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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189702271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-27
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.02.1897
- Autor
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ILar1897. Hart bk Pf. . 1b - . IS - . 7S - , B . SS . . 25 . - 20 . - 10 - . 10 » SS . . 30 - . 20 - . 20 - . tzO - 1897. itz 1. S. » Man ver- » brenne ein »ill, und die chte, rein ge ht bald und er Farbe. — richt) brennt lden* weiter, !t eine dunkel- i Seide nicht ie Asche der n nicht. D'e « <k. u- k. n ihren ächten e Roben und r« Febr r tertelegraph). geneigt. sr htkilßn». !N iM, »«Demo»« opäischex er» Meere W lt billigst cht-nftein. rrr«tvkt LkKINM«- iscb uuvsr- ä. Lnat- taorelnls- inr <1ik alt- M lkvAel unä 61»., Lvr ir.50kk.xr. Xxotbelesr, ischine pedition deS M. t od. ohne 1 unter güv- lnte,richt er- und Streich ind Theorie, en kein Lehr- ^llm-ister, eb. ten. ubeokammer, vr ist vom ». pedition de» WWiEMMNM Wochen- und Nachnchtsblatt zugleich WG-DzciM str Kohndors, Ködlitz, Amrdors, Aürdorf, Kt. Wien, Keinrich;«!, Karim« M Men. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. > - . - 27. Jahrgang. Nr. 48. Kerns»-.«.«xfch»«» Sonnabend, den 27. Februar 1897. Diese« Blatt erscheint t Sa l ich (außer Sonn- und Festtags-abends für den folgenden Lag. Bierteljätzrltcher BezugSvreiS I Mark 28 Pfennige. — Einzelne Stummer 10 Pfennige. — Vrstellnngen nehme« anher der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postaastalte«, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalteu« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätestens vormittag 10 Uhr. Aas Stadt «ad Laad. * — Lichteuftei«. Aas dem de« Vorschuß' verein zu Mülsen St. Jakob, etugetragene Genossen schaft mit unbeschränkter Haftpflicht in Liquidation betreffenden Folium 2 de» »ach dem RetchSgesetze vom 1. Mat 1889 geführten SenossenschaftSregister» ist am 20. diese« Monat» verlautbart worden, daß »ach erfolgter Verteilung deSTenoffenschaftSoermögeu» die Vollmacht der Liquidator«» erloschen ist. * — Ein Geschäft, bei dem manchen jungen Manne ein leichte» Gruseln überkommt, nimmt jetzt seinen Anfang: Da» RekrutierungSgeschäft! Wir haben ja heute keinen Mangel an zwanzigjährige« jungen Leuten, die in ihrer Klugheit, ihrer Ueber- zeugung «ach, ihrem Alter weit Vorau» sind, aber sie werden klein, recht klein, wenn sie vor der Ersatz« kommisfion erscheinen, und die letzten Witze ersterben auf den Lippen, wenn sie die Thür des Allerheiligsten durchschreiten. Insgeheim denken wohl die Meisten, es werde sich vielleicht bei ihnen noch in dem letzten Augenblick ein ihnen selbst noch unbekannter körper licher Fehler herausstellen, und sie von der Aussicht aus das Militärleben befreien, aber eS geht eintönig der Reihe nach: »«gesetzt zur Infanterie! Natür lich fehlt es auch nicht an zahlreichen juvge» Leuten, die von Herzen gern und möglichst bald Soldat werden möchten, hingegen sterben dir „Drückeberger* mehr und mehr aus. Bor dem prüfenden Blicke der KommisstonSmitglieder zu schwindeln, ist doch eine verzweifelte Sache. Die Mütter und manches andere nahestehende weibliche Wesen hoffen ja gern bis zum letzten Moment, „er" werde freikommen, und namentlich wenn eine zweimalige Zurückstellung erfolgte, ist die Hoffnung riesengroß; nur daß eS gewöhnlich anders kommt. Und e« tft auch kein Malheur, wenngleich es ja bcqueme, sein mag, da- heim bet Mutter zu fitzen; aber die Soldatenjahre machen aus manchem jungen Mensche« erst einen Mann, sie geben Zucht und Energie, die sich später auch strammen Gehorsam erkämpfen können. — Eine kleine, aber immerhin dankenswerte Reform ist auf postalischem Gebiete zu verzeichnen. Bom reisenden Publikum war eS schon lange als ein oft recht unangenehmer Mangel empfände» wor- de«, daß auf den Bahnhöfen kein Berkaus von Post wertzeichen stattfindet. Nunmehr hat daS Reichs« Postamt verfüg», daß die dienftthuenden Postassisten ten auf sämtlichen Bahnhöfen der preußischen Staat»« eisenbahoen die gangbarsten Postwertzeichen, wie Briefmarken, Postkarten und Postanweisungen, zum Verkaufe bereit halten sollen. Wahrscheinlich wird diese Bestimmung demnächst auf die Bahnpostämter des ganzen ReichspostgebieteS ausgedehnt werde», waS sehr zu wünschen ist. — Im Interesse der Hebung deS Pfiugstverkehrs soll schon jetzt an daS preußische Eiseubahnmiuisterium das Ersuchen gerichtet werden, den Rückfahrkarten für die Pstngstzeit dieselbe Verlängerung derTtltig- keit-dauer zazugestehen, welche für die Weihnachts zeit bereit» bewilligt worden ist. In diesem Jahre würde dann da» Maximum der Giltigkeit in die Periode vom 4. bi- einschließlich 14. Juni fallen. Eine solche Vergünstigung ist für Pfingsten ebenso angebracht wie für Weihnachten, da sich al» Folge desselben eine ganz bedeutende Hebung des Reise- verkehr» mit Sicherheit Voraussagen läßt, und die» ganz besonder» für Thüringen, den Harz, den Rheiu rc. Die gleiche Einrichtung bestand schon in den siebziger Jahren auf de» Thüringischen Bahne» und hatte damals großen Erfolg. * — Hohndorf, 26. Febr. Gestern Abend hielten die vereinigten Vereine von hier eiuen Mas kenball im festlich dekorierten Saale deS Herrn C. Kalich ab, unter zahlreicher Beteiligung von MaSke« (wohl an ca. 180) ««d Zuschauer«, sodaß der große Saal bi» auf tlx» letzte» Platz gefüllt war und der ganze Abe»d aus'» fröhlichste verlief, de»u für ein edle» Naß hatte wie bekannt Herr Kalich besten» gesorgt. Möge «S gelinge», in nicht allzu ferner Zeit (seit dem letzten öffentlichen Maskenball sind 10 Jahre verflossen) einen ähnliche» zu veranstalten. „Glück auf* dazu! — Ein schöner Zug religiöser Duldsamkeit ist durch de« Dresdner Kreuzktrchenbrand bekannt geworden. Der in höchster Lebensgefahr sich befundene Türmer Sovak auf der protestantischen Kreuzkirche ist Katholik. Hoffen» lich nehmen die katholische« Kirchenbehörden bei der Besetzung von Stellen an den Kirchen ihrer Konfession gleiche Rücksicht auf die Zugehörigen der evangelisch-lutherische» Konfession. — Chemnitz. Seit vorigem Dienstag hat sich auS der elterliche» Wohnung hier ein 23 Jahre alte» Mädchen, welche» in letzter Zeit Spuren von Schwermütigkeit gezeigt hat, entfernt, ohne daß über den Verbleib desselben bis jetzt etwas bekannt ge worden ist. Di« Vermißte ist bekleidet mit schwar zem Kleid, schwarzem Jackett mit anliegender Taille, letztere mit schwarzer Borte besetzt, schwarzem Hut, mit blauem Sammet eingefaßt, und schwarze» Strümpfen. — Bor ca. 3 Wochen stieg in einem Gasthofe einer Stadt imErzgebirge ein angeblicher Leder- reisender ab, der e» sich 14 Tage lang daselbst wohl sein ließ, um dann Plötzlich za verduften. Die nicht unbeträchtliche Hotelrechnung vergaß er zu bezahlen, und in seinem zurückzelassenen, ziemlich gewichtigen Koffer fand man lediglich — Steine. — Lu« dem Vogtland«, 25. Febr. Bet Willitzgrü» wurde — in einer haushohen Schnee wehe sitzend — der 71 Jahre alte Handarbeiter Slbtn Bochmann auS OberhermSgrü« erfroren auf- gesunden. Der alte Mann hatte sich, wie seiner Zeit mitgeteilt wurde, Ende Januar auS seinem Wohnorte entfernt, um in Willitzgrü« Verwandte zu besuchen, war aber kurz vor seinem Wauderziele jedenfalls ermattet niedergesunke» und den Ein wirkungen der Kälte erlegen. — Dem Fabrikarbeiter Franz au» Cossengrün, welcher eine kalte Januar nacht im Freren verbracht hatte, mußten jetzt beide Beine, welche er völlig erfroren hatte, abgelöst wer den. Er dürfte die Operation schwerlich überleben. — Au» dem Vogtland«, 24. Febr. In welcher Weile die sogenannten Geldmännel im Bogt- lande nach Dummen fahnden, dafür bietet der Prozeß, der gegenwärtig das Schwurgericht in Gera be schäftigt, ein bezeichnende« Beispiel. Der Geschädigte ist der 22 Jahre alte Wirtschaftsgehilfe Albin Schürer auS Irchwitz bet Greiz. Zu ihm kam «ine» Tage» ein gewisser Löffler auS RuppertSgrün, der erzählt«, daß er mit Hilfe eines Manne», namen« Riedel in Netzschkau, für 3000 Mk. gute» Geld 30000 Mk. falsche» Geld erhalten habe. Später bracht« Löffler den Riedel gleich mit und die beiden bearbeiteten nun den jungen Mann, daß auch er et» solch vorteilhafte» Geschäft abschließe. DaS wieder- holte Bedenken Schürers, daß die Sache schließlich doch etwas auf sich haben könnte, wurde von Riedel dahin beschwichtigt: „Was kann da» auf sich habe», wir sind doch Freimaurer! Alle» muß verschwiegen werden; wer redet, muß sterben!!* Dabei holte er au« seinem Notizbuche einen Tauseudwarkschein heraus, der natürlich ein« sogenannte Blüte war. Da« Wort „Freimaurer* u«d der Schein bestachen den Albin Schürer, der immer schon gehört hatte, daß die Frei maurer alle »eich würden. Riedel zeigte aber auch dem Schürer Notizen in seinem Buche, wonach er dem Kommerzienrat Schleber in Greiz für 15000 Mk. 150000 Mk., einem Maurermeister 16 000 Mk. za besorgen hatte. Der Gauner bemerkte dazu, daß er dem Schleber schon öfter» Geld besorgt habe. Ferner fand sich eine Notiz, daß in eine« Gasthof iu Friede burg bei Freiberg eiuzuheiraten wäre, wenn der Bräutigam 30000 Mk. habe. Wenn Schürer also 3000 Mk. hergebe, wär« er ein gemachter Mann. Diese Bersprechüngeu verfinge». Und al» Riedel zum zweite» Male kam und erzählte, daß die frühe ren Stuhlweister in Mohlsdorf jetzt alle Fabrikanten durch seine Hilfe geworden wäre», er auch sonst manche« au« der Armut i« die Höhe gebracht habe, da gab e« kein Halten mehr. Da- Geld wurde mit Hilfe der Mutter beschafft und am 28. April v. I. sollte e« in Karl«bad geholt werden. Schürer fuhr deshalb an diesem Tage zunächst nach Hof. In Netzschkau sah er Löffler und Riedel, die ihn auszu- steige» ersuchte». Dort wurde nun Karte gespielt. Riedel, de, seine Wirtschafteri» „Lina Förster* mit hatte, war dann ei«e Zett laug verschwunden, und al« er wiederkam, sagte er, er habe eben mit einem Ztmmermetster au« Zeulenroda ein gutes Geschäft gewacht, worauf er eine Flasche Kognak spendierte, der besonders seine „Lina* eifrig zusprach. Dana fuhren sie nach Hof, wo sie im Lindenhof kneipt»«. Dort gab Schürer dem Riedel da» Geld und bald darauf verschwand Riedel, angeblich um den „Di rektor* io Hof aufzusuchen und da« Geld abzuhebev. Da dieser ein vornehmer Mann war«, könne Schürer nicht mitgehen. Natürlich verschwanden die Gauner mit dem Geld«. Auf erstattete Lnzeige erhielt Schürer später eine» Teil de» Betrages zurück, wurde aber dauu zum zweite» Male gerupft, und zwar von dem »Direktor der Geldmännel*, eiue« gewissen Schubert in Treue». Uw diesen zu schützen, al» die Sache bekannt wurde, hat sich schließlich der junge Schürer verleiten lassen, eine« Meineid za schwören. Schubert hatte den Schürer, al« dieser drängte, ihm da» Geld zu liefern, damit getröstet, daß er für einen Fabrikanten in Plauen Geld be sorgt habe; al» dieser da« für Schürer bestimmte Päckchen mit 40000 Mk. gesehen habe, hätte er da» auch noch genommen. Von den 2400 Mk., die dem Schürer von Schubert abgenommen worden find, ist natürlich nicht» zurückerlangt worden. Bemerkens wert ift der Umstand, daß in Treuen nicht weniger wie 35 Geldmännel amtlich bekannt sind. Das Ge schäft muß doch etwa« einbringeu und Dumme muß e« auch zur Genüge geben. — Kirchberg. In diesen Tage» verwundete sich eine Frau in einem Nachbarorte beim Reiben grüner Kartoffeln am Mittelfinger. Da die Wunde unbedeutend war, beachtete die Frau sie nicht weiter. In der Nacht erkrankte sie aber und der verwundete Finger schwoll an. Der am Morgen herbeigerufene Arzt stellte Blutvergiftung fest, die durch den Ge brauch eine« an der Innenseite etwa» oxidierten Fingerhutes entstanden war. Glücklicherweise konn ten ernstere Folge der Vergiftung verhindert werden. Messingfingerhüte setz-n Grünspan an und stählerne Fingerhüte mit Bleifutter Bleioxid. Grünspan und vor allem Bleioxid sind überaus gefährliche Gifte. Darum Vorsicht! — Am 24. d. M. ist der Rabensteiner Kalksteinbruch teilweise eingestürzt. Die an der Straße stehenden Pappeln sind mit in die Tiefe gegauge». — Ein Streit zwischen Bate, und Sohn soll zur Entdeckung de, Person geführt haben, die vor vier Jahren im Walde bei Passek de» Förster Placht erschaffen hat. Ein Man», namen» Fukatsch in Schellwitz, der von seinem Sohne im Streit über den Kopf geschlagen worden war und eine schwere Verletzung erlitten hatte, wurde auf Anraten deS Arzte» mit den Sterbesakramenten versehen und dabei soll er erklärt haben, daß e, an jenem Tage mit seinem Sohne wildern gegangen und mit dem Förster Placht zusammengetroffen sei. Der Letztere habe auf ihu «inen Schuß abgegeben, der fehlgegangen sei, worauf er wieder geschossen und den Förster tätlich getroffen habe. — Riesa, 24. Febr. Nach auS Torgau heute eiogegavgener Meldung ist der Eitschutz, der sich dort gebildet hatte, heute früh zum Durchbruch ge- langt uud abgegangen. BermuÜich ist auch da» El», welche» noch weiter unterwärt» stand, nunmehr mit
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