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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189611067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18961106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18961106
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-06
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.11.1896
- Autor
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WMMKMlMM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich ßWsl5-ZMM str Kohndorf, Mdlitz, Aenirdsrs, W-orf, U. Hidien, Leimchsrt, Kmem M Mm. Aintsblcrtt für den Stadtrat zu lti^tenstein. — - - — > > — — 4S. Jahrgang. Rr. 259. Freitag, den 6. November 1896. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abend» für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 2b Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige- — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Tage-geschichte. * — Lichtenstein, 5. Nov. Der von Stoll berg abend- 9,22 Min. hier eintreffende Personen- zug hatte gestern eine '/»stündige Verspätung durch einen Unfall, welcher leicht größeres Unglück im Gefolge haben konnte. Als der betreffende Zag die Station Höhlteich zu verlassen im Begriff war, fuhr der von Wüstenbrand kommende Zug auf die Hinte ren Wagen des noch stehenden Zuge« auf und durch den Anprall wurden verschiedene Passagiere, worunter auch zwei hiesige Bewohner, nicht unbedeutend ver letzt. Der Eine mußte sogar den Arzt zu Hilfe neh men. Dem Zuge selbst wurde durch den Zusammen stoß kein Schaden zugefügt. * — Heute hat unser diesjähriger Herbstjahr markt, begleitet von schönem Wetter, seinen Anfang genommen. ES waren deshalb zahlreiche Jahrmarkts besucher anwesend. Vergangene Nacht zeigte das Thermometer 2 Grad Kälte nach Celsius. * — Für de» Stellmacher Hermann Theodor Winter aus Callnberg, dessen Aufenthalt unbekannt ist, ist von dem Königlichen Amtsgerichte Lichtenstein der Gutsbesitzer Carl Heinrich Vieweger in Mittel- darf al» Abwesenheit-Vormund bestellt worden. — Ueber die Frage, ob in dem Falle, wenn ein Unfallverletzter Rentenempfänger an den Folgen des Unfalls stirbt, eme Rente für den TodeStag sowohl dem Verletzten, wie den rentenberechtigten Hinterbliebenen desselben zuftehe, hat daS ReichS- versicherungsamt einen GenossenschaftSvorstaud unter dem 24. Juni 1896 io folgender Weise beschleden: Der Bescheid 256 (Amtliche Nachrichten des R.-B.-A. 1877 S. 11) will lediglich die normalen Fälle auS Z 5 de» UnfallverstcherungSgesetzeS einerseits („Ver letzung") und auS ß 6 deS UnfalloersicherungSgesetzeS andererseits („Tötung") behandeln, hat dagegen den kombinierten Fall, daß ein Versicherter zunächst durch einen Betriebsunfall eine Verletzung erleidet und da für eine Rente bezieht, dann aber an den Folgen deS Unfalles stirbt und rentenberechtigte Angehörige hinterläßt, offen gelassen. Da in einem solchen Falle dem Verletzten selbst, wie der Vorstand mit Recht annimmt, die Rente ohne Zweifel auch für den TodeStag zusteht, andererseits aber Doppelzah- lungen von Entschädigungen für denselben Zeitraum grundsätzlich ausgeschloffen sind (8 8 deS Unfallver- sicherungSgesetzeS), so würde an sich die Rente der Hinterbliebenen erst mit dem Tage nach dem Todes tage zu laufen anfangen. Sollte jedoch die Hinter, bliebenenrente in ihrem TageSbetrage den dem Ver letzte« selbst für den TodeStag gezahlten Rentenbe trag übersteigen, s» dürfte e« in einem solchen — übrigen» wohl nur selten vorkommenden — Falle der Billigkeit und der Absicht deS Gesetzes ent sprechen, für den Todestag den höheren Rentenbetrag zu gewähren: da» heißt: den Hinterbliebenen den Mehrbetrag für den TodeStag au-zuzahlen. Da» ReichSverstcherungSamt nimmt aufdortseitigen Wunsch keinen Anstand, vorbehaltlich der iustaoziellen Ent scheidung im RekurSfallr die vorstehende Ansicht dem Vorstände zu erkennen zu geben. — Erwärmung der Liseobahn-Personenwagen. Mit dem Eintritte der winterlichen Jahreszeit treffen die Ejseabahnverwaltungrn Veranstaltungen, um die Reisenden tu den Personenwagen möglichst vor Kälte zu schützen. Der Fußboden der einzelnen Wagen abteilungen wird mit Decken belegt und die Lust in denselben wird erwärmt. Die Erwärmung geschieht i» der Regel auf den Hauptbahnstrecken mit Dampf von der Lokomotive auS und auf Nebeubahnstrecken durch Hetztasten oder Oefeu. I» den Heizkästen werden Preßkohleuziegel oder Holzkohle verbraucht, »ährend die Unterhaltung der Oefen mit CoakS ge schieht. Um nun die Personenwage» gleich zur Ab- fahrt-zeit aus eine normale Wärmetemperatur zu bringen, find auf de» größeren Stationen sogenannte stationäre Heizteffelanlage» eiugeführt, mit denen di, Wagenabteiluage» schon geraume Zeit vor Abgang de» Zuges vorgewärmt werden. Die Dampfleitungen dieser HeizungSanlagrn liegen entlang der Abstell gleise, und eS wird auf diese Weise ermöglicht, meh- rere Züge gleichzeitig vorzu wärmen. Wo die lokalen Verhältnisse oder sonstige Ursachen die Einrichtung solcher Heizungsanlage» nicht gestatten, werde» außer Dienst flehende Lokomotiven zu dem gleichen Zwecke verwendet. Die Zugsmaschine besorgt dann nur die Unterhaltung der so vorgewärmten Züge. Ebenfalls zum Erwärmen der Züge werden von den Eisen- bahnvrrwaltunge» aber auch noch teilweise besondere Heizkefsrlwagen von de« Aussehen der Wagen 4. Klasse benutzt, in welche» Heizkessel angebracht sind, die eine Erwärmung nach beiden Seiten ermöglichen. Diese Wagen können auch in die laufenden Züge ein gestellt werden. — Die Geschäftsräume der Königl. AmtShaupt- mannschaft Glauchau bleiben wegen Reinigung Frei tag und Sonnabend, den 6. und 7. November, für nicht dringliche Sache» geschlossen. — Dresden, 4. Nov. Ihre Majestät die Königin Carola spricht allen denen, welche ihr ge holfen haben, für die armen and hilflosen Kinder die ersten Anfänge eine» Heim« zu schaffen, in wel- chem ihre Erwerbsfähigkeit unterstützt werden soll, ihren tiefempfundenen Dank auS. Der erste Pavil lon des Sächsischen KrüppclheimS wurde heute mit- tag in Gegenwart Ihrer Majestät der Königin, so- wie der Prinzessinnen Johann Georg und Mathilde seiner Bestimmung übergeben. Im Auftrage Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August war Freifrau v. Reitzenstein er schienen. Die Weiherede hielt Pastor Planitz, die Festansprache Herr Hvfrat Dr. med. Klemm. Die Einrichtung der Anstalt ist zunächst für 6 männliche und 6 weibliche Krüppel bestimmt. — Dresden, 4. Noobr. Heute vormittag 10 Uhr erfolgte der Schluß der eoangelisch-luthe- rischen LandeSsynvde in Gegenwart der in Evange- liciS beauftragten Minister in feierlichster Weise durch den Präsidenten Wirkl. Geh. Rat Grafen von Könne,Itz. — OelSnitz i. E., 3. Nov. Troße Freude herrscht gegenwärtig hier bei den Gewinnern deS 2. Hauptgewinnes der sächsische» LandeSlotterie (300 000 Mark auf Nr. 96,985), von welchem sicheren Ver nehmen »ach '/i° im hiesigen Orte verbleiben, wäh rend die übrigens» auSwärt- gespielt werden. Die von Fortuna Begünstigten gehören meist dem Berg fache an, worunter sich auch einige Bedürftige be finden. E» ist innerhalb sech» Jahren da» zweite Mal, daß dieser Gewinn in die hiesige Kollektion fällt. — OelSnitz i. E., 3 Nov. In der am 1. November im Gasthofe Bellevue abgehaltenen Haupt versammlung deS Verein» königStreuer Knappen im Lagaa-Oel»nttzer Kohlenrevier waren 227 Mitglieder anwesend. ES wurden die Gegenstände der Tages ordnung glatt erledigt, der endgiltig festgestellte Ent wurf der Satzungen einstimmig genehmigt und die bisherigen Mitglieder deS provisorischen Vorstände- wiedergewählt. Bi» Anfang August 1896 haben sich 2156 Mitglieder beim Verein und etwa 3650 bei der BegräboiSkaffe angemeldet; die Bestände au» den Mitgliederbeiträgen und Eintrittsgeldern beliefen sich am Schluffe Oktober 1896 bei der Haupikasse auf rund 4300 M., wozu noch Stiftungen von 5000 M. nebst Zinse» kommen. Jede Gruppe hat außer dem noch einen Bestand von etwa 200 M, sodaß der Verein in der kurzen Zeit der Entwickelung auch materiell recht gut dastehl. Die gewährten Unter stützungen, soweit sie bei der Hauptkasse verrechnet find, betragen gegen 1200 M., während bei den Gruppen mindesten» der gleiche Betrag »och für die selben Zwecke verausgabt sein dürfte. Die Berichte über da» innere Leben in den Gruppen lauteten recht befriedigend. Die Versammlung wurde mit einem Hoch auf Se. Majestät den König geschloffen. — Hohenstein, 4. Nov. Heute gegen mit tag gab e« wieder einmal Feuerlärm. In dem auf Ernstthaler Flur direkt am Teiche deS Johanne«-- garten gelegenen Werner'schen Hause, da» von dem pensionierten Förster, Herrn Meiner, bewohnt wird, brannte unter dem Dache eine Partie Stroh uud dergl. Hilfe war schnell genug zur Stelle, e« wurde der Dachstuhl niedergrlegt und da» Feuer gelöscht, ehe e» größeren Umfang zu nehmen vermochte. — Oberlungwitz. In der Nacht zum 31. Oktbr. sind dem Besitzer des Gasthofe» „zum Hirsch" von einem unbekannten Reisenden, der in dem Gast hof übernachtete, ein Deckbett und et» Sopfbett ge stohlen worden. Die Frau de» Gastwirt» war durch ein Geräusch morgen» gegen '/»6 Uhr aufgewacht und al» sie nachforschte, sah sie durch da» Fenster den Dieb mit eine« Bündel enteilen. Die io dem Gasthof gemachte Zeche, sowie auch das Logi-geld, von zusammen 2,10 M., ist von dem Langfinger natürlich auch nicht bezahlt worden. Der Dieb ist nun in einem früheren Nadelmacher und jetzigen Reisenden F. au» Oberlungwitz ermittelt worden. Die gestohlenen Betten sind Sonnabend vormittag beim Trödler Hahn in Waldenburg von einem Un bekannten verkauft worden. — Cainsdorf, 30. Okt. Einem iu der hiesigen Fechtstraße wohnenden Lehrer war am 26. Oktober au« einem unverschlossenen Zimmer et» Trauring abhanden gekommen. Ein ansprechender Fechtbruder hatte denselben mitgehen heißen und ihn in Planitz bet einer Grünwarrnhävdlerin versetzt, die denselben an einen Gold- und Silber-Arbeiter weiter verkaufte. Bei demselben ist er durch den nach Planitz neuoersetzten Gendarm ausfindig gemacht und dem Eigentümer zngestellt worden. — AuS dem Erzgebirge, 4. Nov. Nach dem auf den höchfigelegenen Punkten unseres Gebirge» so auf dem Keil- und Fichtelberge bei Wiesenthal, dem Haßberge bei Preßnitz rc., bereits am 23. vori gen MonatS der erste Schneefall in diesem Herbste erfolgt war, hat im Laufe de» gestrigen Tages auf dem gesamten Gebirgskamme von Karlsfeld biS zur Umgebung Altenberg» mehrere Stunden lang et« ziemlich heftiges Schneetreiben stattgefunden, da» stellenweise von elektrischen Erscheinungen begleitet war. Im mittleren Erzgebirge hat eS um dieselbe Zeit bet sehr lebhafter Luftströmung geregnet und gegraupelt. — AuS dem Bogtlande, 4. Nov. Ein Schneesturw von ungewöhnlicher Heftigkeit hüllte gestern abend in der fünften Stunde da» obere Vogt land von OelSnitz bi» zur böhmischen Grenze in ein dichtes, weiße» Winterkleid. Dasselbe hat allerdings keinen langen Bestand, da» Thermometer sank aber sofort um 2'/, Grad. — Auf der Festung Königstein, welche bekanntlich zum 1. April nächsten Jahre» ein Batail lon Infanterie erhält, sind bereit» die baulichen Ar beite» zur Unterbringung de- Militärs im Gauge. Al» Exerzierplatz für die neue Garnison ist dem Vernehmen »ach ein 75 Acker großes Terrain in der Flur de« anweit gelegene» Dorfes Struppen iu Aussicht genommen worden. Mit den betreffenden Gutsbesitzer» von Struppen, deren Besitzungen hier bet in Frage kommen, sind schon seit einiger Zeit die bezüglichen Verhandlungen im Gange, die nunmehr auch zum Abschluß gekommen sein dürften. — Nerchau. Wie au- dem letzten Jahres berichte über die hiesige städtische Beamtenschule er sichtlich ist, erfreut sich dieselbe einer kräftigen E»t- wick-lung. Während bei Beginn de» 1. Schuljahre» (1892/93) nur 19 Schüler dle Anstalt besuchten, war die Zahl der Schüler im vergangenen Sowmerse- mester bereit« auf 71 gestiegen. Im ganzen besachteu die Schule bi« jetzt 162 Zöglinge, von denen 61 bet Stadt- und Landgemeinde-Behörden, 14 bei der Post uud 8 bei der Eisenbahn angestrllt wurden. — Zweck und Ziel der hiesigen städtische» Bea»1ea- schule ist, ihren Schülern neben einer höher,» allge meinen Bildung zugleich eine gediegene praktische Ausbildung für ihren künftige» Beruf zu übermitteln;
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