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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189102040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-04
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.02.1891
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MchUMckMÜzM Wochen- uud Kachrichlsblatt Mgleich WWs-vzWk fir Hshüttf, Militz HerGiKs, Wisch A. Wit«, HeiniPsrt, Nsrim, Mi Men. Amtsblatt Mr dss -As-trat z« Lichtenstsi«. — — . 41. I«tzrK»«g. — —— — Nr. 28. Mittwoch- den 4. Februar 1891. LirseS Blatt »schstni täglich (außer SsM- NÄ KesttagS) sSends Mr dr« folgeKdru Lag. MrrtrlWÄich« BezneSpret» 1 Mark 88 Pf. — Einzelne Nummer w Pfennige- - Nrtzeänngen mhme« außer Ler Expedition in LMsMM- Markt 17S, alle Kstsskl. PotzaMcktrs, PoWoim, ISMlt die Austräger entgegen. — Inserate werden dis viergekpalten« ÄtorKuSzsile oder Ranw «840 Pfenniger S««ch«et. - N-mÄhrn« der JsS-e-cke täglich dis spätesten» normittag 10 Ukr. xFW»MWWWWK«WMMWW»>MM»»8KM«WMWM»«M«»W«8MM»WWS^WM«WW^WM«W»W»^»»««8zW«MMMMW»M>W>«MNKkA«N«»«W GrsmSsteuer fällig! BelltNUtMKchLLNg. Im Konkurs des Brauereibesitzers Bernhard Weyrnuch in Hahndorf soll eine Äbichlagsvertellung erfolgen. Dazu sind 6600 Mk. verfügbar. Nach dem auf der Gerichtsschreiberin niedergelcgten Verzeichnisse sind dabei 57 Mk. 90 Pf. bevor rechtigte und 36,324 Mk. 47 Pf. nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Lichtenstein, den 31. Januar 1891. R.-A. Fröhlich, Konkursverwalter. Sparkassen-Expeditronstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags mnd Sonnabends. Waldersee's Rücktritt. Der Chef des großen Generalstabes der Armee, Graf Waldersee, wird binnen kurzem von seinem Amte zurücktretcn. Die Meldung hat großes Aufsehen er regt und wird in den weitesten, nicht blos militär ischen, Kreisen besprochen. Waldersee, der dem Grafen Moltke schon eine Reihe von Jahren zur Seite ge standen hatte, war von letzterem selbst zu seinem Nachfolger ausersehen, und hat auch nach Moltkes Rücktritt im August 1888 die Geschäfte des Großen Generalstabes geleitet, und zwar, wie allgemein an erkannt wird, als würdiger Nachfolger seines großen Vorgängers. Der Posten des Chefs des Großen Generalstabes ist der wichtigste in der ganzen Armee, sein Wort gilt in allen und jeden militärischen Fragen, Ausrüstung, Ausbildung, Bewaffnung, Armeestärke, in Allem hat der Chef des Großen Generalstabes mit zusprechen, er ist die Person, auf welche der oberste Kriegsherr im Kriege, wie im Frieden gleichmäßig am meisten hören muß. Die große Arbeit des General stabschefs, die Ausarbeitung dec militärischen Opera tionspläne, die Leitungen der strategischen Bewegungen ist nur möglich, wenn dieser Offizier mit allen Einzel heiten der Armee auf das Genaueste vertraut ist; die Kenntnis der Armee, ihre Leistungsfähigkeit, Ausrüst ung und Bewaffnung gestattet dem Chef des General stabes erst, seine höheren Pläne zu entwerfen, und es ist selbstverständlich, daß sein Wort gewichtig mit in die Waagschale fällt in allen Dingen, welche Erhöh ung der Schlagfertigkeit der Armee betreffen. Der Kaiser ist Kriegsherr der Armee, der Chef des Gene ralstabs ist nicht den Namen, wohl aber der That nach, der oberste Offizier der Armee. Daß ein Wechsel auf diesem Posten die allgemeine Aufmerksam keit auf sich zieht, ist natürlich, und im vorliegenden Falle geschieht das um so mehr, da allgemein bekannt ist, daß Kaiser Wilhelm II. und Graf Waldersee persönlich befreundet feit langen Jahren sind. Ueber Graf Waldersee ist viel gesprochen und geschrieben; das Meiste, von dem, was verbreitet ist, beruht wohl auf falschen Auffassungen. Er wurde nicht nur der Führer der Militärpartei genannt, sondern auch der Führer einer Kriegspartei in Berlin, als entschiedener Gegner Fürst Bismarcks und warmer Freund Herrn Stöckers hingestellt, künftiger Reichskanzler genannt, und was dergleichen Dinge mehr sind. Daß Graf Waldersee der hochkirchlichen Richtung zugethan ist, steht außer Zweifel; das ist seine Ueberzeugung und geht also auch Niemand etwas an. Daß er kein Kriegsfreund ist, hat er selbst in einer längeren Rede gesagt, Reichskanzler ist er nicht geworden, von Allem, was früher gesagt ist, hat sich also nur recht wenig bewahrheitet. Wenn jetzt der Rücktritt des Grafen er folgt, so ist die Ursache also sicher nicht auf politischem Gebiete zu suchen, sondern einfach auf militärischem, und das nächstliegende ist wohl der Umstand, daß die Stellung des Generalstabschefs ganz allmählich und der Oeffentlichkeit unbemerkt sich etwas geändert hat. Der Kaiser hat seinen eigenen Willen, der heutige Reichskanzler ist zugleich ein hochbegabter Offizier, den sein Vorgänger den besten deutschen General ge nannt hat. Damit hat sich auch Waldersee's Ver hältnis zum Kaiser geändert, und die Folge ist der Rücktritt. Das ist eine sehr einfache und entschieden die wahrscheinlichste Erklärung. Man hat im vorigen Jahre mehrfach von Mein ungsverschiedenheiten zwischen dem Kaiser und dem Grafen Waldersee auf militärischem Gebiete gesprochen, aber erst, seitdem Herr von Caprivi Reichskanzler ge» I worden ist. Früher war Waldersee die erste militär- > ische Autorität, und der Kaiser ist seinen Ratschlägen wohl bereitwillig gefolgt. Dem Reichskanzler von Caprivi ist es sicher nie eingefallen, sich in die Fragen des Generalstabes einzumischen, aber er ist der Chef der gesamten Reichsverwaltung und als solcher kommt er unbedingt in die Lage, auch in militärischen Ange legenheiten mitsprechen zu müssen. Fürst Bismarck hat, das ist ja bekannt, den Ansichten der militärischen Autoritäten gegenüber durchaus nicht in allen Fällen beigestimmt, es ist auch zwischen ihm und der sogen. Mllitärpartei häufiger zu Reibereien gekommen, aber schließlich hat er doch in den meisten streitigen Punkten nachgeben müssen. Militär-Fragen, das war der Punkt, in welchem der Fürst Bismarck beim alten Kaiser nicht alles durchsetzen konnte, was er Wollte. Heute ist der Reichskanzler Offizier, der Gründender militärischen Kreise Gegengründe entgegenzusetzen im Stande ist, und auf den zu Horen der Kaiser den vollen Anlaß hat. Was im Einzelnen vorgelegen haben mag und noch vorliegt, entzieht sich der Berech nung, wird auch kaum genau bekannt werden. Der Kaiser wird Waldersee wahrscheinlich ungern ziehen lassen und ihm seine persönliche Freundschaft bewahren, aber in solchen Staatsangelegenheiten darf ja nun einmal nicht ein persönliches Freundschaftsverhältnis die erste Stelle beanspruchen, sondern die Prinzipien. Was Waldersee geleistet, wird ihm unvergessen bleiben, aber um einen Nachfolger besteht keine Sorge. Mit Recht hat der Kaiser am 90. Geburtstage unseres alten Moltke hervorgehoben, nicht das kleinste Ver dienst des Generalfeldmarschalls sei es, daß er eine große Zahl von Männern herangebildet habe, welche befähigt seien, sein Werk fortzusetzen. Und das war ein rechtes Wort am rechten Platze. Der deutsche Generalstab hat Kräfte herangebildet, die nicht ver sagen- Tagesgeschichte. *— Etwas mehr Tageslicht, das ist die will kommene Spende, welche der Monat Februar, der nunmehr seinen recht rauhen Bruder Januarius ab gelöst hat, der Menschheit bringt. Man merkt eZ doch nun ernstlich, daß die Tage länger zu werden beginnen und wenn es auch gerade nicht mit Sieben meilenstiefeln vorwärts geht, es geht doch vorwärts. Das übt seinen sehr wohlthuenden Einfluß aus auch auf das Gemüt, denn es ist eine bekannte Thatsache, daß trübes Wetter und dunkler Himmel gleichmäßig wenig anregend wirken, und die Lampe bietet, was diesen Punkt betrifft, keinen Ersatz für das Tageslicht, wird ihn auch nie bieten. Für den, welcher mit feiner Arbeit an das Innere des Hauses gebannt ist, ist besonders das Zunehmen der Tage eine wahre Auf munterung immer weniger belästigt der Lampengeruch seine Nase und die Lampenhitze seinen Kopf, bei welcher doch der Humor einzufrieren droht und mürrische und mißmutige Stimmung sich ungebührlich breit machte. Bis die Frühlingsluft den Kopf um spielt und munteren frischen Sinn hervorruft, ist es noch ein gutes Stück hin, noch ist die Lampe ein un entbehrliches Gerät, aber ihre Herrschaft wird doch von Tag zu Tage eine beschränktere. Der Frühling kommt näher, das sehen wir, und die böse Zeit, die so manchen Tag mit einigen wenigen Stunden Hellen Lichtes brachte, neigt sich ihrem Ende zu. Nach dem Schluß des Nachmittags-Unterrichts kann schon die Jugend noch ein halbes Stündchen bei Tageslicht im Freien umherspringen und freut sich dessen von Herzen. Der Zimmer-Arrest nimmt ein Ende und der Früh ling kommt näher, das ist die frohe Zuversicht. Viel leicht giebt's noch einmal Eis, Schnee und blau ge frorene Ohren; doch das kann jetzt ausgehalteu werden. Das Schlimmste ist vorbei, und es war auch jetzt reichlich zugemeffen. — Wenn gegen Ende des Monats Februar nicht gelinde Tage eintreten, so geht keine Ver änderung mit den zurückgebliebenen Vögeln vor, sondern sie treiben ihre Lebensart wie im Januar. Von den Wandervögeln kommen aber, je nach der Witterung, früher oder später an: verschiedene Falken, die Feldlerchen, die weggezogenen Finken, Hänflinge u. a., der Staar, zuweilen die Ringel- uud Holztaube. Bei warmer Witterung machen die Elstern und dergl. schon Anstalt zur Paarung. Seltener trifft man zu Ende des Monats Februar Weiße Bachstelzen. — Ueber den am Freitag auf der Eisenbahnstrecke bei St. Egidien vorgekommenen Unfall geht der „Gl. Z." vom Eigentümer des betr. Geschirres folgende Darstellung mit der Bitte um Veröffent lichung zu: „Ein mit 3 Pferden bespannter Stein wagen kommt von Lobsdorf an den fragl. Bahnüber gang, an welchem die Barrisre nicht geschlossen. Nach rechts hin liegt die Strecke frei, nach links ist der Uebelstand, daß die Bahnstrecke des Berges und des Bahnwärterhauses wegen erst sichtbar wird, nach dem man auf der Bahnüberfahrt angelangt ist. Da ein Signal zur Zeit nicht gegeben, die Barriöre nicht verschlossen, was daher kam, daß der Bahnwärter, welcher von dem Kommen einer Maschine auch nichts wnßte, auf der Streckenrevision sich befand, (welchen Dienst derselbe mit zu versehen), so gelangte der Ge schirrführer, nicht das Geringste ahnend, die Pferde beim Kopf haltend, und ein Gehilfe am Schleifzeug sich befindend, an der Ueberfahrt an. Die von links kommende Maschine gleich bemerkend, zieht der Ge schirrführer das Spitzpferd nach rechts, die andern Pferde stramm haltend und der Wagen sofort still stehend, fährt die Maschine vorüber, wobei das Spitz pferd noch einen Stoß erhält und an den dadurch erhaltenen Verletzungen getötet werden mußte. So gar der Ring von der Deichsel wurde noch weggerissen. Nur der Geistesgegenwart und der Zuverlässigkeit des Geschirrführers ist es zu danken, daß größeres Unglück vermieden wurde." — Gewarnt wird vor ausländischen Gelddarleihern, welche in deutschen Blättern Geld unter angeblich sehr günstigen Bedingungen an bieten. Weitaus in den meisten Fällen kommt es den Darleihern nur darauf an, Provision und Frei marken im Voraus zu erhalten, da die erst hiernach für das Geldgeschäft weiter bekannt gegebenen Be dingungen die Darlehnssucher von weiteren Verhand lungen abschrecken müssen. Pariser Gelddarleiher, die sich in verschiedenen Zeitungen ankündigten, boten überhaupt nicht bares Geld, sondern nur Stärkung des Wechsclkredits. Gegen Wilhelm Mandel in Wien und Josef Gelb in Budapest, deren Geldaner- bielungen wiederholt in verschiedenen Zeitungen zu lesen waren, wie gegen die Direktoren der hinter ihnen stehenden Genossenschaften ist wegen derartiger Schwindeleien laut amtlicher Mitteilung auf Grund diesseitiger Anregung die Untersuchung eröffnet, auch sind Mandel und Gelb in Untersuchungshaft ge nommen worden. — In dem Verzeichnis derjenigen Personen, welchen im 4. Vierteljahr 1890 das durch Aller höchste Verordnung vom 11. Mai 1885 gestiftete Ehrenzeichen für Mitglieder von Sachsens Feuer--
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