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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950824010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895082401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895082401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-24
- Monat1895-08
- Jahr1895
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Bezugspreis ch, d« Hanptexpeditio» oder den tm Stadt, bezirk «»d de» Vororten errichteten AuS- eab,stellen abgeholt: vierteljährlich ^4.5H kei zweimaliger täglicher Zustallang ins Lau» ^ll b^o. Durch die Post bezoaen sär Deutschland und Oesterreich: virrteljäbrlich X 6.—. Direrte tägliche -reuzbandsendung ins Lusland: monatlich ^l 7 4X). Die Morgen-Ausgab« erscheint täglich mit Aus nahme «ach Sonn- und Festtagen '/,? Uhr, di« Vbend-Aasgab« Wochentag« ö Uhr. Le-artion «u- Lrpeditiou: Johanne«,affe 8. Die lrprdition ist Wochentag« anunterbroche» tzevstuet »oa früh 8 bi« Abend« 7 Uhr. Filialen: Vita Rle««'s Torti«. <Alfre» Haha). Universitütsstrah« 1, Louis Lösche, Katharinenstr. 14, Part, und König«vlatz 7. Morgen-Ausgabe. eiMM.Tageblatt Anzeiger. . ——— Organ fSr Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschiistsverkehr. rttnzeigen»ch-reis die S gespaltene Petitzeile 20 Pfg. >«rl««»« unter de« Redactionsstrich (4a«, spalten) 50-4, vor de» Familieanachrichte« (S gespalten) 40 Großer« Schriften laut nafenm Preis verzeichnis Tabellarischer »nd Zisterasatz nach HSHevua Darts!. Extra »Boila,e« (gefilzt), nnr mst di Moraeu-Ausgabe, ohne Poftbefsrdrrtmg OL—, «kt PostdefSrderung 7V.-^ t- Itonahmeschluß fiir Anzeige«: lnar voch«atag») ^ >b,»d.Au«gabe: vormittag« 10 Uhr. Morg«»-Ausgab«: Nachmittag« 4 Uhr. Vei dea Filiale» nnd Annahmestellen je eina halb« Gtnud« früher. Anreise» find stet» an dt« Ersetztet»» »« richte«. Dank «ch Verlag von E. Polz in Leipzig. Sonnabend den 24. August 1895.' 8S. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. 3»r Arier der 25jährigen Wiederkehr des Tages von Tedan wird Sonntag, de» 1. September dieses Jahres, Vormittags S Nhr in allen Kirchen der Stadt Dank- und Aestgottesdtevst stattfinden. Für die Mitglieder der kaiserlichen» königlichen und städtische»Behörden, sawie deSStadtverordneten-CoileginmS werden tu der Thamaskirche, soweit thunltch, Plätze Vor behalten werden. Leipzig, de» 2V. August 18SL. Die Kircheninspection fnr Leipzig. Der Tntzertntendent. Der Rath der Stadt Leipzig. I. B.: I-to. I>r. Suppe. Vr. Meorgi. la. 3565. vr. Just. iZekanntmachnng, die An- und Abmeldung der Fremden betreffend. Mit Rücksicht aus die bevorstehende MichaeliSmeffe bringt das Unterzeichnete Polizeiamt die nachstehenden Bestimmungen des Melde- rcgnlativS mit dem Bemerken in Erinnerung, daß jede Vernach lässigung dieser Vorschriften Geldstrafe bis zu 50 oder ent sprechende Haststrafe nach sich zieht. Die An- und Abmeldung der Fremden kann sowohl auf dem Haupt- meldramte, Abth. II, Polizeigebäude, Wächterstraße 5, II. Etage, und zwar an den Wochentagen in der Zeit von 8 bis 12 Uhr Vormittags und von 2 bis 6 Uhr Nachmittags und an den Sonntagen in der Zeit von V,11 bis 12 Uhr Vormittags, wie auch auf sämmtlichcn Bc- ztrkSmeldesteUcu (Polizeiwachen), und zwar an Wochentagen in der Zeit von 8 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Mittags und von 4 bis 7 Uhr Nachmittags und an den Sonntagen in der Zeit von '/,H bis 12 Uhr Vormittags erfolgen. Leipzig, den 20. August 1895. Das Poltzetamt der Stadt Leipzig, v. k. 3884. Bretschneider. Saitemnacher. Auszug aus dem Meldcregulativ der Stadt Leipzig vom 4. December 1890. ß. 12. Jeder in einem Gasthofe oder in einem mit HerbergS- bercchttgnng versehenen ähnlichen Hause einlehrendq und übxr Nacht bleibende Fremde ist vom Gastwirth oder Ouarttergeber, und zwar, falls er vor 3 Uhr Nachmittags ankommt, noch ain Tage der Ankunft, andernfalls aber am folgenden Morgen spätestens bis 10 Uhr beim Meldeamt des Polizeiamts Abth. II oder der Polizeiwache des betreffenden Bezirks schriftlich mittels des vorgeschricbenen und für jeden Fremden besonders auszufüllen den Formulars anzumelden. Befinden sich in Begleitung des Fremden Familienmitglieder, Dienerschaft oder sonstige Personen, so sind dieselben auf dem nämlichen Zettel mit zu verzeichnen. Zu gleich mit diesen täglichen Anmeldungen ist auch die Abmeldung der inzwischen abgcreisten derartige» Fremden zu bewirken. 8.14. Die in Privathänsern absteigenden Fremden, sogenannte Besuchsfremdc, sind, sobald sie länger als L Tage hier verweilen, spätestens am 4. Tage, von erfolgter Ankunft an, vom Quartierwirth beim Meldeamt Abth. II oder der betreffenden Polizeibezirkswache mündlich oder schriftlich mittels des vorgeschriebenen Formulars anzumelden. Bei den etwa in Privathäusern Wohnung nehmenden Mefffremden jedoch hat diese Anmeldung in jedem Falle, auch wenn sie nur eine Nacht hier blieben, und zwar binnen 2» Stunden von der Ankunft an, beim Meldeamt Abth. ll, oder der betreffenden Polizeibezirkswache zu geschehen. In gleicher Weise ist die Abmeldung binnen 3 Tagen, bei Metzfremden binnen 24 Stunden von erfolgter Abreise des Fremden oder etwa erfolgter Wohnungsänderung an zu bewirken. tz. 16. Bei den nur einen Monat oder weniger sich hier auf- haltenden Fremden bedarf es in der Regel der Vorzeigung oder Niederlegung einer Legitimation nicht, doch bleibt der Fremde jeder zeit verpflichtet, sich aus amtliches Erfordern über seine Persönlich- eit auszuweiscn. Fremde, welche länger hier verweilen wollen, haben sich in der Regel in ähnlicher Weise zu legitimsten, wie dies in 8. 1 bezüglich der Einwohner vorgeschriebe» ist. 8. 18. Für rechtzeitige An- und Abmeldung der Fremden haften nicht nur diese selbst, sondern auch die betreffenden Ouartierwirthe, welche Fremde bei sich aufnehmen. Lekanntinachung. Die am Museum vorbei über den Augustusplatz führende Asphaltstraße, welche an sich nur mit leichtem Fuhrwerk befahren werden darf, wird während der Dauer der auf dem Augustusplatze, Terrasse des Museums, seitens der hiesigen Militatrmusik jeden Donnerstag von 5 bis 6 Uhr Nachmittag- stattfindeiiden Musik aussührungen für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 21. August 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. IX. 4173. vr. Georgt. Stahl, !, Lekanntmachllng. Die öffentlich ausgeschriebenen Maurer- und Stelnmetzarbeiten zur Herstellung einer EinfriediaungSmauer für das Feuerwehr-Depot in der Schenkcndorf-Straße, sowie der Abbruch und Wiederaufbau eines Steigerhauses sind vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden ouS ihren beziiglichen Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, an» 17. August 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 3860. vr. Seorgi. Ltz. Die Inhaber der al« verloren, vernichtet oder sonst als ab handen gekommen angezeiatrn Pfandscheine Nr. 18300, 20504» Vit. D Nr 43100, 47563, 73080. 77513, 78040, 70228, 87706, 88030, 88031, 88033, 88034, 88035, 80815, 07004, Vit. X. Nr 2178, 4788, 18425, 10000, 21308, 21481, 21050, 28500. 27200, 30227, »0880, 35005, 40433, 41705, 41700, 41855. 42023, 40800, 40371, 51021, 58820, 02200, 02027. 04701, 00840, 07724. 08105, 75650, 76802, 78676, 81400 werden hierdurch ausgesordert, sich damit unverzüglich und längstens bi» zum Ablauf von 30 Tagen nach der auf ledem der Scheine bemerkten Verfall» »eit bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen, oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigen falls, der Leihhaut-Ordnung gemäß, den Anzeigern die Pfänder ausgeliesrrt und die Inhaber der Schrine ihrer etwaigen Ansprüche daraus verlustig gehen werden. Leipzig, den 23. August 1895. Die Verwaltung des Leihhauses nnd der Sparkasse. Eonservativ und christlich-social. ^ Es sind reichlich fünfzehn Jahre her, daß die Herren Stöcker, vr. Henrici, Vr. Förster u. A. von Berlin auS durch das Land zogen, um draußen eine Erreguiig über die Ver kommenheit der besitzenden Classen in der Reichöhauptstadt, insbesondere über die laxen Sitten der Berliner Börsenkreise wachzurufen. Manchen dieser Borträge haben wir s. Zt. mit angehört. Es war immer dasselbe Leitmotiv: die Welt sei im Begriff, geistig und sittlich zu versinken, denn sie werde mehr und mehr vom Materialismus und Atheismus erobert, denen der CapitaliSmus das Banner vorantrage; die Welt müsse vor dieser Gefahr des inneren Verderbens bewahrt werden, und das könne nur geschehen im Seichen der christlich-socialen Partei, zu deren Erweckung die Redner ins Land gegangen waren. Am Schluffe ihres Vortrages folgte denn auch die stereotype Aufforderung, dieser Partei veizutreten und Genossen zu gewinnen. ES kam noch kein politisches System in der Agitation dieser Christlich-Socialen zum Vorschein, im Gegentheil: die Theorie war nur das Beiwerk, und was dieses betraf, kam es auf eine Hand voll Wider sprüche nicht an. Aber wer die Bewegung in ihren An fängen beobachtete, konnte nicht im Zweifel sein, wo sie enden werde. Von der Verbitterung über einzelne reiche Leute, die von ihrem Reichthum einen schlechten Gebrauch machen, führte die Agitation geraden Weges zu der grundsätzlichen Aufstellung, daß der Neichthum an sich verwerflich sei, weil er die Tendenz in sich trage, in volkswirthschaftlich schlechter und die socialen Beziehungen vergiftender Weise gebraucht zu werden. Dabei blieb jedem Einzelnen überlassen, was er nach Lage der örtlichen Verhältnisse und in Ansehung der zur Bearbeitung ausersehenen Zuhörerschaft als Reichthum be kämpfen wollte. Auf dem platten Lande mußten die Groß industriellen, in den Städten die Großcapitalisten ohne nähere Bezeichnung die Kosten der aufreizenden Unterhaltung tragen. Ahlwardt machte schließlich kurzen Proceß und sagte: Juden und Junker. Nur war diese kritische Ein sicht, wenn man derartiges Sehen überhaupt noch Einsicht nennen darf, noch nicht zur Aufstellung positiver, pro grammatischer Sätze über die Abbilfe der vermeintlichen Weltverderbniß vorgedrungen. Die Antisemiten, in deren Interesse die Bewegung wachgerufeu war, haben sich zwar in den letzten 10 Jahren wiederholt an der Formulirung eines positiven Reformprogramms versucht. Aber noch kein Ergebniß dieser Bemühungen konnte ernst genommen werden. DaS empfand Niemand schärfer, als die antisemitische Ge folgschaft selbst, denn in Erfurt soll nächstens schon wieder ein neues Programm beschlossen, also das Bochumer Einigungsprogramm schon wieder über Bord geworfen werden. Dies Hin- und Hertaumeln von einem Programm zum anderen hat aber auch seinen Grund. Wer einmal daS Capital als solches angreift, und auf dem Boden der gegen wärtigen Gesellschafts- und Erwerbsordnung noch Reformpartei spielen will, bewegt sich in unlösbarem Widerspruch. Der von Herrn Stöcker ins Leben gerufenen Zeitung „Das Volk" blieb es Vorbehalten, im fünfzehnten Jahre der christlich-socialen Bewegung diesen Widerspruch zu lösen und mit der Forderung der Beseitigung dieser „unsittlichen" Erwerbsordnung den Abmarsch inS socialistische Lager zu proclamiren. Zwar hätte „DaS Volk" dabei gerne noch die Verbindung mit der Bauern schaft aufrecht erhalten. Aehnlich wie Vollmar wollte es noch einen Trenustrich zwischen Grundbesitz und allen anderen Erwerbsarten ziehen, nur daß Vollmar dann wieder zwischen Grundbesitz und Grundbesitz unterscheiden wollte, während daS Stöcker'sche Blatt in begreiflicher Rücksicht auf die Stützen der conservativen Partei auch den Großgrundbesitz aus der Schußweite gerückt wissen wollte. Vorläufig ist ja Herr Stöcker im Landtag Mitglied der conservativen Fraktion, und er würde eS auch im Reichstag sein, wenn er dort noch einen Sitz hätte. Man darf dem „Volk" daS Zugeständniß nicht versagen, daß eS mit seinem Pronunciamento: „wider diese unsittliche Erwerbsordnung, für den SocialismuS" unter allen christlich socialen, deutsch-socialen rc. Geistesverwandten wenigstens im Puncte der Folgerichtigkeit weit hervorragt. Wenn jene Reichen, deren ausschweifendes Leben das „Volk" beobachtet haben will, nicht Ausnahmen, sondern die Regel darstellen, wenn jene „kapitalistischen Unternehmer", deren ausbeuterisches Treiben kritisch beleuchtet wird, Typen sind, wenn der Capitalbesitz naturgemäß zu solchem AuSbeutungs trieb, zu Wollust und Faulheit erzieht, dann muß das Capital überhaupt bekämpft werden, und da mit demselben die privatwirthschaftliche Erwerbsordnung steht und fällt, muß dieser auf den Leib gerückt werden, sofern man jenes tödtlich sicher treffen will. Das „Volk" hat sich gewöhnt, die Dinge nur noch mit der Brille eines Marx und Engels zu sehen; es ist von seiner grundfalschen Voraus setzung durchdrungen und zieht nun die Folgerungen daraus. DaS kann man in jeder Hinsicht nur begrüßen, denn einerseits macht eS dem widerlichen Zustand em Ende, daß mau die leichtgläubige Masse hinter Stöcker und Genossen nicht als Socialisten ansprechen durfte, ohne begreifliche > Verlegung hervorzurusen, und zweitens zwingt eS jeden — I von Stöcker und Naumann bis Liebermann von Sonnenberg und Böckel, so viele ihrer hinter den christlich-socialen oder ^ deutsch-socialen Wandschirm sich versteckt haben, nunmehr hervorzutreten und vor Stadt und Land sich offen zu bekennen. SocialiSmuS xur sang oder Reformen zum Schutz der privatwirthschaftlichen Erwerbsordnung, ein Drittes giebt eS nicht mehr, und daß die Frage in dieser vollen Schärfe klar gestellt ist, verdankt man dem Ersten, der sich zu Worte gemeldet hat, um sein Gewissen zu salviren und den nöthigen Abstand von dem SocialismuS derer um Stöcker und sein .Volk" wieder herzustellen, einem Wortführer der Conser vativen in Südwestdeutschland, dem Leiter der „Badischen Landpost", Herrn A. Röder in Karlsruhe. Nachdem er schon in dem von ihm geleiteten Parteiblatt für Südwestdeutschland die Auseinandersetzung mit dem „Volk" vollzogen, hat er dies auch in der „Kreurzeituna' durch eine Reih« von Nummern hindurch aufs Gründlichste besorgt. Wie weit der RedactionSwechsel in der „Kreuzzeitung' dafür in Betracht kommt, daß die Röder'schen Artikel gerade an dieser Stelle erscheinen konnten, ist außerordentlich gleich-1 was an Gediegenheit, Ernst und Begeisterung sich mit den giltig gegenüber der Thatsache, daß sie an dieser Stelle er-1 früheren Erzeugnissen messen ließe. Neue brauchbare Broschüren jchienen sind. Denn darüber ist kein Zweifel zulässig: gerufen I würden nicht mehr geschrieben, denn eS fehle an Kräften wurden diese Geister deS SocialismuS unter besonderer Assistenz I dazu. Die eigentliche Theorie des SocialismuS stehe seit der „Kreuzzeitung", in deren Spalten der Haß gegen den Capita-1 Jahren absolut still, eS herrsche eine Verflachung der lismuS genau so gepredigt wurde, wie in irgend einem christ-1 theoretischen Grundlage, ein bloßes Spielen mit schlag- lich- oder deutsch-socialen Blatte.*) Aber so bedeutsam die l Wörtern und eine krasse Impotenz in der Production. — Umkehr der „Kreuzzeitung" sein mag, noch wichtiger ist nun I Der Verfasser dieser wenig schmeichelhaften Kritik hat sich Wohl die Frage, ob es möglich sein wird, die Geister, die gerufen! gehütet, seinen Namen anzugeben; er würde sonst Wohl wurden, wieder los zu werden. In dieser Beziehung — " '' daS wird Jeder bestätigen, der die verheerenden Wirkungen der antisemitischen, christlich- oder sonstwie socialen Agitation in Stadt und Land mit angesehen hat, ist mit Zeitungs» „binausgeflogen" sein. * Berlin, 23. August. AuS dem dritten Artikel, den die „Nordd. Allg. Z. gegen die zünftlerische Presse in «laoi uno vano mir angesehen yal, i,r mir ^enungs- beben wir svlaende Stelle bervor- chöÄ°L°°-r,"A.' Sdi- l-M» A-».«.» d-- °»d «Ei.,EM» sollen, was mit ihrem Wissen oder Zuthun in fünfzehn Jahren I Reparatur von Blitzableitern als befugt angesehen werden? zerstört werden konnte. I Antwort: Die Fertigkeiten de» Spenglers, welche sich bloS , I aus die Nachbearbeitung beschränken, können bei der Herstellung ') Die naheliegende Vermuthuna, daß daS „Volk" auch I von Blitzableitern keinesfalls bethätigt werden, und ebenso materiell aus den „Kreuzzeitungs"-Kreisrn unterstützt werde,! wenig kann man das Spcnglergewerbe als ein mit dem hierzu bestätigte kürzlich das „Volk" selbst, indem eS schrieb: „Eiues berechtigten Schlosser-, Schmiede- oder Mechanikergewrrbe vr» Tages erhielten wir von einer Seite, wo man bis dahin den w°ndtes Gewerbe bezeAncn wenngleich Svengl-rgehilsen wegen I ihrer Vertrautheit Mit Dacharbeiten bei der Ausstellung von Blitz« ^ * Wohlwollen ge- ^ern häufig zur Verwendung kommen. Im Sinne dieser Er- folgt war, das Ultimatum, entweder unsere Haltung zu andern I Fügung muß sich die Kammer dahin aussprechen, daß Spengler oder auf zede Unterstützung zu verzichten. Wir antworteten zur Herstellung von Blitzableitern nicht berechtigt sind, und daß die in einer Zuschrift zu Händen deS Herrn von Hammer- I hierzu berechtigten Gewerbe der Schlosser. Schmiede und Mechaniker st e i n, daß wir den Verzicht auf Unterstützung der Aenderung I mit jenem der Spengler nicht als verwandt angesehen werden unserer Haltung vorziehen müßten. Es war das vor! können. mehreren Jahren." ! Frage: Ist ein Dachdecker berechtigt, Firstbleche für Dachungen j auf kaltem Wege (ohne Löthung, sondern blos durch Nieten) anzu- I fertigen und auf dem Dache zu befestigen? I Aiitwort: Ein Dachdecker ist nicht zur Herstellung, wohl aber Deutsches Reich« I zur Anbringung der Firstbleche berechtigt. . 3 «-„in. 2S Angns., , Un,.- d.« Tli-I, .Sin!--- Nii- über die deutsche Socialdemokratie" veröffentlicht I ^ rechnen? der „Socialistische Akademiker" eine längere Kritik Anlwort: Die Herstellung von Möbelfedern ist als ein freies über die in der socialdemokratischen Partei herrschenden Ver-1 Gewerbe zu betrachten. hältnisse, die der Beachtung deS Breslauer Parteitages em-1 Frage: Muß zur selbstständigen Ausübung des Gewerbes der pfohlen wird. Die Kritik ist scharf, und da sie auS dem Kistenerzeugung der Befähigungsnachweis für das Tischlergewerbe eigenen Lager kommt, wollen wir nicht unterlassen, unsere! "bracht werden? Leser von ihrem wesentlichsten Theil in Kenntniß zu setzen.! - Einleitend bemerkt der ungenannte Verfasser daß die Ent- von Zimmerlcuten herg.ste'ltt werden? nichts desto weniger tauschuna und theilweffe Erbttterung, dre sich setzt allent- „scheint jedoch der Antritt de» Gewerbes der Kistenrrzeugung, halben bemerkbar mache, nicht nur auf Kosten deS für ver-! da dies dir Befugniß zur Herstellung aller Arten von Kisten in fehlt befundenen Agrarprogramms zu setzen sei, sondern l sich begreift, an die Erbringung des Befähigungsnachweises für da« ihre Ursache vielmehr in der Empfindung von der Stagnation I handwerksmäßige Gewerbe der Tischler gebunden, der Partei überhaupt oder doch von einer ganzen Anzahl ihr! . Diese Proben aus einem Sitzungsprotokoll der Wiener anhaftender Mängel habe. Hierzu läßt sich der Verfasser Handels- und Gewerbekammcr mögen genügen, speciell folgendermaßen aus: I Die „Natioual-Zeituna" bemerkt hierzu: „In der oster- „DaS öffentliche Leben der Partei weist eine« erheblichen Rück- reichlichen Monarchie müssen alljährlich viele Hunderte ähn- gang auf. Die Versammlungen, früher der Tummelplatz leb-! licher Streitfragen entschieden werden. Und aus einer solchen Hastesten Interesses und sprühenden Kampsrseisers, sind jetzt wenig I fortlaufenden behördlichen Hemmung der freien Arbeit soll zahlreich — in vielen Provinzstädten tritt man der chronischen Saal-l eine neue Blüthe deS Handwerks hcrvorgehen!" abtreiberei nur sehr lasch entgegen —, zudem find sie nie besonders s stark besucht. Die Themata sind meistens ziemlich abgebraucht, Berlin, 23. August. (Telegramm.) Der Kaiser die Behandlung wenig originell, die Antheilnahme an der Discussion I hat heute Vormittag auf Schloß WilhelmSböhe den Vortrag äußerst schwach, von einer wirklichen Begeisterung ist selten etwas l des Wirklichen Geheimen RatheS vr. v. LucanuS entgegen- zu merken, man erhält so den Eindruck einer altgewohnten Institution, l genommen und gedachte, sich nach Paderborn zu begeben/um deren Zweckmäßigkeit man nicht mehr diScittirt die aber auch den Truppen-Üebungen in der Senne beizuwohnen.— ^nzelnen n.cht sonderlich angeht, v.el Schablonen und wenig Der Chef de« Geheimen Civil-Cabinets vr. v. LucanuS wird Weit schlimmer steht eS mit dem wichtigsten Organ, der Presse.! morgen m Berlin wieder eintreffen. Bon einer selbstständigen Localpresse ist so gut wie gar keine Rede. I 6. II. Berlin, 23. August. (Privattelegramm.) Mit- Mag der Mangel an geeigneten Kräften oder die Unzweckmäßig- I schüler aus der Primanerzeit des Fürste» Bismarck haben keit ihrer Verwendung daran schuld sein, außer einigen größeren I den Magistrat ersucht, auf ihre Kosten eine ErinnerungS- Proviuzblättern sind alle anderen mehr oder weniger Copien des ^a f el an die Schulzeit Biömarck's am Gymnasium zum Und dieses Centralorgan - das Kloster anbrmgen zu dürfen. Der Magistrat hat durfte wohl o ziemlich die Empfindung der meisten Partei-1 ° ' v , genossen sein - erweist sich als in keiner Hinsicht ausreichend. »aS Gesuch genehmigt. Die Berichterstattung ist mangelhaft, im Tone herrscht eine! L. Berlin, 23. August. (Privattelegramm.) Inder blasirte Mattigkeit mit ganz typischen Redewendungen. Es I heutigen Magistratssitzung wurde über die Feier deS stad immer wieder dieselbe» sehr hochtönenden und oft Hätz-1 LetzantageS Beschluß gefaßt. Zu dem im RathhauSsaale "Heu Phrasen mit geringer Unterscheidung der einzelnen ^ veranstaltenden Festmahle von 600 Gedecken sollen außer Veteranen auch die Vorsitzenden der Krieger- ^ akn,«^iten'in"n^r?n «'landen ^llnd ie I d e r ein e gelaven werden. Fahnenschmuck und Blumen- htngeschrieben sei, ohne rechten inneren Glauben. Und ie I .. schwächer die vertretene Sache, desto großartiger werden die Worte; I gewinde kverden erhalten, das Brandenburger Thor, dabei wird Alles, was anderer Meinung sein könnte, in gehäs siger I die -Siegessäule, daS Denkmal Friedrich S des Großen, Art verfolgt und beschimpft, als lächerlich der allgemeinen Ge-1 das Nationaldeukmal, die Kriegerdenkmäler und das Hallesche rtugschätzilng preisgegeben, aber ohne jene sichere Ueberlegenheit,! Thorgebäude. Die hervorragendsten Denkmäler sollen durch die heitere» Selbstvertrauen bekundet, lediglich mit der plumpen > elektrische Scheinwerfer beleuchtet werden. DaS Rathhaus Autorität der „führenden" Gewalt. So kommt eS, daß man I und die übrigen städtischen Gebäude werden festlich geschmückt eigentlich das Blatt aicht mehr aanz ernst nimmt, da s-ine Aus- und illuminirt. Der BegaSbrunnen auf dem Schloßplatz und N7Lum"geMrt werdem".^ In all!» eLn^arttiftagen. ^ Wassersturz im Mctormgart^ di« den üblichen UnterofficierStoa nicht zulassen, weil er sich dann I ^"den auf dem Balcon deS Rathhause« Mustk- grgen bedeutende Richtungen innerhalb der Partei selbst wenden würde, I vortrage statt. WaS die Ehrengäste betrifft, so hat sich bei zieht eS vor, überhaupt auf einer höheren Zinne zu stehen, d. h. sich Zusammenstellung der Einzuladenden die überraschende That- in Schweigen zu hüllen; daher Vollmar sich mit Recht über das I sache ergeben, daß in Berlin nur noch 30 Ritter deS Eisernen „amtliche" Organ lustig macht. Auch die sonstige Presse läßt viel I Kreuzes 1. Classe vom Feldwebel abwart« vorhanden sind, zu wünschen übrig, so der „Wahre Jakob" als Witzblatt ohne > Witz, der „Socialdemokrat", der im Tone zwar äußerst fein, inhalt-! Berlin, 23. August. (Privattelegramm.) Die lich nicht Da« bietet, was man von dem Wochenblatte der social-1 Abwesenheit deS Reichskanzlers Fürsten Hohenlohe von demokratischen Partei erwarten könnte. Auch finanziell soll dir! Berlin wird höchstens vierzehn Tage dauern. Presse immer ungünstigere Ergebnisse haben, waS ebenso sehr für r. ««..i» > n;- dt« mangelhafte Erfüllung ihrer Ausgaben, wie von der zunehmenden I ^ Berit«, 23. "Ugust. ( privattelegramm.) Die Indifferenz zeugt." ° , Ernennung e,neS neuen Direktors tm Retchsschatzamt wird. Sehr im Argen liege auch die eigentliche politische 1^" »Nat.-Ztg." zufolge, zum 1. October mit ß Propaganda. Man stelle keine Anträge, wie es der zweite I Theil des Parteiprogramms erfordere. Der wirthschaft-I — Die polnischen Socialisten haben sich gegen das liche Kampf werde immer lässiger geführt und neuerdings I Agrarprogramm erklärt. E- wurde laut der »Post" betont, nicht mehr als Parteisache erklärt. DaS GewerkschaftS-1 daß speciell für die Polen die Zeit für den „Bauernfang" Wesen sei von je stiefmütterlich behandelt worden und gehe I noch lange nicht gekommen sei, da von der polnischredrnden vollständig zurück. Die Partei dränge die Gewerkschaften Arbeiterbevölkerung kaum 5 Proc. der Socialdemokratie zu- nicht nur in den Hintergrund, sondern erkläre sic theilweisr I zurechnen seien; auch wo die polnischen Arbeiter mitten sogar in gewaltiger Verkennung ihrer Bedeutung als Kampf-1 unter deutschen Genossen leben, mache d«e Bewegung fast gar organisationen für reactionär. Die Maifeier sei vollständig keine Fortschritte. So habe der Berliner Berem der pol- verpfuscht und von dem Project der Consum genossen-1 u'scben Socialisten ,n einem ganzen Jahre nur vier Mit schafte n als Grundlage zu Productivgenoffenschaften erfahre gl'eder gewonnen; die neuen Verem-gründungen ,n den Bor- man durch den vorwärts" nichts, nur hin und wieder mache! orten Berlin- fristeten nur ein Scheindasein, er eine höhnische Bemerkung über irgend einen „Anarchisten".! — Ueber die Betheiligung der städtischen Behörden Der Verfasser schildert ferner das Wachsen des Streber- bei der Grundsteinlegung deS Nationaldenkmals für thumS aus den Kreisen der bürgerlichen Scribenten, denen be schränkte und unbcgabe Journalisten, die mehr Einfluß hätten, als ihrer Thätigkeit zukomme, secundiren. Beide Gruppen bilden ein Cliquenwesen, daS jede selbstständige Haltung zu unterdrücken bestrebt sei. Auch in der Literatur sehe es traurig auS, eS mangele an Produktivität. Die Agitations- Literatur wachse wohl quantitativ, doch sei nichts darunter, Kaiser Wilhelm haben sich mancherlei tendenziös erfundene Legenden gebildet. Der Tbatbestand ist nach der ..Boff. Z." folgender: Daß der Oberbürgermeister Zelle seine drei Hammerschläae HNhan ^ schon von unS mitgetheilt worden. Außer ihm haben noch persönliche Einladungen zur Beiwohnung der Feier erhalten: Herr Stadtverordneten- Vorstrher vr. LangerhanS und dessen Strllv«rtrtt«r
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