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Sächsische Elbzeitung : 26.11.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-11-26
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189211269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18921126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18921126
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1892
- Monat1892-11
- Tag1892-11-26
- Monat1892-11
- Jahr1892
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 26.11.1892
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Sächsische Clbzeilung AmtMirtt siir das MiMe Amtsgericht and den Sladiralh g, SHaadail, sowie für den Mdtgemcinderalh ja Hohnstein. Scchöunddrcißigstcr Jahrganfl. -rlckeint Mittwo» ««d^s-nnab-nd und ist durch di« Expedition dies«« Blatte» für L Mark SS Vf. vierteljährlich zu beziehen. - Inserat- für das Mltlm^ " ki» n Ilbr für das LonnadcndsdlnII spätestens bis Freitag früh ü Uhr erbeten. — Preis für die gespaltene CorpuSzcile oder deren Nanni 10 Pf., Inserate unter fünf Zeilen BürcauS von Haasenstein <L Vogler, Jnvalidendank und Rud. Mosse. l8«L. Schandau, Sonnabend, den 26. November 93, M. Frenzel, Vcrw.-VoUstr.-Beamter zur öffentlichen Versteigerung. Schandau, am 25. November 1892. Mittwoch, den 3V. November d. I., Nachmittags 4 Uhr gelangt in dem als Anctionslocal bestimmten Gasthof zum Erbgcricht in Porsch dorf eine Kuh Schmilka Nachm. 8—4 Uhr bei dem Herrn Gcmcindevorslandc, in Nath man n sdorf Nachm. 3—4 Uhr im Gasthof. In der Stadt scheiden aus die Herren Kretzschmar, Carl Thomas und Tröger, auf dem Laude die Herren Friedrich-Rathmannsdorf, G.-B. Michel-Ostrau, Schneider-Schmilka. Die Ansschcideuden sind wieder wählbar. Die Kirchgcmeindeglicdcr, welche nach vorheriger Anmeldung in die Liste der Stimmberechtigten ausgenommen sind, haben persönlich ibrcn Stimmzettel abzugebcn, welcher in der Stadt 3 Namen, in den bclr. 3 Dörfern je 1 Namen zu enthalten hat. Wählbar sind alle stimmberechtigten Gcmcindcglieder, die das 30. Lebensjahr voll endet haben. Die Wähler haben ihr Augenmerk auf Männer von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinn, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten. Schandau, den 24. November 1892. Der Kirchenvorstand. B. Grieshammer, Pf Bekanntmachung. Nach Aufstellung der Liste der Stimmberechtigten werden nunmehr die KlMWgsmlM siir den WM MhMMstM auf Sonntag, 27. November festgesetzt, und zwar in der Stadt Vorm. 11 —'/.I Uhr in der Sakristei, in Ostrau und Zur Eröffnung des Reichstages. Am Dienstag Mittag ist durch seine Majestät den Kaiser Wilhelm in Person im Nittersaale des Königlichen Schlosses zu Berlin der Reichstag eröffnet worden. Wie man in ganz Deutschland und in allen Parteien weih, ist das Reich mit dieser RcichSlagSsession in ein sehr kritisches politisch-militärisches und finanziell.wirthschaftlichcs Stadium getreten, denn die Rcichörcgicrnng hält eine Verstärkung de« deutschen Heeres in einer solchen hohen Mehrforderung für nothwendig, wie solche bei den früheren, oft hart um kämpften Militärvorlage» »och niemals aufgcstcUt worden ist, während in weiten Volkskreisen und in allen Parteien des Reichstages starke Zweifel darüber bestehen, ob nach den großen Mchrbcwillignngc» der letzte» sechs Jahre erstens wirklich die gebieterische Nolhwendigkcit vorlicge, zu einer solchen bedeutende» Vermehrung des stehenden Heeres zn schreiten, >md zweitens, ob Deutschland, ohne in seiner wirth- schaftlichen Entwickelung schwer geschädigt zu werden, die neuen großen finanziellen und persönlichen Opfer für mili tärische Zwecke anfzubringcn vermag. Rechnet man nun noch dazu, daß im ganzen Reiche und in den meiste» Ge. schäftszweige» über ei»e« Rückgang in den Erwerbsverhält nisfen geklagt wird, und daß sich auch die Hoffnung, daß die gute letzte Ernte einen günstigen wirthschafltichen Ein fluß auf den Geschäftsgang ansüben werde, nicht erfüllt Hal, so kann man wohl sagen, daß seit dem Bestehen des dcnlschcn Reiches die Stimmung im Volke und im Reichstage wohl noch niemals einer großen Hccreövorlagc so ungünstig ge wesen ist wie gegenwärtig. Von dem Patriotismus der Volksvertreter kann allerdings trotz alledem erwartet werden, daß sie die Militärvorlage i» ihrer große» »»d ernsten Be- dculung für de» Schutz des Vaterlandes gewissenhaft prüfen und daß dann vielleicht eine Verständigung über dieselbe stattfindet, wenn die Negiernng, der cs daran liegt, eine imponirendc Mehrheit im Reichstage sür die Vorlage zu erhallen, zn großen Conccssionc» in Bezug auf die Präsenz stärke und die Unkosten des Heeres bereit ist. Die Thronrede des Kaisers hebt bezüglich der Militär- Vorlage hervor, daß trotz der freundlichen Beziehungen Deutschlands zu alle» Mächten und in dem Bewußtsein, bei der Verfolgung gemeinsamer Ziele der Unterstützung der verbündeten Staaten sicher zu sein, und der Hoffnung auf die Fortdauer der friedliche» Politik de»»och die Entwickelung der Wehrkraft anderer europäischer Staaten auch die Fort entwickelung der Vertheidignngsfähigkeit Dentschlands zur gebieterischen Pflicht der verbündeten Negierungen mache. Bei einer solche» Entwickelung dürfte nur von der durch greifenden Anweudung des bewährten Grundsatzes der all gemeinen Wehrpflicht erwartet werde» könne», dem deutschen Heere anch in Zukunft jene Eigeiischaflcn zu sichern, welche seine Kraft und seinen Ruhm und Deutschland seine Achtung gebietende Stellung garantirten. Die verbündeten Regierungen verkennten nicht die Größe der von der Nation zu bringenden Opfer, aber sie hofften, daß man sich mehr und mehr von der Nothwcndigkcit dieser Opfer überzeuge. Die Opfer zu erleichtern, sollte die Dieiistpflicht bis zur zulässigen Grenze verkürzt werden, und um den Haushalt der einzelnen Bundes staaten mit der Aufbringung der militärischen Mehrforder- ungen nicht zu beschweren, sollen neue Einnahmeqnellcn (Er- höhnng der Bier-, Branntwein- und Börscnstmer) für daö Reich geschaffen werden. Mit Rücksicht ans die Wichtigkeit der Heereövorlagc und den mit derselben zusammenhängenden Sleuervorlagen werden nur diese Vorlagen und die Etats- berathungen voraussichtlich den Reichstag beschäftigen. Locales und Sächsisches. Schandau. Morgen Sonntag findet nach dem Vor- Mittagsgottesdienst von 11—'/,1 Uhr in der Sacristei der Nichtamtlicher Theil. Kirche die ErgänznngSwahl des KirchcnvorstandcS statt. Alle diejenigen über 25 Jahre allen Einwohner, welche sich bis am vergangenen Montag zur Wählerliste angemcldct haben, sind wahlberechtigt. — Im Interesse der Geschäftsleute wie auch des Pu blikums sei darauf hingcwiese», daß an den letzten vier Sonntagen vor Weihnachten und zwar mit morgen Sou», tag begimicttd, die Gcschäflöläde» in folgender Weise ge- öffnet bleiben dürfen: Für Eß- und Materlalwaaren von '/,8 bis '/,9 Uhr früh und von 11 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends, für alle anderen Waarcn aber von 11 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends. — Unsere geehrten Leser machen wir nochmals auf das heute Freitag Abend in dem prächtig erleuchtete» Knr- saal staltfindeude Treuklcr-Eoncert mit dem Bemerken auf merksam, daß Billets hierzu bei den Herren Schönherr und Eißner noch zn habe» sind und daß der Beginn des Con- certeö punkt 7 Uhr stattfindet. — Zwischen Lande und Obcrgrmid ist am Montag ei» mit Salpeter beladener Deckkahn, welcher ans der Fahr straße gedrängt wurde, nahe des Landes ans Grund gegangen. — Die Firma Siemens n. Halske in Berlin hat von dem Besitzer der Lochmühle im Licbethalcr Grunde bei Lohmen die dortige Wasserkraft erworben, welche zum Be- triebe einer in großartigem Maßstabe zu errichtenden elek trischen Central-Anlage dienen soll, welche in der Nähe der romantischen Lochmühle erbaut wird. Diese Ceutral-Aulage soll da»» die Ortschaften, welche in einer Entfernung bis zu fünfzehn Kilometer von derselben liegen, nicht nur mit Elektricität zn BclcnchNmgS- sondern anch zu Betriebs- zwecken versehen, so daß vorzüglich von den umliegenden Städten, welche noch keine Gas-Anstalten besitze», als wie Schandau, Königstein, Stolpe», Wehle», Dohna rc., der Verwirklichung des Unternehmens mit großen, Interesse entgegengeschen werden dürfte; das Gleiche gilt auch von den volkreichen Ortschaften Lohmen, Copitz u. A. m. — Die in Lvangolicis beauftragten SlaatSminister haben, da die Verhandlungen wegen Herbeiführung einer gemeinsamen Bußtagüfeicr deutscher evangelischer Landes- kirchen eine alsbaldige Erklärung der Vertretung der säch sischen Landeskirche erforderlich machen, zu diesem Zwecke eine außerordentliche Landessynode der evaugelisch-luthcrischen Kirche im Königreich Sachsen für Dienstag, den 6. De- cember 1892, cinzuberufcn beschlossen. Vor einigen Tagen verwundete sich der Schiffer A. Pöchc in Postelwitz beim Anziehen eines alten DrahttancS, welches mit Kohlenstaub beschmutzt war, den Finger der rechten Hand. Diese Verwnndmig, obgleich unscheinbar, verursachte kurz darauf ein plötzliches Auschwcllm der Hand nnd des ganzen Armes. Wie man hört, soll ärztlicherseits Blutvergiftung fcslgestcllt worden sein. — Am Mittwoch Abend '^9 Uhr löste sich oberhalb der großen Wand in den Postelwitzer Brüchen ein Fclscnstück los, das unter gewaltigem Geräusch, theils auf der Bank, theils auf der Schutthalde Platz fand. Der Brnch- und Dammweg sind aus keinerlei Weise gefährdet worden; ebenso konnte der Stromvcrkehr wieder ausgenommen werden. In der am 19. d. M. in Krippe» stattgcfuudc»c» Gemcindcrathswahl wurden Herr G. Meißner als Ge- meindcvorstand und die Herren H. Biener, G. Feist, G. Nitzschner und A. Hönig als GemeiuderathSmitgliedcr wiedergcwählt. In Pirna sind die beide» Untcrofficiere, welche vor kurzer Zeit in roher Weise Schaukästen, Schilder und Häuser mit Eiscnlack beschmiert hatten, durch daö Militär gericht sehr streng bestraft worden. In der städtischen Arbcitsanstalt in Dresden ist als neuer Arbeitszweig die Besenbinderci eingeführt worden, welche lohnend und für den Anstaltsbetrieb gut geeignet ist, well sie sich leicht erlernen läßt. Als Hauptabnehmer kommt das städtische SlraßenreinigungSamt in Frage, da dasselbe alljährlich gegen 60 000 Stück gebraucht. Beim Schlittschuhfahre» auf der Schützenlache in Grimma brach Sonntag Namiltag der 13jährige Knabe Treuter durch das noch schwache Eis uud ertrank. Die mitanwesendcn Knaben konnten dem Verunglückten nicht helfe», liefe» aber z» seinen Elter», um diese i» Keuntniß zu setze». Erst «ach Hcrbeischaffnng eines Kahnes gelang cs, die Leiche des unglücklichen Knabe» ans der eisigen Flnlh zn bergen. In Leipzig stehen nach der am 1. d. M. staltge- fundenen Zählung zur Zeit 5355 Wohnungen und 790 Gcschäftslocale gegen 5168 bez. 762 im Jahre 1891 leer. Die Banthätigkeit ruht daher fast ganz. Der Bau einiger »euer Kirchen uud des Reichsgerichts haben bisher noch etwas Beschäftigung geboten. Dagegen waren Privatbautcn im Verhältnis; z» den Vorjahren in diesen Jahren recht vereinzelt. — Das Schwurgericht zu Leipzig verurtheilte den städtische» Stettereinttehmer Lohr wegen bcdentciidcr Unter schlagungen in, Amte in Verbindung mit großen Bücher- fälschnngcn, die derselbe in den Jahren 1887 bis 1892 be gangen hatte, unter Versagung mildernder Umstände zu drei Jahren Zuchthaus uud fünf Jahren Ehrverlust. — Der Buchhalter Müller iu der Ccmeutwaarenfabrik von A. Kutschbach Nachfolger in Leipzig ist seit einigen Tagen mit Hinterlassung von bcdentcnden Schulden und größeren Unterschlagungen, wie es heißt, gegen 30000 Mk., von dort flüchtig. Müller hat seine Fran und vier Kinder zurückgclasscn. — In Leipzig hat ein Geschäftsreisender im Alter von 29 Jahren, ein Mann von mittler, schmächtiger Gestalt mit blassem Gesicht nnd dnukclblondcm Haar, unter dem Verdachte 1900 Mk. unterschlagen zu haben, das Weite gesucht. Die Posamcnlcnbranchc in Annabcrg ist wiederum von einer Zahlungseinstellung nicht unbedenlend .in Mit leidenschaft gezogen worden. Das alte JmporthauS für Bcsatzartikel in New Jork, E. Mommer u. Cie., hat seine Zahlungen eingestellt und werden eine ganze Reihe Anna- berger und Buchholzer Firmen genannt, welche mit zum Theil recht erheblichen Beträgen bctheiligt sind. Neben Annabcrg und Buchholz werden anch Eibenstock und Barmen stark betroffen. Als am 22. d. M. früh gegen acht Uhr der Gehilfe eines Klempnerei-Gcschäfts-Juhabers der inneren Stadt Chemnitz ein in Reparatur befindliches, verschlossenes Benziufaß im Hofe auf seine Dichtheit prüfen wollte, cx- plodirtc dasselbe, schlenderte ihn an die Maner nnd brachte ihn nicht nnbedenlendc Verletzungen bei, die seine Unter bringung im Krankenhause uöthig machte». Vermnthet wird, daß sich durch die Bearbeitung des Fasses mit dem heiße» Löthkolben die darin enthaltenen Gase entzündet und zur Explosion geführt haben. Durch letztere wurden in, Erd geschoß uud in, ersten Stockwerk die Glasscheiben au acht Fenstern zertrümmert, der festgcnictcte Boden des Fasse« heransgetricben und dieses selbst an das Hosthor geworfen. — Am 5. Februar 1890 wurde in Chemnitz der 1822 geborene Fabrikschlosscr Pfeifer von einem Zuge überfahren und derart verletzt, daß er »ach Abnahme der beiden Un- terschenkel verstarb. Eine von der Wittwe an die Gcueral- direction der SlaatSeisenbahn gerichtete Bitte um Unter stützung wurde abgelchnl. Nunmehr „ahm die Frau den StaatöfiScuS, als Eigenthümer „nd Betriebsleiter der be treffenden Bahn, wegen Ersatzes der Beerdigungskosten und Gewährung einer Rente in Höhe von 500 Mark jährlich als Ersatz des ihr von ihrem Ehemann gewährten Unter- Halles auf die Zeit der vermuthlichcn Lebensdauer derselben, den Rcutcnbetrag richterlichem Ermessen unterstellend, in An-
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