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Dresdner Journal : 13.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185511138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18551113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18551113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-13
- Monat1855-11
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 13.11.1855
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Verantwortlicher Re-acteur: I. G. Hartmann - - » ' » .V 264 Erscheint mit Autnahme der Sona« und Festtage täglich Abend« und iß durch alle Postanstalten za beziehe». Dienstag, den 13. November. Preis für das Vierteljahr Thaler. Insertion«-Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile 1 Neagroschen. 18SS Amtlicher Lhkil. Bekanntmachung des Ministerium« de« Innern, dat sogerrarmte Büreau zur Verbreitung gemeinnütziger Zwecke in Lüneburg betreffend, vom 29. Ociober 1855. Die Krtisdireclion zu Zwickau hat sich veranlaßt ge- funden, in Beliess des sogenannten Büreau zur Verbreitung gemeinnütziger Zwecke in Lüneburg, eine Warnung für da- Publicum zu veröffentlichen und Hal kestzald unterm 13. Sep tember dieses Jahres die nachstehend. B.4annlmachung «ub O im Zwickauer Kreisdialtr abdrucken lassen, mic der Verord nung, daß dieselbe auch in dir übrigen Zeitschriften des dortigen Kreistzlrectionsbezirks aufzunehmen sei. Da es nun angemessen erscheint, diese Bekanntmachung für das ganze Land zu veröffentlichen, so hat das Ministerium des Innern beschlossen, dieselbe hier besonders abdrucken zu lassen, und verordnet zugleich, daß dieselbe, nach Maaßgade von ß. 21 des Preßgesetzes vom 14 Mär; 1651, auch in den daselbst bezeichneten, innerhalb der KreiSdirectionSbezirke Dresden, Leipzig und Budissin erscheinenden Zeitschriften zum Abdruck gebracht werde. Dresden, am 29. Oktober 1855. Ministerium des Innern. Kür den Minister: Kohlschiittcr. Eppendorf. . O Bekanntmachung. Seit einiger Zeit befindet sich unter den Inseraten eines großen TheilS der im hiesigen Kreitdirection-dezirke erschei nenden Zeitschriften unter der Uiberschrifl: „Capital- Offerte" eine Annonce de» angeblich in Lüneburg im Königreich Hannover bestehenden „Büreau zur Verbreitung gemeinnütziger Zwecke," vermittelst deren das letztere Allen, die sich portofrei an dasselbe wenden, briefliche Mittheilung darüber anbietet, wie man an jedem Orte, ohne «inen Thaler — Gulden — Kreuzer — Silbergroschen zu ver lieren und ohne Aufopferung irgend erheblichen Capital- tetratz«, bel einem auf genügend« Sicherheit begründeten Unternehmen binnen wenigen Monaten sich im Besitz von 40- bis 60,000 Thlr. und darüber sehen könne. Die über die Bewandniß der Sache von der Königlichen KceiSvirection angestellten Erörterungen haben ergeben, daß da- angebliche „Büreau zur Verbreitung gemeinnütziger Zwecke" in Lüneburg, an dessen Spitze übrigens eine wegen verbotenen ColligirenS zu unerlaubten Lotterieen schon viel fach bestrafte Person steht, obrigkeitlich nicht autorisirt ist, und daß die angeblich« Capital-Offrrte lediglich darin besteht, daß da- genannte Büreau den bei ihm in Folge jener Annonce Anfragenden gegen vorläufige Einsendung von 3 Thlr. irgend ein beliebiges StaatS-Lotterie-Anlehn empfiehlt. Da hiernach jene Annonce offenbar auf eine Täuschung deS Publikums und auf die Erzielung unrechtmäßigen Gewinns berechnet ist, so findet Sich die Königliche Kreisdireclion ver anlaßt, hierauf aufmerksam zu machen und vor dem Eingehn auf die von dem genannten Büreau gemachten Anerbieten zu warnen. Zwickau, den 13. September 1855. Königliche Kreis-Direktion. von Friesen. Vogel, S. Dresden, 9. November. Seine Majestät der König haben aUergnädigst die Erlaubniß zu ertheilen geruht, baß Allerhöchst Ihr Minister - Refibeut am Großbritannischen Hofe, Kammerherr Graf Carl Vitzthum von Eckstädt vas Großkreu; des Orben« der heiligen Conceplion und der KAaiglickeinkerimistischeGeschäfiskrägerzu Madrid, Dr. Adolph Keil das Comrhurkreuz des CbristuSordenS, welche Deco- raiione» denselben von des König« von Portugal Majestät verliehen worden — annehmen und tragen. " 7 Nichtamtlicher Theil. Neberstcht Tageszeschichte. Telegraphische Nachrichten au« Wien. — Dresden: Das Befinden I. K H. der Prinzessin Amalie. Eine Aeußerunq der Wiener Zeitung betreffend.— Wien: Näheres über den Unfall des Erz herzog- Max und da- Befinden desselben. — Stutt gart: Die Wahlen für die neue Ständeversammlung ausgeschrieben. — Weimar: Feuer im großherzoglichen Schlosse. Die Werra - Eisenbahnangelegenheit nochmals an den Landtag gebracht.— Kodurg: Antrag auf Her stellung der Werrabahn ohne Weimar. — Alten burg: Die Aufhebung des Wahlgesetze« von 1850 genehmigt. — Frankfurt: Vermischte«. — Pa ris: Notifikation der Thronbesteigung deS Königs von Portugal. Veränderungen im diplomatischen Eorp«. Morny'zum Präsidenten der Legislativen ernannt. Keine Veränderungen im Ministerium bevorstehend. Prinz Murat. — Rom: Da« Eonrordat verkündet.— Madrid: Eisenbahn angel,genheiten. Verkauf der Nationalgüter. Au« den Cortes. — London: Da« Banket d,S Lordmayor«. — Der Herzog v. Cambridge reist nach Pari«. Abnahme des MetallvorratheS der Bank. — Se. Petersburg: Die Rückkehr de« Kaisers Alexander zum 17. Nov. erwartet. Die Aufstellung der russischen Heer,«macht. — AuS der Krim: Vermischte«. — Von drr montenegri nischen Grenze: Conflitte zwischen Montenegrinern und Türken. — Vom asiatischen Kriegsschau platz«: AuS dem russischen Bericht« üb«r d«n Sturm auf KarS. Local- und Provi«zialangelege»h«Ue». Dresden: Lmtsjudiläum de« Skadtrath« Lehmann. Sammlungen zu einer WeihnachtSfreube für arme Kinder. Dr. Wahl. Ein Selbstmord. Ausgrabung einer Leiche. — Leip zig: Ein Eisenbahnbeamter verschwunden. — Au« der Lausitz: Eine kirchliche Feier der Gemeinde Alt- und Neugersdorf. — Hirschfelde: Selbstmord eines Kin des. — Wechselburg: Feuer in Königshain. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsenuachrichteu. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. Wien, Montag, 12. November. Se. Majestät der Kaiser wird morgen aus Triest zurückerwartet. Der Zustand des Erzherzogs Ferdinand Max wird auch in den neuesten Meldungen als befriedigend be- zeichnet. Freiherr v. Prokesch ist gestern hier an gelangt. Für. morgen wird die Verkündigung des Concördats erwartet. Aus Odessa ist die Meldung hier eingegangen, daß Se. Majestät der Kaiser Alexander, nachdem der selbe am 4. eine Heerschau über 22,000 Mann ab gehalten, am S. November von dort nach Nikolajeff zurückgekehrt ist. Dresden, 12. November. Wie aus Leipzig vom 10. November mitgetheilt wird, ist da« allgemeine Befin den Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Amalia, welche Sich am 8. d. Ml«, auf beiden Augen der Operation des grauen StaarS (durch oen Privatdorenten Dr. Cvkkius) un terzogen hatte, seit der Operation ungestört geblieben. Ein am 9. November auf dem linken Auge eingetretener ent zündlicher Zustand war am 10. bereits so weit vermindert, daß der glücklich, Erfolg brr Operation (den wir bereits unterm 8. d. M. melden konnten) dadurch nicht gefährdet erschien. Dresden, 12 November. Wie haben in der letzten Nummer unserS Blattes eines Artikels der „Neuen Preu ßischen Zeitung" gedacht, welchen diese der Anwesenheit des Herrn Sraalsminister« v. Brust in Paris gewidmet hatte- Die „Wiener Zeitung" hat in ihrem Abendblatt, vom 10. November von diesem Artikel drr ,,N. Pr. Z." eben falls Notiz genommen und derselben folgende Bemerkung beigefügt: „Wir erwähnen diese 'Aeußerunq (rer „N. Pr. Z.") erst „jetzt, nachdem dieselbe auch dem „Dresdner Journal" vorlag „und von diesem weder nachgediuckt noch in irgend einer Weise „berührt oder berücksichtigt wurde — ein Stillschweigen, wel- „ches wenigstens die Deutung erlaubt, daß da« „Dresdner „Journal" die Kompetenz der „N. Pr. Z." zu jener Aeuße- „rung nicht zu bestreiten gemeint ist." Wir haben dieser Bemerkung der „Wiener Zeitung" einfach die lhatsächlichen Verhältnisse gegenüber zu stellen. Di, betreffende Nummer der „N- Pr- Z." ist vom 8. No vember (Donnerstag) dalirt und konnte nicht eher als an diesem Tage kurz vor Mittag bei uns eintreffen. Die obige Bemerkung der „Wiener Zeitung" kann dagegen spä testen« Sonnabend (10. November) Mittags geschrieben sein. Bis dahin könnt, der „Wiener Zeitung" nur die Freitagsnummer unser« Blattes (Nr. 260) vorliegen, und da diese bereit- Donnerstag Nachmittags gedruckt werden muß, so wäre uns, um die Ungeduld der „Wiener Ztg." zu befriedigen, zur Erwiderung jene- Artikels der „N. Pr. Z." eine Zeit von etwa 4 Stunden geblieben, vorausgesetzt, was doch nicht schlechterdings nolhwendig, daß wir sofort auf diesen Artikel aufmerksam geworden wäre». Da wir übrigens voraussetzen dürfe», daß dir „Wiener Zeitung" bil lig genug sein wird, «richt Ändern einen Maßstab anlege» zu wollen, den sie für sich selbst gelten z« lassen nicht ge meint wäre, so wird man für die Zukunft sich daran M hallen haben, daß, so oft irgend »in Blatt was immer f» «ine Mittheilung über Oesterreich und die kaiserliche Re gierung oder deren Mitglieder bringt, und die „Wiener Zeitung" nicht binnen spätestens 24 Stunden nach Eingang deS Blattes in Wien davon Notiz nimmt, dieselbe di« „Competenz" der betreffenden Zeitung zu den gethanen Aeußerungen „nicht zu bestreiten gemeint ist." Wien, 10. November. Ueber den Unfall, der Se. k. k. Hoheit den Erzherzog Ferdinand Max am 7. d. M. betroffen hat, geht der „Wiener Ztg." au« Triest die nachfolgend« ausführlichere Mittheilung zu: In Begleitung des k. k. SchiffSleutenants Adjutanten Conte Michieli fuhren Se. k. k. Hoheit am Morgen auf dem Spaziergang« St. Andrä und lenkten selbst in einem einspännigen Wagen ein neu- anqekaufte« Pferd. Dies,« riß bei einem Abhange los und während Conte Michieli unbeschädigt au« dem Wagen sprin gen konnte, hatten Se. k. k. Hoheit da« Unglück, auf eine Mauer zu stürzen und eine solche Contusion zu erleiden, daß Höchftdi,selben besinnungslos zu Boden fielen und so in da« nächstgelegene Hau« eine« Schiffszimmermanns ge» Hofthkater. Sonnabend, 10. November: Letzte Gastvorstellung drr Signora Ri störi: „bisria Stuarcks", Trauerspiel von Schiller, übersetzt von Andrea Maffei, und „I gelosi tvrtunsti", Lustspiel in einem Act von Giraud. DaS am Sonnabend beschlossene Gastspiel der Ristori zeigte uns die große Künstlerin noch einmal nach ihren zwei gleich bedeutenden Talentrichtungen hin, in der tragischen und heitern Darstellungskunst. Nicht nur da« überfüllte Hau«, sondern vielmehr der durchaus ungekünstelte, mit einer hier selten erlebten Allseitigkeit erfolgende Beifall und Hervorruf bewiesen, wie auch nach und nach die weitesten Kreise deS Publikums trotz deS frem- den, erschwerenden Sprachelements einer so außerordentlichen Erscheinung ihre volle Begeisterung zuwenden mußten. Dieser ungemeine Erfolg ist ein ganz natürlicher, wenn man flchdkr verschiedenen erhabenen und vielseitigen Züge der Künstlerin zurückruft. Bor Allem gehören dahin: die so gefüblStiefe al« gedankenklare Auffassung der Rolle, welche ihre Empfindungen und Ideen mit logischer Folgerichtigkeit in großen plastischen Formen ansträgt und fich nie verleiten läßt, eine pikante Manierirthrit an die Stelle deS einfach Natürlichen zu setzen. Das man Manier nennen könnte: einzelne Erinnerungen an die desperaten Pointirnngen der Rachel oder eine gewisse Monotonie des refignirten, elegischen RedetonS, erscheint im Ganzen so selten, daß sich darauf, wie die späiern Vorstellungen beweisen, kti« Nachdruck legen läßt. Ferner muß jenen Eigenschaften die höchst« und zugleich die gesundeste Kraft de« Patho«, die beredteste Mimik, eine innig gewaltige, die Seele tief ergreifende Redekunst und ein Spiel zugezählt werden, da- in seiner Einheit mit dem Feuilleton. Sinne der Worte unzertrennbar ist und durch den Eindruck graziöser Hoheit und Schönheit jeden Augenblick bezaubert. Da die Theaterfreunde, wie wir vernehmen, noch einmal Gelegenheit haben werden, die Ristori, die gegenwärtig in Berlin gastirt, zu sehen, so wird die« eine Veranlassung sein, auf einige Punkte ihrer Leistungen zurückzugehen. OttoBanck. Hofthcater. Sonntag, den 1l. November, zu Schillers Ge burtstagsfeier: Wilhelm Teil, Schauspiel in fünf Acien von Schiller. Die im Ganzen vorzügliche Gesammtdarstellung diese« Dra ma«, welche durch Herrn Emil Devrient« wunderbar schöne Verwirklichung de« Tell noch ganz besonder« gehoben wurde, eignete sich trefflich zur feierlichen Begehung diese« würdigen Tage«. Ein volle«, von andächtiger und zugleich froher Stim mung beseelte« Hau« ehrte Schiller« Andenken, sowie die Dar stellung der Titelrolle, in welcher Herrn Devrient mehrfacher Hervorruf und lebhafter Beifall wohlverdient zu Theil ward. Auch Frau Bayer-Bürck, sowie dir Herren Ouanter und Liebe (als Stauffacher und Arnold von Melchthal) trugen höchst er freulich zum Gelingen de« Abend« bei. Nicht einverstanden kann man sich mit dem gänzlichen Wegfall de- lyrischen En« gang« zum „Test" erklären, wie ich auf diesen starken Eingriff in die Rechte drr Dichtung schon früher hinwies. ES würde nicht schwer sein, besser, Compositionen für jene Lieder zu fin- den, als die vorbandenen sind. Mit den Liedern selbst aber geht der Hauch frischer Alpenluft verloren, die un« au« ihnen anweht. Otto Banck. Dresden, 12. November. Drr Lomitö der „Schiller stiftung" hat soeben folgende neue Ansprache veröffentlicht L „AIS im Monat Mai d. I. in alle« Gauen de« Vaterlandes die Erinnerung an die Todesstunde gefeiert wurde, die vor fünfzig Jahren unserm großen und edeln Friedrich Schiller, nicht zu früh für seine eigene Vollendung, wohl aber zu früh für sein Volk und seine Zeit schlagen mußte, wurde in Dre-den auf seinen unsterblichen Namen eine Stiftung begründet. Eingedenk der Klage, die sich durch de« Dichter« eigene« Leben zieht, daß, wie er selbst gesungen, bei der Theilung der Güter dieser Erde der Geniu« zu spät kam und nur am Tische der Himmlischen seinen Platz offen fand, vereinigte fich ein Krri« von Literaturfreunden, um eine Schöpfung in« Leben zu rufen, wie bereit« ähnliche in Frankreich und England segensreiche Wirkungen verbreitet haben. Diejenigen Talente, welche die Mehrung der Literatur deutscher Naliou im Geiste der großen Vorbilder zum LebenSberuf wählten, sollen für fich und ihre Hinterbliebenen im Fall ihnen verhängter schwerer Leben-sorge hinfort vor Mangel, dem Roste, der fich selbst an edelste« Metall zerstörend ansetzt, gesichert sein. Unser Aufruf „An die Deutschen" fand in allen Kreisen des Vaterlandes Verbreitung. Unsre Bitte um eine unmittelbare Beisteuer zu unserm Werke patriotischer Dankbarkeit ergab bi« zum heutigen Tage die theil« baar eingezahlt«, theil« sicher in Aussicht gestellte Summe von nahezu ZOVV Thlr. Unsr« Auf forderung, Filialvereine der „Schillerstiftung" an allen Orten zu errichten, wo auch nur wenig einzelne Edle im Stande find, von materiellen Dingen fich zur Pflege höherer Güter zu erheben,
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