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Hohensteiner Tageblatt : 14.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188902143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18890214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18890214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-14
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 14.02.1889
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MMeiner Tageblatt. Erscheint jede» Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. l.58 stei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 1V Uhr, sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. Hohenftem-Gruftthal, Oberlungwitz, Abtei Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdors, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des ^tadtrathes zu Hohenstein. 39» Jahrgang- Donnerstag, den 14. Februar 1889. Nr. 38. Grundsteuer-Reste betr. An die Zahlung des 1. Termins -er Grundsteuer wird hiermit nochmals unter dem Bemerken erinnert, daß wegen aller nunmehr nicht bis zum 1«. dss. Mts. berichtigten Beträge sofort das Zwangsvollstreckungsverfahren eingeleitet werden muß. Hohenstein, am 12. Februar 1888. Der Stadtrat h. vr. Ebeling, Bürgermeister. Sächsische-. Hohenstein, 18 Februar. Silberne Fünsmarkstücke mit dem Bildniß Kaiser Wil helms II. und der Jahreszahl 1888 sind soeben zur Ausgabe gelangt. Die Prägung der Münzen ist eine vorzügliche und namentlich zeichnet sich das Bild des Kaisers durch seine präch tige Plastik und Naturtreue aus. Zur Ausprägung von Fünf- markstücken mit der Jahreszahl 1888 ist nur ein geringes Quantum zur Verfügung gewesen, so daß diese Münze als Seltenheit gelten dürfte. Die fortan im Laufe des Jahres noch zu prägenden Gold- und Silbermünzcn werden sämmtlich die Jahreszahl 1889 erhalten. Danksagungen an Geistliche. Der „Ev.-Kirchl.-Anz." schreibt: „Wie überall, besteht auch hier die Unsitte, daß die Geistlichen, wenn sie eine Leichenrede gehalten haben, durch Sie Zeitungen einen Dank der Hinterbliebenen für die „trost reichen Worte", die sie geredet, empfangen. Gemeinhin ist es so, daß nach dem Dank für die zahlreiche Begleitung, für die Kranzspenden, für die Sänger, auch noch die „trostreichen Worte" des Geistlichen herankommen. Welchen Werth der artige, meist von der eingcrissenen Mode eingegebenen Dank sagungen haben, liegt auf der Hand. Wenn der Trost des Gottcsworts verwundeten und gebeugten Herzen in bangen, schweren Stunden wvhlthut und die Getrösteten da»ür in der Stille die Hand dem Prediger drücken und aus ihrem Auge den Dank entqegenleuchten lassen für den durch seinen Dienst empfangenen Frieden, so ist das ein köstlich Ding, worauf jeder Geistliche den größeren Werth legen wird. Oeffentliche Danksagungen aber entsprechen nicht dem Heiligthum, in dem wir mit den Trauernden bei einer Leichenfeier uns doch be wegt haben. Die Geistlichen bedürfen weder eines solchen Dankes noch solcher Reklame." Oberlungwitz, 13. Februar. Gestern Nachmittag wurde in der auf dem sogenannten Landgraben befindlichen Naumann- schcn Restauration der Strumpfwirker B- aus Reichenbrand dabei ertappt, wie derselbe aus dem in der Gaststube befind lichen Buffctkastcn das vorhandene Geld stahl. Darüber vom Wirth Naumann zur Rede gezogen, wurde der Dieb noch so renitent daß derselbe gebunden in das hiesige Arrestlocal ge bracht und heute von der Gendarmerie dem Königl. Amtsge richt überliefert werden mußte. Der Dieb hatte nämlich in der genannten Restauration nicht nur noch mehrere Gegenstände zerschlagen, sondern sich auch an dem Wirth thätlich vergriffen, denselben die Uhrkette vom Leibe gerissen u. s. w. MitMMch. Da der Bezirksausschuß die Erhöhung der unansässig^Gcmeinderathsmitglieder von 3 auf 4 genehmigt hat, wird hierorts in nächster Zeit eine Nachwahl stattfinden. — Sonntag, den 3. März, findet die Einweisung des neuer wählten Pfarrers Herrn Hüttner aus Dresden statt. Ein Depesche aus Hamburg meldet, daß der Kohlenagent Stoll aus Mittelbach daselbst plötzlich verstorben ist. Herr Gutsbesitzer Reim in Uhlmannsdorf wurde am Montag früh durch ein merkwürdiges Ereigniß überrascht, wel ches sich während der Nacht vollzogen haben mußte. Als er nämlich um jene Zeit seinen Gutshos betrat, sand er ein zwei Meter breites und drei Meter langes Loch vor, aus welchem heiße Dämpfe emporsticgen. Bis jetzt hat man die Sache noch nicht aufklären können, da sich Niemand an die Ocffnung heranwagt. Das 12. mitteldeutsche Bundcsschießen, welches bekanntlich in diesem Jahre zu Plauen i. V. abgehalten werden soll, wird in den Tagen vom 21. bis 25. Juli stattfinden. Die betref fenden Ausschüsse sind bereits gebildet und tüchtig an der Ar beit, um das Fest wohlgelingen zu lassen. Zur Leipziger Fahrrad-Ausstellung, welche vom 23. d. M. bis 3. März abgchalten wird, schreibt man uns: Die Aus stellung wird eine außerordentlich vielseitige werden und dürfte weiteste Kreise interessireu. So will u. Ä. der Deutsche Rad fahrer-Bund eine landschaftliche Gruppe nebst Bundes-Ehren zelt senden. In letzterem werden nur Sachen enthalten sein, die einerseits von dem Umfange und der Bedeutung des deut schen Radfahrer-Bundes Zcugniß geben, andererseits sich auf Beginn des Radfahrsportes in Deutschland beziehen. In dem Mittelpunkt des Zeltes wird sich die lebensgroße Büste des Freiherr» von Drais, des Erfinders des Fahrrades, befinden und darunter die von Bundesmitgliedern errungenen Ehren preise von geklönten Häuptern, Fürstlichkeiten oder sonstigen Stiftern außerhalb des Bundes, meist Sachen von hohem künstlerischen Werthe. Gau- und Vereinsbanner werden das Ganze abschließen. Zu dem an drei Abenden abzuhaltenden Konkurrenzfahren sind nicht weniger denn 81 Nennungen er folgt, die sich wie folgt vertheilen: Kamps um die Meisterschaft von Europa im Kunstfahren auf dem Zweirad fünf, und zwar sind hierbei vertreten die Städte Bernburg, Cöthcn, Hannover, Nürnberg und Ottensen bei Altona; für das Einzel-Kunst fahren liegen acht Nennungen vor, darunter außer den eben genannten noch Berlin und Cöslin; am Reigenfahren betheili- gcn sich vier, resp. fünf Clubs, am Kürfahren zehn und am Fußradfahren fünf Herren. Als Preise sind ausgesetzt neben einem goldenen Meisterschafts-Ehrenzeichen, künstlerisch aus- gesührte Ehren-Urkunden und Werthgegenstände. Auf der Ausstellung werden ca. 150 Aussteller des In- und Auslandes vertreten sein, besonders auch England. Neben Fahrrädern aller Konstruktionen, Fabriken und Marken kommen auch histo rische Fahrräder zur Ausstellung, darunter das vom Erfinder Freiherrn von Drais selbst gebaute und gefahrene. Einzeltheile werden selbstredend in hervorragender Weise da sein und sind gerade diese dazu geeignet, Zeügniß für die große Bedeutung zu geben, welche das jüngste Kind der Eisen- und Stahl- Industrie gewonnen hat. Das Radfahren ist schon lange nicht mehr allein Sport, die ernste practische Seite ist nicht zuletzt von den Behörden erkannt, wofür die Ausstattung der höheren Wcgebaubeamten in Schlesien mit Dreirädern ein Beweis neuesten Datums ist, ganz abgesehen davon, daß das Dreirad für Militärzwecke schon länger Verwendung findet. Nach den bisherigen Anfragen und Anmeldungen zu schließen, läßt sich auf einen ganz bedeutenden Frcmdenzuflug rechnen. Um den vielfachen Anfragen zu genügen, bringen wir hier nochmals die Namen des gcschüftsführenden Comite's: G. Adolf Simon (Vorsitzender), Theophil Weber (Schriftführer) und Robert Höfer (Kassirer.) Des Ehren-Comitee wird von den Spitzen der höchsten Behörden in Leipzig gebildet. Für genügende und möglichst billige Unterkunft wurde nach Möglichkeit Sorge getragen und gicbt der Schriftführer auf Anfragen gern Aus kunft. Dauerkarten, giltig zu fortgesetztem Besuch der Aus stellung und sämmtlichen Festlichkeiten incl. der Eröffnungsfeier lichkeiten, werden zum Preise von zehn Mark abgegeben. Als Beweis dafür, daß die Ausstellung nichts weniger als einseitig sein wird, nennen wir heute nur den total in Eisen und Stahl ausgeführten zweirädrigen Pony-Wagen der Firma Paul Focke L To. in Leipzig, der insofern vollständig originell und neu in Deutschland ist, als dessen hohe Stahlräder mit Gummi und dreireihiger Anordnung der Stahlspeichen aus Kugellager ruhen, wodurch, wie beim Fahrrad die Reibung auf ein Minimum hcrabgedrückt wird. So lange Leipzig Festung war, besaß es, wie das dortige „Tageblatt" in Erinnerung bringt, ein reichlich gefülltes Zeug haus und namentlich auch eine bedeutende Anzahl Kanonen, die bei bedrohlicher Kriegszeit in den Zwingern, Bastionen und Außenwerkcn ausgestellt wurden. Die Bedienung dieser Ge schütze besorgten Bürger, die als sogenannte „Constabler" an- gestellt und bezahlt wurden. Bemerkcnswerth ist die dabei stattfindende Auswahl unter den Bewerbern. So stellte der Rath im Jahre 1724 die Tischlermeister Jakob Wolff, Christian Straube und Christoph Kühn, den Windenmacher Leonhardt Bauer, den Uhrmacher Michael Meelhorn und den Zimmer mann Christoph Hohn als Constabler an. Die Pleißenburg hatte ihre eigenen Artilleristen, die aber ebenfalls HaudwerkS- lcute waren. Nach dem siebenjährigen Kriege ließ man die Leipziger Artillerie absterben. Der letzte Leipziger Constabler ist Kanonier Schnirpel gewesen, der in hohem Alter 1799 mit dem Tode abging. Wie erwartet wurde, ist es vorgestern Nachmittag ge lungen, die stark betroffene Strecke Leipzig-Riesa insoweit wie der fahrbar zu machen, daß die Züge zwischen Leipzig und Dresden durchgehen können. Als erster Zug bis Leipzig durch verkehrte der Nachm. 2 Uhr 7 M. vom Böhmischen, 2 Uhr 25 M. vom Leipziger Bahnhof zu Dresden abgegangene Perso- ncnzug, von Leipzig traf als erster Zug der Abends gegen 7 Uhr fällige in Dresden ein. Vorgestern wurde jedoch zwi schen den Stationen Wurzen-Priestewitz, seit gestern früh zwi schen Dahlen und Riesa eingleisig gefahren. Wie Augenzeugen berichten, sollen die Verwehungen auf der Strecke Dahlen-Riesa noch viel bedeutendere sein, als selbst zu Weihnachten 1886, besonders aber oberhalb des Bahnhofes Riesa .sollen unbe schreibliche Schneemassen liegen, so hoch geweht, daß die Bahn wärter- und Signalstationshäuschen gar nicht mehr sichtbar ge wesen sind; so hat man auch von einem bei Dahlen stecken gebliebenen Zuge weiter nichts gesehen, als den Kopf des Schornsteins der Maschine. Weiter sind dem Betriebe wieder geöffnet seit vorgestern Nachmittag die Linien Löbau-Ober- oderwitz, Löbau-Ebersbach, Stollberg-Höhltheich, Mügeln-Oschatz, Bautzen-Wilthen und die Linie Freiberg-Biencnmühle, auf letzterer wieder ohne Umsteigen in Berthelsdorf; seit gestern früh die Linien Annaberg-Wcipert, Eibau-Zittau, Neustodt- Dührröhrsdorf, Nossen-Lommatzsch-Riesa und Potschappel- Wilsdruff. Unfahrbar und für den Verkehr gesperrt sind dar nach nur noch die Linie Döbeln-Mügeln und die Strecke Ma rienberg-Raitzenhain. Hoffentlich gelingt es auch bald, diese Verwehungen zu beseitigen. Am 10. d. Vormittags sollte auf der Eisenbahnbrücke zu Riesa eine Schnee-Lowry entleert werden; beim Anrückcn des Wagens ging unversehens eine Seitenthür desselben auf, ^wo durch der Wagen aus dem Gleise und an das Gitter geworfen wurde. Hierbei fiel ein Arbeiter aus dem Wagen und von der Brücke herab in die Elbe, wo derselbe nach mehrmaligem Hilferuf in den Wellen verschwand. Man schreibt aus Bautzen, daß die großen Hoffnungen, welche man auf den daselbst stationirten Schneepflug der kgl. Staatsbahn, der erst vor wenigen Tagen zum ersten Male zur Verwendung kam, gesetzt hatte, seit Sonntag vollständig ver nichtet worden sind. Nachdem derselbe früh zur Säuberung der Linie Bautzen-Wilthen mittelst zweier Locomotiven in Thätig- keit gesetzt worden war und die Wehen zwischen Bautzen und der Haltestelle Singwitz glücklich durchbrochen hatte, versuchte man mit demselben die Rückfahrt, die jedoch ungünstiger verlief. Unweit des Dorfes Boblitz entgleiste bei Gelegenheit der Durch brechung einer bedeutenden Schneewehe der Pflug, umschlug sich, zertrümmerte die Zugsstange und einen Puffer der Loco- motive und flog, durch die gewaltige Kraft zweier Locomotiven getrieben, neben den Bahnkörper. Der Führer der ersten Maschine wurde durch den Anprall sofort von derselben herunter geschleudert, stürzte aber glücklicherweise in den Schnee und blieb unverletzt. Der ehemalige Realschuldirecter Horche zu Leisnig, ein Kurhesse, ist am Sonntag in Hannover, als er bei einem Pastor unter den bekannten schwindelhaften Angaben um eine Unterstützung ansprach, angehalten und verha'tec worden. Aus Thalheim schreibt man unterm 10. Februar: Zwi schen Stollberg und Thalheim ist am 4. d. M. an dem Gc- chirrführer Scherzer aus Gornsdorf ein Raubanfall auszu- sühren versucht worden. Als nämlich der Genannte, von Hohen stein kommend, mit seinem zweispännigen Geschirr Stollberg mssirte, wurde derselbe unweit des sogenannten Schwemm- eiches nach dem Walde zu von zwei Männern plötzlich ange fallen. Während nun der eine davon dem Sattclpfcrd in die Zügel fiel und das Geschirr zum Stehen brachte, trat der andere Räuber an den Wagen, an welchem der Geschirrführer aß, und fragte denselben nach Geld. Doch der junge und lästige Geschirrführer verlor auchs in dieser kritischen Lage eine Geistesgegenwart nicht; denn er versetzte mit umgekehr tem Peitschenstiel dem Fragesteller als Antwort einen derben Hieb auf dem Kopf und trieb die Pferde mit der Peitsche kräftig an. Dieselben schleuderten den, den Zügel haltenden Wegelagerer zur Seile und stürmten im rasenden Laufe davon, o daß auch der andere Räuber, welcher sich, am Wagen -äugend, eine Strecke mit schleifen ließ, schließlich loslasscn nußte. Es ist leider noch nicht gelungen, die beiden Strauch diebe zu ermitteln und festzunehmen. Ein recht roher Act hat sich eines TagS im August v. I. n Adorf im Erzgeb. abgespielt. Der bisher noch unbestrafte Oeconom Carl Traugott W. und dessen gleichfalls noch unbe- traster Sohn Friedrich Hermann W. daselbst waren mit dem Gutsbesitzer Pf. daselbst in Streit gerathen. Um sich nun
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