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Weißeritz-Zeitung : 02.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190103021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-02
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.03.1901
- Autor
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Mßeritz-Zeitling Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend -mtskl'att für die Königliche Aintshauptmamstchast, dns Königliche Wilsgericht und den Stadtrach zu Dippoldiswalde. 67. Jahrgang Sonnabend, den 2. März 1901 Nr. 27. Inserate, welche bei del bedeutenden Nuslage des Blattes eine sehr > i>^ same Berüreitung finden werden imt 10 Psg. die Spaltenzeite oder deren Nanni berechnet. — Ta bellarische und complieirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Psg. Die I.,Weibetitz - Zeitung" «erscheint wöchentlich drer- linali Dienstag, Douners- tng und Sonnabend. — »reis vierteljährlich I M. pb Psg, zweimonatlich bi l Psg., einmonatlich 42 »sg. Einzelne Nummern -OPsg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Veranlworllicker Vedactrur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Nlustrirten Uwerhaltungsblatt--.Mit land, und hauswirthfchastlich-r Monats-Beilage. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monate Februar d. Js. 721 Einzahlungen jm Betrage von 42 bl 3 M. 6b Pf. geleistet, dagegen erfolgten 441 Rückzahlungen im Betrage von 38 506 M. 24 Pf. — Unter Bezugnahme ans die jetzt stattsindenden Aushebungen der Militär pflichtigen dürfte ein Hin weis auf verschiedene Bestimmungen der deutschen Wehr- ordnung und des Heeresdienstes angebracht erscheinen. Die Wehrpflicht des Deutschen erstreckt sich vom voll endeten 17. bis zum vollendeten 45. Lebensjahre. Die Militär- oder Dienstpflicht beginnt mit dem 1. Januar des Jahres, in welchem der Wehrpflichtige sein 20. Lebensjahr vollendet; gegen Ende des bezeichneten Monats hat sich jeder in dem genannten Lebensalter stehende Militärpflichtige bei der Ortsbehörde seines ständigen 1 Wohnsitzes, bez. bei der Behörde seines Geburtsortes zur I Eintragung in die Rekrutirungs-Stammrolle zu melden. I Veränderungen des Wohnsitzes nach der Anmeldung zur I Stammrolle sind innerhalb 3 Tagen der früheren und I neuen Ortsbehörde anzuzeigen. Wer dem Gestellungs- I befehl zur Musterung böswillig nicht Folge leistet, wird I als unsicherer Dienstpflichtiger (Kantonist) zwangsweise I gemustert und sogleich in den Militärdienst eingestellt. I Ausschluß vom Militärdienst erfolgt, wenn dem Be- I treffenden die bürgerlichen Ehrenrechte gerichtlich abge- I sprachen worden sind. Die zum Dienst ausgehobenen I Mannschaften treten sogleich nach der Musterung, nach- I dem ihnen die Kriegsartikel bekannt gegeben worden sind, I und sie Unterweisung über ihre Pflichten erhalten haben, I unter die Aufsicht oder Kontrolle des Vezirks-Komman- I deurs und der Bezirksfcldwebel und gehören bis zu ihrer I Einstellung ins Heer dem Beurlaubtenstande an. — Die I Dienstpflicht, d. i. die Pflicht zum Dienst im stehenden I Heere, dauert in der Regel bis zum 31. März des I Jahres, in dem der Dienstpflichtige sein 30. Lebensjahr I vollendet. Mannschaften der Infanterie haben 2 Jahre I aktiv zu dienen und gehören sodann 5 Jahre der Reserve I an; Mannschaften der reitenden Truppe dienen 3 Jahre I aktiv und bleiben 4 Jahre in der Reserve. Aus der I Reserve treten die Dienstpflichtigen in die Landwehr ein, I zu welcher sie bis zur Erledigung ihrer Dienstpflicht zu I rechnen sind, also bis zum 31. März des Jahres, in I welchem sie das 39. Lebensjahr vollenden. Der Land sturm setzt sich aus allen Wehrpflichtigen vom 17. bis zum 45. Lebensjahre, soweit sie noch nicht in« stehenden Heere gedient haben und aus jenen Mannschaften zu- , jammen, welche aus der Landwehr entlassen sind. Zur Ersatzreserve gehören solche Militärpflichtige, die zum Dienst zwar als tauglich befunden worden sind, aber aus bestimmten Gründen nicht zum vollen aktiven Dienst hcrangezogen werden; sie werden zu 3 Uebungen, in der Dauer von 10, 6 und 4 Wochen cinberufen, jedoch nicht mit der Waffe, sondern in besonderen militärischen Dienst- Zweigen ausgebildet. Die Mannschaften des Beurlaubten standes, welche zur Reserve und Ersatzreserve gehören, sowie die Dispositionsurlauber, haben alljährlich zwei Kontrolversammlungen, soweit sie aber in der Landwehr I Aufgebots stehen, nur einer solchen beizuwohnen. Alle Mannschaften des Veurlaubtenstandes sind verpflichtet, jeden Wechsel ihres Aufenthaltsortes beim Bezirkskommando Meldeamt) anzuzeigen. Reinhardtsgrimma. Am Mittwoch zog der zum 2. ständigen Lehrer erwählte Herr R. Klett, bisher Filial kirchschullehrer in Mora, Kreis Ziegenrück, Prov. Sachsen, hier ein und wird Freitag, den 1. März, in sein Anit einge wiesen werden. Genannte Stelle ist während der Vakanz von dein Vikar, Herrn Schulamtskandidaten Frenkel, verwaltet worden, welcher nun in gleicher Eigen schaft nach Rechenberg versetzt worden ist. — Wie groß der Lehrermangel z. Z. im Königreich Sachen ist, hat die hiesige Schulgemeinde schmerzlich empfunden, insofern als sich für die vakante, gut dotirte zweite Lehrerstelle trotz dreimaliger Ausschreibung nicht ein einziger Bewerber aus Sachsen gefunden hatte. Dresden. Der vornehmste Theil des neuen Per sonenbahnhofes in Dresden-Neustadt, der am heutigen Freitag in den ersten Morgenstunden geöffnet worden ist, sind die im nördlichen Bau gelegenen Königszimmer, zu denen man von der Straße her durch eine einfach ge haltene Au ffahrt gelangt. Den Mittelpunkt dieser für die Oeffentlichkeit unzugänglichen Räume bildet der große Empfangssalon, an welchen sich seitlich ein kleineres Schreibzimmer, ein Toilettenzimmer und mehrere Neben räume anschließen. In der Tiefe stößt an den Empfangs salon ein länglicher Raum für das Gefolge und von hier aus führt ein langer Tunnel, der durch eine Anzahl elektrischer Glühlampen an der Deckenwölbung taghell er leuchtet werden kann, zu den nach den Bahnsteigen leitenden Personensahrstühlen. Die Wände der sämmt- lichen fürstlichen Räume sind hell getönt und mit schmalen Goldleisten geziert, während den getäfelten Fußboden dunkelrothe, mit schwarzen Mustern versehene Teppiche bedecken. Nach dem Tunnel zu schließt eine karmoisin- rothe Zuggardine mit goldenen Verzierungen und ent sprechender Portiere den mit nur wenigen Möbeln ver sehenen Eefolgeraum von dem Tunnel ab, dagegen be findet sich nach dem Empfangssalon zu kein Abschluß, sondern die Trennung der beiden Räume wird nur durch einen Rundbogen angedeutet, dessen Fläche nur durch phantastische moderne Verzierungen in Gold belebt wird. Auch im Empfangssalon finden sich wenig Möbel und ebenfalls modern gehaltene Glasthüren führen nach der Vorfahrt. Die Wände dieser beiden Haupträume zieren Spiegel. Ein geradezu wunderbarer Effekt wird jedoch durch das Wegfallen der Kronleuchter und das Anbringen des elektrischen Lichtes an der sonst ganz schmucklosen, ein wenig gewölbten Decke erzielt. Die Glühlampen, welche durch weißes Glas mit kunstvollen Schleifereien gedämpft werden und mit künstlerischen Messingeinfassungen ver sehen sind, bilden so die Mittelpunkte von dekorativen Verzierungen der Decke und der Wände. Auf ähnliche Weise wird auch die Elasthüre nach der Straße zu be lebt. Einen traulichen Eindruck macht das kleine an den Empfangssalon stoßende Arbeitszimmer, das mit zwei von kostbaren Stores verhüllten Fenstern versehen ist. Die Wand zwischen diesen Fenstern ziert ein moderner Spiegel und das weitere Möblemenl besteht aus einem Sopha mit mehreren Sesseln mit kostbaren Damastbezügen, eineni Tisch und einem schweren Schreibtisch. — lieber die Abhaltung der diesjährigen großen Herbstübungen bei den königl. sächs. Armeekorps ver öffentlicht das königl. sächs. Militärverordnungsblatt auf Befehl des Königs von Sachsen, daß die Uebungen im allgemeinen unter möglichster Berücksichtigung der Ernte- vcrhältnisse abzuhalten sind. Beim 2. königl. sächs. Armeekorps Nr. XlX wird eine Kavalieriedivision unter Führung des Generals ä la suite Sr. Maj. des Königs, Generalmajor v. Broizem, aufgestellt, in deren Verband die 6 sächsischen Kavallerieregimenter, die reitende Ab- theilung des 1. Feldartillcrieregiments Nr. 12 und die I. Pionierabtheilung vom XII. Armeekorps zu treten haben. Die zu dieser Kavalleriedivision herbeigezogencn Stäbe und Truppentheile nehmen später auch an den Manövern ihrer Armeekorps theil. Unter der Leitung des Führers der Kavalleriedivision hat eine taktische Uebungsreise der an den besonderen Kavallerieübungen theilnehmenden Generale und Stabsofsiziere der Kavallerie und reitenden Artillerie stattznfinden. Alle Truppen müssen bis zum 30. September, dem spätesten Entlassungstage, in ihre Standorte zurückgekehrt sein. — Die allgemeine Wohnungszählung in Dresden vom 31. Oktober 1900 hat eine Gesammtzahl von 95000 Wohnungen ergeben, von denen 3635 leer standen und für die Nachfrage nach Wohnungen ver fügbar waren. Das sind 3,83 von 100 Wohnungen, während bei der letzten allgemeinen Zählung am 2. Dez. 1895 nur 2,36 von Hundert leergestanden hatten. Am stärksten war die Zunahme bei den Wohnungen mit 2 heizbaren Zimmern, bei denen die Zahl der leerstehenden in den 5 Jahren von 390 auf 1140 oder von 1,93 auf 4,48 Proz. aller vorhandenen Wohnungen dieser Größe gestiegen ist. Bei den „kleinen" Wohnungen (mit einem heizbaren Zimmer) vollzog sich eine Vermehrung der leer stehenden von 631 auf 1116 oder von 1,62 auf 2,72 Prozent der vorhandenen. Ein kühnes Reiterstückchen vollführte dieser Tage in Folge einer scherzhaften Wette der bekannte Sportsmann Leutnant v. Arnim vom I. Königl. Sächs. Ulanen-Regiment in Oschatz, welcher gegenwärtig zum Militär-Reitinstitut in Hannover kommandirt ist. Gelegen! lich einer feucht fröhlichen Sitzung im großen Speisefaale des Hotels Kasten in Hannover behaupteten einige Theil nehmcr der Unterhaltung, daß es unmöglich sei, zu Pferde sitzend in den Saal zu gelangen. Da Leutnant v. Arnim das Gegentheil behauptete, so wurde von den Anwesenden eine Wette angeboten, welche v. Arnim auch annahm. Er verließ in Folge dessen sofort die fröhliche Tafelrunde, gab Befehl zur Vorführung seines im Reitinstitut unter gebrachten Pferdes, bestieg es und ritt über die Treppen und Korridore des Hotels direkt in den Festsaal hinein, wo er unter dem Beifall der Gäste in ziemlich rascher Gangart, auf dem Pferde sitzend, die Tafel umkreiste. Hierauf verließ der schneidige Reiter, hoch zu Roß, auf demselben Wege, wie er gekommen, den Saal und ritt zum Hotelportal hinaus zur nicht geringen Verwunderung der nächtlichen Straßenpassanten. Freiberg. Die sozialdemokratische Mehrheit in dem Vorstand der hiesigen Ortskrankenkasse, die seit An fang vorigen Jahres das Szepter führt, beginnt jetzt offen Farbe zu bekennen. In einer kürzlich stattgefundenen Vorstandssitzung wurde der erste sozialdemokratische Beamte gewählt, und zwar wurde die Stelle des Krankenkontroleurs dem früherer Vorsitzenden des sozialdemokratischen Ge werkschaftskartells übertragen. Daß für die Wahl in erster Linie die Gesinnung maßgebend war, beweist der Umstand, daß man gerade jenem „Genossen" den Vorzug gab, ob wohl er unverheirathet ist und obwohl Bewerbungs gesuche von etwa 40 verheiratheten Kassenmitgliedern vor lagen. Freiberg. Geh. Bergrath Professor vr. Weisbach, der seit 1866 an hiesiger Bergakademie lehrt, ist am 26. Februar gestorben. — Auf Veranlassung der Königl. Staatsanwaltschaft wurde der Vorstand des Königlichen Forstrentamtes Tharandt verhaftet und in das hiesige Landgerichts- gefängniß überführt. Dem Vernehmen nach liegt Ver dacht wegen Vergehens im Amte vor. Oschatz. Zu Ehren des Prinzen Albert hat der hiesige Stadtrath dem Platze vor dem Brüderthore, auf dem Königliche Hoheit täglich seine Eskadron stellte, den Namen „Prinz Albert-Platz" beigelegt. Leipzig. Ein Dresdner Volksschullehrer, ein Hand werkerssohn, der, nur mit Bezirksschulkenntnissen ausge rüstet, seine Ausbildung auf dem Seminare zu Dresden- Friedrichstadt erhielt, hat sich jetzt in der philosophischen Fakultät summa cum laucke den Doktorhut erworben und das pädagogische Staatsexamen mit der ersten Censur bestanden. Chemnitz. Ein Taubstummentag findet am 7. und 8. April d. I. in Chemnitz statt. Auf demselben soll unter anderem der Frage der Errichtung eines Taub stummenheims in Chemnitz oder dessen Umgegend näher gctrcten werden. Der Rath der Stadt hat für den Taub- stummentag 100 M. Beitrag bewilligt. Lengenfeld. Am vergangenen Sonntag hielt im Hotel zum goldenen Löwen hier der Göltzschverein seine diesjährige Generalversammlung ab. In derselben wurde u. A. beschlossen, im Gebiete der weißen und rothen Göltzsch Thalsperren zu errichten. Der Vorsitzende, Kaufmann Ernst Siegel-Falkenstein, detaillirte ein derartiges Unter nehmen eingehender und führte der Versammlung in beredten Worten den großen Nutzen und die vielen Aor- theile einer solchen Thalsperre für die zahlreichen an den Wasserläufen der Göltzsch liegenden industriellen Anlagen vor Augen, worauf einstimmig der obige Beschluß gefaßt wurde. Für die nöthigen Vorarbeiten ist eine Kommission gewählt worden. Das Projekt verursacht einen Kosten aufwand von ca. 5000 M. Glauchau. Jm benachbarten Weidensdorf werden demnächst eingehende Vohrversuche unternommen werden, nachdem sich die Anzeichen dafür gemehrt haben, daß unter den Feldgrundstücken dortiger Besitzer sich ausgedehnte Torflager erstrecken. Betreffs der Bohrversuche haben sich mehrere Grundstücksbesitzer, deren Felder aneinandergrenzen, miteinander vereinigt. Waldenburg. In der hiesigen fürstlichen Spar kasse, welche im Jahre 1819 von dem verewigten Fürsten Otto Viktor v. Schönburg-Waldenburg als eine gemein nützige Anstalt gegründet wurde, ist am Dienstag das 25000. Sparkassencinlagebuch neuer Folge (voiu 29. April 1871) ausgegcben worden. Lichtenstein. Lant Beschluß des hiesigen Gcwerbe- vercins beabsichtigt man, in diesem Jahre in unserer Stadt eineJndustrie- undGewcrbe-Ansstellung einheimischer Erzeugnisse zu veranstalten. Der Grwcrbeverein wählte zu diesem Zwecke eine 15gliedrige Kommission, die si
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