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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189912114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-11
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1899
- Autor
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,.^7^... Amtsötatt de» Königl. AmtShanptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgericht? Md des StadirathS zu Riesa. 287. Montag, II. Tecember 18SV, AvendS. 52 Jahrg. »m» Riesaer r-gebiatt erscheiut je»« Lag Abend» mtt Ausnahme der EvkM. und Festtage. «irttrljShrltchrr ve»n^rri» bet Abholung tn den Txpedtttomm tu Mesa Strehla oder durch unser, L«M sret tu» Hau» 1 Marl 80 Pfg., bet Abholung am Schalter der «aiserl. Postaustalt« I «art 28 Psg-, durch dm vriestrilger frei tn» Har» L Marl SV Ps. A»»^,'» Annah« sttr die «mnmer de» An»,ab«W» bi» vormittag V Uhr »hur Sewühr. »«« »d »etta, m« » vtnterltch w «tesa. - SeschLstsstelle: »astantenstra», SV. - Mir Re »»««« »««v-mtllch: Schm»! w Mehr. Mittwoch, den 13. Dezemder 1899, vo« Norm. 10 Uhr an, sollen im B rsteigerungSlokal hier verschied. Möbel», Hängelampen, Bleche, 1 Fahrrad, 1 Bett stelle mtt Matratze, Unterbett, 2 Kvpsfiffrn, Wolldecke. Betttuch u. Bettdecke, 2 Regulator, 3 Kletderschränke, Tische, Stühle, Bilder, 2 SovhaS, 2 Spiegel, 78 Rollen Theer» und Holz- cementpappen, 76 Rollen U»lerlag?vappen, 2 Tonnen Holzcemrnt, 1 Fatz Theer, 2 Rollen Hotz- cemrutpopier, 2 Nähmaschine« u. A. m. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 5. Dezember 189». Der Ger.-Vollz. beim «gl. Amtsger. Sekr. Eidam. LertlicheS und Sächsisches. Riesa, 11. Decewber 1899. — Den behördlicherseits angestellten Erörterungen zu- ' 'folge sind in diesem Jahre in sämmtlichen Orten des hie sigen amtshauptmannschaftlichen Verwaltungsbezirks die Spalierweinstöcke von dem echten Mchthau (Oidium Tuckeri) befallen. Gegen diese gefährliche Rebenkrankheit gieb es nach dem Ausspruche des gehörten Sachverständigen nur ein Mittel: das Schwefeln der Stöcke. Das selbe ist auszuführen früh oder gegen Abend, wenn etwas Thau auf den Blättern liegt, sofort zu wiederholen, wenn darauffolgender Regen den Schwefel von den Blättern ab gewaschen hat. Das Schwefeln ist mindestens dreimal vor zunehmen und zwar im zeitigen Frühjahr, wenn die fri schen grünen Triebe etwa 5 bis 10 Centimeter lang gewor den sind, das zweite Mal, nachdem die Gescheine sichtbar geworden sind und ein drittes Mal noch bevor die Gescheine zu blühen psngefangen haben, also vor der Nebenblüthe und vor de mAuftreten der Krankheit. Sollte dieselbe dann trotzdem sich noch bemerklich machens, was durch neuen Anflug bedingt möglich, so ist das Schwefeln zu wieder holen. Zum Schwefeln benutzt man den gewöhnlichen Schwefel in pulverisirter Form. Dieser ist unter allen Um ständen der Schwefelblüthe (Schwefelblume) vorzuziehen. Zur Vornahme des Schwefelns eignen sich am besten Schwcflzerstäuber, welche die Firma Schubart und Hesse in Dresden-Altstadt (Breitestraße 23) zum Preise von 8 Und bez. 4 Mark per Stück vorräthig hält. Es empfiehlt sich, daß seitens der Weinrebenbesitzer eines Ortes bez. mehrerer Ortschaften gemeinschaftlich nach der vorstehend gedachten Richtung gegen die fragliche Krankheit ange- , _ kämpft beziehentlich der Schwcfelzerstäuber gemeinschaft lich (bei Ältnahme von mindestens 10 Stück wird 5 Proz. , ! Rabatt gewährr) angeschafft und mit diesem im zeitigen Frühjahr das Schwefeln vorgenommen wird. Vorläufig und zwar baldmöglichst sind nur die schwarzgewordenen Triebe abzuschneiden und zu verbrennen. — DieSächsischBöhmischeDampfschifsfahrtS- Gesellschaft ftellte ihren gesammten Betrieb (Personen- und Frachtbcfördcrung) auf der ganzen Elbstrecke wegen einge- tretenrr starker Treibeisbildung mit gestrigem Tage ein. — Für die Ausrüstung einer Sanitätskolonne nach dem südafrikanischen Kriegsschauplätze seitens der Deutschen Vereine von« Rochen Kreuz gingen der Expedition d. Bl. weiter zu: Erzielter Betrag beim Wettklettern an einer eisernen Säule 6 Mk. 75 Pfg. A. S. 5 Mk. Klotzsche, Leutewitz 1 Mk. H. Arnold, Moritz 3 Mk. C R. 3Mk. Heinrich Espig 2Mk. R. H. 2 Mk Verein für Gewerbe und Landwirthschas!, Nünchritz 15 Mk. H. M. 5 Mk. Summa 42 Mk. 75 Psg. Gesammtergebniß der Sammlung 284 Mk. 55 Pfg., welchen ' Betrag wir heute an da« Direktorium des LandesvercinS zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger im Königreiche Sachsen, dessen Vorsitzender Herr Graf Bitzthum in Dresden ist, absandten. Den freundlichen Gebern nochmals herzlicher Dank. — Riesa stand gestern unter dein Zeichen der „Kreuz- Lotterie" d. h. der vom Stammtisch zum Kreuz veranstalteten WohlthStigkeitslotteric. Tas gedachte Unternehmen hatte auch diesmal wieder in der Einwohnerschaft weitgehendste Unterstützung gefunden und es waren recht hübsche Gaben gespendet und da zu weitere vom Vereine mannichfoche Gewinngegenstände angekauft worden. Die gestern im Saale deS Hotel Höpfner veranstaltete Ausstellung derselben ebenso wie die sich anschließende Verloosung waren außerordentlich zahlreich besucht. Der erste Gewinn, ein vollständige» Bett im Wcrthe vo» 150 Mk., fiel auf die Nr. 2350; der Besitzer des Glückslovses ist ein Schneidemühlen arbeiter aus Jahnishausen. Die vollständige Gewinnliste der Lotterie befindet sich im Jnseratcntheil d. Bl. > c — Der seit mehreren Jahren am Elbquai beschäftigte Herr Stationsassistent 2. Kl. Bernhard Naundorf wird Anfang Januar in gleicher Eigenschaft nach Remse versetzt. — Die Säkularposttarte, die von der Reichspostver waltung, wie bereits Imitgetheilt, zur Jahrhundertwende ausgegeben werden soll, wird nicht besonders von den alten Karten abstechen. Das Wappenbild erhält einen Lor beerkranz als Umrahmung; Cartonfarbe, Aufdruck und Stempel (00) behalten aber ihre frühere Fassung. Na türlich wird bei der Neuausgabe gleich die Germaniamarke in Anwendung kommen. — Tas Kanalprojekt Leipzig-Riesa bildete in der Frei tag-Sitzung des großen Ausschusses des Centralvereins für Hebung der deutschen Fluß- und Kanalschiffsahrt den Gegenstand eines von vielen Plänen begleiteten Vortrages, den der K. Baurath Contag-Wilmersdorf in Berlin hielt. Der Redner ist vor einigen Jahren vom Rath der Stadt Leipzig mit Ausarbeitung dieses jetzt fertig vorliegenden Projektes beauftragt worden. Stellung dazu haben bisher aber weder die Behörden der Stadt Leipzig, noch die Leipziger Handelskammer, noch die sächsische Staatsre gierung genommen. Großindustrielle in Leipzig-Plagwitz sind sogar gegen das Projekt, wenigstens sprach sich Herr Fabrikbesitzer Reißmann-Plagwitz scharf gegen dasselbe aus. Er betonte, Plagwitz habe seine 200 Fabriken, trotz dem werde es durch den Canal unberücksichtigt gelassen. Im Uebrigcn haftet der Widerstand sich besonders daran, daß der geplante Kanal Leipzig-Riesa weder als die kürzeste noch als die praktischste Verbindung Leipzigs mit der Elbe angesehen wird. Tie kürzeste Verbindung, wenn auch nicht mit der Elbe, so doch mit dem Elbgeleis, ist eine in nord westlicher Richtung anzulegende Kanalstrecke zur Saale, die praktischste eine Verbindung von Leipzig mit Torgau in nordwestlicher Richtung, die nur 55 Kilometer lang sein würde. Hiermit verglichen ist der Kanal Leipzig-Riesa er heblich länger, nämlich 67 Kilometer, aber er hat den gro ßen Vorzug, ganz auf sächsischem Gebiet zu liegen, während die beiden oberen Strecken zum größten Theil aus preußi schem Gebi». Uv-gen würden. Der projektirte Kanal hat vor den anderen beiden auch den Vorzug, durch das Industrie gebiet von Wurzen, Grimma, Oschatz zu führen und erfreut sich bestimmter Aussichten auf bedeutende Frachten aus diesem Landstrich sowie auf weitere Hervorrufung von In dustrien. Nach der Oberelbe bietet er auch für Leipzig den Vorzug der kürzesten Verbindung zum Bezüge von böhmi scher Braunkohle und Elbsandstein; dagegen ist die Verbin dung mit der Unterelbe, vor allem mit Hamburg, durch einen beträchtlichen Umweg erschwert. Technisch begegnete das vorgelegt' Projekt, welches das Mulde-Thal in einem Brückenkanal kreuzt, Schleusen vollständig vermeidet, dafür aber fünf Hebewerke vorsieht, deren bedeutendstes in Riesa um 20 Meter hebt, auch nicht der geringsten Beanstandung, es wurde sogar von kompetenter Seite als vorzüglich aner kannt. Um so heftiger wurde dagegen die wirthschaftliche Seite des Unternehmens, namentlich von Vertretern der Leipziger Industrie, befehdet, die Einmündung im Osten der Stadt nahe dem baierischen Bahnhof, während die In dustrie im Westen sich angesiedelt hat, der große Umweg in der Richtung nach Hamburg rc., und es wurde direkt behauptet, daß ein auf 47Vs Millionen Mark berechnetes Anlagekapital sich nie ausreichend verzinsen werde, weil die Voraussetzung auf Benutzung des Kanals durch die ländlichen Bezirke hinfällig sei. Letzterer Behauptung wur de von mehreren Rednern durch sehr triftige Beweise be gegnet, und es gelangte schließlich folgende Resolution ein stimmig zur Annahme: „Der große Ausschuß bestätigt auf Grund erneuter Herstellung einer leistungsfähigen Wasserstraße seinen früheren Beschluß, der dahin geht, daß die -wischen der Elbe einerseits und der Stadt Leipzig anderseits als ein dringendes wirtschaftliches Bedürfniß zu erachten ist." TaS „Vaterland" schreibt: „Großes Aufsehen hat die in unserem Blatte erfolgte Wiedergabe eines aus der „Deutsch Berkehrszeitung" übernommenen Artikels über die Eisenbahnpolitik unseres großen Nachbarstaates erregt. Man ist sogar schnell bei der Hand gewesen, uns deshalb des schnödesten Partikularismus zu beschuldigen. Was werden nun aber Diejenigen, welche so vorschnell verur- theilten, dazu sagen, daß der betreffende Artikel von einem Preußen geschrieben ist, der nur deshalb zur Feder gegrif fen hat, weil er überzeugt ist, daß die preußische Eisenbahn politik dem Reichsgedanken nicht förderlich sein könne? Der gegen uns erhobene Borwurf, daß wir mit unserer Kritik „konservative Demagogie" trieben, ist zu albern, als daß er eine Widerlegung verdiente. Wenn einmal mit in Folge der Maßnahmen der preußischen Eisenbahnver waltung die sächsischen Bahnen keine Rente mehr abwerfen werden, sondern die Deckung der Staatsbedürfnisse aus schließlich Lurch Steuern, und zwar wesentlich erhöhte Steuern erfolgen muß, dann wird auch von maßgebender Seite der Hinweis auf die Ursachen der Verminderung der Einnahmen nicht länger unterdrückt werden können. Ob dann die Liebe zum großen Nachbarstaate zunehmen Wirtz, überlassen wir dem Urtheil unserer Leser. Vorstellungen haben bisher nichts gefruchtet, ein kräftig Wort war des halb endlich am Platze, und daß wir es gesprochen, damit sollte jeder Deutsche, der nicht in einseitig partikularistk- schen Ideen befangen ist, sondern den Blick auf das große Ganze gerichtet hält, nur einverstanden sein." — Wochenplan der Königlichen Hoftheater zu Dres den. Opernhaus: Dtestag: Nubia. — Mittwoch: Violetta. — Donnerstag: Nubia — Freitag: 3. Sinfonie-Concert. — Sonnabend: Tristan und Isolde. — Sonntag, den 17. Dezember: Nubia. — Schauspielhaus: Dienstag: Klei«! Däumling. — Mittwoch: Jugend von heute. — Donners tag : Don Carlos. — Freitag: Die Journalisten. — Sonn abend : Jugend von hcute. — Sonntag, den 17. Dezember, Nachmittags Vr-4 Uhr: Klein Däumling; Abends Ve8 llhr: neu einstudirt: Die Sorglosen. — Die Bahnhofswirthschaften zu Buchholz und Erd mannsdorf werden vom 1. April 1900 ab pachtfrei. Die Verpachtung erfolgt auf sechs Jahre unter den auf allen sächsischen Stationen einzusehenden allgemeinen Beding ungen . Pachtangebo.te sind bis zu-n 15. Januar 1900 an die Königl. Eisenbahnbetriebsdirektion Chemnitz einzzc senden. — Am 4. dieses MonatS und folgende Tage hat eine abermalige Ausloosung Königl. Sächsischer StaatSpapiere statt gefunden, von welcher die auf 3»/, °/, herabgesetzten, vormal» 4 °/o Staatsschulden-Kafsenscheine von den Jahren 1852/55/58 59/62/66 und /68, 3*/, °/<> dergleichen vom Jahre 1867, au, 3*/» herabgesetzten, vormals 4 °/o dergleichen vom Jahre 1869, ingleichen die auf den Staat übernommenen, auf 3'/, herabgesetzten, ursprünglich 4'/, «/„ später 4 »/, Schuldscheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie bettoffen worden find. Die Inhaber der genannten StaatSpapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmeryanr gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmtlichen Bezirks Stcuer-Einnahmev. sowie bei allen Stadträthen, Bürgermeistern und Gemeinde vorständen deS Landes zu Jedermanns Einsicht ausgelcgt werde»'. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen auSgeloosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobenen Nummer< wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die AuSloosungen übersehen Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich denn Jrrthmne hinzugeben, daß, so lange sie ZinSscheine haben uns diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt fii. Die Einlösungsstellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten ZinSscheine nicht, vornehmen und lösen jeden echten ZinSschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgelooster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinen» Falle stattfindet, so werden die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der AuSloosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachtheve sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige
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