSberufswettkampf, man kann wohl auch sagen, die deutsche Fugend von heute, den Berns ausfaßt. ES ist oft geradezu überwältigend, wenn man steht, wie ein 14- oder l.Mbriger Lehrling sich vollkommen darüber klar ist, daß er gls Stift immer noch eine unbedeutende Stelle in seinem Betrieb oder in seiner Gefolgschaft einnimmt, und wenn er Vch durchblicken läßt, daß er sich des Wertes als Lernender 'nr einen Beruf vollkommen bewußt ist. Bor allem ist sich iie Fugend auch darüber klar, welche Verantwortung sie mit der Erlernung eines Berufes übernimmt. Dies kommt manchmal zwar noch unbeholfen zum Ausdruck, aber gerade dirin ist wobl die innere Neberzengnng am besten zn er kennen. Feder Junge, besten weltanschauliche Arbeit oder besten beruflichen Aufsatz ich durchgelesen habe, ist von einem aerades« beneidenswerten Stolz auf seinen Beruf durch ¬ drungen. Der angehende Kumpel aus dem Saarland spricht mit derselben Liebe und demselben Stolz von seiner Arbeit und von dem, wa» er für sein Volk sund auch seine künf tige Familie) einmal leisten will, wie der technische oder Banklebrling, der aus der Großstadt kommt. AnS allen Arbeiten siebt man auch, wie die Lcbrlinge »nb Jungarbeiter ernstlich bcmübt sind, ibr bernslicheS Können und Willen immer mebr zu vervollkommnen. Ich ftabe insgesamt den Eindruck, daß der ReichsbernsSwettkampf der berufstätigen Fugend einen Impuls zur Erlernung und Fortbildung im Beruf gegeben bat, wie er überhaupt nicht bester gegeben werben kann. ES wird fa auch nicht mit Worten und in hoben Tönen mit dem Hinweis auf die sittliche Verpflich tung und ähnliches eingewirkt, sondern der eine siebt die Leistnng des anderen «nb fühlt dabei vielleicht auch seine Mängel. Aber nicht zages Bangen ist das Ergebnis, son dern die frohe Zuversicht, daß man es mit Fleiß und Hin gebung später doch noch schassen kann. Fch wüßte nicht, was mir mehr Freude gemacht bat am ReickSberufswettkampf, als meine Mitarbeit besonders in den Tagen im Saarland. Während der Bewertung der Mettkampfaufgaben fuhren am Vormittag und Nachmittag die Wettkämpfer und Wett kämpferinnen durch daS Saarland. Am Sonntag abend waren sic zusammen mit ihren französischen Kameraden, die während des BernfswcttkampfeS im Saargcvict weilen, Gäste der Stadt Saarbrücken im Stadttheater. Lar lammende Staatrbiirgerrecht Unterredung mit dem Minister Dr. Frick. Berlin, 29. April. Der Reichs- und preußische Minister des Innern Dr. Frick gewährte einem Pressevertreter eine Unterredung über die wichtigsten Arbeiten des Innenministeriums. Dr. Frick kam dabei aus das neue Staatsbürgerrecht zu sprechen. Die Derleihung de» Staatsbürgerrechts werde an bestimmte Be dingungen geknüpft werden sz. B. rassische Zugehörigkeit zum deutschen Volt). Der Minister fuhr dann fort: ,Ia» neue Slaatsbürgerreckt wird einen schärferen Maßstab an jeden legen, der deuticher Staatsbürger ist oder werden will. Die deutsche Staatsbürgerschaft wird in Zu kunft nicht mehr allein durch di« Geburt, durch einen gewöhn lichen Verwaltungsakt oder gar durch Zaklung einer Geld- lumme erworben werden können. Die deutsche Staatsbürger schaft wird nach dem Willen de» Führer» da» höchste Recht, und der Staatsbürgerbries wird di« wertvollste Urkunde sein, di» ein Deutscher in seinem Leben erwerben kann. vl« deutsche Staatsbürgerschaft muß eine Ehre sein, die sich der Deutschstämmige nur durck Dienst au Volk und Staat und durch Bewährung erwerben kaem. Sie wird ^dem Deut schen den weg zu allen Sfsentllchen Aemtern tu Partei und Staat öffnen, nur ihr Träger wird ia dea Sampsorgonisa- ttouen der Bewegung und al» Waffenträger der Ration in den Ehrendienst de» Volk« und Reiche» eintreten dürfen, und nur er allein wird da» Wahl- und Adstlmmungsrecht arwüben «nd dadurch mittel- oder unmittelbar an der Füh rung de» Reiche» teilnehme» können. Vie deutsche Staats bürgerschaft wird in einem sei erlichen Ak» and mit einer weihevollen Vereidigung ans di« deutsche volk»gemeinschast. do» Deutsche Reich und seinen Führer verliehen und wird Unwürdigen oder Staat»seiaden abgesprochen werden.- LrAsche VemeiMastrardeit Aufruf Schacht, zmn deutschen Rationalseicrtag. Berlin, 29. April. Der Reichswirtschastsminister und Reichrbankpräsident Dr. Schacht wendet sich in einem Ausruf an das ganze schaf fende Volk. In dem Aufruf heisst es u. a.: Der 1. Mai des Jahres 1935, der al» Nationalfeiertag des deutschen Volkes am sinnfälligsten den großen Gedanken der Volksgemein schaft, der Verbundenheit aller deutschen Volksgenossen zum Ausdruck bringt erhält eine besondere geschichtliche Bedeu tung durch die Vereinbarung, dir der Reichsarbeitsminister, der Reichswirtschaftsminister und der Leiter der Deutschen Arbeitsfront jetzt über die enge gedankliche und organisa torische Zusammenarbeit von Arbeit und Wirtschaft getrof fen haben, und die der Führer und Reichskanzler durch lei nen Erlaß oom 21. März 1935 bestätigt hat. Die Deutsche Arbeitsfront, die Organisation der gewerblichen Wirtschaft und di« staatliche sozialpolitische Einrichtung der Treuhän der der Arbeit sind nicht mehr drei nebeneinanderlausende Organisationen, sondern von der örtlichen Instanz bis hin auf zu der höchsten Spitze ineinander verflochten zu erfolg versprechender Gemeinschaftsarbeit. Möge der 1. Mai de» Jahre» 1SZS der entscheidende Tag werden für da» weitere enge und kameradschaftliche Zusam menwirken von Arbeit und Wirtschaft, von Unternehmer und Arbeiter zum Wohle ihrer selbst und der voik»gemein- schäft. - Ausrichtung des Maibaums im Lustgarten Berlins riesiger Maibaum aus dem Frankenwald ist nunmehr durch eine Abteilung der Pionier-Lchr- und Ver suchs-Kompagnie aus Rehhagen-Kiausdors im Lustgarten aufgerichtet und verankert worden. Im Anschluß daran wurde mit der Ausschmückung des Stammes begonnen. Die Spitze krönt ein gewaltiges Hakenkreuz im Gewicht von zwei Zemnern, das aus einem halbmondförmigen Eichenlaub gewinde ruht. Der Maibaum ist mit Tannengrün bekleidet, durch das sich ein breites goldenes Band zieht. Den Abschluß der Arbeiten, für deren Durchführung der Maibaum mit einem Gerüst umgeben wurde, das elf Stockwerke zählt, wird die Anbringung des aus Tannenzweigen hergestellten Kranzes, der nicht weniger als 60 Zentner wiegt und in einer Höhe von 7 8 Metern über dem Erdboden befestig« wird, bilden. Der Ausrichtung des Maibaumes sah eine viel tausendköpfige Menge zu.
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