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Der sächsische Erzähler : 24.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-189812243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18981224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18981224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1898
- Monat1898-12
- Tag1898-12-24
- Monat1898-12
- Jahr1898
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 24.12.1898
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18S8 Sonnabend, den 24. Dezember Ä-1 Hermann PUj.. en -Z rie. , X ;Ä Ä bl»» Vor- >erex le. lldert Leute zöge« aserer 'üste» luer" Welt hichte man: «gen «ver- reue« wird, enart « ste dem »duer mtzl- tande jede« : und nel vrr ges Kaufes Pforten, Frieöe -»f Lr-e»" A zum re., und lber WeihnachlsbMe Thu' es, um des Heilands willen, ! Der sein Leben gab um Dich: Ach, es grämt und härmt im Süllen § Manche bange Seele sich. < Neige liebreich Dich heEeder, Und ob ihr der Friede schwand. § Deine Lieb« bringt ihn wieder Thue auf die milde Hand! Der MW Frzähler, Berirkßauzeiger für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. SmlSblatt da Kgl.AmtshwMmmschast, da Szl. SchulWectiou «. dcs S-l.HaWtstwe»mtcszu vachr», sm« des S>l. Amtsgaichts md des StadttacheS z« Bischosswada. Leise tönt der Sang der Liebe wieder Berg und Thal entlang, Stürmisch ist der Welt Getriebe, Doch sie hört der Liebe Sang. Lausch' den seligen Akkorden: „Bin vom Himmel Dir gesandt, Geffne mir des I". Thur auf die milde Hand! In den Hütten auch soll flimmern Dieser Weihnacht Zauberlicht, Soll im Rindesauge schimmern, D'raus der Strahl der Hoffnung bricht. Hat doch auf des Rindes kippe. Linst des Heilands Ruß gebrannt, Für das Rind in armer Rrippe Thue auf die milde Hand! das Leid, da« nun einmal zu unserer sittlichen Erziehung nöthig ist, zu eine« getrösteten Leip machen und e« schließlich überwinden würden. Dann würde es zwar auch noch Reiche und Arme geben, aber eS würde keine Kluft zwischen ihnen sein, die Gegensätze wären ausgeglichen durch den Geist der freien Liebe, die ste allein au-zugleichrn vermag und sie tatsächlich überall auSgleicht, wo der Geist Christi herrscht, der die Reichen demüthig und barmherzig, die Armen zufrieden und dankbar und sie Beide ein« macht in der Gemeinschaft der höchsten sittlichen Güter der Menschheit. Freilich, wer wollte nicht ein Kind de« Frieden« sein und e« immer mehr werden, wer klagte und sehnte sich nicht mit unserem großen Dichter: „Der du vom Himmel bist, alle« Leid und Schmerzen stillest, den der doppelt elend ist, doppelt mit Erquickung füllest. Ach ich bin de« Treiben« müde! Wa« soll all der Schmerz und Lust? Süßer Friede, komm, ach, komm in meine Brust!" Rur daß die Meisten diesen Himmelsfrieden am ganz falschen Orte suchen. Wahren Frieden, süßen Himmelsfrieden findet das Menschenhrrz nur in dem, von dem die Engel den Hirten kündeten: „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids," in dem, der unermrßlich mehr ist, als ein großer Denker, als rin jüdischer Weiser, der nur neue Ideen und neue Lehren gebracht hätte, auch mehr als ein religiöser Genius, der vielmehr der ewige, au» Gott geborene Heiland der Menschen und der Völker ist, der einzige Retter auch au» der tiefsten Roth unserer Zeit. E» ist hohe Zeit, daß Jedermann bei ihm seinen Frieden sucht. Er wird ihn finden, so gewiß er bei Christo und in seinem Evangelium da» rechts Licht findet für des Leben» schwere Räthiel, so gewiß er bei Christo und in seinem Evangelium den rechten Balsam findet für de» Herzen« schwer« Kämpfe und Wunden. ES ist aber auch hohe Zeit, daß unser Volk als Ganzes bei Christo seinen Frieden sucht, sich abkehrend von allen falschen Bahnen, sich wieder ganz und voll al« eia christliche« fühlend und zu dem Evangelium zurücktehrend, dem e« da» Schönste und Beste verdankt, wa« e» besitzt, dem alten und doch ewig neuen Evangelium, da« mitten in der alternden Welt in Jugend frische unverwelklich grünt, wie der Christbaum im Winter, und unsere« Volke in den schwersten Wirren der Gegenwart allein die rechten Wege zeigen kann. Wenn da« einmal erreicht ist, wenn wir Alle wahre, ganze Christen sind, und unser Volk ein wahrhaft christliche» ist, dann wird der WeihnachtSgruß Niemand mehr al« Selbstbetrug oder Spott oder Hohn erscheinen, dann ist er auch nicht mehr bloß ein frommer Wunsch, dann ist da« „Friede auf Erden" lautere Wahrheit, Freude und Segen. Die Erkenntniß, daß wir noch soweit von diesem Ziel entfernt sind, soll Nie mand «ntmuthigen, aber Jeden zum ernsten, heiligen Streben antreiben und ihm für sich und sein Volk Friedrich Rückert'» Gebet in« Her, und auf die Lippen legen: O Herr von großer Huld und Treue, O komme du auch jetzt auf» Neu- Zu un«, die wir sind schwer verstört. O laß dein Licht auf Erden siegen, Die Macht der Finsterniß erliegen Und lösch der Zwietracht Glimmen au», Daß wir, die Völker und die Thronen, vereint al» Brüder wieder wohnen In deine» großen Vater» Hau». „Friede auf Erben", so klangS einst über Bethlehems nächtlichen Muren herniedertönend auS dem Himmel, der Heimath de« ewigen Frieden«, «uf die Erde, die Stätte der Unruhe und de« Unfriedens. „Friede auf Erden", so klingtS in unserer Stadt, in der gesummten Christenheit, von der Erde zum Himmel emportönend im feierlichen Klange der Glocken, in den Liedern der Gemeinden, im Wort der Predigten, im Weihnacht«- jubel von Jung und Alt. „Friede auf Erden", — einst klang e» au» EngelSmund wie eine Weissagung über die Erde hin, heute klingt eS au« Menschenmund wie Selbstbetrug fast oder Spott oder Lüge. Unter den Kämpfen der Parteien, die unsere Volkskraft lähmen, unter den schroffen Gegensätzen, die die verschiedenen Gesellschaftsklassen scheiden, unter der Selbstsucht, dem Haß, der Begehrlichkeit und Genußsucht, die weite Kreise unsere» Volkes beherrschen, unter der fieberhaften Hast und Unruhe im Kampfe der Konkurrenz, unter dem schweren Ernst der Zeit und den dunklen Schatten der Noth, die so Bielen keine WeihnachtS- freude auskommen lassen, unter dem vielfachen Zwiespalt, der sogar in der Kirche, die doch vor Allem zur Hüterin und zum Hort de« Frieden« gesetzt ist, herrscht, wo bleibt da daS: „Friede auf Erden?" Gewiß, verblendete Schwärmerei wäre e«, wenn man e» leugnen sollte, daß des ^lnfrieden« noch gar viel ist auf Erden. Aber eigenwillige, verstockte Blindheit wäre e» doch auch, wenn man e» leugnen wollte, daß sich mit dem Christenthum ein Morgenschein de« Friedens auf die friedlose Erde gelegt hat. Erst da« Christenthum hat die Menschenwürde zur Aner kennung gebracht, hat den unendlichen Werth der einzelnen unsterblichen Menschenseele verstehen und das Ebenbild Gotte» in jedem Menschen erkennen gelehrt, während im Heidenthum der Mensch nur al» ein Exemplar und al» ein Durchgangspunkt der Gattung galt. Erst da» Christenthum hat die Frau zu einem dem Manne ebenbürtigen Glied der menschlichen Gesellschaft erhoben und ihr in ver Mutter de« Herrn da« Vorbild edelster Weiblichkeit vor Augen gestellt. Erst da» Christen thum Hot den sittlichen Werth der Arbeit würdigen lehren, da» Christen thum, da» au» der Werkstatt de» Zimmermann» hervorgegangen ist und dessen tüchtigste Werkzeuge arbeitsrührige, ehrsame Handwerker waren, da» von je seine besten Kräfte au» diesen Kreisen gezogen hat, die nun zum tiefen Schmerz aller ernsten Christen dem Evangelium und der ^Kirche so vielfach entfremdet sind. Erst da» Christenthum hat an dem Bilde de« Herrn, der aller Menschen Knecht geworden ist, e« gezeigt, daß Dienen eine Ehre ist, so sehr sich auch der herrschende unbotmäßige Sinn dessen schämt, und daß Alle, Einer dem Anderen, zu dienen haben. Erst da» Christenthum hat die wahre Gleichheit der Menschen vor Gott verkündet, auch in dem Sklaven den Menschen geehrt und einen Geist der Barmherzigkeit erweckt, der sich der Nothleidenden, Unterdrückten, verlassenen und verlorenen annimmt und sich namentlich in der Weih nachtszeit so lieblich offenbart. Wahrlich, seit jener Nacht, mit der eine neue Zeitrechnung beginnt, und in der zum ersten Mal da«: „Friede auf Erden" erklang, liegt der Morgenschein de» Frieden» über der Erde. Er würde zum wärmsten Friedenssonnenschein werden, wenn wir selbst alle noch bester« Kinder de« Frieden« würden, — dann würde Europa nicht in Waffen starren, sondern die christlichen Völker würden sich al« «in einig Volk von Brüdern unter dem Friedenspanier de« Kreuze« sammeln. Dann würde di« Roth zwar auch noch fortbestehen, die zu <»llen Zeiten sein wird und die auch der sozialistische Zukunftsstaat nicht au« der Welt bringen könnte, aber e» wäre die sittliche Kraft und die Hille Ergebung da, die in den Anfechtungen de« Leben« standhalten, die Ach, ein wunderbarer Segen In der kleinsten Gabe liegt, Wenn sich treue Hände regen, Von der Liebe Nacht besiegt; Wenn sie geben recht von Heyen, Wird zum Gut auch armer Tand, . . . Sieh', bald glühn am Baum die Rerzen, Thue auf die milde Hand! Weihnacht, Weihnacht! Schwebe nieder, Löse uns vom Bann der Schuld, Hauch' in alle Heyen wieder Linen Traum der Liebeshuld! Auf der Lrde weiten Bahnen Schon ein Himmelsglanz entstand, .... Und die Liebe hör' ich mahnen „Thue auf die milde Handl"
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