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Dresdner neueste Nachrichten : 26.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193705262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-26
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.05.1937
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Dresdner Neueste Nachrichten Mai 1SZ7 Mittwoch, 26. Mal 1937 4S. Jahrgang Deutsches Haus in Pans eingeweiht Eröffnung durch Reichswirtschaftsminister Or. Schacht - Senator de Monzie über -eutsch-sranzöflsche Zusammenarbeit Feierstunde auf der Weliaussiellung Reichswirtschaftsminister Or. Schacht eß rioktso Zie 7immec Zeit kein und vom der der der im Der Flaggenzwischenfall in San Franzisko ist nicht 1er erste, der sich auf amerikanischem Boden abaespielt hat. So erfreulich die Haltung des Oberbürgermeisters von San Franzisko Ist, so betrüblich ist die Tatsache, daß die deutsche Flagge trotzdem der Verunglimpfung preisgegeben war. Man muh wohl erwarten, daN In -en Vereinigten Staaten Maßnahmen ergriffen wer den, durch die der Zwischenfall wieder gutgemacht und der deutschen flagge, dem Symbol unsrer Nation, Ge nugtuung verschafft wird. , »r Neuesten !». 's« Wir aus -er Suchen U« L«»«««t'i m. ted. ÄiSi!« le leere .gtm». L' Mtti>irksi.5 »rlohon Sie !ek doilkron nkeogon unö »otoliungsn ui cki« /^n- »>0»n inctor »ocknor mehr aus die Technik als aus die Kunst getagt wird. Außerdem hat Deutschland in einer Anzahl franzö sischer Pavillons Plätze erhalten. ES sind dies die Häuser der bildenden Künste, der Eisenbahn, des Reiseverkehrs, der Lederindustrie, der Presse, der Werbung und des Unterrichts. In dem neuen Mu seum ist Dcntschlanb vertreten in den Klassen der Museographie und der Sportselder, im Trocadcry- Palast, in den Klassen der Denkmalpflege und der Bibliotheken. Deutschland beteiligt sich auch an dem Haus des Vatikans." Der ReichSkommissar erwähnte schließlich das Planetarium, den gläsernen Menschen und die Werkstatt Gutenbergs und schloß, die ganze deutsche Beteiligung durchwehe ein einheitlicher Geist, der Geist drS neuen Deutschland, der Geist der Volksgemeinschaft, der das Werk deö einzelnen hinter dem der Gesamtheit zurücktrctcn lasse. Deutschland hosse, seinen Teil zum Gelingen der großen Pariser Ausstellung 1037 betzutragen, der er einen vollen Erfolg wünsche. Der französische Generalkommissar für die Inter nationale Ausstellung Paris, Labbö, dankte der Rcichöregierung für ihre Beteiligung an der AnS- stcllnng. Es seien kaum viele Worte nötig, um den deutschen Erfolg zu feiern. Man brauche sa nur die Augen zn öffnen und sich umzuschen, um das scst- zustellen. Ter Generalkommissar würdigte dann in herzlichen Worten die Erfolge Deutschlands aus den Gebieten der Kunst, Wissenschaft und Technik. Handels minister Bastid selerte ebenfalls das deutsche Werk auf der Internationalen Ausstellung, das als ein Un terpfand für deren Erfolg angesehen werden könne. Dann ergriff !Ina„ «.einem ict.,iiohan>ch.. Japanische Marineoffiziere beim Führer X Berlin, rs. Mai. sDnrch Fuuksprnchj Der Führer empsin« heute eine OsstzlerSabordnung des znr Zeit in Kiel weilenden japanischen Kreuzers „Ashigara", bestehend ans dem Befehlshaber, Konter« »dmiral Kobayashi, dem Kommthidanten des Kren« »ers, Kapitän znr See Takeda, dem Geschwader« ingenienr, Kapitän znr See Nagamats«, dem Erste« Stabsoffizier, tzregattenkapitä« Snroshima, «ad dem Adjutanten, Fregattenkapitän Mäeda. , Die japanischen Marlneosfiziere wurden durch den kaiserlich japanische« Botschgsteß in Berlin, Grasen Mushakojt, dem Führer »orgesteltt, der die Herren ein zeln begrübt« «nd herzlich willkommen hieb- x Paris, 26. Mai Unter Teilnahme der deutschen Kolonie in Paris und in Gegenwart von Vertretern der französischen Regierung wurde heute das Deutsche Haus auf der Weltausstellung in Paris dem Besuch freigegeben. Der Reichswirtschaftsminister, Reichsbanlpräsident Dr. Schacht, vollzog die Eröffnung im Auftrage des Führers mit einer Ansprache, in der er erklärte, daß in diesem Haus das Bekenntnis zur Arbeit und zum Frieden Gestalt gewonnen hat. ItO om, lür amvreilerei i. -Uenjrum «er ü. arß cil.u. 87^ Nun ,LI. aaetervlatz. Lm Brennspiegel Gespräche rings um die Weltausstellung Dr. Schacht hat heute vormittag das Deutsche Haus auf der Weltausstellung in Paris feierlich eingeweiht. Tas Haus soll der Welt ein Bild deutscher Leistung und deutscher Arbeit geben. Unsre Beteiligung an der Pariser Welt ausstellung war von vornherein eine Selbstverständ lichkeit. Wir denken nicht daran, uns aus uns selber zurückzuzichcn und auf jeden Anteil am wirtschaft liche» Leben und an einer Zusammenarbeit der Völker zu verzichten. Tic persönliche Anwesenheit des deut schen RcichSwirtschastsmintsterS in Paris zcngt dalür, welche Bcdcntung wir dieser Zusammenarbeit bei» messe». Wie immer war eine Reihe der schönsten Seniqa tivnsnachrichtcn der Ankunft Schachts in Paris vvrach- gegangen. Dr. Schacht hat diese journalistischen Entea gestern eine nach der andern fein säuberlich alj- geschossen. Er hat erklärt, er habe keinen geheimen Plan in seiner Konserenzmappe und sei im übrigest kein Politiker, sondern Wirtschaftler. In einigen Pariser Zeitungen war man so geschmackvoll gewesen zu berichten, Dr. Schacht sei durch die Notlage seines Landes gezwungen, als Anlcihebcttler zu komme». Dr. Schacht meinte sehr sarkastisch, daß eS nicht von besonderer Gastfreundlichkeit zeuge, jemanden, der mit aufgeschlossenem Geist zu Besuch komme, nachzusagen, er käme als Bettler. Im übrigen standen seine Aus führungen unter dem altbekannten Motto: Hände weg von allen A n s l a n d a n l e i h e n! haben davon genug und übergenug noch unseligen Zeit nach 1021. Natürlich ist eS sehr betrüblich, daß zur deutsch-französischer Handelsvertrag besteht, deutschen Standpunkt kann man nur hoffen, daß die Anwesenheit des deutschen Reichswirtschastsministers in Paris Gelegenheit gibt, Anknüpfungspunkte zu finden, die für den deutsch-französischen Warenverkehr und seine Belebung im beiderseitigen Interesse sich auswirkcn. Vorbedingung für eine Gesundung der Weltwirtschaft und des Welthandels, ebenso wie für eine genaue Vorbereitung der von einigen Seiten geplanten Weltwirtschastskonsercnz ist eS aber, daß man beim Bau des neuen Hauses nicht mit dem Dach ansängt, sondern bei den Grundfesten. Infolgedessen bedarf es zunächst eines größeren Verständnisses der einzelnen Völker für die besondere Lage ihrer Nach barvölker. Ferner gilt es, znr Erkenntnis zu kommen, daß jedes Volk sich erst einmal selbst eine genaue inner wirtschaftliche Grundlage schassen muß, bevor cs ein wirklich positiver Faktor und Partner im weltwirt schaftlichen Verkehr sein kann. Wenn Deutschland der artige Voraussetzungen jetzt innerwirtschaftlich zn schassen versucht, so dient es dabei nicht nur sich selbst, sondern der ganzen Welt. DaS sind die Erwägungen und Gedankengänge, mit denen Deutschland zur Pariser Weltausstellung kommt. Hoffen wir, daß diese große friedliche Lei stungsschau der Völker zur Auflockerung weltwirtschaftlichen Beziehungen und zum Abbau Handclshemmnissc beiträgt, daß sie dem Gedanken Verständigung neuen Austrieb gibt. Tas läge Interesse nicht nur Deutschlands und Frankreichs, sondern aller Völker der Erde. Iudsn gegen Shakespeare X New N»rk, 2«. Mai DaS Judentum der Verewigten Staaten von Nord- amertka hat Shakespeare Krieg angesagt. Der Vor sitzende der jüdischen Grobloge „Bnet Brith" erklärte auf der JahreStaüung der Loge in Buffalo, daß da» Judentum in UTA. künftig seinen Kampf gegrn die Aufführung von Shakespeare» „Kaufmann von Venedtg" in den Schulen offen führen werde. Di« Tagung bewilligte zu'diesem Zweck «inen beson deren Fpnb». Der'Logenbrnder Greethlatt LnS Boston gab Hekännt, bab der Feldzug der Juden gegen diese» Drama Shakespeare» schon seit einiger Zeit im ge- Heimen, aber sehr energisch im Gange sek In etwa l» Städten hätten dir Juden durchgesetzt, datz diese« SchausptÄ nicht ausgrstchT ilveM. mit Handels« und Industrie «Zeitung «"-«-«rM's«- HaldmE^00RM.P»flbe,ugi^atß2X»RMrinschl.4ZAf.poss-eMttn , Famlllenanjeigen «Rpf^ viels ww breite mw-Zeil« Im Textteil i,io NM lhlerzu»»Rpf.3usielluag«geb.1«wu»»aabstad.: Sür dio Avochel^o RM. Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengensiaffel v. Lriefgebühr für Ziffer- Einzelnummer 10 Rpf.» außechald Sross-Oresdenö IS Rpf. Achriftlettung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: VreSdeN'A^ Aerdlnaadfirg-e 4 onzelgen so Rpf. au«schl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreis,Ist- Nr. ü gültig Postanschrift: VresdeEl, Postfach - Fernruf: OrtSvette-r Sammetllllmmer 24601, Fernverkehr 27SS1-27S8Z * Lelegr.: Aeveste Dresden * Verliner Schrlstleittmg: Vertin K.ZS, Vlktottaftr.it,; Fernruf: KurfürstSZ61-9Z66 Postscheck: Dresden 20S0 - Nlchtverlangi« Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch ausbevahrt. -2m Fall» höherer Gewalt oder Setriebsflörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Was kostet der Friede? „Die Erhaltung des europäischen FriedcnshängtvonetnerehrltchenVer. ständigung zwischen Deutschland und England ab. Heute genau so wie in den Jahren vor 1014." Mit diesen Worten suchten wir am Sonntag an dieser Stelle das zur Zeit wich tigste Problem 0'.ropas zu umreißen. Leider hat man in England diese Notwendigkeit noch nicht erkannt, trotz allen schönen Reden und vielen freundlichen Ver sicherungen. Der Engländer neigt seiner ganzen Ver anlagung nach dazu, die Dinge Nicht bis ans Ende zu denkcn. Er läßt gern einen kleinen Ncbclstrcifcn über Ken letzten Konsequenzen liegen. Logik in der Politik erscheint ihm allzu sehr als eine Art „kontinentales' Vorurteil". Hm Gegensatz zur Mehrheit seiner Landsleute hat sich der Herausgeber der „Daily Mail", Lord Rother- mere, stets durch klares und konsequentes Denken ans- gezetchnrt. Er bricht jetzt in der „Daily Mail" aber mals eine Lanze für eine deutsch-englische Verständi gung. „Eine Achse Berlin — London", erklärt er, „wäre eine feste Grundlage für den Frieden Europas." Die „kompakte Majorität", vor allem auch innerhalb der Konservativen Partei, beantwortet diese These mit dem Hinweis darauf, Englands nattonqle Interessen seien geographisch mit denen Frankreichs verbunden. Lord Rothermere erwidert auf Liese» Einwand, eine Leutsch-«witsche ««Fs be 1. gut! IlMfMlW. Stiche, «ad mögt, mti 1., «. Prelle o. -v M. cllkN. t, unt.' .c g i'' Vrv. s. PI. Der ReichSkommissar für die deutsche Ausstellung, Ministerialdirektor Dr. Nuppel, begrüßte die an wesenden Gäste, unter denen man neben dem Reichs- wirtschastsminister Dr. Schach t, StaatSmiyistcr a. D. Hermann Esser, den französischen Wirtschasts- minister Pin ässe, Handelsminister Bastid, Unterrichtsministcr Zay, den deutschen Botschafter Gras Welczeck mit allen Mitgliedern der Bot schaft, die beiden Schöpfer des Baues, Professor Speer und Professor Brinkmann, den sranzö- sischen Generalkommissar der Ausstellung, Labbö, den französischen Botschafter tu Berltn, Francos». Po netzt. . . .- -.v- , Afintstetlöldirektor Dr. Nuppel dankte zunächst für die wohlwollende Unterstützung, die der Bau und die Einrichtung des Deutschen Hauses bet allen beteiligten französischen Behörden gesunde» hat. Mit tieser Zufriedenheit und berech- ttgtem Stolze gedachte er weiter der deutschen Männer und Frauen aller Berufe, die tu dem Bewußtsein, daß es in einer fremden Stadt und im friedlichen Wett bewerb mit einer großen Zahl andrer Nationen die Ehre ihres Landes und des Führers zu wahren gelte, das letzt« hergaben, damit in -er kurzen Zeit von kaum sechs Monaten dieser Bau scrtiggestellt werden konnte. Auch den französischen Mitarbeitern widmete er Worte des Dankes. „Tie deutsche Beteili gung", so betonte Ministerialdirektor Ruppcl dann weiter, „ist aber nicht aus das Deutsche HauS allein beschränkt, Deutschland wird in dem Internationalen Pavillon, der noch in der Entstehung begriffen ist, eine er gänzende Schau bringen, in der die Betonung Nr. 420 * i lrere »im«, il. vom Win. Zentrum. W ulkt« luüu >d. t l«,«iau N.« S,.!iS cüvPMisch- i. iur/Lvort: den Teil dr» ckaltrad« t» «ovo. «a. das Wort. Er gab zunächst seiner Freude Ausdruck, daß der Führer ihn mit der Vertretung bet der feier lichen Eröffnung des Deutschen Hauses betraut und ihn beauftragt hat, der französischen Nation, ihrem Präsidenten und der französischen Regierung die Grüße der RetchSregiernng und des deutschen Volkes zu überhringen. Er erinnerte an die ehrenvolle Tra dition, die Frankreichs Hauptstädt auf dem Gebiete der großen weltbedeutenden Ausstellungen hat, und fuhr dann fort: ^Die Internationale Ausstellung Parts 1087 nennt sich schlicht ejne Ansstellnng der Kunst und Technik im Leben der Gegenwart. In diesen zwei Worten liegt unendlich viel. Sie umfassen nahezu alle Gebiete des geistigen und materiellen Schassens, angesangrn von den kleinsten Notwendig keiten des täglichen Lebens bis hinauf zu den groß- artigsten Leistungen von Kunst und Wissenschaft. Damit «ist diese Schau «in getreues Gpiegelbild der gesamte« Kultur und Zivilisation der Gegenwart. Welche starken Anregungen von einer solchen Welt- ansstellung auSstrahlen können, mag Ihnen ein Blick ans jenes gewaltige Bauwerk verdeutlichen, das der Pariser Weltausstellung von 1880 ein bleibendes An denken gesichert hat. Ursprünglich nur gedacht als W-Hrzeichen der Ausstellung, wurde die kühne Eisens konstruktiv»' deö Eiffelturms zum Symbol deö technische» Fortschrittes der Neuzeit. Eisen und Stahl sind seitdem zum führenden Werkstoff unsrer Zeit ge- 'worben. Unsre stählernen GchissSriesen, die hoch- ragenden Stahlskelette moderner Bauten, die Ströme sind MeereSarme überspannenden Brücken zeigen, wa» die Technik aus dem damaligen Impuls zu schaffen vermocht hat. Da», Maß -er Auswirkungen mögen ein paar nüchterne Zahlen illustrieren: Im Jahre 180V stellte sich die Weltprobuktton an Roheisen ^aus 28 Milliopen Tonnen, im Jahre 101» auf 8v Mil lionen Tonnen. » Diese glänzende AusstiegSperiode wurde dann von der Katastrophe des Weltkrieges unterbrochen, die allen Volkswirtschaften, Siegern und Besiegten, so schwere Wunden geschlagw hat, daß «» heute noch picht grlung« lst, st« »» Heiken, i 7 ' .1 Deutsche Flagge geschändet Ernster Zwischenfall in San Franzisko X New vork, rs. Mat I« San Franzisko riß «in« Bande von Kommu nist«« an einer Straßenecke in der Untere» Stadt, die anläßlich der am Freitag beginnenden Erössnungs- seierltchketten sür die Goldene Torbrücke festlich mit den Flaggen aller Nationen geschmückt ist, die deutsche Flagge herunter. Bereits am Montag war ein marxistischer Gewerk- tchaftsausschuß beim Oberbürgermeister von San Franzisko, Rossi, erschienen und hatte die Entfer nung der deutschen Flagge gefordert. Der Ober- litrgermetster hatte aber der Abordnung erklärt, daß ,r als Bürgermeister die Flagge jeder Regierung an- erkenne. Er werde deshalb die deutschen Flagge» nicht, rntfernsn lassen. Im übrigen halte er die gestellte Forderung für sehr ungehörig. Die Abordnung solle ßch an die Regierung wenden, wenn sie sich beschweren Dolle. Alle Nationen seien zu den Festlichkeiten ein- zeladen worden. Rosst gab außerdem bekannt, daß er seden, der st^unberechtiLt^an dem Flag^nschmuck »u 'chaffen mache, verEtn lösten werde. Aus dies?* Weigerung Rossi», die deutschen Flaggen zu entfernen, «ahm der GewerkschaftSobekhäuptling Brown seine Zuflucht zu Drohungen. Die Folge der Heß« dieses GewerkschastSbonzen war die Schändung der deutschen Flagge. Als die Polizei am Tatort erschien, «ar das kommunistische Gesindel bereits entkommen. Nach dem Bericht von Augenzengen führte eS lange BambuSstangen mit sich, an deren Spitze Sicheln besestigt waren. Inzwischen hat Brown auch di« asibern Gewerk- schäften aufgeputscht. So drohte eine Gewerkschaft am Dienstagabend, sich von den Festlichkeiten zurückzu- ziehen. Andre Gewerkschaften wollen es ablehnen, im Festzug durch die Straßen zu marschieren, in denen die Hakenkreuzslagge aufgezogen ist. Die Politik jener unglückseligen Zeit hat der Menschheit fünf Jahre Krieg, 12 Jahre Reparations psychose Und sechs Jahre Weltwirtschaftskrise gebracht. Wir können dieses Unglück leider nicht mehr unge schehen machen. Um so gebieterischer ist aber das Ver langen, endlich einmal die unseligen Krtegssolgen zn beseitigen und alle Kräste in den Dienst des wirtschast- lichen und soziale« Neuausbaues zu stellen. Ich freue mich, fcststellen zu können, daß sich die Erkenntnis dieser Notwendigkeit allenthalben immer stärker durchsetzt, daß überall das Bestreben wächst, eine lebensbejahende Politik an die Stelle einer lebensvcrneincndcn zu setzen. Noch aber ist nichts Durchgreifendes geschehen, nm die Welt von dem Druck untragbarer Schuldverpflichtungen, von dem Prokrustesbett der Cleartngverträge, von dem Un- sicherhettSfaktor labiler Währungen und von der Un gleichheit der Rohstoffversorgung zu befreien. Ich habe keinen Zweifel, daß der Schlüssel zu all diesen Wtrtschastsproblemen in den Händen der Politik liegt. Sobald, die Welt einmal die Gewißheit eines gerechten und dauerhaften Friedens hat, wird die Wirtschaft leichte Arbeit haben. Dürfen wir die Hoff nung haben, daß von der Internationalen Ausstellung in Paris ein Anstoß in der Richtung der Völker versöhnung auögehen wird? Die Ausstellung trifft zeitlich in glücklicher Weise mit den HandelS- vertragSverhandlungen zusammen, die zur Zeit zwischen unfern beiden Ländern geführt werden. Die deutsche Regierung ist mit der französischen in der Ueberzeugung einig, das, der neue Vertrag eine A u f- lockern« a der znr Zett geltenden Cleartngbestim- mungen mit'sich bringen soll. Die Zusage der deut schen Regierung,- die erforderlichen Devisen bereit zustellen, eine Zusage, die durch ein bestimmtes, zwischen Einfuhr und Ausfuhr eiuzuhaltendeS Ver hältnis sichergestellt ivird, wirb dem Handel der beiden Länder größere Freiheit bringen können, als ein Zwangsclearing vermag. Der deutsch-französische Handel muß znm Besten der beiden Nationen min desten» auf seine alte Höhe gebracht werden. . i (Fortsetzung dor Rede auf. Sette 2)
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