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Weißeritz-Zeitung : 17.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188910177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18891017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18891017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-17
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.10.1889
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WeiM-Mm- 55. Jahrgang. Nr. 123. Znierale, welch« del da bedeutenden Auflage det Blattes eine sehr wirk« bellarisch« und complicin» Inserate mit entsprech«»» dem Ausschlag. — Ein«» sandt, nn revaktionelM Th eile, die Spaltenzell» A> Pfg- Die „Wei-erih- Zeitung" erscheint wöchentlich drei» mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 4» Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — All- Postan- Italten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- Amtsvlatt für die Köuialiche UmtshMptmamlschafi Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Mdträth« zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde. Donnerstag, den 17. Oktober 1889. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei der am gestrigen Diens tag stattgefundenen Landtagswahl haben von 446 Stimmberechtigten 218 von ihrem Stimmrechte Ge brauch gemacht und 213 giltige Stimmen abgegeben; davon erhielt Geh. Hofrath Ackermann 210, Bau meister Hartwig-Dresden 2 und Produktenhändler Horn-Löbtau 1 Stimme. — Weiter uns zugegangene Wahlresultate sind die folgenden: Bärenstein: Ackermann 33 Stimmen; Frauenstein: Ackermann 73 Stimmen; Geising: 183 Stimmberechtigte, Ackermann 95 Stimmen; Lauenstein: Ackermann 55 Stimmen. — Vorläufiger Zusammen stellung zufolge erhielt im 5. städtischen Wahlkreise Geh. Hosrath Ackermann über 1081 Stimmen (1883: Ackermann 825, Großmann-Glashütte 662 Stimmen). — Es ist selbstverständlich, daß eine so unbestän dige Witterung, wie sie bisher geherrscht hpt — bald windig und kalt, bald mild und sonnig — auf den Ge sundheitszustand nicht besonders günstig einwirken kann. Namentlich bei Kindern, kleineren und größeren, sind Affektionen der Halsdrüsen und Mandeln, der sogen. Ziegenpeter, jetzt so häufig, daß Störungen im Schul besuche vielfach auftrelen, umsomehr als derartige Krankheitserscheinungen ansteckend wirken. Es erscheint darum geboten, für wärmere Kleidung und dichtes Schuhwerk zu sorgen, daß uicht-lmrch Erkältungen, die Geneigtheit zu dergleichen Zuständen gefördert wird. — Heute, Mittwoch Abends 8 Uhr, findet im Echießhause das mehrfach erwähnte Concert von Lehrern des hiesigen Schulbezirks, und zwar zum Besten des Pestalozzivereins statt, worauf wir nochmals aufmerk sam machen und zu zahlreichem Besuche desselben auf fordern möchten. — Am 15. Oktober, Abends gegen 7 Uhr, wurde hier ein prachtvolles Meteor gesehen, das von Ost nach West zog und in weißem und rothem Lichte leuchtete. Die Erscheinung dauerte nur wenige Sekunden. — Der amtliche Bericht der Kommission für das Veterinärwesen über die im Königreiche aufgetretenen ansteckenden Thierkrankheiten konstatirt den Aus bruch des Milzbrandes in der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde in je einem Gehöfte von Reichstädt, wo 14 Rinder, in Hartmannsdorf, wo 5 Rinder, und in Pretzschendorf, wo 9 Rinder gefährdet waren. Von den 4 erkrankten Stücken verendeten 3, während 1 vom Besitzer getödtet worden ist. Hauptsächlich war es aber die Maul- und Klauenseuche, die im Königreiche auf trat, so daß der Bericht nicht die einzelnen verseuchten Orte auszählt. Ueberhaupt waren es 197 Gehöfte in 133 Ortschaften. Auf die Amtshauptmannschaft Dippol diswalde kommen davon in 12 Ortschaften 27 Gehöfte mit 159 Rindern. — Die große Ausbreitung derMaul- und Klauenseuche ist im Wesentlichen durch Ankauf von Rindvieh aus den östlichen Provinzen des Königreichs Preußen herbeigesührt worden; so konnten bei den Er örterungen 96 Seuchenfälle unmittelbar auf diese Quelle zurückgesührt werden. L Glashütte. Die Betheiligung an der Landtags wahl betrug hier 20 Proz. Von 249 Wahlberechtigten wählten 50, welche sämmtlich ihre Stimme Herrn Geh. Hofrath Ackermann in Dresden gaben. Altenberg. Infolge der äußerst heftigen Regen salles am 13. und in der Nacht zum 14. waren die beiden großen Wasserbehälter im Westen unserer Stadt, die sogen. Galgenteiche, derart angesüllt, daß sie nichts mehr aufnehmen konnten und das überschüssige Wasser gleich über die Wiesen hereinflutete. Am Vor mittage des 14. ergoß sich das Wasser aus den Teichen sogar über den tiefsten Punkt der Zaunhauser Straße, und bei dem gewaltigen Zuflusse aus den böhmischen Grenzwäldern war eine Ueberspülung der Teiche durch aus nicht ausgeschlossen. Da der Regen jedoch am Vormittage aufgehört hatte, kam das Wasser jum Mit tag etwas zum Fallen. Rabenau. Bei der Landtagswahl am ver gangenen Dienstag erhielt Geh. Hosrath Ackermann 122 und Produktenhändler Horn 2 Stimmen. HainSberg. Während sonst die sächsischen Papier fabriken, trotz der Vertheuerung des Feuerungsmaterials und der niedrigen Papierpreise ihren Aktionären noch eine recht annehmbare Verzinsung ihres Kapitals ge währen konnten, hat die Thode'sche Papierfabrik in Hainsberg in diesem Jahre einen recht ungünstigen Abschluß vorzulegen. Das Unternehmen wurde von dem besonderen Mißgeschick betroffen, daß der untere Klärteich im Januar d. I. durchbrach und dadurch der Fabrik das benöthigte Wasser entzogen wurde, auch das obere Reservoir wurde in Mitleidenschaft gezogen, und so war die Fabrik auf den Mühlgraben ange wiesen und somit allen Eventualitäten der Winter- und Frühjahrswitterung ausgesetzt; durch die Trü bung des Fabrikationswassers entstanden fortdauernde Störungen, dabei verzögerten widrige Witterungsein flüsse die Wiederherstellung der Reservoiranlagen, welche letztere etwa 20,000 M. gekostet haben. Zweitens wirkte die Vertheuerung des Strohes und die Lohn bewegung ungünstig ein. Nach Zuweisung von 55,940 Mark an de^ Erneuerungsfonds, Rückstellung von 2774 M. aus schwebende Differenzen, 30,576 M. für zweifelhafte Forderungen, 2883 M. für die Fabrik krankenkasse, 3209 M. für Unfallversicherung, zusammen 95,333 M., verbleibt unter Abrechnung von 5350 M. Ertrag aus dem Geschäftsbetriebe ein Verlust von 89,983 M., welcher aus dem Reservefond zu decken ist, so daß die Aktionäre diesmal leer ausgehen. Die Verwaltung erhofft günstigere Resultate von einer vor genommenen Verbesserung der maschinellen Einrich tungen und Herabminderung der Regiekosten. Moldau. Einer an die Generaldirektion der kgl. sächs. Staatseisenbahn eingereichten Petition zufolge wird von heute ab jeden Mittwoch und Sonnabend dem Abends 8°° von Bienenmühle nach Moldau ver kehrenden Güterzuge bis auf Weiteres versuchsweise ein Personenwagen beigegeben werden. Durch diese Einrichtung ist nunmehr eine weit bessere Verbindung von Dresden bez. Freiberg nach hier geschaffen und einem längst gehegten Wunsche unserer Gebirgsorte entsprochen worden. Wünschen mir, daß diese Fahr verbindung eine dauernde bleibe. Dresden. Gutem Vernehmen nach soll der Land tag am II. November zusammentreten. Die feierliche Eröffnung würde am 13. November stattfinden. — Bei der Landtagswahl sind die Kandidaten der Kartellparteien Finanzrath a. D. Stadtrath Schickert, Bürgermeister Bünisch und Geh.-Rath Klemm mit überwältigender Mehrheit gegen die Sozialdemokraten gewählt worden. — Aus den übrigen in Frage kommenden Wahl kreisen des Königreichs liegen zur Stunde folgende weitere Wahlergebnisse vor: 2. Wahlkreis der Stadt Leipzig: Schill (nat.-lib., K.-P.) gewählt mit 3323 Stimmen, Münch (Soz.-Dem.) erhielt 2379, Thiele (deutsch-freis.) erhielt 138 Stimmen. — 3. Wahlkreis der Stadt Leipzig: Fritzsche (kons., K.-P.) gewählt mit 4238 Stimmen, Liebknecht (Soz.-Dem.) erhielt 1900, Streller (deutsch-freis.) 200 Stimmen. — 2. Wahlkreis der Stadt Chemnitz: Liebknecht (Soz.-Dem.) gewählt mit 4088 Stimmen, Enzmann (nat.-lib., K.-P.) erhielt 2130, Zeltler (deutsch-freis.) erhielt 509 Stimmen. — 1. städt. Wahlkreis (Zittau-Löbau-Bernstadt-Ostritz u. s. w.): I)r. Haberkorn (kons., K.-P.) gewählt mit 1214 Stimmen. — 3. städt. Wahlkreis (Bischofswerda- Großenhain - Pulsnitz - Radeberg - Radeburg u. s. w.): Buchwald (kons., K.-P.) gewählt mit 1295 Stimmen, Winkler (Soz.-Dem.) erhielt 349 Stimmen. — 9. städt. Wahlkreis (Döbeln-Waldheim-Leisnig-Mügeln): Niet hammer (nat.-lib., K.-P.) gewählt mit 1418 Stimmen, Kellerbauer (deutsch-freis.) erhielt 160, Grünberg (Soz.- Dem.) erhielt 387 Stimmen. — 13. städt. Wahlkreis (Frohburg-Kohren-Geithain-Rochlitz-Penig u. s. w.) Bretschneider (kon., K.-P.) gewählt mit 1284 Stimmen, Meischner (Fortschr.) erhielt 529, Stolle (Soz.-Dem.) erhielt 757 Stimmen. — 20. städt. Wahlkreis (Aue- Schneeberg- Schwarzenberg-Eibenstock u. s. w.): v. Trebra (kons., K.-P.) gewählt mit 871 Stimmen, Bauer (Fort schrittler) erhielt 737, Liebknecht (Soz.-Dem.) 353 Stimmen. — 15. ländl. Wahlkreis (Freiberg): Steyer (kons., K.-P.) gewählt. — Die Schäden, welche durch die vom 12. bis 13. Oktober niedergegangencn Regengüsse, nament lich in Gebirgsgegenden angerichtet worden sind, stellen sich nachträglich doch als bedeutendere heraus, als man ursprünglich angenommen hat. In erster Linie ist von nicht wenigen Wiesen, die an reißenden Gebirgsflüßchen liegen, viel Grummet fortgeschwemmt worden, während die Fäulniß der Kartoffeln auf vielen noch nicht ab geernteten Feldern in Folge der vermehrten Nässe der Ackerkrume sichtbare Fortschritte gemacht hat. Nicht unerwähnt mag auch bleiben, daß mehrere Bergsteige in der sächsisch-böhmischen Schweiz unmittelbar nach dem Regen stellenweise so mit Erde und Steinen be deckt waren, daß der Verkehr auf diesen Wegen theilL nur unter Beobachtung besonderer Vorsicht, theils überhaupt gar nicht möglich war. Frankenberg. Im hiesigen neuen Webermeister haus, dessen feierliche Einweihung am vergangenen Sonntag stattfinden sollte, hat sich am 12. Oktober ein recht bedauerlicher Unglücksfall zugetragen. Im Nebenzimmer des Saales des neuen Gebäudes fand am Freitag Abend ein Jnnungsberathung statt, wobei für das erste Stockwerk zum ersten Mal Gas gebrannt wurde. Aus noch unaufgeklärter Ursache ist nun über Nacht in einem noch nicht benutzten Garderobezimmer des ersten Stockwerkes Gas ausgeströmt und wurde, als dies bei den Fertigstellungsarbeiten am Sonn abend früh bemerkt worden war, sofort für Lüftung des betreffenden Zimmers Sorge getragen. Trotz mehr stündiger Lüftung war jedoch an der Decke eine be deutende Ansammlung von Gas zurückgeblieben, welche, als Schlosiermeister Hengst Vormittags um 11 Uhr zur Ableuchtung verschritt, sosorr unter bedeutendem Knall explodirte. Leider sind dadurch mehrere Per sonen zu recht empfindlichem Schaden gekommen. Schloffermstr. Hengst erlitt bedeutende Verbrennungen am Gesicht und an den Armen, während sein Gehilfe leichtere, aber immerhin schmerzhafte Verletzungen erlitt. Zwei im Lokal beschäftigte Maler stürzten infolge des gewaltigen Luftdrucks von der Leiter und trugen Beide Verbrennungen des Gesichts und der Haare, der eine aber durch den Sturz außerdem einen Beinbruch davon. Durch die Gewalt der Explosion wurden überdies mehrere Fensterscheiben zertrümmert, sowie an Wänden und Thüren Beschädigungen herbeigeführt. Die Weber innung hat nun die Weihe des neuen Webermeister hauses mit Rücksicht auf den Unglücksfall und der sich nöthig machenden Reparaturen auf Sonntag den 20. d. M. verschoben. Zwickau. Ein noch unverheiratheter Handarbeiter aus Chemnitz, welcher von der dortigen Staatsanwalt schaft wegen eines Gelddiebstahls in Chemnitz im Betrage von 1864 M. steckbrieflich verfolgt wurde, ward am 12. Oktober hier aufgegriffen. Leider hatte der Dieb, welcher sich für einen Schauspieler auSge- geben hatte, diese Summe Geld bis auf 33 M. in der leichtsinnigsten Weise in Dresden binnen 10 Tagen vergeudet. Meerane. Seit 11. Oktober wird der Knabe Alfred Arthur Barth, geboren am 11. Januar 1884 zu Meerane, vermißt. Derselbe ist barfuß und ohne Kopfbedeckung aus dem Elternhause fortgegangen; er hat kurz geschnittenes Haar, trägt dunkelgraues Jacket und dunkle, kurze Hosen. Der Knabe wurde am Donnerstag Vormittag von dem Dorfe Dittrich, wo die Eltern wohnen, nach dem Gärtner Hauschild in Meerane geschickt, um ein Bouquet zu holen und ist
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