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Weißeritz-Zeitung : 20.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189504200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-20
- Monat1895-04
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.04.1895
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mal: Dienstag, Donners» t«g und Sonnabend, — Preis vierteljährlich l M. Ai Pfg,, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzeln« Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie die Agenten nehm« Be stellungen an. MMK- «Ächa «»» bedeutenden Auflage de» Blattes ein« sehr wirk same Verbreitungfinden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeil« oder veren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionell« »heile, die Spaltenzeil? MPf» Mit! -MW Amtsvlatt für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Kmisgerichte und die Stadiräthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: PiMl Ithnk in Dippoldiswalde. Mtt achtseitigem »Hllrestrirkerr UnterhaltnngSblatt". Mit land- urrd hauSwirthschaftlicher Monatsbeilage. Nr. 46. Sonnabend, dm 20. April 1895. 61. Jahrgang. «Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Bewegung zur Reichs tagswahl nimmt allmählich größeren Umfang an, trennen uns doch nur noch 5 Tage vom 2d. April, dem Wahltage. Keine Partei läßt es an Versamm lungen fehlen, wie aus den Inseraten aller Blätter hervorgeht. — Der Kandidat der Konservativen und des Bundes der Landwirthe, Herr Andrä-Limbach, wird nächsten Sonntag an zwei Orten des Bezirkes sprechen, Nachmittags 3 Uhr im Saale der Reichs krone in Dippoldiswalde, und Abends 8 Uhr im Gasthofe in Höckendorf. — Außerdem find noch meh rere weitere Versammlungen an diesem und den fol genden Tagen angesetzt. — Mit dem Baue der elektrischen Beleuchtungs anlage ist seit mehreren Tagen in verschiedenen Ge schäftelokalen unserer Stadt bereits begonnen worden, ja einige derselben sind bereits fertiggestellt und harren nur noch des Anschlusses an die städtische Centrale. — In der heute Freitag Vormittag auf der Aue vom Chef des König!. Landesstallamtes zu Moritzburg, Graf zu Münster, abgehaltenen Fohlen- und Zucht stuten sch au ohne Prämiirung, wurden 3l Stuten in's Zuchtregister eingetragen und auch einige 30 Fohlen vorgeführt. — Am Luchbergthurm machen sich doch nun, nachdem derselbe 15 Jahre steht und der Witterung preisgegeben ist, einige Reparaturen an den Treppen und Unterzugsbalken nöthig. Dieselben werden in allernächster Zeit durch den hiesigen GebirgSoerein hergestellt werden, sodaß derselbe noch vor Pfingsten, wo viel Besuch in Aussicht steht, wieder gangbar ist. — Während der Osterfeiertage war derselbe stark be sucht, wozu ja das herrliche Wetter mit klarer Aus sicht Veranlagung bot. Das neben dem Thurm er baute Unterkunftshäuschen hat sich als recht praktisch und zweckentsprechend bewährt. Größeren Vereinen, die noch vor der Reparatur den Thurm besuchen, möchten wir rathen, nur in beschränkter Anzahl (5 Mann) den Thurm zu besteigen. — Die Herren Arbeitgeber und Lehrherren wollen wir im Hinblick darauf, daß zu Ostern eine große Anzahl Lehrlinge ihre Lehrzeit beenden und nunmehr vielfach noch einige Zeit bei ihrem Lehrherrn als Ge hilfen gegen Lohn weiter beschäftigt werden, darauf Hinweisen, daß es in diesen Fällen noch einer be sonderen Anmeldung der betreffenden Personen zur JnvaliditätS- und Altersversicherung bedarf. Diese Meldung hat binnen drei Tagen nach dem Eintritt der Veränderung zu erfolgen. Lehrlinge, sobald sie beim Lehrherrn wohnen, oder Kost oder sonst irgend etwas von diesem erhalten, unterliegen der Kranken- verficherungSpslicht und sind ebenfalls binnen drei Tagen nach Beginn des LohnverhältnifleS bei der zu ständigen Krankenkaffe anzumelden. Glashütte. Die Prüfung in der deutschen Uhr macherschule findet den 26. April Vorm. von 9—12 Uhr statt, verbunden mit einer Ausstellung der im Laufe des verflossenen Schuljahres gefertigten Uhren, Gangmodelle, Meßinstrumente, elektr. Apparate u. s. w. Auch werden die Reinheste und Zeichnungen mitauS- liegen. Der Schülerball findet am selben Tage Abends im Hotel Stadt Dresden statt. — An Stelle des im vergangenen Jahre ver storbenen KasfirerS der stäot. Sparkaffe O. Lindig, wurde vor Kurzem Herr Alfred Lindig mit dem Kasfirerposten, den er einstweilen verwaltet hatte, be traut. Poffendorf. An Stelle seines bisherigen lang jährigen Leiters, Herrn Rittergutsbesitzer R. Ftedler- WilmSdorf, wählte der hies. landwirthschaftliche Verein Herrn GütSbes. Winckler-Rippren zum Vorsitzenden. Herr Fiedler hat seine Funktion in Folge Wegzugs von Wilmsdorf aufgeben müssen? Dresden. Kaiser Wilhelm wird am 23. April dem König die Glückwünsche zu seinem Geburtstage persönlich überbringen und Mittags auf dem Alaun platze der Parade beiwohnen. — Kaum ist der Bierkrieg der hiesigen Arbeiter schaft mit der Waldschlößchen-Brauerei in Vergessen heit gerathen, so liegt die Möglichkeit eines neuen solchen Konflikts für Dresden nahe. Die Gewerk schaften der Brauer und Böttcher von Dresden haben an die Vertreter der Großbraüereien ein Schreiben gerichtet, worin dieselben ersucht werden, den 1. Mai frei zu geben, wo nicht ganz angängig, doch mindestens von Mittags 12 Uhr an. Eine große Anzahl der Brauer und Böttcher soll beschlossen haben, auch bei ablehnendem Verhalten der Brauereileiter zu feiern. Da hierdurch zweifellos Entlassungen stattfinden werden, so dürfte ein neuer Bierkrieg für Dresden die Folge sein. Dresden. In der Nacht zum Mittwoch punkt 12 Uhr haben die Arbeiten an der Herstellung des Vorplatzes der Königin Carolabrücke auf Altstädter Seite begonnen. Zunächst finden Veränderungen an den Geleisen der alten Straßenbahn statt. Der Durchgangsverkehr wird einstweilen noch eingleisig aufrechterhalten werden. Bei der Planierung des Platzes und der einmündenden Straßentrakte wird der Slraßenkörper an einzelnen Stellen bis zu 80 om tiefer zu liegen kommen, auch wird bei diesen um fänglichen Arbeiten die starke Steigung der Pillnitzer-, Marschall, und Ld^e^eaßo-vMfliyrrt^ — Die Wachtparad» fand am Mittwoch versuchs weise zum ersten Male auf dem Theaterplatz in der Nähe des König Johann-Denkmals statt. Infolge der freundlichen Witterung entfaltete sich dabet eia recht lebhaftes Bild. — Bei den 17 Gymnasien des Königreichs Sachsen haben diese Ostern inSgesammt 433 Schüler das Zeugniß der Reife für die Universität erhalten. Von diesen 433 wollen sich 158 dem Studium der Rechtswissenschaft, SS der Medizin, 42 der Theologie, 9 der Philologie, 25 dem Bau- und Maschinenfach widmen, während 32 sich für Heer und Marine und 14 für das Postfach entschieden haben. Wolkenstein. Der sogen. Eisensteinschacht, welcher unterhalb des WolfSbergeS in GeringSwalder Flur die fiskalische Marienbergerstraßc untertunnelt, ist in diesen Tagen eingebrochen. Die Einbruchsstelle ist ziemlich groß und befindet sich unmittelbar neben der fiskalischen Marienberger Straße. Leipzig. Ein schrecklicher Vorfall ereignete sich am Montag Morgen in der Moritzstraße. Dort versuchte die Wittwe Marxhausen ihre 21jährige Tochter zu tödten, indem sie ihr mehrere Hammerschläge auf den Kopf versetzte. Noch lebend wurde das Mädchen in's Krankenhaus, die Mutter aber, welche die That in einem Anfalle von Wahnsinn verübte, in die Irren klinik gebracht. (Fortsetzung des Sächsischen in der 2. Beilage.) Tagesgeschichte. Berlin. Der Reichstag wird nach seinem Wiederzusammentreten zunächst die Zolltarif-Novelle und die Branntweinsteuer-Novelle, sodann die noch ausständigen Regierungsvorlagen erledigen. Erst dann soll in der zweiten Lesung mit der Umsturzvorlage begonnen werden. An unterrichteter Stelle beschränkt man sich auf die Erklärung, daß an eine BrüSkirung deS CentrumS nicht gedacht werden könne. Die auS- gelegten Petitionen gegen die Umsturz-Vorlage finden zahlreiche Unterschriften. — Die „Marine-Correspondenz" meldet: Politische Erwägungen haben zu dem Entschluß geführt, das deutsche Kreuzergeschwader in Ostasien un verzüglich zu verstärken. AuSersehen ist für diese Verstärkung das Panzerschiff zweiter Klaffe „Kaiser", welches in Ostasien die Rolle des Flaggschiffes über nehmen wird; außerdem ist die Entsendung des Kreuzers zweiter Klaffe „Prinzeß Wilhelm" wahrscheinlich. Wenn die Entsendung dieser erheblichen Verstärkungen zu nächst in Hinblick auf die starke Vermehrung sich er klärt, welche die anderen Mächte ihren maritimen Streitkräften in Ostasien haben zu Theil werden lassen, so wird der Hauptgrund doch in der unbedingten Nothwendigkeit zu suchen sein, bei der weiteren Ent wicklung der japanisch-chinesischen Friedensverhand lungen eine achtunggebietende Streitmacht zum Schutz und zur Wahrung der überaus bedeutenden deutschen Handelsintereffen in Ostasien zur Hand zu Hadem Die Maßregel, daß eines unserer Schlachtschiffe zu diesem Zwecke hinausgesandt wird, ist ganz außer gewöhnlich, und nur daraus zu erklären, daß wir keine Panzerkreuzer besitzen. — Ein eigenthümlicheS Mißgeschick verfolgt den neuen, stolzen Kreuzer „Kaiserin Augusta". Das bereits 1890 vom Stapel gelaufene Schiff ist bisher noch nicht thättg gewesen. 1893 unternahm es die Fahrt nach Nordamerika, um das deutsche Reich bei der Eröffnungsfeier zur Kulumbischen Weltausstellung zu vertreten. Wenige Tage nach der Abfahrt gerteth es aber auf Grund. Die erste Reise ergab, daß die Manüvrirfähigkeit des neuen Kreuzers sehr mangel haft sei. Alle Maschinen und Kessel mußten heraus- genommen und durch neue ersetzt werden. Die groß« RWaratM^ war eben beendet; die Probefahrt des Schiffes sollte aufs Reue beginnen. Als bei der ersten Probefahrt die „Kaiserin Augusta" auf ihren Ankerplatz vor dem Artillerie-Depot zurückkehrle, ge- rieth sie auf Grund und saß so fest, daß der größte Theil der Munition und der Kohlen auSgeschifft werden mußte. Nachdem die ganze Nacht hindurch angestrengt gearbeitet war, wurde das Schiff wieder flott. Wo diesmal der Fehler saß, daß weiß man noch nicht. — Bet den letzten Kaisermanövern trug der Kaiser einen Säbel neuen Musters und ebenso Steigbügel neuer Art, die seinen Beifall sanden. Die beiden neuen Muster sind seitdem an verschiedene Truppen- theile der Infanterie und Kavallerie in Probetragung gegeben worden und von dem Ausfall wird eS ab hängen, ob sie dauernd in der Armee bet allen be rittenen Waffen, ferner bei den Offizieren der Fuß truppen und die Säbel bet den Feldwebeln eingeführt werden. Dis neuen Säbel und Steigbügel haben etwa die Form der bisher gebräuchlichen, nur ist das Material der Scheiden und der Steigbügel nicht von Metall, sondern von Holz mit Kautschukumwickelung. Für die berittenen Waffen ergeben sich daraus große Vortheile, denn beide Stücke find wesentlich leichter; sie brauchen nicht geputzt zu werden, namentlich würde das Geräusch fortfallen, welches bei stärkeren Gang arten der Kavallerie durch das Anschlägen der Metall scheiden gegen die Metallsteigbügel entsteht, und dessen Nachtheile jedem Praktiker bekannt sind. Der neue Steigbügel bietet außerdem den Bortheil, daß die berittenen Waffen keine besonderen Vorkehrungen gegen übermäßiges Erkalten der Füße bei strenger Kälte mehr zu treffen brauchen. Bald nach dem Kriege 1870/71 wurden diese Neuerungen in der deutschen Armee lebhaft befürwortet, doch wollte es nicht gelingen, ein krtegSbrauchbareS Fabrikat herzustellen und die Einführung des russischen Modells verbot sich, weil es unter Patentschutz steht. Neuerdings ist es nun einem deutschen Fabrikanten gelungen, durch «in eigenes Verfahren sowohl Säbelscheiden als Steigbügel aus gebogenem Holz mit Kautschukumhüllung hrrzustellen; es wird sich jetzt darum handeln, ob das Modell sich bei den Proben in jeder Witterung bewährt. Alsdann kommt natürlich der Kostenpunkt zur Sprache, sowohl bei der Anfertigung der Stücke als bei ihrer Trage dauer und etwaigen Reparatur. Wenn man alle»
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