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Dresdner Journal : 24.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186811242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-11
- Tag1868-11-24
- Monat1868-11
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 24.11.1868
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V? 272. Ad»a»r«rar,»rOsr: Suoäo» 8o»t ouä 8trmz»«t»»»t>>:dl»x üiur». l» >«rää. «ürUok: S'rdlr. —kltxr ^jäkrlivü: I „ lb „ I1o»»tliod:— „ lö „ LU»»«lo«8>ii»u>t<ro: 1 ,, «» tri»lMK-Uoü 2 xkl- 8t«wvvlx>-I»ät>r, «ux-rrürlb u«» Xorää. - Iuseratrnprrisr: kür ä«o 8»ua> e>ll«r x»»p«It«neo 2«il«: 1 Kxr. v»t«r äi« 2«U«: S 8xr. Lrschetnnl: nüt Xu»o»tm>« äer 8ovQ uoä ^dsvä» kür äeo kotxslläe» Hx. Dienstag, deii 24. November. 1868. DreÄnerÄMMal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »nseraleuamlatzmr^uswärl«: k^ixrix: i'». Uitiv'rirril«, Oummisswiiä, äe» Lr««än«r äuitruxl-z rr>«N(l»».: n. kxni.«». ^vn«-« k'oxi-; S«mdmx B«rU»- Vt,»-I.«ip,>x-S»»«l-kr»Lkkarr ». ll : S» Vool.»», LsrUa: U»vriv»'»<:d» Nuvüti , 8ar«»u, 8vool.ru ölo»»r: Lrimcu: 8 8cul.orr»z 8r»!«,rx', ^vvollcevüilrl!»», 8111, Sr 8»tv»iv! kr«ultkurl ».U.: ,».->>« Nucüd.; 8ö1u: Lv. L^oiii». k»ri»: 8^v^», l.Lr»iru, livl-vie« L< v., (8, klue» ä« I» üour»«); kr»x: t u. 8uul.lcu'i, 8u«üü.; Vi«»: ^v. Orrul.ru. Hrrausgrder: LSlüxl. Lupuärtivli ä«s Or«»üo«r ^ourvul,, vr,»ü«o, 8«. 7. ÄmtLicher ThriL. DreSde», 17. Novrmber. Stine Königliche Maje stät haben dem bisherigen Ortsrichter Johann Gotthilf Voigt zu Weißbach die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen huldreichst geruht. Verordnung, eine Tantieme von den Jagdkarten-Gebühren betreffend; vom 12. November 1868. Das Ministerium des Innern hat im Einverständ nisse mit dem Finanzministerium beschlossen, vom lau senden Jahre ab den zu Ausstellung von Jagdkarten berechtigten Polizeibehörden für die mit dem deregten Geschäfte beauftragten Expedienten derselben eine Ein nehmer-Tantieme von 3 Pfennigen von jedem Thaler der erlegten Jagdkartengebühren zu bewilligen. Bei der in 1 Thlr. bestehenden Gebühr für Tagesjagdkarten ist die gedachte Tantieme mit 2 Pf. auf den Staatskassen-Antheil und mit 1 Pf. auf den Armenkassen-Antheil zu vertheilen. Wo bisher von dem, in die Armenkaffe fließenden vierten Theile der Jagdkartengebühren rin höherer als der Tantiemeabzug von 3 Pf. pro Thaler eingesührt gewesen ist, da hat es bis auf Weiteres bei dem be treffenden höheren Tantiemebezuge zu bewenden. Die Tantiemebeträge sind bei den, nach Maaßgabe der Bestimmungen in 8 5 «ub 3 und 5 der Ausführungs verordnung vom 1. December 1864 zum Jagdpolizei gesetze von demselben Tage zu bewirkenden terminlichen Abführungen der Jagdkartengebührcnantheile an die betreffenden siscalischen Jntraden-Einnahmestellen, bez. Armenkassen-Verwaltungen, unter gehöriger Verrech nung in Abzug zu bringen. Im laufenden Jahre ist der Tantiemebetrag von der ganzen Gcbühreneinnahme für die Staatskasse im Jahre 1868 bei der nach 8 5 sud 3 der angezogenen Ausführungsverordnung mit dem 31. December dieses Jahres zu bewirkenden letztmaligen Termineinlieferung der, in die Staatskasse fließenden Jagdkartengebühren- antheile an die betreffenden Einnahmestellen in Abzug zu bringen. Insoweit der nurgedachte terminliche Ge- bühreuantheil der Staatskasse die Jahrestantisme pro 1868 nicht decken sollte, ist der übcrschicßende Mehr betrag der Tantieme pro 1868 von der Gebühren- cinnahme im Jahre 1869, neben der, auf das letztere selbst zu verrechnenden Tantieme, in Abzug zu bringen. Hiernach haben sich Alle, die es angeht, gebührend zu achten. Dresden, den 12. November 1868. Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz. Weiß. Nichtamtlicher Theil. UebersiLt. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Kassel. Kiel. Schwerin. Altenburg. München. Stuttgart. Wien. Pesth. Paris. Luxemburg. Brüssel. Florenz. Madrid. London. Kopenhagen. Belgrad. Bukarest.) Dresdner Nachrichten. Die EkinnerungSseier an Schleiermacher in der Aula der Kreuzschult. Provinzialuachrichteu. Statistik und »olkswirthschast. Feuilleton, Eingesandt«». Inserate. TagrSkaleuder. Värseuuachrichten. Telegraphische Nachrichten Pesth, Sonntag, 22. Nov. (Corr.-Bür.) In der heutigen Sitzung der Kriegssectio« wurde beschlossen, daß gegenwärtige Budget nur als ein translatorisches zu betrachte». Ein Normalbudget sei r» nicht, de»» halb sei dar Virement innerhalb der riuzrlneu Titel frei, zwischen denselben aber nicht. Gestrichen wurde bei der Eentrallritung 580,OM, beim Truppen»«« mando 3M,WO, Truppen 3 Millionen. Paris, Montag, 23. Nodrmber. (W. T. B.) Die „Union" meldet den Tod de» bekannten Addoeotrn vrrrhrr. Eia Manifest eine» EarlistischenUWahleomitö» ist in Paris untrrm 16. d. publirirt worden. Au» Barcelona vom gestrigen kage meldet daS Journal „SiLelr": Die Club», welche angeblich die Mehrheit der Bürger rrpräseutireu, haben sich für Föderativrepablik und gegen die Loolition der Unio nisten, der Peogressistrn uud eine» Theile» der De mokraten erklärt. Florenz, Montag, 23. November. (W.T.B.) Der „Ztalie" zufolge hat der Papst dir beiden, durch da« Plenum der heiligen Cousulta zum Tode verurthrilten Miaeuromplotistku Monti und Tagnetti beguadigt. Konstantinopel, Sonntag, 22. Nov. (Corr.- Bür.) Der vom Lireköuig von Argtzpten exilirte Prinz Halim (Onkel des Vicekönigs) ist hier eingrtroffrn. Der russische Gesandte Zgnatieff richtete eine ener gische Protestnote an die Pforte wegen willkürlicher Verhaftung russischer Unterthanen in der Assaire Con- dovit». Dir Note besicht darauf, daß künftig die Capitulationen streng beobachtet werden. Der ameri kanische Gesandte protestirte gegen die Brrhostung amerikanischer Bürger in der Angelegenheit dr» Ober sten Eugen O'Reivy, der mit seinen Begleitern in Damaskus gefangen genommen wurde. Tagesgeschichte. Dresden, 23. November. Das hier erscheinende „kullelin interuslionsl" berichtet in seiner Nummer 206 am 15. dieses Monats über einen Rapport, den der Herr Kricgsministcr mit den Offizieren der hiesigen Garnison abgehalten hat, und weiß den Inhalt der den Letztern hierbei gemachten Mittheilungcn genau anzu- geben. In der in Brüssel (Paris) erscheinenden Aus gabe desselben Blattes ist sogar ein ganzer Tagesbefehl mit Anführungszeichen versehen, also angeb lich wörtlich, abgcdruckt worden, welchen der Herr Kriegsminister hierbei der Versammlung vorgelescn ha ben soll. Wir sind nun von maßgebender Stelle er mächtigt, hiermit auf das Bestimmteste zu er klären,daß nichtnurdcr in der BrüsselerAus- zabe abgedruckte Tagesbefehl gar nicht exi- stirt, sondern auch, daß alles Das, was da nach, sowie nach der Relation in der hiesigen Ausgabe bei jenem Rapporte besprochen wor den sein soll, durchaus und in jedcrBezichung unwahr ist und auf einer rein willkürlichen Erfindung beruht. Die Mittheilungcn des Herrn Kriegsministers an die Versammlung bezogen sich auf ganz andere und von denen, welche das .Pulletin" erwähnt, gänzlich verschiedene Gegenstände. Hierdurch erledigen sich auch alle die Bemerkungen, welche dieses Blatt selbst, sowie andere Blätter bei der Wiederholung jener Artikel, theils über den Eindruck der Mitthci- lungcn des Kricgsministers auf die Versammlung, theils über die angeblichen Jndiscretioncn gemacht haben, denen die Artikel des „Oulletia" ihren Ursprung ver danken sollen. — Das „Bulletin intern-uionsl" hat sich seit längerer Zeit schon zur Aufgabe gemacht, durch theils völlig unbegründete, theils wenigstens übertriebene und tendenziös entstellte Nachrichten und Darstellungen sächsischer Zustände im Auslande, auf welches seine Wirkung hauptsächlich berechnet ist, unrichtige Ansich ten über die hiesigen Verhältnisse, über die Handlun gen der Regierung und die Stimmung im Volke zu verbreiten. Einer solchen Tendenz gegenüber wäre eine Berichtigung und Widerlegung aller einzelnen Unrich tigkeiten und Entstellungen ein völlig fruchtloses Be mühen, denn das Gebiet der Erfindungen ist uner schöpflich, und wenn die eine widerlegt ist, steht sofort wieder eine andere zu Gebote. Wir werden daher unser zeitherigrs System, um das „kullelia inlernolionsl" und seine Nachrichten uns nicht speciell zu bekümmern, auch für die Zukunft beibehalten; wir machen heute eine Ausnahme davon, nur um zu zeigen, zu welchen Mit teln dieses Blatt greift, um seine Zwecke zu erreichen, und daß es zu diesem Behufe selbst vor der Erdichtung von Urkunden nicht zurückscbreckt, die, wie jener an gebliche Tagesbefehl, gar nicht existiren. * Brrli», 21. November. Aus Anlaß einer in den Delegationen in Pestd angekündigtcn Interpellation über die Umtriebe in Rumänien spricht sich die „N. A. Ztg." in ihrer Nummer vom 21. November unter Anderm folgendermaßen aus: Dieser parlamen tarische Schritt wird zur Aufklärung und hoffentlich zur Beseitigung von irrigen Vorstellungen führen, welche in Bukarester Journalen über die politische Stellung Ru mäniens zu Ungarn und über die politische Aufgabe Rumäniens hervorgetreten sind... Die Absicht der Ver dächtigung in Wiener Blättern, daß Preußen die Ru mänen zum Kriege gegen Ungarn aufstacheln lqsse, ist in ihren letzten Gründen so durchsichtig, daß jeder un garische Politiker nur lächelnd von dieser Anklage Kennt- niß nehmen kann... Wir wollen darauf Hinweisen, daß Rumänien als Grenzland von Rußland, Oesterreich und der Türkei, sowie als Userstaat an der untern Donau nur durch die sorgsamste Beobachtung einer stillen, den Aufgaben des Friedens gewidmeten Haltung die Garantien seiner staatlichen Existenz finden kann. Rumänien befindet sich in dieser Beziehung in derselben Lage wie Belgien. Jeder Versuch, selbst schon die aus gesprochene Absicht einer Ausdehnung seiner Territorial- grenzen ist mit ernsten Gefahren verbunden. Die agi tatorische Thätigkeit eines Theiles der rumänischen Presse, welche die Schwärmerei für Herstellung eines erweiter ten, yanz unabhängigen rumänischen Reichs förderte, ist mrt dem Frieden der Völker an der untern Donau unvereinbar. Es war bisher die Hoffnung vorhanden, daß die rumänische Regierung die ihr zu Theil gewor dene erhöhte Selbstständigkeit benutzen würde, um die Hilfsquellen des reichen Landes unter dem Schutze des allgemeinen Friedens und unter Erhaltung guter Ver hältnisse zu entwickeln. Nach den Wahrnehmungen, welche aus der letzten Zeit über die steigende Erregung der Gemüther infolge von Partciagitationen in Ru mänien vorliegen, darf man sich indessen nicht der Be fürchtung verschließen, daß die Regierung im Lande nicht stark genug ist, um dieses für die allgemeine Wohlfahrt nothwendige Programm zu verwirklichen. Wir vermögen hier nicht zu entscheiden, ob die Ur sachen der hervorgetrctenen Wirren in den Fehlern der Regierung oder bei den Regierten liegen; jedenfalls sind sie ein Nachtheil für die europäische Gesammtwohl- fahrt. Keinesfalls kann es aber der preußischen Po litik entsprechen, von Rumänien aus den Frieden Euro pas in Frage gestellt zu sehen. Nach der Neugestal tung Oesterreichs muß es vor Allem Rumäniens Auf gabe sein, mit dem Nachbarlande Ungarn seine Be ziehungen auf der Basis der freundschaftlichen Verhält nisse, auf welche die Geschichte und die realen Verhält nisse beider Länder verweisen, zu cultivircn." — Die „N. Pr. Z." bedauert, daß im Abgeord netenhaus«: der Antrag des Abg. v. Guörard auf unbedingte Redefreiheit angenommen worden ist, nicht sowohl der praktischen Folgen halber, als weil die principiclle Stellung aufgegeben ist gegenüber der von der Linken erstrebten Souveränctät des Landtags. Da es sich bei der Angelegenheit um eine Abänderung der Verfassungsurkunde handelt, so muß über den An trag nach drei Wochen noch einmal abgestimmt wer den. Erst nachher geht er an das Herrenhaus. — In der Justizcommission des Herrenhauses kam heute die Frage der Beschäftigung der Justizbeamten bei der Ver waltung zur Sprache. Die obligatorische Verpflich tung einer einjährigen Beschäftigung während der Zeit des Referendariats fand vielfachen Widerspruch. Es wurde ein Veränderungsvorschlag eingcbracht, diese Beschäftigung erst nach der zweiten Prüfung cintrctcn zu lassen und sie als Bedingung der Anstellung als Mitglied eines Appellationsgerichts oder in der Hähern Staatsanwaltschaft aufzunehmen. Die Majorität sprach sich für eine fakultative Beschäftigung der Referendaricu bei Verwaltungsbehörden auf ein Jahr aus, welches ihnen in die vierjährige obligatorische Vorbereitungs zeit bis zum großen Examen eingerechnet werden soll. — (Wes.-Z.) Die Verhandlungen über die Grund lage des Post Vertrags mit Großbritannien haben zur Unterzeichnung eines Protokolls geführt, demzufolge das Francoporto 2'4 Sgr. betragen und das Post anweisungsverfahren eingesührt werden soll. Die Ver handlungen, betreffend Vertragsabschluß, sollen in Bälde stattfinden. * Kassel, 21. November. Der hessische Commu- nallandtag wählte heute mit 54 von 62 Stimmen den Geh. Rath v. Witzingcrode auf 6 Jahre zum Lan desdirector. Herr v. Witzingerodc hat die Wahl ange nommen. Der ausgcworfene Gehalt beträgt 2500 Thaler. Kiel, 20. November. Die heutige „K. Z." publi- cirt ein ihrem Verleger gestern Abend zugegangcneS Schreiben der hiesigen königl. Staatsanwaltschaft. Las selbe ist veranlaßt durch das in der Nummer vom 17. d. M. abgedruckte Rundschreiben des Vorstandes des schleswig-holsteinschen Wahlvereins <1. <1. Kiel, den 12. November 1868, in welchem behaup tet wird, daß durch nunmehr rechtskräftiges Erkenntniß des hiesigen königlichen Kreisgerichts vom 29. Oktober d. I. in letzter Instanz das Verbot des schleswig-holsteinschen Wahlvereuis aufgehoben und die gegen die Vorstandsmitglieder erhobene Anklage zu- rückgewicsen lei. „Diese Annahme — erklärt derStaats - anwalt Spinola — ist eine irrige, da seiten der Staatsanwaltschaft gegen das freisprechende Erkenntniß des königlichen Kreisgcrichts das Rechtsmittel der Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt worden und so mit die Sache auch bezüglich der vorläufigen Schließung des Vereins noch rechtshängig ist." Zugleich veröffent licht die „K. Z." die folgende Erklärung: „Bon dem Verleger der „Kieler Zeilung", Herrn A. F. Jensen hier, ist dem Borstande des schleSwig Holsteinscherr Wahl Vereins die Miilheilung geworden, daß ein ihm zugegangenes Schreiben der königlichen Staalsanwallschafl vom >8. d. M. die Miiiheiluog unsers Rundschreibens vom l2. d. MlS. als irrig bezeichnt, welche das Erkenntniß des hiesigen Kreisgerichts vom 29. October d. Z. „rechtskräftig geworden" nennt, da sei ten der königlichen Staatsanwaltschaft gegen das freisprechende Erkenntniß des königlichen Kreisgerichts das Rechtsmittel der Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt worden sei. „Wir haben hierzu Folgendes zu bemerken: „Das freisprechende Erkenntniß des könialichen Kreisgerichts ist am 29. October d. I. abgesprochen. Nach dem 8 »70 der Strasproceßordnung mußte eme zu erhebende Nichtigkeits beschwerde innerhalb io Tagen eingewendet werden. Diese Frist lief mit dem u November ab. Am 9. November ließ das königliche Kreisgcricht uns eine Ausfertigung des frei- sprechenden Erkenntnisses zustellen, ohne daß zugleich ein Mittheilung über die erfolgte Einwendung eines Rechtsmittels gemacht wäre. — Drei Tage später, am l2. November, haben wir unser Rundschreiben beschlossen, am l7. November ist dasselbe zum ersten Male (in der „Kieler Zeitung") verössrntlicht. Die erste und bisher einzige Kunde von der eiugewandten Nichtigkeitsbeschwerde haben wir jetzt in direkt durch Herrn Jensen erhalten, denn bis zu Lieser Stunde haben weder das Gericht noch der Staats anwalt uns eine Anzeige darüber zugehen lassen, daß das freisprechende Erkenntniß, wie wir nach dem obigen Hergänge vorauszusetzen vollständig berechtigt waren, die Rechts kraft nicht beschritten hab'. Sobald uns in dieser Angelegen heit eine amtliche Benachrichtigung zuqeht, werden wir davon Mittheilung mach n. Kiel, den 19. November >818. Der schleswig-Holsteinsche Wahlverein Im Namen des Vorstandes: Ehr. Kruse. A.Niepa. V. Hensen. Steindorfs." Schwerin, 21. November. Den „Mccklcnb. An zeigen" zufolge sind behufs Regelung der persönlichen und wirthschaftlichen Freizügigkeit auf dem platten Lande folgende bisher in Kraft gewesene Vorschriften durch Circularverordnung an die Armier aufgehoben worden: Die Borschrist für Häuslereien, nur eine Familienwoh nung und einen Haushalt zu haben; die Beschränkung der Fähig- Feuilleton. Dresden. Sonnabend, den 21. November, gab Fräulein Mary Krebs, k. sächs. Kammervirtuosin, ein sehr reichhaltig ausgestattetes Conccrt. Von Jahr zu Jahr erweist die junge Pianistin bei ihrem Wiederauftreten einen mit ernstem Fleiß errungenen Fortschritt in künstlerischer Ausbildung ihres Talents. Ihr Spiel hat an elastischer Kraft, Mannichfaltigkeit des Toncolorits, scharfer belebender Accentuation der Rhythmik gewonnen, ihr Vortrag an Innerlichkeit des Ausdrucks und an Vereinigung präcisir Klarheit der Details mit schwungvoller einheitlicher Haltung des Ganzen. Ihr selbstständiges musikalisches Auffassungs vermögen macht sich entschieden geltend; es möge sich nie den technischen Effecten unterordnen, sondern sich diese dienstbar erhalten. Beiläufig sei von zu häufiger Benutzung der Verschiebung für die Pianostellen abge- mahnt. Jene Fortschritte bethätigte die Concertgeberin in allen ihren verschiedenen Ausführungen. Besonders erwähnt sei nur die ganz vorzügliche Wiedergabe des schönen Quintetts von Schumann (op. 44) im Verein mit Herrn Eoncertmeister Schubert und den Herren Hüllweck, Göring und Grützmacher, welche das Eoncert eröffnete; dir glänzende und spirituelle Aus führung des Scherzo (op. 31 8 moll) von Chopin und der treffliche, fein ausgearbeitete Vortrag der Sonate op. 81 von Beethoven, in den sich nur in den beiden Allegrosätzen bisweilen eine zu virtuos geführte Be handlung mischte. Den Inhalt dieses reizenden innigen Stelengemäldes hat Beethoven bekanntlich in den drei Sätzen mit „Lebewohl, Abwesenheit, Wiedersehen" bezeichnet: eine Programmmusik, wie sie in dieser Weise ihre volle Berechtigung hat. Und so finden wir im ersten und letzten Satze zwei Personen in zwei Stim men gezeichnet: ein Duodram des Abschiedes und Wie dersehens, während im Mittelsatze nur der Zurückge bliebene vor uns steht. Die Sonate ist dem Erzherzog Ruoolph gewidmet und ihr Inhalt hat direkten Bezug auf ihn, den Beethoven wahrhaft lieb hatte. Das hin dert uns nicht, den Inhalt dieser Musik von jener bc- svndern Beziehung zu trennen und uns dies poetische Tonbild vom Scheiden, Verlassensein und Wiederfindcn in idealer und freiester Weise zu personificiren. Die übrigen von Fräulein M. Krebs producirten Clavier piecen waren von I. S. Bach, Mendelssohn, Scarlatti, Rubinstein und H. Seeling. Letzterer hat einige musi kalisch gehaltreiche und poetisch empfundene Pianoforte stücke hinterlassen, die noch nicht nach Verdienst von den Klavierspielern beachtet wurden. Frau Otto-Alvsleben erfreute durch sehr hübsche Ausführung der reizenden Sicilienne von I. B. Per- golese (mit Quartett) und eines Duetts von Paer („Sargino") im Verein mit Herrn Schild, Letzterer durch Beethovens „Adelaide" und den höchst gelunge nen Vortrag eines Liedes von Schubert „Die böse Farbe." Außerdem unterstützte Herr Grützmacher das Concert durch ausgezeichnete virtuose Production zweier Piecen von I. Haydn und H. Lindner. C. Banck. Dresden. Se. Majestät der König haben Herrn vr. E. M. Oettinger nach Empfangnahme der Schlußhrfte seines „Boniteur <te» voteo", „in Anerken nung der durch die Herausgabe dieses Werkes von Neuem bethättaten Vielseitigkeit und Verdienstlichkeit seiner literarischen Thätigkeit" einen werthvollen Ring zu bestimmen geruht, welcher demselben vor wtnig Tagen durch das königl. Hausministerium zugestellt worden ist. Literatur. Mit dem zwölften Hefte hat der dritte Band der „Ergänzungsblätter" des biblio graphischen Instituts in Hiloburghausen seinen Abschluß erhalten. Von der Reichhaltigkeit der Mittheilungcn, welche diese von vr. Otto Dammer redigirte, der Kennt- niß der Gegenwart und ihrer wissenschaftlichen Lei stungen gewidmcteZeitschristbringt, überzeugt am augen fälligsten ein Blick auf das Fach- und Namenregister, welches uns über den Inhalt des dritten Bandes orien- tirt. Alle Fächer der Literatur und Journalistik sind darin durch Auszüge, Ucbersichten und Notizen in der Weise vertreten, daß die „Ergänzungsblätter" als ein berichterstattendes Summarium der geistigen Thätigkeit unsrer Tage bezeichnet werden können. * Am 25. November ist ein Säculum verstossen, daß man in Hamburg die Nationalbühne und Lessing seine Dramaturgie schloß. Deu 22. April 1767 ward die gedachte Bühne zu Hamburg und Lessing's Dra maturgie eröffnet. * A. E. Brachvogel hat sich nach mehrjähriger Abwesenheit wieder in Berlin niedergelassen. Literirische Neuigkeiten. Th. Hilgard: Die hun dert Tage. Ein Epos. Stuttgart, Grüninger. — H. Lingg: Lirbesblüthcn aus Deutschlands Dichter hain. Lyrische Anthologie. Düsseldorf, Budich. — M. Wesendonck: Gudrun. Schauspiel. Zürich, Scha belitz. — R. Glaß: Warwick. Drama. Leipzig, Weber. — Th. SimonS: Aus altrömischer Zeit. Culturbil- der. Berlin, Duncker. — W. Maaßlieb: Peter Schöffer und dir Erfindung der Buchdruckerkunst. Neu ruppin, Oehmigke. — O. Schupp: Der Reichsfrei herr v. Stein. Ein Lebensbild. Wiesbaden, Niedner. — R. Falk. Johanne« Falk. Erinnrrungsblätter aus Briefen und Tagebüchern gesammelt. Weimar, Böhlau. — Th. Preuß: Kaiser Diocletian und seine Zeit. Leipzig, Duncker und Humblot. — N. Springer: Die klassischen Stätten von Jena und Ilmenau. Ein Beitrag zur Goctheliteratur. Berlin, Springer. — H. Helms: Finnland und die Finnländer. Leipzig, Fritsch. — I. Fehr: Staat und Kirche im fränkischen Reiche bis ans Karl den Großen. Wien, Braumüller. — Armand: In Südcarolina und auf dem Schlacht felde von Langensalza. Hannover, Rümpler. — I. Grosse: Untreue aus Mitleid. Roman. Braunschweig, Westermann. — Wilhelm Raabe: Der Regenbogen. Sieben Erzählungen. Stuttgart, Hallbergcr. — Th. Scheibe: Der Kaplan von Maria-Stiegcn. Histori scher Roman. Wien, Müller. — Paul Stcin: Aus den Tagen des ersten Napoleon. Roman. Stuttgart, Kröner. — Graf Ulrich Baudissin: Ronneburger Mysterien. Roman. Ebendaselbst. — G. Hesckiel: Refugirt und Emigrirt Eine Geschichte. Berlin, Janke. — Wilhelm Jensen: Die braune Erica. No velle. Berlin, Duncker. — A. Mützclburq: Die Kammcrjungfcr. Crtminalroman. Berlin, Mecklen burg — F. W. Bodemann: Züge aus dem Leben von I. H Jung, genannt Stillmg Bielefeld, Vel- hagen und Klasing. — Or. Karl Schwarz: Schleier macher, seine Persönlichkeit und seine Theologie. Gotha, Thienemann. — K. Holzinger: Aus den Papieren eines österreichischen Pädagogen. Wien, Pichler. — H. Herzog: Das Sprichwort in der Volksschule. Basel, Bahnmaier. — W. Preyer: Uebrr die Gren zen des Empfindungsvermögen» und deS Willens Bonn, Markus. — E. Stieg«: Mentone und sein Klima. Nach eignen Beobachtungen. Berlin, Hirschwald. — E. Kattner: Preußens Beruf im Osten. Berlin, Heidemann u. E.
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