Delete Search...
02 Deutsche allgemeine Zeitung : 18.07.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-07-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510718022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851071802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851071802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-07
- Tag1851-07-18
- Monat1851-07
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 18.07.1851
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Freitag. ErtHtig» Dir z«lt»ng e» scheint ttgiich ,»«t mal »n» mied »»«gegeben in E»tpti> Bormittag« l l Uhr, Abend« « Uhr; In Drebber« Abend« t Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Vrei» für da« Vierteljahr > Lhlr.j jede einzelne Num mer l Ngr. Zweite Ausgabe. Abends 8 llhr. 18. Juli 18S1. —- Nr. 368 Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit «ad Gesetz I» Zu beziehen durch alle Post« ämter de« In- undAu«lande«, sowie durch die istrpeditionen in Leipzig (Querstraße Nr. 8) und »rebde« (bei L. Heckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. I). Jaserttonrgestüir für den Rasm einer Zeil« I Ngr. Deutschland. O Hannover, 16. Juli. Bei der Polemik der Neuen Preußischen (Kreuz-) Zeitung mit der Preußischen (Adler-) Zeitung, dem officiellen Organ deS preußischen Ministeriums, dürfte eS wol von Interesse sein, die Innern Motive und den wirklichen Grund jener Polemik zu beleuch ten, da hieraus erst daS Verständniß der nunmehrigen preußischen Politik hervorgehen kann. Wir müssen schon im voraus aussprechen, daß eS für uns keinem Zweifel unterliegt, daß daS Organ der Ritter und Junkerpartei nicht nur den thatsächlichen Sieg davontragen, son dern auch bei der Polemik durch Consequenz, Klugheit und Geist den Sieg auf dem Felde der Theorie gegenüber der schwankenden und phra senhaften Preußischen Zeitung erringen wird. Die Stellung der Kreuz- zeitung könnt» wir im Allgemeinen als bekannt voraussetzen; im Be- sondern ist jedoch noch zu bemerken, daß die mannichfachen bereits er rungenen Siege nicht lediglich durch das Drängen und die Argumenta tionen deS Organs, sondern vielmehr durch den persönlichen Einfluß gewon nen wurden, den die Männer jener Partei besitzen, von welchen ein nicht unbedeutender Theil, auS hohen MilitairS und Justizbeamten bestehend, sich in der unmittelbaren Nähe deS Königs befindet und von hier auS ihren Einfluß ans alle und jede Weise geltend macht. In entscheiden den Augenblicken hat dann zuweilen daS Ministerium, namentlich Hr. v. Manteuffel, jenem Parteieinfluß ein momentanes „Halt" zugerufen, was jedoch nur immer höchstens einen Aufschub zur Folge hatte. Der Punkt ist jetzt eingetreten, wo es gilt, den letzten Schlußstein der Reac- tion zu befestigen. DaS jetzige Cabinet besteht aus drei Mitgliedern, dem Kriegsmini ster v. Stockhausen, dem Minister des Innern v. Westphalen und dem Kultusminister v. Raumer, welche bereits für das demnächsttge Vor schreiten auf dem Wege der „KreuzzeitungSpartei" vollständig gewonnen sind, wogegen sich der Ministerpräsident v. Manteuffel, der Justizmini ster SimonS und der Handelsminister v. d. Heydt biSjetzt noch nicht mit jener Partei einverstanden erklärt haben und nicht so weit zu gehen beabsichtigen. Die Kreuzzeitung und ihre Koryphäen machen nun so- wol in ihrem Organ als außerhalb desselben an geeigneten Stellen für ihre Plane mit Entschiedenheit, wie sie diesen Leuten überhaupt eigen ist, Propaganda und wollen nichts mehr und nichts weniger als die drei diffentirenden Minister hinausdrängen und dafür ein Ministerium Arnim- Boitzenburg, in das die drei gefügigen Minister eintreten sollen, einge setzt haben, für den Fall, daß Hr. v. Manteuffel sich nicht noch zur letzten Stunde zu einer Nachgiebigkeit in diesem Sinne bequemt. Ob nun Graf Arnim-Boitzenburg wirklich das Ministerium nach neupreußischen Grundsätzen übernehmen würde, dürfte auch noch zweifelhaft erscheinen, allein vorerst gilt es, Hrn. v. Manteuffel zu imponiren. Einstwei len macht zwar die Preußische Zeitung in seinem Namen noch Fronte gegen die Bestrebungen der Kreuzzeitung, allein wir werden sehen, wer siegreich auS dem Kampfe hervorgehen wird, dessen Resultat wir bereits oben angedeutet haben, soweit wir die Sachen überschauen. — Die Inspektionen, welche von Seiten der Bundes-Militair- com Mission in Aussicht gestellt waren, haben ihren Anfang genommen. Feldmarschallieutenant v. Schmerling und Oberst Graf Waldersee in- spiciren bereits die Bundesfestungen Ulm und Rastatt. Eine Jnspicirung anderer Bundesfestungen, namentlich aber auch der Truppenkontingente der kleinern Staaten, wird dieser Inspektion folgen. Baiern nimmt für daS österreichische Flottenprojert, dem Verneh men nach, lebhaft Partei. Der Einfluß, den Baiern durch seine vor zugsweise Betheiligung an der Erhaltung der Nordseeflotte in Norddeutsch land erlangen würde, hat seine Bedeutung. (Corr.-B.) Berlin, 17. Juli. Wie man hier, schreibt das Correspondenz-Bureau, selbst in den konservativsten Kreisen, über daS kurhessifche Regiment und die nächsten Werkzeuge Haffenpflua'S denkt, dafür liefert eine Bemer kung in dem hier erscheinenden „Repertorium für die theologische Lite ratur" einen Beleg. Diese Zeitschrift, soweit theologische Erörterungen Anlaß zu Streifzügen auf das politische Gebiet geben, einer entschieden konservativen Richtung zugethan, kommt bet Gelegenheit einer Kritik auf die Literaturgeschichte deS Kultusministers Vilmar zu sprechen und ver wahrt sich in einer Anmerkung ausdrücklich gegen die Folgerung, als wolle sie durch eine Billigung Vilmar'S deS Literarhistorikers zugleich „seinen politischen Standpunkt, den er in jüngster Zeit eingenommen", rechtfertigen. — Der Wehrzeitung geht von dem Obersten Grafen Waldersee die Erklärung zu: daß die von ihr gemeldete Thatsache, der österreichische General v. Schmerling habe gegen Nassau in der ried-höchster An gelegenheit Waffengewalt anwenden wollen und sei deshalb mit dem General v. Rochow unterhandelt worden, unwahr sei. (Wir machten schon früher auf daS Irrige dieser jetzt officiell berichtigten Angabe aufmerk sam. D. Red.) — Die von der National-Zeitung gebrachten Mittheilungen, als sei am vergangenen Sonn tag, während des Gottesdienstes, die Mittagstafel in Meinhardt's Hotel durch einen Polizeilieutenant aufgehoben worden, und ferner, daß in einer Lehrerversammlung einem Lehrer der Gebrauch eines dreifarbigen Taschentuchs durch einen Schutzmann untersagt und nach wiederholtem Gebrauch desselben seine Verhaftung erfolgt sei, sind, wie die Preußische Zeitung behauptet, gänzlich auS der Lust gegriffen, und ist gegen den Redacteur der National-Zeitung seitens deS Polizei präsidiums Anklage erhoben worden, da unwahre und verleumderische Nachrichten über die hiesige Polizei in diesem Blatte eine offenbar sehr zuvorkommende Aufnahme fänden. Die National-Zeitung verwahrt sich heute gegen diesen Vorwurf allen Ernstes, und versichert, bei Mit theilungen derartiger Nachrichten, die ihr sehr zahlreich zugingen, mit höchster Vorsicht zu verfahren. Düsseldorf, 16. Juli. Bisher waren die Privatwohnungen der Bürger wenigstens zur Nachtzeit vor polizeilichen Nachforschungen geschützt, und nur die unter Polizeiaufsicht stehenden Verurtheilten ihnen unterworfen. Das scheint jetzt ebenfalls zu den abgethanen Dingen ge hören zu sollen. Gestern Abends gegen 10 Uhr betraten nämlich zwei Polizeibeamten die am Burgplatze in der zweiten Etage dahier bele gene Wohnung eines unbescholtenen Bürgers, unter der etwas myste riösen Nachfrage: „ob er einen Fremden beherberge?" und entfernten sich wieder, nachdem sie die Versicherung des Gegentheils erhalten und sich von der Anwesenheit der ganzen Familie und zweier hiesigen Freunde überzeugt hatten, und mit einer Art Enschuldigung durchscheinen lassenden Bemerkung: sie seien nur in höherm Auftrage gekommen. (Düss. Z) rpMünchen, 16. Juli. AuS einer von dem Kriegs minister, General Lüder, gemachten Aeußerung will man auf ein baldiges Nebergehen des Por tefeuille der militairischen Angelegenheiten in andere Hände schließen. — Bei dem jüngsten Gesangsfest ein Passau kreiste ein bronzener Pokal, welcher eine Kopte des vordersten Gliedes des kleinen Fingers am Riesenstandbilde der Bavaria auf hiesigem Sendlinger Hügel zunächst der RuhmeShalle ist und drei bairische Maß enthält. Ein eigenthümlicher Gedanke, die Größe Bava- riaS nach und mitBier zu messen. — Hr.v. d. Tann, welchen man übrigens, obwol er in Schleswig-Holstein mitgekämpft, durchaus nicht für einen Li beralen oder gar Demokraten halten darf, befindet sich beständig in des regierenden Königs nächster Umgebung, auf welchen er, wie man sagt, in milttairischer Beziehung vielen Einfluß äußert. Mau meint in ihm einen dereinstigen Kriegsminister erwarten zu dürfen und schreibt auch ihm die durch ein königliches aus Baireuth datirtes Handbillet veran laßt sein sollenden demnächst zu erwartenden militairischen Reformen zu, die neben veränderter Bildung und der durch die Finanzlage gebotenen Re duktion des Heereö auch Vereinfachung der Armeeverwaltung, Vermin derung der Verwaltungöbeamten, Einrichtung von OffizierSmenagen w. in Aussicht stellen. Ich zweifle auS guten Gründen sehr an solchem Inhalte eines königlichen HandbilletS, noch weniger möchte man v. d. Tann für den Urheber solcher Reformen halten dürfen, denn derselbe war von jeher nur ein Hofoffizier (seinen Dienst als Lieutenant bei der Artillerie und später im Generalstabe ausgenommen); auch bei allenfall- stgem administrativen Talente würde er nicht Gelegenheit gehabt haben, sich administrative Bildung zu erwerben. Würzburg, 15. Juli. Heute Morgens stürzte ein Theil des eben im Neubau begriffenen Hauses deS Prof. vr. Narr hinter dem Dom ein. Unglücklicherweise hatte die Arbeitszeit schon begonnen; eö wur den sechs Arbeiter mehr oder minder verletzt, darunter find zwei schwer verwundet. (N. W. Z.) <p Kassel, 16. Juli. Gestern und heute geht über denjenigen Mann, welcher nicht mit Unrecht als die Seele unserer kirchlich-orthodoxen und politisch-absolutistischen Reaktion angesehen wird, ein Gerücht, daS viel Aufsehen erregt. Der Consistorialrath Vilmar nämlich, den Manche gar für einen geheimen Katholiken und Jünger Loyola'S zu halten ge neigt sind, soll von einem Nervenschlage getroffen daniederliegen. Der Mund fei ihm ganz auf die Seite gezogen und er könne nicht sprechen. Andere wollen die Sache nicht für so schlimm halten. — Der Buch händler Raabe, der auö dreiwöchentlichem Gefängnisse kaum wieder in Freiheit gekommen, ist aufö neue in Anklagen wegen Verlags und
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview