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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193511182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19351118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19351118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-18
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift, und Anzeiger lElbeblatt Ml-Anzeiger). P°stsch.«°nt« Tageblatt Riesa. v o V ' ' Dresden 1SS0. Fernruf Nr. Al. Das Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amüichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Girokaff«: Postfach Nr. ki2. Großenhain. des Finanzamt» Riesa und des LauvteoflamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Mteia Nr. 52 26S Montag, 18. November 193S, avends 88. Jahrg. Dar Riesaer Tageblatt erscheint lebe« Tag abends V»S Uhr mit Ausnahme der Tonn» und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr» durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte lS aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für bie Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags qufzugeben: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für Li« gesetzte 46 mm breite mm.Zeile ober deren Raum 9 Rpf-, die SV mm breite, S gespaltene mm-Zeile im Textteil 25 Rpf. lGrunbschrift: Petit 8 mm hoch). Zisfcrgebühr 27 Rpf., tabellarische: Satz SV"/. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte ober Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch. «ahme auS Mängeln nicht drucktechnischer Art aus. PretSltst« Nr. S. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riefa, Goetheftraße S9. Höhepunkt -es 3. NeichSbauerntageS M-olk Hetz und VarrS sprachen zum deutschen Landvolk Go*lar, 18. November. Zum letzten Make versammelten sich am Sonntagmittag die 3800 Bauernsührer und Gäste zur letzten Haupttagung, die sich durch die großen Reden de» Stellvertreters des Führers und des Reichsbauernführers gleichzeitig zum Höhepunkt des Reichsbauerntages gestaltete. Schon lange vor Beginn war die Halle bi» ans den letzten Platz besetzt. Auf der Straße grüßte die Goslarer Bevölkerung noch einmal die führenden Männer der Be wegung und des Bauernvolkes, bie nun für ein Fahr Ab schied nahmen von der alten Kaiser- und Banernstabt. Auf den Anmarschwegen zur festlich geschmückten Ltadthalle bil- beten SL.-Formationcn Spalier. Brausende Heilrufe empfingen den Stellvertreter des Führers, den Reichsbauernführer und die Ehrengäste, als sie um 11 Uhr gemeinsam die Halle betraten. Nach einem Musikstück der SS.-Kapelle begrüßte der Sprecher de» Reichsbauernrates, Ministerpräsident a. D. Granzow, die Gäste. Unter dem Beifall der versammelten Bauern hieß er besonders herzlich willkommen den Stellvertreter des Füh rers, die Reichsleiter Buch, Ley, Himmler, Bormann und Baldur von Schirach, die Reichsminister Generaloberst von Blomberg und Kerrl, Staatssekretär Körner in Ver tretung des preußischen Ministerpräsidenten, sowie die Ver treter der Partei, he» Staate» und her Wehrmacht. Er erteilte sodann als dem ersten Redner der Schluß tagung dem Reichsobmann im Reichsnährstand und Mit- alied des deutschen BauernrateS, Staatsrat Meinberg, daS Wort zu seiner Rede über die Gesetze völkischer Geschichts betrachtung. Mit langanbaltendcn Heilrusrn und Beifallskund- zebungen wurde sodann Reichsminister R. Walther OarrS von seinen Bauern begrüßt, als er die Rednertribüne be stieg. Als wir im vorigen Jahre hier in Goslar, begann der Reichsbauernführer, zur Erzeuaungsschlacht ausriefen, da erregte unsere Absicht das Kopfschütteln aller nicht in un seren Reihen stehenden Sachverständigen der Wirtschaft. Heute kann man mit Recht behaupten, daß der Agrarpolitik des Nationalsozialismus ein voller Erfolg beschieden ge wesen ist. Die Reichsregierung hat tn allen wesentlichen Punkten die Verpflegung de» deutschen Volke, sicher stellen können. Daß wir heute, fuhr Darrö fort, noch an den Folgen der Wirtschaftspolitik der Vergangenheit leiden» sei selbstver ständlich, das zeige sich am ehesten auf dem Gebiet« der Fettversorgung. Man könne nicht erwarten, daß di« Schä den einer seit 80 Jahren sehlgeleiteten Wirtschaftspolitik in zwei kurzen Jahren nationalsozialistischer Agrarpolitik voll kommen zu beheben seien. Vas Zettproblem Vie heutige Verknappung in der Fettversorgrmg geh« zurück aus die geradezu sträflich« Vernachlässigung der Er zeugung von Fell in den Jahrzehnten vor der Machtüber nahme. Das Fettproblem lei heute in Deutschland «in Devisen problem und könne nicht ohne Beziehung zum Rohstoffpro blem, das ebenfalls ein Devisenproblem sei, beurteilt wer den. Das deutsche Volk müsse sich heute immer wieder die Frage vorlegen, ob es lieber ausreichend Butter ess« oder im Interesse seiner Arbeitsbeschaffung sich vorübergehend einschränke. Wenn nun von vielen Seiten dargelegt werde, daß in Deutschland mehr Nahrungsmittel verbraucht wür den als in den Elendsjahren seit 1818, ja selbst an hockwer- ligen Nahrungsmitteln mehr verzehrt werden als 1918, so könnten solche Hinweise nicht zu falschen Maßnahmen ge genüber dem Lebensmittelverbrauch der Bevölkerung ver leiten. Mst Befriedigung könne er festfielleu, daß die ceben,- haltnag de, deutschen Mensche« sich lm nationalsozialistische« Staat erheblich gebessert habe. I« Ueberelufiimmung m» de« Führer könne er erklären, dah weder der Führer uoch er daran denke, zum Kartensystem überzugehen. Der Reichsbauernführer ging dann aus di« Kritik an -er Marktordnung ein. Man könne die Marktordnung nicht beurteilen, indem man auf di« Organisationsformen hinstarre, sondern man müsje sie beurteilen auf Grund ihrer Leistung gegenüber der Nahrunnsmittslverlorauna des deutsche« Mikes. So yav«, um nur ein Beispiel anzuführen, die vrdnung oe» Milcbmarktes in Württemberg zu einer Steigerung der Milcherzeugung um fast 30 v. H. geführt. Man habe au» der nationalsozialistischen Mrlschast»- ausfasiung heraus bei Uebernahme der Verantwortung so gehandelt, wie e, nach Lage der Dinge richtig und zweck- mäßig erschien. Man habe einfach den gesunden Menschen verstand walten lassen. Wehrstan- und Nährflan- Es sei kein Zufall, daß man diese Feststellungen wirt schaftspolitischer Natur in dem gleichen Jahre treffen könne, daS uns die Webrfreibcit gebracht babe. Tenn «S bestehe zwischen dem Wcftrstand und dem Nährstand eine sehr viel unmittelbarere Verbindung und ein viel engerer Zusam menhang, als das gewöhnlich in der breiteren Oesscnilich- keit gesehen und erkannt werde. Man könne kein freies Bauerntum habe», ohne gleichzeitig das Schwert zu schmieden, das bie Freiheit des Bauern schützt. Tie Frei heit des Bauern besteht aber immer in erster Linie darin, den Ertrag seiner Arbeit wiederum in den Tienst feiner Arbeit, seines Tascins stellen zu können. Taher setzt die Freiheit de» Bauern die Waffe voraus, nm den durch Ar- beit geschaffenen Arbeitsertrag auch verteidigen zu können. ES ist auch geradezu snmbolbast zu nennen, wenn in diesem Jahre der Wchrsrciheit 1635 dem letzten Gcncralfeld- marschall deS Weltkrieges, von Mackensen, durch die Neber- rcichung deS ErbboseS Brüssow seitens der ReichSregierung der Ehrentitel .Bauer" verliehen wurde. Ticker Schritt wird immer ein Markstein in der Geschichte deS deutschen Volkes bleiben. Ter Bauernsohn Scharn horst schuf die Grundlagen der deutschen Armee, deren letzter heute noch lebender Generalfeldmarschall an seinem Lebensabend wieder Bauer wird. Bauer im Reiche Adolf Hitler», der die Schmach von 1918 zu tilgen wußte und uns das Dolksheer von 193S gab. hier schließt sich der Ring von vauernlum zu Bauern- tnm und Soldatentum z« Soldatentum zu einer unzerreiß baren Kette lm Dasein unsere, Volke«. Besser al« diese Tatsache läßt sich die Beziehung von Soldatentum und Landvolk nicht zum Ausdruck bringen. Grun-ltnte -er (krzeugungsschlacht Der Reichsbauernführer behandelte dann die Grund- nnl« der Lrgeugungsschlacht. Ich möchte an dieser Stelle betonen, so führte der Reichsbauernführer au», daß es bei dieser Erzeugungsschlacht sehr viel weniger darauf an kommt, die an sich gutgeleiteten Betriebe zu einer äußersten Kraftanstrengung und Spitzenleistung anzuregen, als viel mehr die unter dem normalen Durchschnitt liegenden Be trieb« auf ein normales Maß der Erzeugung zu bringen. wir könne« allerdings die Erzeuaungsschlacht nur ge winnen, wenn wir un» ganz rücksichtslos zur Leistung bekennen. Ich kündige daher heute bereits an, dah wir z. D. auf dem Gebiete der Tierzucht zukünftig nur noch der Leistung des Tieres eine Anerkennung zuteil werden lassen, und zwar Leistunasziilbt auf «igenwirtschastlicher Futtergrundlage. Denn ich halte es bei der heutigen Lage unseres Volkes für einen groben Unfug, auf unseren landwirtschaftlichen Ausstellungen noch irgend eine Exterieur-Spielerei zuzu lassen oder gar zu gestatten, daß Formcnakrobatik mit unseren Tieren getrieben wird. Tarttber hinaus will ich der bodenständigen Leistungszucht wieder zum Siege ver helfen, denn in ihr sehe ich die größten Leistnngsrescrvcn, um ohne erkünstelte Rezepte lediglich auf wirtschaftseigener Futtergrundlage Leistungssteigerungen zu bewirken. Ich habe mich entschloßen, abgesehen von der Vollblut- zücht bei dem Pferde, die au» besonderen Gründen ja aus genommen werden muß, zukünftig keine Tiere mehr zu Prämiierungen zuzulassen, die auf ein ausländisches Tier al« Vater oder Mutter zurückgehen, e, sei denn, daß die Einfuhr des ausländischen Elterntiere» von mir au. Grün den der Zucht aurdrücklich gebilligt und genehmigt wor den ist. Ich weiß, daß diese Ankündigung einen Sturm der Opposition im Lager einiger der aus der früheren Zeit des Liberalismus berühmt gewordenen Züchter auslösen wird. Allein, diese Herren mögen sich rechtzeitig vergegenwärtigen, daß ich mit derselben Entschlossenheit und den gleichen eiser nen Nerven auch hier mein Ziel werde zu erreichen wissen, wie ich mein Ziel in der Agrarpolitik gegenüber den liberal agraroolitischen Führern der vergangenen Zeit zu erreichen gewußt habe. Blut un- Bo-en Bei dieser Gelegenheit muß ich auch gegen den lmmer wieder vorgebrachten Einwand Stellung nehmen, als wenn das Reichserbhofgesetz die letzten wirtschaftlichen Möglich keiten im Dienste der Erzeugungsschlacht verhindere. Man begründet diesen Hinweis damit, daß der Erbhof es ja nicht gestatte, genügend Betriebsmittel auszunehmen, um ihn mit höchstem Krästeeinsatz zu bewirtschaften. Die, stimme sachlich nicht. Venn die Aufnahme elaer dinglich gesicherten Schuld aus dem Erbhof ist ja mit Ein willigung de, Anerbengerichle» jederzeit möglich. Vielfach ist mir auch nahegelegt worden, so führt« Darrö weiter aus, die Betonung der Blutsfragen im Bauerntum nicht so sehr in den Vordergrund zu stellen, zum mindesten sie aber jetzt den wirtschaftlichen Fragen der Er zeugungsschlacht gegenüber zurücktreten zu lassen. So richtig es nun ist, heute alle unsere Kräfte auf die Erzeugung»- schlacht zu vereinigen, so wenig ist damit bewiesen, deswegen die Behandlung der Blutsfragen im Reichsnährstand zu- rückzustellen. Die Führung des Reichsnährstände» ist daher auch entschloßen, auf dem Gebiete der Blutsfragen die durch Reichsgesetz geforderte Aufgabe zu bewältigen. Heut« will ich sogar schon ankündigen, daß ich als ein Mittel zur Dio» dererweckung des Blutsgedankens, das heißt des Gedanken« der bäuerlichen Sippe, alles das fördern werde, was, wie z. B. daS Wappen, Ausdruck des BlutstolzeS darstellt. Allerdings werden wir uns dabei von heraldischen Spiele reien und feudalen Wichtigtucreicn sernzuhalten willen. Aber überall dort, wo noch HauSmarken oder Bauern wappen vorbanden sind, werden wir den Stolz deS Bauern tums auf diese alten Kennzeichen seines Geschlechte- fördern und solchermaßen den alten Wappenschild wieder zur Gel tung bringen. Wir werden diesen Gedanken der Wieder belebung der Wappen aber auch aus einem sozialen Ge danken keranS tun, weil sa gerade in der Frage de» Blutes am einfachsten die Brücke zwischen Stadt und Land, zwischen Bauerntum und Arbcitertum geschlagen werden kann. Es ist eine Beleidigung unseres Bauerntum» und un sere» gesamten Landvolkes, so fuhr der Reichsbauernführer fort, ihm die Religion absprechen zu wollen. Allerding, eines habe ich zu verhindern gewußt, daß nämlich der Streit um kirchliche Dogmen in das vom Nationalsozialismus nun glücklich geeint« Land volk hineinaetragen wird und von neuem Trennungslinien aufreißt. Dem Führerkorps des deutschen Reichsnährstan des ist es daher verboten worden, sich in irgendwelche kirch liche Fragen einzumischen. Vie Führung de» Reichsnährstand«, dal. fv schloß der Reichsbauernführer, au» solchen Erkenntnissen di« klar« Fol- gerung gezogen, daß dort, wo der deutsche Bauer lebe« und gedeihen will, der Jude und seine Wirtschaft»Methoden nicht herrschen dürfen, wir find daher entschlossen, al» Rational sozialisten und al» veranlworkungsbewußte Bauernsührer unbeirrt unseren weg zu gehen, damit am Ende nicht nur gesichert ist da» deutsche Bauerntum, sonder« infolge seiner Eigenschaft al, LIutsquelle de, deutschen Volke» auch da« ganze dentsche Volk und damit da» heilige, ewig« Dritte Reich unsere» Führer» Adolf Hitler! Die programmatischen Ausführungen de» Reichs bauernführers riefen immer wieder die begeisterte Zustim mung der Bauernsührer hervor. Der Sprecher des Reichsbauernrates, Granzow, verlas sodann eine von Vertretern des ausländischen Landvolks an den Reichsbauernführer gerichtete Adresse, in dem der Dank der ausländischen Bauernvertreter für die ihnen ge währte Gastfreundschaft beredt zum Ausdruck gebracht wird. Bald gingen erneut stürmische Heilrufe durch di« Halle: Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, ergriff das Wort, um dem deutschen Bauernvolk die Grüße des Führers zu entbieten. Der Stellvertreter de» Führers betonte zunächst, daß nirgends anschaulicher als hier zum Bewußtsein gebracht werde, daß im deutschen Bauerntum beste Art unseres Volkes durch die Jahrtausende erhalten geblieben sei. Gerade denen, die Rasse und Eigenart be wahrt haben, müsse der jüdische Bolschewismus Feind sein. Im Marxismus und im Bolschewismus sei der Kampf des Judentums gegen Deutschland geführt worden, ein Kamps, der sich mit dem Versailler Vertrag und nach dem Krieae in erster Linie gegen die Ernährungsgrundlage de» deutschen Volkes gerichtet babe. Durch den Lunger sollt» Deutschland
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