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Weißeritz-Zeitung : 17.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192210178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19221017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19221017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-17
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.10.1922
- Autor
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Tageszeitung MS Anzeiger Wr DWolüiswalSe, SchmieSeverg LV AetSeste WeziekB Kieses Blatt enlhätt Vie amtlichen BekannlmachWWM -er Amlshauplmannfchafl, -es Amtsgerichts unS -es Sta-trats zu Dlppol-iswal-e -E-^t1-611kpi^ Vierkeliähriich ^:^Nlk. tragen. — Einzelne Mmnr°>rM " Ps. — Fernsprecher: Amt Dlppokdiswald« Mr L M«ueindeverbands-Girokonko Nr. 3. — Konto: Dresden 12548. jUsE- «-LÄLrLL k Semptmamckha« r Ms, im amtlich« Teil <E Behörde« die Ml- L Rektum«^»«». ?e «»«,» VLüsinkMorMcher Dedakteur^ Daul Zehne» — ?Dmck und Verlaa Carl Zehne in DiiNvol-kswal-e, Nr. 243 Dienstag den 17 Oktober 1922 88. Jahrgang »»»< —1——— .'-— 7— - - . --. — -— - -rrrrv— Oeffentliche Auffordemng zur Abgabe einer Grundsteuererklärung für die Rechnungsjahre 1922 bis 1924. Auf Grund dieser öffentlichen Aufforderung ist zur Ab gabe einer Grundsteuererklärung verpflichtet: jeder Eigentümer eines Grundstücks, jeder Erbbaube rechtigte und jeder Besitzer eines auf fremdem Grund und Boden stehenden Gebäudes. Steht das Eigentum an einem Grundstück oder das Erb baurecht oder der Besitz eines Gebäudes auf fremdem Grund und Boden mehreren zu, so genügt es, wenn einer von ihnen die Grundsteuerecklärung abgibt. Die Miteigentümer oder Mitberechtigten haben der Grundsteuerbehörde bei Ver meidung einer Ordnungsstrafe bis spätestens zum 29. Novem ber d. Z. einen gemeinschaftlichen Vertreter zu benennen, der ermächtigt ist, alle' Zufertigungen in Grundsteuersachen mit Wirkung für und gegen sämtliche Miteigentümer oder Mit- berechtigte zu empfangen. Zustellungsbcvollmächtigter kann einer der Miteigentümer oder Mikberechkigten sein. Der Zusteüungsbevollmächtigke musz in dem Eemeindebezirke wohnen, in dem das Grundstück liegt. Steht einer Person das Eigentum oder Erbbaurecht an mehreren Grundstücken oder der Besitz mehrerer Gebäude auf fremdem Grund und Boden zu, so hat sie für jeden Steuer gegenstand (wirtschaftliche Einheit) eine gesonderte Grund steuererklärung abzugebcn. Die Verpflichtung zur Abgabe einer Grundsteuererklürung besteht nicht, soweit es sich um nachstehend aufgeführte, nach 8 3 des Grundsteuergcsctzcs von der Grundsteuer befreite Grundstücke handelt: 1. Grundstücke des Reichs, des sächsischen Staates, der sächsischen Gemeinden und Gemcindeoerbände, einschließlich Ler Bezirks- und Kreisverbände) 2. öffentliche Verkehrswege: 3. öffentliche Bestalkungsplätze. Die hiernach zur Abgabe der Steuererklärung Verpflich teten werden aufgefordert, die Steuererklärung unter Be nutzung des vorgeschrirbenen Vordrucks in der Zeit vom 2V. Oktober bis 20. November 1922 bei der unterzeichneten Grundsteuerbehörde einzureichen. Vordrucke für die Steuer erklärung können von der unterzeichneten Grundsteuerbe hörde bezogen werden. Die Verpflichtung zur Abgabe einer Steuererklärung besteht auch dann, wenn ein Vordruck nicht zugesandt worden ist. Für Personen, die unter Pflegeschaft oder Vormundschaft oder elterlicher Gewalt stehen, sind die Grundsteuer erklärungen von dem Pfleger, Vormund oder Träger der elterlichen Gewalt, für juristische Personen und selbständig steuerpflichtige Personenvereinigungen von deren gesetzlichen Vertretern, Vorständen oder Geschäftsführern abzugeben. Wer durch Abwesenheit oder sonst verhindert ist, die Grundsteuererklärung abzugeben, kann die Erklärung durch Bevollmächtigte abgeben lassen. Die schriftliche Vollmacht ist der Steuererklärung beizufügen, sofern sie nicht bereits zu den Akten der Grundsteuerbehörde gegeben ist. Die Einsendung der Erklärungen durch die Post ist zu lässig, geschieht aber auf Gefahr des zur Abgabe der Steuer erklärung Verpflichteten und deshalb zweckmäßig mittels Ein schreibebriefes. Wer die Frist zur Abgabe der ihm obliegenden Steuer erklärung versäumt, kann durch Geldstrafen bis zu 500 M. zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden: auch kann ihm ein Zuschlag bis zu 10 v. H. der endgültig festge setzten Steuer auferlegt werden. Wer zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil eines anderen vorsätzlich bewirkt, daß die nach dem Grundsteuergeseh zu ent richtende Grundsteuer verkürzt wird, wird wegen Steuerhinter ziehung mit einer Geldstrafe im fünf- bis zwanzigfachen Be trage der hnkerzogenen Steuer bestraft. Neben der Geld strafe kann auf Gefängnis erkannt werden (8 28 des Grund- fieuergesetzes). Wer fahrlässig als Steuerpflichtiger oder als Vertreter oder bei Wahrnehmung der Angelegenheiten eines Steuerpflichtigen bewirkt, daß die Grundsteuer verkürzt wird, wird wegen Skeuergefährdung mit einer Geldstrafe bestraft, die im Höchstbetrage halb so hoch ist wie die für die Steuer hinterziehung angedrohte Geldstrafe (8 38 Abs. 2 des Grund- steuergesehes in Verbindung mit 8 367 der Reichsabgaben- ordnung). Dippoldiswalde, den 15. Oktober 1922. Der Stadlrat. OertlitdeS «n- Töcksttche?. Dippoldiswalde. Laute, Gitarre und Mandoline sind die Instrumente unserer Tage. Den Bursch und Mädel, jung und alt, begleiten sie auf froher Wanderfahrt oder kürzen ihnen an langen Winterabenden die Zeit. Daß diese Instrumente auch geeignet sind, das Programm eines Konzerkabends zu bestreiten, das be wies wieder am Sonntag abend im Reichskronensaale der Man dolinenklub. Er hat schon mehrmals zu Konzerten eingeladen, gestern hatte er mit der Wahl des Tages und des Programms einen ganz besonders glücklichen Griff getan. Der Saal war dicht besetzt, ein großer Teil fand keine Sitzplätze mehr, wohl auch ein Zeichen, daß sich die Veranstaltungen des'Klubs wachsender Be liebtheit erfreue». Die Vorträge im Chor, sei es der Marsch zu Beginn, sei es im zweiten Teil das KinderliederPotpourri, klangen ganz famos: das Zusammenspiel klappte vorzüglich: der Ton kam klar und rein heraus. Auch der Lautenchor mit seiner Mazurka . darf sich Lob erteilen. Weiter waren dann Vorträge einzelner j Instrumente in Solis oder Duetts aus dem Programm. Darunter : war es besonders eine Sinfonie aus „Cavaleria rusticana" für . Piano und Mandoline, letztere gespielt vom Klubleiter Jäckel, die 1 ganz besonders gut erklang und größten Beifall fand. Der Man- dolinespieier zeigte sich da ganz als Meister seines Instruments. Mit Liedern zur Laute warteten im ersten Teil Schneidermeister Hoch, ini 2. Teil Fräulein Jäckel auf. Der letzteren schöne, ge schulte Stimme, der schmelzende Ton der begleitenden Laute för- ! derten lebhast eine Zugabe. Diese Nummer war ohne Frage ein , Künstlerischer Genuß. Die humoristischen Vorträge, ein Solo zu i Gitarre und ei» Gesaiigstrio regten die Zuhörer an zur Heiterkeit j und frohem Lachen. Fräulein Gretel Jäckel, die auch schon bei ' früheren Veranstaltungen des Klubs aufgetreten ist, zeigte sich j wieder als Tanzkünstlcrin in einem Blumenlanze, einem Galopp und einem japanischen Tanze. Ihre Leistungen riefen viel Beifall hervor und lassen noch viel von der jungen Künstlerin erwarten. Alles in allem: der Veranstaltung kann eine gute Note erteilt werde» u»d anderseits ist der Klub auch auf seine Kosten ge- koinmen. Wie in der Begrüßungsaussprache mit zum Ausdruck kam, will er einen Teil der Kinderbewahranstalt zur Verfügung stellen und stellt so seine Kraft auch in den Dienst der guten Sache. Dafür sei ihm Dank! — Den vielen Regenwochen sind nun doch endlich einmal schöne Tage gefolgt und überall auf den Feldern ist der Landmann dabei, Kartoffeln und Rüben zu ernten oder das Feld schon zur neuen Aussaat zu bestellen. Es ist dies dieses Jahr spät geworden, um wenigstens 14 Tage ist »ran in der Ernte und Feldbestellung gegenüber anderen Jahren zurück. Das will nun enmeholt sein und da ist aushaliendeS Welter nur zu wünschen. Die andere Seite des klaren Himmels sind die Nachtfröste. In vergangener Nacht sank das Thermometer stellenweise unter Null und hak hier und da Garlenfrüchte erfriere» lassen. — Da vielfach der Wunsch geäußert worden ist, die mit so viel Beifall aufgenommene Aufführung der Kinder unserer Kinderbe wahranstalk zu wiederholen, soll dies Donnerstag den 19. d. M. abends '/-,>8 Ahr geschehe». Eine Empfehlung ist unnötig, wo die erstmalige Ausführung eine derartige Aufnahme fand, wie am ver gangenen Donnerstag. Der Kinderbewahranstalt aber wäre es vonHerzen zu gönnen, wenn wiederum eine so zahlreiche und dank bare Zuhörerschaft sich einfände und ihr dadurch Mittel zum Durchhalten in sorgenschwerer Zeit gewährte. — Ani Mittwoch den 25. Oktober wird der Gcwerbevecein die Reihe seiner dieSwinterlichcn Vortragsabende mit einem Licht bildervortrag von Fräulein Kottmann eröffnen. — Nächste Tuberkulosrsprechstunde Mittwoch den 18. Oktober vormittags von 8 Uhr an, MutlerbernlungSstunde Donnerstag de» 19. Oktober von 2—3 Uhr, beides im Diakonat. Altenberg. Die Teilstrecke der Staatsstraße von Angers Fabrik biS zum Forsthaus ist mit Grnnitpflastersteinen ausgebaut und dem öffentlichen Verkehr wieder übörgeben worden. Mäh rend des Baues mußte» die Gefährte die DippoidiSwalder, Rat haus und Schulstraße benutzen. Ein Auto war eines TageS nahe daran, Schaden zu erleiden, denn eS überfuhr die Absperrung und rannte an die Steinhausen an. Dittersdorf. Einen empfindlichen Verlust hak ein hiesiger Einwohner dadurch erlitten, daß ihm aus einer Kommode 12 900 Mark Geld und eine Uhr verdachtlos gestohlen worden sind. Auch einem bei ihm wohnenden Verwandten sind ein paar neue Leder- gamnschen und ein Paar Hosenträger aus demselben Behälter mit abhanden gekommen. Vermutlich ist der Diebstahl geschehen, als die Bewohner auf dem Felde waren. Dresden. Arbeitsminister Ristau teilt mit, daß die Regierung beschlossen habe, den bisherigen ablehnenden Standpunkt des Arbeitsministers gegen die Einführung der Arbeitslosenversiche rung aufzugeben, weil eine reine Fürsorgeeinrichtung nicht durch zusehen sei. Das Arbeilsministerium forderte noch die Einbe ziehung der land- und forstwirtschaftlichen Arbeitnehmer und der Hausangestellten. Für den Fall einer wirtschaftlichen Krisis wurde die Gottleuba-Talsperre als die bauwürdigste bezeichnet. — Unfall auf der Elbe. Am gestrigen Sonntag sand auf der Elbe ein großes sportliches Schauspiel statt. Die auf sächsischer Strecke gelegenen Ruder- und Paddelboote, gegen 250 Stück, ver anstalteten erstmalig ein gemeinsames Abrudern. Da die Elbe ge rade Hochwasser führt, so gewährte diese Veranstaltung ein selten schönes Schauspiel zwischen den Dresdner Elbbrücken und be sonders vor der bekannten Brühlschen Terrasse. Eine zahllose Menschenmenge hatte sich an den Elbufern von Wachwih-Loschwitz aus aufgestellt. Am Ziel der Veranstaltung vor der Marienbrücke kenterten drei Boote, und zwar zwei Einer und ein Damenvierer mit Steuermann. Sämtliche sieben Insassen wurden in den Fluten fortgetrieben, bis es gelang, die Verunglückten zu retten, auch die Boote und das sonstige Sportgerät konnten geborgen werden. Ein Boot brach bei dem Unfall augenblicklich mitten durch. Auch diese Teile konnten den Fluten der Elbe entrissen werden. Unter den vielen Zuschauern, die sich auf der Marienbrücke und am dor tigen Elbuser ausgestellt hatten, verursachte der Unfall nicht geringe Aufregung. — Eine Ehetragödie hat sich in der Heinrichstraße 5 in DreSden-Neustadt zugetragen. Dort wurde am Sonntag nach mittag das in den siebziger Jahren stehende Lackierersehepaar Zocher mit Leuchtgas vergiftet aufgefunden. Die betagten Leute wurden bereits seit vergangenen Mittwoch nicht bemerkt. An diesem Tage fand zwischen den alten Leuten wiederum ein hestiger Zwist statt. — Der Gründer des Saxonia-Konzerns, der 1895 zu Gröditz geborene frühere Fleischer und ehemalige Inhaber der bekannten Dresdner Wittelsbacher Bierhallen, Ernst Artur Riedel, wurde wegen Konzernbetrugs, gewerbsmäßigen Glückspiels und Konkursvergehens zu insgesamt 9 Monaten Gefängnis und 65 000 Mark Geldstrafe, Hilfsweise zu einem weiteren Jahr Gefängnis, verurteilt. In diesen Konzern waren säst 5 Millionen Mark Ein lagen bewirkt worden, davon gelten ein Drittel als verloren. Radeburg. Der Bäckermeister Klunker aus Dresden-Neu stadt und sein Freund, der Bäckergeselle Schützold, ebenfalls von dort, fuhren am Donnerstag mit der Eisenbahn nach Radeburg, um Pilze zu suchen. Abends gegen */- 7 Uhr fanden drei auf dem Heimwege begriffene Arbeiter in der Nähe der Krebsmühle an der Königsbrücker Straße, unweit deS Fahrweges nach der Mald- schänke den Bäckermeister Klunker und Schühold, ersteren mit einer Schußwunde in ocr Brust. Schühold erzählte, ein Radfahrer habe Klunker nach der Zeit gefragt, ihm die Uhr zu rauben ver- sucht, und schließlich auf ihn geschossen. Klunker aber, der noch bei Besinnung war, erklärte, Schühold habe auf ihn geschossen, weil er seine Frau heiraten wolle. Schühold bestritt dies aber. Festgestellt wurde, daß Klunker gar keine Uhr bei sich trug. Ein Armeerevolver wurde bei Schühold gefunden. In dem Verhör vor dem Untersuchungsrichter habe Schühold schließlich eingestanden, den Klunker aus Versehen erschossen zu haben. Von der Sani tätskolonne Radeburg, die benachrichtigt wurde, wurde der Ver- lehte ins Krankenhaus nach Radeburg geschafft, verschied aber schon auf dem Transport dahin. Der Ermordete ist 37 Jahre alt, 9 Jahre verheiratet und hinterläßt ein halbjähriges Kind. — Nach den 14tägigen Michaelisserien begann heute an der Volks- und Fortbildungsschule wie auch an der Handels- und Ge werbeschule der Unterricht aufs Winterhalbjahr. In der Volks schule wurde zu Beginn Lehrer Walter Boeden, bisher Hilfs lehrer in Rechenberg, als Hilfslehrer an Stelle des von hier ver zogenen Lehrers Dittrich durch Schulleiter Schmidt eingewiesen. Ä steht schon längere Zeit im Lehreramte und bringt somit Er fahrung mit, sodaß er für sein hiesiges Amt eine geeignete Kraft fein wird. Chemnitz. Am Freitag vormittag war ein hier wohnhafter Schlossermeister mit seinen zwei Lehrlingen in einem Grundstück der Dresdner Straße im Stadtteil Hilbersdorf mit dem Schweißen von reparaturbedürftigen Fässern beschäftigt. Jedenfalls hakten sich in dein einen Fasse Gase gebildet, die durch die Hitze des auto genen Schweihapparates zur Entzündung gekommen sind und beide Böden vom Fasse herausgeschleuderk haben. Dabei ist ein solcher Bode» dem 16 Jahre alten Schlosserlehrling Gottfried Heinz Bäuerle aus Oelsnitz mit großer Wucht an den Hals geschleudert worden, daß ihni der Hals fast durchschnitten wurde. Der Be dauernswerte war sofort tot. Der Meister hat sich bei dem Vor fall an der rechten Hand Brandwunden zugezogen. Der andere mitbeschästigt gewesene Lehrling ist ohne Schaden davongekommen. Annaberg. Seit dem 27. September wird der im 44. Lebens jahre stehende Lebensmittelgroßhändler Max Emil Strobelt von hier vermißt. Er hat sich am genannten Tage auf eine Geschäfts reise in der Schwarzenberger Gegend begeben. Nach einigen Tagen meldete er telephonisch seine baldige Rückkehr an, ist aber bis heute nicht zu Hause eingetrosfen. Da der Vermißte, der übrigens stark nervös war, auf seiner Geschäftsreise größere Geld summen einkassiert hat, ist der Verdacht, daß an ihm ein Ver brechen begangen sein kann, nicht von der Hand zu weisen. /X Neues Hartgeld. Die neuesten Absichten der Finanzverwaltung gehen dahin, als handliches Wechsel geld ein kleines eisernes Einmarkstück zu schaffen und außerdem Zehnmarkstücke aus Aluminium in den Verkehr zu geben, die ungefähr die Gröhe der 50-Pfennigstücke haben sollen. Es ist anzunehmen, daß die am 17. d. M. darüber stattfindende Beratung des Neichsrats den Plan nicht wesentlich verändern wird. /X Not und Nntercrnähruug. lieber die gesund heitsschädlichen Wirkungen der durch die Teuerung ver anlaßten Lebensmittelknappheit an dem größten Teil unseres Volkes gibt eine im August aufgenommene schulärztliche Untersuchung ein recht trauriges Bild. In Zella-Mehlis waren von 1500 untersuchten Kin dern 1350 unterernährt. In Gotha waren 40 Proz unterernährt, in Sonneberg 49 Proz., in Ruhla 7k Prozent, in Unterweißbach und Sitzendorf 40 Proz., in Meuselwitz 50,49 Proz. und in Woltershausen vor 1360 716. Wohnungsbeschlagnahmc auch in öffentlicher Gebäuden. Zur Behebung der Wohnungsnot sollen dir öffentlichen Gebäude mehr als bisher nutzbar gemacht werden. Die Gemeindebehörden machen von der Mög lichkeit der Beschlagnahme nicht immer genügend Ge brauch. Der Reichsarbeitsminister hat deshalb die Lan desregierungen ersucht, die Gemeinden zu veranlas sen, daß sie entbehrliche Räume nach Möglichkeit für Wohnungssuchende in Anspruch nehmen. Entbehrlich« Räume in öffentlichen und in Gebäuden, die anerkannt gemeinnützigen, mildtätigen oder religiösen Zwecken die nen, soNen nach Möglichkeit dem öffentlichen Wohnungs- markt zur Verfügung gestellt werden. Zur Beschlag nahme ist lediglich die Zustimmung der zuständiger obersten Reichs- und Lanchesbehörde nötig. Auch bei Behörden soll geprüft werden, ob nicht durch eine Ein- schränkung Räume frei gemacht werden können. Dir Räume können ja Beamten überlassen werden. Drucksachen für Gemeindebehörden druckt Tart Zehne.
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