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Dresdner Nachrichten : 15.09.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-09-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193409150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19340915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19340915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-09
- Tag1934-09-15
- Monat1934-09
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.09.1934
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78. stahevano. -Ir. «4 Eoimabent, » Sevtrmbrr 19>4 »3« 14,0 tll Polen will nicht zurMweichen MlkerbuMMlrltt ni»> MgeWM« i ir.s. SesterrM will ikibit knWeltrn » 1^ isleo k 222,» »2,0 k-i 8 u Scklu« 37,2» a 8 8 0 8 0 0 0 a o o o o o o o o 8 o «o.» irä.a 14,ir »» IS.«. 40,ri rr.o 101,o 7«,, «7., «»« »» irs.a 104.» rs.o ir»,a 2297,9 120.» io»,» 17S,» 239,9 rs.o 29,2! 22,a 239,9 'k . ivr.a 27,«7 4«,a !»,» 0 .2,0 0 9 1S.5.U Isck. >9,9 0 19.9 o 19.9 » 19,0 0 o 27.31 1,2» >o^ö 13,9 <4, r 9,9 1»,0 17.» 19.0 19,» 1!,9 >r,o ir.o ir,o 13,5 4.0 . iS.» do 1,2» 0 15,9 d8 5.5 0 14.5 0 >7,» 0 >4,9 dO Die Frage des Eintritts SowjetrußlanbS ist zur Stunde noch nicht restlos geklärt. Litwinow soll Beret-toung -er Kirchenbeamten Berlin, 14. Sept. Der RetchSbtschof und der RechtSwalter der Deutschen Evangelischen Kirche haben am IS. September eine Verordnung erlassen, derzusolge die Vereidigung der kirchlichen Beamten nach dem NeichSgesetz vom Sv. August 1VS4 über die Vereidigung der öffentlichen Beamten und der Soldaten der Wehrmacht vorzunehmen ist. Zu den kirchlichen Beamten gehören auch die Geistlichen, die im Haupt- oder Nebenamt im Dienst der kirchlichen Verwaltung stehen, sertier die Kirchen gemein debeamten. Durch dieses Gesetz ist das am V. August beschlossene entsprechende Ktrchengesetz zum Teil aufgehoben worden. Ueber die Durchführung des neuen Gesetzes haben die obersten Kirchen behörden bis zum 21. September 1034 zu berichten. Auf Grund des Gesetzes hat Ministerialdirektor! Jäger heute be reits die Vereidigung der Beamten des OberkirchenrateS in Stuttgart vollzogen. >».o g 11.» 8 9 4I.«„ 12,9 12,0 .»,<> 10,0 12.9 19.0 _ 11,0 dg d d 0 0 0 8 0 . 0 >,o g.» u 1V d 9. 82 r. 9. 82 >. 8. 34 L I. 34 IL 33 S. 33 7. 32 «2. 33 S. 34 9. 33 12. 33 S. 33 0. 34 10. 33 12. 33 4. 33 >2. 33 I. 32 10. 32 10. 32 1. 33 2. 34 Gegründet 18S6 druck u. Verlag Ltepsch L Reicbardt, ivresdenA. I, Marien- strafte ZS/42. Fernruf 25 241. Postscheckkonto loSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der !7.o 14.» 14.» 1»,0 !9,0 14.» >9,0 >7.0 s. tv.v die österreichische Innenpolitik von außen dauernd beein flußt und revolutioniert werde. — Der Bundeskanzler unter strich sodann in dem Gespräch, daß neue wirtschaftliche Möglichkeiten für Oesterreich eröffnet werden müßten. ES gebe weder ein Primat der Politik noch ein Primat der Wirtschaft. Di« gegenwärtige Lage verlange für Oesterreich eine gemeinsame Behandlung und Erledigung der politi schen und wirtschaftlichen Seiten des Problems. Politische Garantien seien unwirksam, wenn sie nicht wirtschaftlich fundiert würde«. Oesterreich müsse wirtschaftliche Garantien zurückweisen, die nicht zugleich die politische Unabhängigkeit und Selbständig keit Oesterreichs restlos anerkennen. Oesterreich sei berufen, eine treibende Kraft im politischen Getriebe Europas zu werden. Die jahrhundertealte österreichische Kultur sei ein entscheidender Faktor Europas. Das junge Oesterreich könne leben, wenn man eS leben lasse. Oesterreich werde leben, weil eS leben wolle. Die italienisch -südslawische Spannung Benedig, 14. Sept. Angesichts der Haltung der südsla wischen Presse gegenüber Italien in der letzten Zeit hat die italienische Abordnung, die an der in Belgrad zu sammentretenden Konferenz der Interparlamentarischen Union tetlnehmen sollte, Weisung erhalten, nicht nach Belgrad zu fahren. Die Nachricht wirb dadurch noch interessanter, daß Mussolini selbst zur Zett in Venedig weilt. Er hat also osfenbar bord den Befehl zum Abbruch der Reise gegeben, und damit bestätigen sich wieder die Schwierigkeiten, «m Nahmen der französisch-italienischen Annäherung auch eine Annäherung zwischen Rom und Belgrad herbeizustthren. noch Schwierigkeiten machen. Es heißt, daß er trotz der ihm von Moskau erteilten Vollmachten noch zögert, gewisse Ver antwortlichkeiten auf sich zu nehmen. steine stündtoung der Miieiögen Berlrüge Warschau. 14. Sept. Zu der gestrige« Genfer Erklärung des polnische« Außenministers Beck schreibt die halbamtliche Jskra-Agentnr «. a.: Die Rebe Becks ist ei« eutfchloffeuer Schritt, der sich nicht nur a«S de« Bollmachte« der Regie, rang ergibt, sondern auch den tiesste« Empfindung«« des polnischen Volkes entspricht. Die polnische Regierung wird ihre Verpflichtungen gegenüber den Minderheiten ans eigenem Wille« weiterhin erfülle«. Um Miß« verstäuduisien vorzubengeu, muß darauf hingewiese« «erden, daß sich die Erklärung BeckS ans eine Reihe zwei, fettiger Verträge über den Minderheitenschutz nicht bezieht, die, wie z. B. die Genfer Konvention, weder der Souveränität «och dem nationale« Empfinde« der Partner widerspreche«. Bene!» M Malstoli Mm -« Awliuw Genf, 14. Sept. Am Freitag spätnachmittags sind der französische Vertreter Massiglt, der tschechische Außen- Minister venesch und ein Bölkerbundsbeamter zum sowjet russischen Volkskommissar Litwinow gesahren, der sich zur Zeit in der Nähe von Thonon, also auf sranzösischem Boden, dicht bet Gens, befindet. Man will mit ihm die end gültigen Bedingungen für den sowjetrussischen Eintritt regeln. ES handelt sich nun darum, ob Sowjetrußland die Prüfung im ö. Ausschuß geschenkt oder ob Ne wenigstens äußer- lich durchgesührt wirb. Die den Eintritt befürworten- den Mächte haben inzwischen versucht, sich zu vergewissern, baß den Sowjetrussen auch im ö. Ausschuß keine ernsten Schwierigkeiten mehr gemacht werden. Der Eintritt gilt in Genf unter Vorbehalt ganz unerwarteter Zwischenfälle nun- mehr als gesichert. v«tug»kk»Lzr »ei »glich «weimaNger Austel. druck u. Verlag Ltepsch ch Relchardt, Dresden-A. l, Marken- «nielgenpreile: M!lllmeler,e»e fl» mm 5rei» W "u'» strafte -8/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto loS8 Dresden «--dUM- laut P-EIi-. «-mitten. tz-stgkbüh, (ohne Poltjusteiiungtgebüh-, bei Amw^auvtman'nsckaft Dresden' und de^Scbied^mtrs'belm öuee1en-«ebühr'sa°Rp,' - Rachd-uck nur mit fiebenmal wbchenUIchem versand. Mnjel- Amtspauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte» beim Quellenangabe Lretdner Nachrichten. Un summer « «pl„ auherhalb Sachsen» 1» «pl. Vderverstchcrungsamt Dresden «erlangt« Schrillstück- werden nicht aulbewahrt. I. I. r. i. >. i. 1. 3. S. 2. 5. 1. 2. 3. 7. 5. I. Bedeutsame Erklärungen Schuschniggs Wien, 14. Sept. Di« „Neue Freie Prelle" veröffentlicht aus Gens eine Unterredung mit dem BundeSkamUer Dr. Schuschnigg, in der folgendes auSgestthrt wirb: Die Un abhängigkeit Oesterreichs stehe für die österreichische Re- gierung außer Frage. Sie sei daher kein internationales Problem, das etwa letzt vor den Völkerbund gebracht werden müßte. Die österreichische Regierung habe sich daher nicht veranlaßt gefühlt, Vorschläge für eine Garantie der öfter, reichifchen Unabhängigkeit in Genf z« unterbreiten. Es sei eine Irreführung der öffentlichen Meinung, wenn behanptet werde, baß die österreichische Regie, rung in Gens mit konkreten Vorschlägen anstreten «olle. DI« Regierung behalte sich vielmehr vor, Anregungen, die im internationalen Rahme» für die Unabhängigkeit Oesterreichs vorgebracht «erden sollten, eingehend zu prüf« n. Ohne Zn» sttmmnng Oesterreichs könne kein Pakt, btt Oesterreich be» treffe, erwogen «erden. Es sei natürlich, baß die an der Unabhängigkeit Oester reichs interessierten Staaten die Gelegenheit in Genf wahr nähmen, um über ein System, das die Unabhängigkeit Oester reichs im Interesse der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ord nung sicherstelle, Besprechungen zu pflegen. Die österreichische Regierung sei für jedes aufrichtig entgegengebrachte Ber- trauen dankbar, werbe aber die Entscheidung selbst zu fällen haben. Oesterreich dürfe nicht z« einem Objekt ber «nropäische« Politik gemacht «erben. Di« Regieruns lehn« «ach «i« vor jede Einmischung in die eigene« Verhältnisse ab. ES müfle endgültig ber Vergangenheit angehüren, baß Genf, 14. Sept. Die Außenminister der Kleinen Entente haben heute nachmittag wieder stundenlang über die schwebenden Probleme, besonders über die österreichi schen Fragen, unter sich verhandelt. Es verlautet, baß zwischen Vene sch und dem südslawischen Außenminister Iestttsch noch immer erhebliche Meinungsverschiedenheiten bestehen. Man spricht auch davon, daß der ursprünglich an geregte Nichttnterventtonspakt nur wenig Aussicht aus Verwirklichung hat und daß man um so eifriger an einem Garantiepakt arbeite, der eine Hilfeleistungs klausel enthalten soll. Hier aber sind, .offenbar schon durch die Abneigung Englands, neue ober gar automatisch wir kende Garantieverpflichtungen auf sich zu nehmen, ebenfalls Schwierigkeiten entstanden. Oesterreich hält sich, «ie man hört, bei diese« Pakt« Verhandlung«« sehr zurück. Die Initiative geht von Italien auf ber einen und von Benesch auf ber anderen Seite aus. Der südslawisch-italie nische Gegensatz, den die Franzosen bisher vergebens zu überbrücken suchten, bildet das Haupthindernis für ein Ergeb- nis dieser Beratungen. So kann man sogar die Meinung hören, daß vor Barthous Reise nach Rom an eine wirkliche Klärung des österreichischen Problems nicht zu denken sei. Die Kleine Entente wollte heute eigentlich eine ab schließende Verlautbarung über ihre Beratungen herausgeben. Doch mußte sie die Tagung abbrechen, weil, wie eS beißt, Benesch abaerufen wurde, osfenbar zu neuen Verhand- lungen mit. den Nuss e q. Bo» v o lnifL e r Leite wirb weiter versichert, baß Polen in der Minderheitenfrage nicht mehr zurückwetchen könne und werde. ES habe sich in diesem Punkte end gültig festgelegt. Ei« AnStrttt Polens a«S dem Völkerbund sei nicht ' völlig ausgeschlossen, «en« man es dazu zwinge. Die Frage des Eintritts SowjetrußlanbS zur Stund, Sieben Veegsteiger tot aufgefun-en Mü « che «, 14. Sept. Dl« „Deutsch« Bergwacht" teilt mit: Nach «ine« Annkspruch der bei der Oberrheiutalhütte statio nierte« Funkstation der „Deutschen vergwacht" gelang eS de« gegen daS Schüsse»«» angesetzte» Rettungsmannschaft«», im untere« Wauddrittel etwa um 11,1ö Uhr in der Schlucht kurz hintereinander di« siebe» vermißte» Bergsteiger tot auszusiube«. Rach der Lage der Leiche« ist mit unbedingter Sicherheit anzunehmen, daß die verunglückten in einer steile«, schlucht artigen Wasserrinne vi«ak bezogen hatte« und von dem «olkenbruchartigen Unwetter Montag früh 1 Uhr ttberrascht und «der einig« steile Wandpnsen hlnnntergeschlendert «or- de« sind. Der Tod ist teilweise durch Verletz«»»«», teilweise durch Erschöpfung zweifellos noch tu der Montagnacht erfolgt. Die Durchführung der sehr schwierige« Bergung wirt am So»n»»e»»t» «»griff gmrvmme«. Der „Säbelhieb Pilsubskis" Einen Sündcnbock braucht mau Im Völkerbund immer. Wie sollte man sonst die Sitzungen mit den stundenlangen papicrnen Reden beleben, wenn nicht damit, baß man ab und zu eine Sensation schafft, die dem ganzen Getriebe wieder etwas mehr Intcresie zuführt, als eS rein sachlich gesehen wert ist. Früher war es so bequem, im Bedarfsfälle Deutschland in die Zange zu nehmen, und mit Wehmut blicken wohl die alten Routiniers in Genf aus die drei leeren Stühle, die das Wort „Allemagne" tragen. Die stehen näm lich immer noch im Saal, denn formell ist Deutschland Mit glied bis zum 21. Oktober 1V3S, und diese Tatsache wird durch das Ausstellen der Stühle peinlichst respektiert. Augen blicklich nun ist Polen das schwarze Schaf. Bald, wenn in Genf erst neben den 57 Fahnen der anderen Staaten daS blutrote Banner mit Hammer und Sichel ausgezogen wird, wird wohl oftmals S o w j e t r u ß l a n b die Sensationen lie fern. Aber einstweilen schäumt wenigstens die französische Gruppe gegen Warschau. In Parts ist man außerordentlich verstimmt, spricht von einem ungeheuren Eindruck, de» die Abschtittelung der Völkerbundsaussicht durch Minister Beck gemacht habe, erklärt, der Minbcrheitenvertrag sei „durch einen Säbelhieb des Marschalls Pilsudski zerfetzt" worden, redet von „schwerster Verletzung des bestehenden Rechts" und fragt pathetisch und mit umflorter Stimme: „Wohin struert der Völkerbund, wohin die Welt?" Zum guten Teil handelt es sich um eine geheuchelte Ueberraschung. Denn Polens Forderung nach Verallgemeine rung beS Minderheitenschutzes ist uralt, hat ihrem Inhalt nach seit Jahren den Mittelpunkt der mehr oder weniger fruchtbaren Debatten ber sechsten, politischen, Kommission des Völkerbundes gebildet. Meistens benutzte Polen seine An regung als taktisches Manöver, um die von Deutschland Jahr für Jahr eingebrachten Vorschläge zur tatsächlichen Verbesse rung des Minderheitenschutzes zu durchkreuzen. ES ist heute nicht ohne Reiz, daran zu erinnern, daß damals oft der Ver treter Frankreichs sich die polnische Forderung zu eigen machte. Allerdings verdichtete man sie wohlweislich nie zu einem förmlichen Antrag, denn eine gleichmäßige Ausdehnung des Minderheitenschutzes auf alle Stauten, der der Vertreter des Deutschen Reiches grundsätzlich zustimmte, wäre aus nahe- liegenden Gründen von Frankreich und Italien stets ab- gelehnt worden. Wie liegen denn die Dinge. Polen hat die Aufsicht beS Völkerbundes, die nur einigen Staaten einseitig auferlegt war, abgeschüttelt, weil sie nicht mit der Gleichberechtigung aller Mitglieder in Einklang stehe und eine Diskriminierung bedeute. DaS wird voraussichtlich zur Folge Haven, baß alle Staaten, die in der gleichen Lage sind wie Polen, ähnliche Er klärungen abgeben werden, und schon hat die Kleine Entente sich den Warschauer Standpunkt im Prinzip zu eigen gemacht und sich ebenfalls ausdrücklich gegen jede Dis kriminierung eines Staates durch einseitige Minderheiten- schutzverpfltchtungen ausgesprochen. Der Völkerbundspakt selbst — das wird ost übersehen — enthält überhaupt keiner lei Bestimmung über den Minderheitenschutz. Diese stehen vielmehr in den Friedensverträgen und den seitdem abgeschlossenen Abkommen zwischen den einzelnen Ländern, und die Genfer Institution war die moralische Ueber- wachungS- und Berufungsinstanz. ES ist ganz klar, daß durch den polnischen Schritt der gesamten Minderhettenprozebur des Völkerbundes ein Ende bereitet wird, und insofern hat Genf allerdings einen schweren Schlag erlitten. Daß die Ohrfeige in demselben Augenblick verabfolgt wird, in dem -er Nationalitätenstaat Rußland, der jeden Minderheitenschutz kraß ablehnt, seinen Einzug halten soll, ist allerdings reiner Zufall, denn trotz einiger Redewendungen BeckS, die so auS- gelegt »verben könnten, als seien sie auf Moskau gemünzt, muß doch jestgestellt werden, baß Polen seine Forderungen be reits erhoben hatte, als diese Entwicklung noch nicht vorauS- gesehen werben konnte. Doch uns liegt sicher nicht Genf am Herzen. Was praktisch allein zur Anteilnahme herauSsorbert, ist etwas ganz ande res, nämlich die Frage, wie sich das polnische Vorgehen auf die Minderheiten als solche auSwirken wirb. Da dürfen wir ruhig von ber Feststellung auSgehen, die Anfang beS Monats auf dem Internationalen Mtnberheitenkongreß in Bern getroffen wurde und die dahin ging, baß ber ganze Minderheitenschutz des Völkerbundes von jeher nur auf dem Papier gestanden habe. Ja, als die Sprache auf die Forde rung Polens kam, den Minderheitenschutz zu verall gemeinern, unternahm der madjarische Vertreter Deal einen Ausflug in die Mathematik und fragte an, ob ei» abso lutes Nichts überhaupt verallgemeinerungsfähig sei. An der tatsächlichen Lage der Minderheiten ändert der polnische Vor stoß in der Praxis zunächst nichts, und was speziell die Minderheiten in Polen anbelangt, so hat Außenminister Beck diese Tatsache ausdrücklich betont. Er fügte hinzu, daß Polens Schritt keineswegs gegen die Interessen der Minderheiten gerichtet sei, die weiter durch die grundlegenden Gesetze Polens geschützt blieben. Gerade zwischen Deutschland und Polen aber ist die Minderheitenfrage oft die rauheste Fläche der Reibungen gewesen. Die Warschauer Regierung hat sich zweifellos zu ihrem sensationellen Vorgehen in Genf auch
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