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Dresdner Journal : 11.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188106114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-11
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 11.06.1881
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132 Sonnabend, den 11. Juni 1881 DreMerIourml Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. Paulig. erklärt, die Beziehungen zwischen beiden Lersamm- lnnge« begännen eigentbümlich gespannte »u wer- grfftrn ein bi« in die Nacht hinein dauernder den. Die allgemeinen Wahlen, welchen eine leb- Straßenkampf zwischen Volk und Polizei Statt. haste Agitation vorhergehen werde, würden gegen E6 gab viele Verwundete auf beiden Seiten, und gennßhandelte Mädchen. Albrecht bekommt durch seine Neigung zu diesem Mädchen nur indirect einen Reflex rn). Leette» L nicht nur speciell für die komische, hat diese Rollen immerhin zu dankbaren gemacht, die dem Zuschauer einiges Interesse einflößen, wenigstens thut die» daS «„„rMUd ckoxlsntsok«» UsivUv» tritt ko«t- uoä -4« - 4S iet>: . . 18 Sl»rk. rtiedi «Kark SVkt. Io« Nummern: 10 Cork, Freitag, 10. Juni. (Tel.d. Dresdn. Journ.) Infolge von Ruhestörungen in der Rennbahn fand Versuche, da« hiesige RathhauS mittelst Schieß pulver« in die Luft zu sprengen, auf die Spur. Einer der Eingänge de« Gebäude« wurde beschä digt; zwei mit Revolvern Bewaffnete wurden ver. haftet. daß es eine sehr unkundige Hand war, welche die Constitution auf den bulgarischen Boden pflanzt?. Leichtfertiger Weise einzelie Artikel verschiedener Staaten des Westens zusammenstellend, haben die Ver- sasser dieser Statut», da» als Eckstein für die künftige Entwickelung deS jungen FürstenthumS dienen sollte, augenscheinlich nur das Eine Ziel im Auge gehabt: soviel als möglich die fürstliche Gewalt zu beschränken und ihr auf jedem Schritt Schwierigkeiten und Hinder nisse in den Weg zu stellen, selbst auf die Gefahr hin, daß eine dauernde Feindschaft zwischen dem Fürsten und dem Volke die Folge sein könnte. Die Personen, welche dieses Prostet auf der Versammlung zu Tir- nowa zu Stande brachten, gehörten entweder der un reifen Jugend, oder den Theoretikern deS Westens an, welchen Bulgarien vollständig unbekannt war und die damals zum ersten Male in jenem Lande zu ammen- trafen. DaS Volk aber selbst, seiner Natur nach ab- geschlossen und wenig nüttheilsam, infolge der un günstigen Bedingungen, unter welchen eS Jahrhunderte lang gelebt hatte, blickte gleichsam unbewußt aus jene seltsame Tracht, ,n welche man eS kleiden wollte, und gestattete gutmüthig dem Häuflein Menschen, welche sich als „aufgeklärte Liberale" groß priefen, feine Meinung auszusprechen und nach eigenem Ermessen zu handeln. Zum Unglück für Bulgarien versäumte der bittere Versuch nicht, die ganze Unfähigkeit jener Leute zu beweisen, welche, in vollständiger Unkenntniß de» LandeS, vor allen Dingen die Interessen ihrer Partei oder, richtiger gesagt, ihre eigenen vertraten. Heute spricht sich überall die Unzufriedenheit mtt dem Ministerium aus, und zwar ganz besonders in mitten der armen Bevölkerung, welche unter der Last der Abgaben und der Willkür sowohl in den Gerichten, al- in der Administration, wo die Genossen Zankow- Karawelow allmächtig sind, schwer leidet. Diese Per. sonen haben ihre ganze Thätigkeit nicht dem wirklichen Die Abgabe der Stimmen hat in allen vorstehend erwähnten Wahlkreisen am 12. Juli 1881 gerecht zu werden, legte dabei auch Gewandtheit und Fleiß, zugleich aber die Thatsache an den Tag, daß die Betonung und Darlegung de» naiven Element-, die sich rein technisch nicht bezwingen läßt, derzeit außerhalb ihrer Befähigung liegt. Die komischen und genrebildlich erheiternden Mo mente deS Drama- wurden durch ein sehr gutes Ensemble dargestellt, in das auch Frl. Hahn passend und erfreulich als Kunigunde eingetreten war. Hier bei wirkten auch Frau Wolff und Hr. Koberstein (Ursula und Stichling) ersprießlich mit. Die Hauptrolle der älteren Personen spielt Hr. Jafsö und führt die Aufgabe feine» Doctor ValteniuS als ein kleine» CabinetSstück behaglichen Humor» und feiner Charakteristik gewissenhaft durch. O. B. Refidenztheater. Donnerstag, den 9. Juni er öffnete die Gesellschaft des k. k. privilegirten Carl» theaterS zu Wien unter Leitung ihres DirectorS, Hrn. Franz Tewele, ein auf circa acht Tage berech netes Gesammtga st spiel. Ein Reihe von Umstän den lassen die zeitweilige Mobilmachung derartiger lo caler Bühneninstitute als durchaus berechtigtes und will kommene» Correctiv für die Extravaganzen de» in seiner Jsolirtheit sich breit machenden Virtuosenthum- erscheinen. Man braucht hierbei keineSweg» blo» der Verdienste eingedenk zu sein, welche sich da» Meininger Hoftheater bei seinen Rundreisen dadurch erworben hat, daß e» dem Publicum die mächtige Wirkung eines bi» in» kleinste Detail sorgfältig auSgearbeiteten Ensemble« und die Bortheile einer mit feinem, künft- Feuilleton. »tedigitt von Otto Banck. mstrecke lenttmrtm Dresden, 10. Juni. Die der Wiener „Presse" aus Sofia zugegangene Nachricht von der Proclamirung des Belagerungszu standes in Bulgarien entbehrt zwar bis jetzt der Begründung; doch soll sich, wie man der „Wien.Allg. Ztg " telegraphirt, der Ministerpräsident General Ehrnroth allerdings mit der Absicht tragen, nöthigen- fall» die äußerste Strenge in Anwendung zu bringen, weil es sich angeblich herausgestellt hat, daß Karawelow und Genossen die Massen direct gegen die Person des Fürsten aufzuhetzen suchen, so daß dessen persönliche Sicherheit gefährdet werden könnte. Ohne Zweifel deuten alle Umstände darauf hin, daß der Fürst Alexander die Unmöglichkeit einsieht, mit seinen Gegnern auf dem Wege der Ver fassung und der bestehenden Gesetze fertig zu werden. Niemand kann heute Vorhersagen, welchen AuSgang der Conflict in Bulgarien nehmen wird. Die Radicolen setzen alle Hebel an, um im Lande Propaganda zu machen, und eS wäre ihnen jedenfalls sehr erwünscht, auf die moralische Unterstützung irgend einer Macht sich berufen zu können, um der Bevölkerung den Glauben beizubringen, daß die Abdankung deS Fürsten Uettz« . . . . iro .. .. «a k. ... gekommen. DaS Parlamentsmitglied Wolff kündigte für Montag eine Anfrage an, ob die Regierung Kennt- viß habe von dem jüngst zwischen Oesterreich-Un garn und Serbien abgeschlossenen Handelsverträge, ob der Vertrag nicht Oesterreich gewisse Bortheile gewähre unter Verletzung deS Artikel« de« eng lisch-serbischen Vertrage« vom Jahre 1880 betreff« der meist begünstigten Nation und welche Schritte die Regierung zum Schutze der Privilegien der britischen Unterthauen beabsichtige und ob ein Schriftwechsel mit Serbien darüber stattgehabt habe. Im Fortgange der Sitzung wurde mit 77 ge- gen 4V Stimmen rin Antrag Monk'« angenommen, in welchem da« Bedauern de« Hause« über den reactivnären Charakter de« neuen französischen Zolltarifs ausgesprochen und erklärt wird, daß kein Handelsvertrag mit Frankreich befriedigen könne, der nicht durch weitere Ermäßigung der Zölle auf dir Entwickelung der Handelsbeziehungen beider Länder abziele. Bei der Berathung deS Mcnk'schen Antrags er klärte der UnterstaatSsecretär Dille, er bedauere, das Hau» unter den obwaltenden Umständen auffor- vern zu müssen, den Monfjchen Antrag richt auzu- nehmen; er billige den Wortlaut des Antrag» last vollständig, aber die Unterhandlungen mit Frankreich seien doch jetzt im Gange. Falls die Unterhandlungen eine billige Aussicht auf Erfolg bieten follten, werde eS nöthig sein, die provisorische Verlängerung de alten Handelsvertrages zu verlangen. Bekanntmachung, Vornahme einer Ergänzungswahl für die I. Kammer der Ständeverfammlung betr., vom 7. Juni 1881. Nachdem eine der im 8 63 unter Nr. 13 der assungSurkund« in Verbindung mit Punkt III be setze-, einige Abänderungen der Verfassungsurkunde rc. reffend, vom 3. December l868 bezeichneten Stellen r ersten Kammer in der Oberlausitz in Folge Nie- legung de- Mandates Seiten deS zeitherigen In ders zur Erledigung gekommen, so ist von den Be- iligten eine Neuwahl zu bewirken. E» wird daher "die baldige Vornahme der letzteren ter Bezugnahme auf die an den LandeSältesten der berlausitz deshalb ergehende besondere Verfügung hier- it angeordnet. Dresden, am 7. Juni 1881. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. den Senat auSfallen, wenn sie dem Listenscruti- nium günstig seien. Die „Republique fran^aise" sagt weiter: Wir find nicht entmuthigt, sondern treten wieder ein in die Freiheit der Action, von welcher wir Gebrauch zu machen wissen werden. Die gemäßigten Blätter erklären, daß die Krage an die natürlichen Richter, die Wahlkörper, zurück- verwiesen sei. Die intransigenten und monarchi stischen Blätter behaupten, die gestrige Abstim mung deS Senats habe der Diktatur Gambetta'S ein Ende gemacht. Gerüchtweise verlautet, dir Minister Constan«, Cazot und Farre würden demisfioniren; auch spricht man davon, daß Gambetta da« Kammer- präfidium nirderlegrn wolle. Madrid, DonnerStag, 9. Juni, Abend«. (W T B-) Unter dem Borfitze de« König« fand heute ein Ministerrath Statt, in welchem beschlossen wurde, daß da« Decret über die Auflösung der Corte« zwischen dem 20. und 25. d. publicirt werden solle. Ein weitere« Decret wird dann den Termin für dir Nruwahlrn und dir Einberufung der neuen Kammern festsrtzrn. Loudon, Donnerstag, 9. Juni, Abend«. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de« Unterhaus»« erklärte auf eine Anfrage Churchill « der Staat«- Leidenschaftlichkeit. Somit ist dieser verständnißvoll verliebte junge Mann nicht leicht zu spielen. Hr. Dett mer suchte sich mit vielem Fleiß diese Aufgabe zu entledigen und wenn er auch ab und zu in ein ge wisse» Schwanken zwischen unruhiger Verlegenheit und sentimentalem Redeausdruck verfiel, so gewann er doch mit Recht Theilnahme durch eine im günstigeren Augenblicke frische und freie Jugendhaltung. Außer dem hat sein Organ dramatischen Nerv, eine seltene Gabe, die bei guter Entfaltung stet» eine Zukunft zu haben Pflegt. Die Rolle der Elfriede ist allerdings weit dank barer, doch auch in vielen Scenen peinlicher. Der Autor hatte die Absicht, dieses Mädchen bei ihrer geistigen Theatercostumirung auch mit dem beliebten Schmuck der Naivetät zu zieren. Sie sollte so naiv sein, daß sie glaubt, alle Vögel singen sie an, di« alten Buchenbäume nicken ihr zu und dabei schönes Wetter au» lauter Nalurseligkeit nicht von Sturm und Regen unterscheiden kann. DaS gäbe einen ganz netten Theatereffect, doch ihr Charakterbild ist unein», denn Elfriede ist zugleich so klug, besonnen und kultur historisch intelligent, daß sich diese Gegensätze durch keine Darstellung versöhnen lassen. Frl. Arndt debutirte in dieser Rolle. Sie strebte danach, derselben mit der üblichen Bühnenroutine u«v lvu» «om ?«tit»«Ue LV ?t. vot« „8ios««u»<tt" ö>« Amt« 00 kk. Uok i»it AnollaNwv «ter 8ollll- null keierto^* Xlivoä« für Ueo kol^ooäeu auch vom Standpunkte der internationalen Beziehungen ohne Gefahr vorübergehen werde. Bemerkenswerth ist, daß die gesammte südslawische Presse gegen den Für» sten Alexander Partei nimmt. Die serbischen Radi kalen richteten sogar an die Adresse des frühern bul garischen Kammerpräsidenten Suknarow eine Art Mani fest an die Bulgaren, in welchem mit den heftigsten Ausdrücken zur Opposition gegen Machthaber und Tyrannen aufacfordert wird. Die serbischen Radi kalen haben offenbar vergessen, wie es Serbien mit der zu Anfang dieses Jahrhundert» von Rußland octroyirten Art von „Verfassung" ergangen war. Noch größere Beachtung verdient der Umstand, daß die Agitatoren gegen den Fürsten Alexander gerade von dort deSavouirt werden, von wo sie, wie e» scheint, Succur» erwartet, oder von wo sie wenig sten- auf Dank gerechnet haben, nämlich von russischer Seite. E» ist gewiß für die Zukunft bedeutsam — denn die Rückwirkung auf die Agitation-Partei in Bul garien kann nicht auSbleiben —, daß die officiellen russischen Organe das Treiben der erwähnten Partei nicht nur auf das Schärfste verurtheilen, sondern auch die russische Vaterschaft der bulgarischen Verfassung in ihrer gegenwärtigen Gestalt in Abrede stellen und die Nothwendigkeit ihrer Abänderung anerkennen und betonen. Das amtliche Organ der russischen Regierung, der „Regierungs-Anzeiger", brachte bereits vor eini gen Tagen eine Correspondenz auL Sofia, welche offen bar darauf berechnet war, der in „liberalen" russischen Kreisen sehr bemerkbaren Unzufriedenheit mit der an geblich reaktionären Politik des Fürsten Alexander entgegenzuwirken. In dieser Correspondenz heißt es: „Wir Russen können nicht umhin, dem Fürsten unsere Theilnahme zur Ausführung der von ihm unter nommenen schwierigen Aufgabe zu bezeugen und stkretär de« Innern, Harcourt, die Meldungen der Zeitungen über die Vorgänge in Skull, Skibberen und Ballydebole seien übertrieben; seit gestern sei an diesen Orten überhaupt nicht« Ernste« vor- w ) äriok,t»Zt: ßZ ,48 Vorn». (6» ckw ). » IlauH. ««dk orw. (»Q»Ks« di« kirn», So» Vorm (« ftls«. L»dLd rt I-eipn Üachü 1^0), i,o rl«<A » L.dod. IL- (»u« >SR dw (»v« die« V»dLd^ a«t d.e1p» Ld» ,45 A»edw. (» Io« kedLd. <4 xrd ^1e». » »dvd 7,45, » »« Nea«t 0,45), 1,0 Vorm. LU-H ,10), 6,0 Vom 0), S,10 Vor» d»r»oelt), U) id. n.rro,!^ ät), 3,0 i, l-eip» I»abK ät), 4,60^1» ), 7,0 Kael» »edle« L0I4»<:dt« t» L-oip«. ode» a<1 dltttMoed» ,L5 Vorm. (» i» Oroiivvdsß, « XIt«t l-Z, , 6,10 Aret» 10 5i»odm. s« Ut«t 10^5) rn , 8,45 Vor» L4«i««»v), d -v), 8,0 Xeß» >1» L0t««ot>» «»so) ,40, 8^0 Vom o» ILü Ur1»««e), Ih, 3,0 «»ob» u« Utsr. 4M, l,l5 (»v-KM. (»o« »K«ord1m«) 6,0 8^ i,0 Vorm., form. Ooorme- > 3,0 «»ob», 0, 8,30 Vor«, K. Hostheater. — Neustadt. — Am 9. Juni: von Interesse, entbehrt aber feuriger und natürlicher „Aschenbrödel", Schauspiel in 4 Aufzügen von Roderich Benedix. (Neu einstudirt.) Gern gesehene Gastspiele, die rasch und voll in die Gunst des Publicum- eingedrungen sind, hinter- Ujchtamtlichtr Theil ueßersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. Tage«geschichte. Dre-dner Nachrichten Vermischtes. Statistik und Volk-wirtbscbaft. lerischen Geschmack, sowie mit historischer Treue arran- girten scenischen Ausstattung lebhaft vordemonstrirte. Da» erst dieser Tage an unserer königl. Hofbühne be endete Gesammtgastspiel der Mitglieder deS königl. Thea ters am Gärtnerplatz in München hat sich, obgleich daS Repertoire dieser Gesellschaft das höhere Drama au-- schließt und nur da» bayersche Volksschauspiel culti- virt, al- überaus anregend, ja lehrreich erwiesen. Es wurden un» bei dieser Gelegenheit nicht nur eine musterhafte Harmonie des JneinandergrelfenS der ein zelnen Schauspieler, sondern auch durch mehrere Cha rakterfiguren völlig neue, geradezu überraschende Zau ber der Darstellungskunst enthüllt. Auch die Wiener Vvrstadttheater trugen einst die Signatur echter Volks bühnen; aber die sinnvollen Feenmärchcn Raimund'» sind längst aus diesen Räumen verbannt, und dafür macht sich die „Operette" breit, die ihre vollen drei Stunden zum offenen Widerspruche deS Diminutiv- spielt. Da nun da- Pari» an der schönen blauen Donau den allerdings etwa» zweifelhaften Ruhm be sitzt, wie -keine andere Statt den Operetten der boullea porioivone» eine auf heimischem Boden gewachsene Operette gegenüberstellen zu können, so gewährt dem Theaterfreunde eine flüchtige und vorübergehende Be kanntschaft mit den bezüglichen Darbietungen immer hin einige» Interesse. Bei dem Raffinement, welche» in Wien auf diese» Genre verschwendet wird, wäre ein Vergleich mit früheren Aufführungen om Resi- denztheoter nicht om Platze. Die Wiener Gäste hatten zu ihrem Debüt die komische Operette „Boccaccio" gewählt, deren Libretto von F. Z-ll und Richard Gen6« verfaßt ist, während Franz v. Suppö die Musik Ltlcgrüphischt Uachrichte!'.. Pari«, Donnerstag, 9. Juni, AbendS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Senat« stand auf der Tagesordnung die Berathung deS von Bardoux beantragten, von der Deputirten- kammer genehmigten Gesetzentwurfs, betreffend die Listenwahl. Millaud und Dauphin befürworten die Listenwahl; Jouin und Waddington sprechen sich yegen dieselbe auS. Da« Ministerium enthielt sich jeder Meinungsäußerung. Der Senat beschloß in geheimer Abstimmung mit 148 gegen 114Stim men, auf die Einzelberathung der Artikel deS Ge setzentwurf« nicht einzugehen. In der Deputirtenkammer brachte der Krieg«- Minister eine Supplementarcreditforderung von 14 Millionen für die Expedition nach Tuni« rin. Pari«, Freitag, 10. Juni. (Tel. d. Dresdn Journ.) Die „R^publique fran^aise", das Organ Gambetta'S, räumt die, durch die gestrige Abstim mung im Senat erlittene Niederlage ihrer Partei ein, vergleicht den 9. Juni d. I. mit dem 16. Mai 1874 (an welchem da» Ministerium Broglie gestürzt wurde) und Lowwi-nollLr 6« ^onrll»!»; «»»dllnk Z«rU» VI-» ». H : L >«rUL Vl«a S^»diuU- rniU-LsIpit, rnuiklvrt » ». »Loek-v: »r«w«i> L Schott«, : F HtanASn'» n.; L ttucbbxoälullz; SörUt»: ü «»»llowiÖ N-rUL-». « (Io , Lulldur,: F F«t. Lvlli^l. kLp«Utjoo ckk8 Dr«cloer I)r«ä«ll, Avilljtsrstnt«« blo. LV. eS erfolgte eine Menge von Verhaftungen. stattzufinden. Dresden, am 7. Juni 1881. Ministerium des Innern, v. Nostitz-Wallwitz. Paulig. Verordnung, die Vornahme von Ergänzungswahlen für die II. Kammer der Ständeversammlung betr., vom 7. Iuni 1881. Nach K 115 der BerfassungSurkunde vom 4. Sep tember 1831 in Verbindung mit Punkt III de» zur Abänderung derselben erlassenen Gesetze» vom 3. Decem- ber 1868 sind im laufenden Jahre die Stände de- Lande» zu einem ordentlichen Landtage einzuberufen und deshalb die erforderlichen Ergänzungswahlen für die II. Kammer und zwar in folgenden Wahlkreisen: im 5. Wahlkreise der Stadt Dresden, im 1. und 3. Wahlkreise der Stadt Leipzig, im Wahlkreise der Stadt Zwickau, im 4., 6., 7 , 8., 10., 14., 17., 18., 20. und 22. städtischen Wahlkreise, sowie im 3., 8., 10., 13., 17., 22., 23., 25., 26., 28., 34 , 37., 38., 39., 43. und 45. Wahlkreise des platten Lande ¬ vorzunehmen. Hierbei wird ausdrücklich darauf aufmerksam ge macht, daß auch für die bevorstehende Ergänzungs wahl die Wahlkreise durchgänaig in ihrer bisherigen, im Jahre 1868 durch die Beifuge L zu der Ausfüh rungSverordnung zum Wahlgesetze vom 4. December 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt, Seite 1382) be stimmten Zusammensetzung verbleiben, so daß insbe sondere jeder einzelne Wahlkreis des platten Lande- diejenigen Ortschaften umfaßt, welche zur Zeit der Er- lasfung der vorgedachten Ausführungsverordnung den ihm durch jene Beifüge Z zugewiesenen damaligen Ge- richt-amt-bezirken, oder wenn er aus nur Einem Ge- richtSamtSbezirke gebildet worden, diesem damaligen Gerichtsamtsbezirke angehört haben. In Gemäßheit tz 22 deS Gesetzes, die Wahlen für den Landtag betreffend, vom 3. December 1868 (Ge setz- und Verordnungsblatt Seite 1373), werden die betheiligten Behörden angewiesen, die zu Veranstaltung dieser Ergänzungswahlen erforderlichen Einleitungen sofort zu treffen. Amtlicher Theil. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät de- ,g» ist dem an der Kunstgewerbeschult mit Kunst- rbemuseum angestellten Lehrer Ermenegildo Dona- i da» Prädicat al» „Professor" verliehen worden. lassen stet- bei den Theaterbesuchern Abspannung und laue Herunterstimmung, zumal in der Sommersaison. E» ist besser, daß solchen UebergangSabenden die Dar stellung mäßiger und unwichtiger Stücke zum Opfer gebracht werde, al- die Kraftanstrengung eines vor nehmen Werke». An dem Versuch, mit einem Schlage die wünschenSwerthe Theaterwärme im Auditorium wieder herzustellen, würden die schönsten Leistungen, namentlich die Flammen der Poesie, doch nur ver schwendet sein. Da» Aschenbrödelschauspiel von Benedix hat solche Flammen nicht einzubüßen, e» herrscht darin eine schwach-gemüthliche Temperatur, ein grün angestriche ner Sommer, in dem, wie Heine sagt, ganz zuverlässig die gebratenen Aepfel reif werden. Diese behaglich kühle Atmosphäre verdankt da» Stück dem Umstand, daß darin nicht nach der Natur, sondern nach einem vorgefchriebenen Bühnenrecept die wenigen leidenschaft lichen Bewegungen der Seele gezeichnet worden sind. Die letzteren sollen sich in den beiden Ehm alleren Elfriede und Albrecht zeigen Die Geschicklichkeit de« Verfasser- für die dramatische Situation überhaupt, in di »anzem Herzen vollständigen Erfolg für -i-, oreitag, 10. Juni. (Tel. b. sxine Ziele zu wünschen. Wir dürfen nicht vergessen, Dresdn. Journ.) Heute früh kam man einem ' " »
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