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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19101027028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910102702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19101027
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910102702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-27
- Monat1910-10
- Jahr1910
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Kües«» »latt «le» de» Leser« von Drelde« »ugestekl«, «ähre,,» e» die PoN riblinnenien um und U«ge»on- «» L«gr oorhr» derett» »t» Morgen ,n «t««r tvejomlausgal'e erhalten. S!» Johrgau». 2S7. Ve,u,««etüdr Dre«. r«, d»l «L,Nch „aN,«rZmrasun,>«» iKvnk» und Monlaqei» »xr «t«»<»!i i«»a Mk. «Utü»n»r« » iL Nt. Bit ««nmiltger si„» ltrllun, durch di» PrU NR.i-inevBlrUgrlt». -tl» d«» Leiern »du 2 ie«d«u u Ilmqedung on> r-g» vorher »u- ,U< »Ilten rihknoezu«- »adrn erhalte» hteao«- loärttaan »epeher mit t«r Kargen - Aue-abe -uhumarn »lachdructmo miioeui- Ucher »ielleuangade <.r,«td. »lochr.st «u. iollig — Unverlangt! Blanuilrivl» werden uichi authewohrt. Telegramm.Äbresse: Nachrichten rrcöden. Druck und Verlag von Liepsch Lc Reichardt in Dresden, kiauplges-chäftsstckll»:: Marienstrafie5>K stt. Tonnerstag» 27. Oktober tUW. An,eigen Tarts 'Vunahme noii '/rnklln- l'tLsUi ger! uuchlE. N Lonntckkiv nur n tkkH '/..k Ubk. Li« einiv'nli r« l^nult'r.Il: seü. A, Ls., Familie» .'iu.-.n >.tri. uti. rrci bru -ü L,.: ^i,«.Lig,n vuj : o:- voezlziLiu^e Zrr'5., 2e7tist^e^Ps. - .'-n ^U»7UN«TN nach ^lN»n ' .>e1ertaßk«: di-: >ln!prl',gr »r.rulU>^ dnt 10L1., »>nmllen^ '.'lachrichten a LreAdeu dikTrund^eileNPf. — '^u-lt-arnq« Äuitruge nur tzracn Lorau-b -adlung. - >de< rv,. leg^Ltt keftrt L<i P, kmil kiclilei- --------- ILl.ek'ttoN 1958 klockieitL-HeLclienke Ossekmsekvoll : Künsl.!bris<?ti : ^reis^vert. Aüv erNgo ^efe,7. Do» grosie Lvs von 5»»»»» Mark siel in der heutigen Ziehung der Lnndeslotterie ans die Nummer 1:12» nach Leipzig und Netzschkau. Die Strasicnbahner in Bremen beschlossen, die Arbeit wieder auiznnrhmen. Die Reichsregternng bat es abgelehnt, gegen die Be amten rwrzirgehe.n, die bet den Moabiter Streik- a » s s ch r e i t u >l g e n die ausländischen Journalisten ver letzt habe». Sie Leipriger Lanriiagziticllwabl >,al den vorunozinehenben Eriola. gehabt: der national ltberale Kandidat Dr. Z v p i> e l is> mil l-i 112 stimmen als Zieger aus der Urne hrrrwige,langen, und der Svzlai- demvlrnt verläitt mit 77st» stimmen, wie einem Teile der Leser bereite, gemeldet winde, die Wnhlüatt als Ge schlagener. Zm erste» Wahlgange erhielten Di. Zöphel inatl.s 10 7t>Z, Dammes isog j 7712, Tr. Brückner lkons.) NM und Lchna»,! sJtes.) Id2<> slimmeu. 2lus einem Ver gleiche dieser ^»iiscru ergibt sich, dag die K o n i e r n a l t u c » und Reformer geschlossen iür den National- liberalen in die schranken getreten sind und in der Erfüllung ihrer nationalen Wahloflicht kein Zaudern nnd Zagen gekonnt haben. Das ikt ein hochersreultcher Beweis für den E r u ir der vatriotiichen A u i s a i i u n g, der die k v u i e r v a i i v e n K , e.t i e beherr scht und der alle riartetpolitilchen, wenn auch noch io berechtigten Verstim mungen und Verärgerungen rttcküchtSkos niederemtngt, wenn es gilt, den gemeinsamen inneren Zeind am wette ren Vorbringen zu verhindern. Daraus erhellt zugleich, wie unsinnig die sich selbst richtende Unterstellung eines Leipziger notionalltberaleu Blattes tK, eS sei „aus kon servativen VoriiandSkretien heraus unter der Hand die bekannte Latnnanntche Parole verbreitet worden, bei der Stichwahl ktzewchr bei ^utz zu halten". Diele angebliche Lattmanniche Wahlparole ist längst in einwandfreier nnd völlig überzeugender Weile ihrem wahren Sinne nach richtiggci'tellt worden, io dag cs nachgerade für die Natio nalliberalen zu einer elementaren Anstandspflicht gewor den ist, nicht mehr mit dieser abgestandenen Legende zu krebse». Sache der Nativnallibcralcu tit es nun, Meiches mit Gleichem zu vergelten und den Kon- iervativen in lüustigen Hüllen dieselbe lovale Wahl- Hilfe gegenüber dem Umsturz zu gewähren. Daß die Sozialdemokratie nicht vermocht hat, ihre Ltimmeuzobl zu erhöhen — das Mehr von 72 Stim men kommt nicht ernstlich in Betracht — ist ein neuer Beweis sin die beginnende Abkehr der Wähler von den Lockungen der Umsturzvartci. Wenn die Ordnnngs- Parteien svrtsahrcn. die Gunst der Loge richtig ouszunützen nnd eine gegenseitige ehrliche Annäherungspolitik zu bc treiben, so werden die Früchte bet den RetchStagSneu- mahlen nicht auSbleibcn. Is>t«>rt unü W;;en;cl>i>tt. r* Aompositionsabevd von Albert Kluge. Wenn vor hundert ^abren ein Musiker in seiner Heimatstadt einen Abend veranstaltete, an dem er nur eigene und neue Kom positionen vorsührtc, da nahmen alle, die nur cinigcr- mahcn musikalische Neigungen hatten, lebhaften Anteil, nnd wenn freilich auch das Pressewesen noch ganz in den Anfängen war, io winde doch nach auswärts ausführlich über solche Unternehmungen berichtet. Sehen wir in die ..Allgemcine Musikalische Zeitung" von damals hinein oder auch in Gerbers Tviiküiistlerlerikvn von GI2. io finden wir ganze Spalten mit Berichten über neue Kvmvvsiliviicn selbst ganz unbedeutender Tonseber. Die schone Sitte, dasi der Tonvater seine Tviikiiidcr selbst in die Welt etnsühr», ist heutzutage leider sür den Komponisten oit mit so viel Kosten, so viel Risikv »erblinden, dah sic immer mehr zu rückget». Wir sind nberfniiert von Musik, und wie viele gibt cS nicht unter uns. die bei dieser Sachlage sich einzig und allein an das Gute, Alte halten und modernen Erzeug Nissen ernsthafter Ar« sah griindiäblich aus dem Wege gehen? ES mns, deshalb die epstc Ausgabe der Musikkritik sein, datz sie vor allem die zeitgenössische Produktion beachte, nicht mit ibr Blindekuh spiele, indem sie sich von der iv- genannten klassischen Musik die Augen verbunden hakt. Und wer eS weih, wieviel Schwierigkeiten oft ein moder ner Komponist überwinden muh, um auf sich aufmerksam machen zu können, der wird auch stets den guten Wille» deS freundes zur Beurteilung milbringen. — Professor Albert Kluge, bekannt als Tbeorielehrcr nnd Leiter der Ehorgeiongichnle des König!. HonservatorilimS. konnte an seinem KonipositionSabend das Zntrrcile deS Laien und des Fachmannes bis zuletzt fesseln. Er führte seine hier schon einmal gehörte PaisionSmiisik Dp. 85, eine Anzahl Lieder sür Alt, Tenor und Sopran, zwei gemischte Ehöre und sein Sextett Dp. 27 aus. Das am mrnigsten Bedeut same waren die L i c d k o m p o s i t i o n c n: damit sei nicht gesagt, batz sie an sich wentg «ert seien, aber Kluge zeigt Neuerte vraktmelüungen vom 26. Okiober. Die Beschwerde der in Moabit verletzten .Journalisten. Berit». iPrtv.-Tel.j Die Retchsrcgternng hat ans das Gesuch der britischen nnd der amerikanischen Regierung um Untersuchung der Moabiter Iournalthen- asiäre jetzt geantwortet, sic lehne e ö ab, gegen die be teiligten Poltzetbeamten vorzugeilen Nach den Aussagen der Beaimen hätten sich die betreffenden Korrcivvndentcn in einer Weiie benommen, dag die Schutzleute der Ansicht waren, die Zvurnaiihen seien ) Uhrer der Tu m ultu- a n t e n. Außerdem behaupten die beteiligten Schutzleute, dasi sie die vier Journalisten mehrfach ausgesordert hätten, den Platz zu räumen. Tas Schreiben des Auswärtigen Amtes an den englischen und den amerikanischen Botschafter bezeichnet die Angelegenheit als einen bedauerlichen .'iwischrniaU, der wesentlich einem Mitzverhündnis zuzu- schreiben sei. Es besiehe aber tein Grund, gegen die Polizei bei,oide irgendeinen Vorwurf zu erheben. Die vier eng lischen und amerikanischen Zournnlisten bestreiten ihrer seits die Angaben der Schutzleute. Maul- nnd Klanensenche. Berlin. lPriv.-Tel.s Zum Stande der Äaul - und Klauenseuche in Deutschland wird berichtet, dasi unser Viehbestand gegenwärtig einmal durch die Ver breitung vom Tuchler Markte her und zweitens durch Ein schleppung vom Auslände als versenchl anzusehen in. Die Einschleppung ans Rusiland hat sich als lehr viel schwerer erwiesen, als bet dem sorgfältigen Grenzichntzc an- znnehincn mar. Die starke Weitcroerbreitung erklärt sich ans den gegr.nwäritg in der Landwirtschaft auSzuiührcndcn Arbeiten, der Ernte, Bestellung, Drescharbeiten, zu denen olle verfügbaren Leute harang> zogen werden. Die Sta tistik ergibt jedoch, dasi im Durchschnitt auf je eine Ge- meindc nur zwei verseuchte Gehöfte fallen. Es beweib das, dasi es gelungen ist, die Wctterausbreitnng auch innerhalb der einzelnen Drtichaiten zu verhindern. Gegen wärtig sind im Deutschen Reiche 5kis Gemeinden mit 1186 Gehöften von der Maul- und Klauenseuche be fallen. Die grösite Zahl fällt ans den RegicrungSbezirk Brumberg. Es folgen Polen, Allenbetn. KöSlin und Marienwerdcr. Ausierhalb Preusiens sind auch in Sach sen, Naden, Brauiiichiveig. Anhalt, Sachsen-Meiningen und ganz vereinzelte i>öllc auch in Bancrn zu verzeichnen. Zn Desterrcich kommen gegenwärtig an» K51 Gemeinden 1181» Gehöfte und in Ungarn ans 7M Gemeinden 76»»» Gehöite. in denen die Seuche herrscht. Zur Wiedereröffnung der sranzösiichen Kammer. «Bcrgl. Artikel vor Tagcsgcschtchtc.s Paris. Zu der jüngst verössenllichtcn Erklärung, dasi der Ministerpräsident Brtand an kciiicrlct Umge staltung des Kabinetts denke, wird die Lchlusibemerknng seiner gestrigen Rede, er wolle die Verantwortlichkeiten nicht schon jetzt scblegcn, allgemein als ein Beweis dafür angesehen, dasi t m M i n i h e r i u m ern st c Mei nu ngSvcrschie den heilen obwalten, -ir leicht zu einer teilweise» Krisis führen könnten. Es heisit, dicic Metnilligsverschiedenhetten seien hauptsächlich durch einen vom Minister der öfscntlichcn Arbeiten aiiSgcarbciteteii Gesetzriitmurs über die Errichtung eines Eisenbahner Schiedsgerichts vermriacht worden. Mehrere Minister sollen erklärt haben, dasi dieser Gesetzentwurf nicht genüge, um in Zukunft EiienbahnerauSständc zu vermeiden, und dasi die Vorlage, für diesen Zweck noch besondere Bestim mungen enthalten müsse. Namentlich der Minister sür Arbeit und soziale Z-ürsorgc Viviont soll den Gesetzentwurf scharf bekämpft haben. Man hält iv parlamentarischen Kreisen seinen Rücktritt sür möglich. Das Kabinett wird im nächsten Ministerrate, der voraussichtlich am Sonntag siattstndet, den Entmurs M»lle.rands einer eingehenden Er örterung nnierzieheii. Es wird sich dabei zeigen, vb noch ein Einvernehmen erzielt werden kann. Pari S. Die aestrige Rede und namentlich die Schlusi- bcmcrkung des Ministerpräsidenten werden in der Preise sehr leichast besprochen. Zaur-S schreibt in der „Humanist': Der Ministerpräsident mar nicht immer imstande, darzu- legen. welche Poiüik die Regierung bclrcns der öffentlichen Dieiisizweige cinichlagen wird. Er musitk einen Aufschub verlangen und eingcstehcn, dasi das Ministerium uneinig sei. — Die „Action" schreibt: Zn einer io ernsten Krisis, wie sie das demolraiiiche Zrantreich jetzt durchmachi, ist pollsi.indigcs Einvernehmen zwischen de» Ministern uner- lasilich. Wenn es Minister gibt, die nicht kaltblütig und nichl voiausiebend genug sind, um armi»östliche'» Er presierii die Stirn zu bieten, dann ist ee> bester, wenn sie Personen Platz machen, die iür Drohnngcn unenipiindlich NNd. Di« Unwetterschädeu in Süditalien. R o m. Ter Morineminister telegraphierte aus E a s » mtcciola, dasi dort der Schaden am grösiten >ci. Zn Zschia sei das Unglück nicht g.'-r-.z io grosi. Doch seien in beiden Drten die Wasserleitungen unterbrochen. Tie Wege und Ehauisteen der Umgegend seien beschädigt. Zn Horto an der Westküste von Zschia sind zwölf Personen nmgekommen. Der Minister wird heute Barano, Lacco Ameno und Umgebung besuchen, wo auch viel Schaden an aerichtet morden ist. Der Kreuzer „San Gioraiv" ist oor Zschia nnd das Linienichiss „Sardegna" mit Pionieren und Hilfsmitteln in Eaianitceivlg eingetrokien. Der Marin, minister leitet die Hilfsaktion. Man wirü vor allem susori die Wasserleitungen und Wege wiederhcrstellen. P t i a. Der K ö »i I g ist zum Besuche drr non dem Unwetter heimgesnchten i-zegenden nach Neapel abgc reist. Hinrichtung Schweidnitz. Der Arbeiter Patzelt aus Rudolphs maldan im Kreiie Waldenburg, der im »origen Zahrc seinen eigenen Vater mit der Axt erschlagen hatte, ist heute früh durch den Scharfrichter Schwitz auö 'Breslau ans dem Hose des hiesigen Gerichtsgesgngnistes hingerichtet worden. B erli n. Zn der vergangenen Nacht wurden ans einem Zuwelierladen in der Dranienstrasic Gold- und S i l b c r w a r e n im 'Werte von 1» » » » :N a r k durch Deckeneinbruch von dem oberen Stockwerk ans g c st v h l c n. Die Einbrecher sind entkommen. London. lPriv.-Tel.i Einer Llonddeveickc zniolgc ist dem Dampfer „S o st i a" ans deni Wege von St. Tkw was nach -Hamburg der Mast gebrochen. Das Schiss hat auch im Vorderteil ein Leck bekommen und treibt an - scheine n d st e n e r l o s nach Süden. tteiilicde? uns Zscbrkcbe;. Dresden. 26. Okiober. —* Se. Majestät der König hat dem König Malra Wgjirawudh von Siam sein Beileid durch ein herzlich ge haltenes Kondolrnztelegramm zum Ausdruck gebracht. hier nur selten ein eigenes Gesicht. Die Stimmung der Vorlage ist meist gut getroffen, die Stngstimme in schönen Linien geführt, die Begleitung, den Stimmungsgchalt aus eigene Wette mitauSschöpfend. interessant: aber es fehlt meist das Persönliche, und der Komponist geht in be kannteren Rahnen, ähnelt Weingartner und Wilhelm Berger. Ganz anders seine E h o r m » > i k: man kann sagen, dasi von neueren Tondichtern kaum einer sür Elwi so gewandt, so sangbar schreiben kann wie Kluge, der vor allein die alten Meister eifrig studiert z» haben scheint. Seine Passion» in uitk darf getrost zu den besten zeit genössischen Werken der „ < appsNii-Mnsit gerechnet werden. Tie ist in der Austastung des vom Komponisten geschickt ans gewählten biblischen Textes insofern ganz modern, als sic aus» ieinsie psychologiich veriährl. Davon nur ein Bei spiel, das diese Kinisi allgemein charakterisier!: Pilatus spricht, als er Zesus die Gcisielhiebc der .Kriegslnechte schweigend ertragen sicht, die bewundernden Worte „Sehet, welch ein Menscb!" Er ist von ZeiuS' Unschuld überzeug» sür ist» ist juristisch der Zoll bereits erledigt: um aber dem Verlangen des Pöbels nachzukvmmcn. richtet er noch die Z,ragc an Jesus: „Bist T» der Zndrn König?" Tic Ant wort ans diese für sein schon gefasiteS Urteil keinerlei Be deutung habende Zragc <„Za. ich bin es. aber mein Reich ist nicht von dieser Wclt"> wartet Pilatus gar nicht völlig ab: kaum sängt Zeins zu reden an. io rust Pilatus anS: „Zch finde keine Schul- an ihm." Wie hier PilatuS, um Zeins vor der Wut deS Volkes zu retten, die geiahr- vringende Antwort sofort mit seinem AnSrus „Zch finde keine Schuld an ihm" verdeckt, das ist einer der seinen Züge, an denen das Werk reich ist. Von echt kunstlcriicher Wirkung ist auch die Gegenüberstellung der rohen KrtegS- kucchtc und Zesus' selbst: aus dem vollen, die Geißelung beschreibenden Ehor tritt mild nnd licht der Sopra» her vor tEr aber trug die Schmach in Gednldi, man vermein! wirklich, hier einen .Heiligenschein um das Haupt des Ge marterten zu sehen. Der Zug mit dem schweren Kreuze nach Golgatha hat etwas ergrciscnd Düsteres, Schleppen des, und ebenso trefflich ist -te Finsternis bet der Kreuzi- in rin dickes polupbo M eiste r siw, eranUang verleihen: der schön. gnng selbst musikalisch geschildert. Hoch mnsi man es dem Werke anrechncn. dasi cS ans jegliche Wortmalcrei, següche sklavische Zllnstration der Vorgäncie verzichtet. — Von den beiden anderen Ehörcn erweckte das „L i e b e s w c r b c n", ein mit Humor geschriebenes ttangsrttchcs Stück, so viel Beifall, dasi cs wiederholt werden musste. Das Scrtett für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli nach einmaligem Hören zu beurteilen, gebt ciiiiach nickst an: wir haben eS liier mi! einem so ernsten, thematisch intei essantcii und in leinen Diirihiiihruiigeii de» gewiegten Koiitrapuiiltilcr verratenden Werte zu tun. dasi man nn bedingt die Partitur scben möchte. Der erste Satz tritt nach einer kurzen Einleitung iosort n i sch es Gewebe, dem Themen mil nnd Zenerzanbermotiven Belebung Inngsiime Lutz beginnt mit einem Gelang der beiden Eclli nnd Bratschen, dann setzen die Geigen ein. jedes Justin ment gebt eine Weile seinen eigenen 'Weg, ichiiesstich aber ringt sich ein Zwienemng der Geigen mil prachtvoller 'Wir knng aus der Wirrnis los. Der lebhafte Rondvichliisiiatz ist formell das am meisten abgerundete Stuck. Dem Gan zcn möchte man gern wieder einmal begegnen. Der die Ehorwcrkc selbst leitende Komponist bewies an dieiem stt, ihn in jeder Weise ehrcnnoll verlaufenen Abend zugleich, dasi er der E h o r g c s a n q s k k g > s c des Königl. E vu-- icrvatoriums mit dem reichsten Eriolge norsteist: hier ist ein geradezu prachtvolles Material norlmnden nnd die Hingabe, mit welcher Sänger und Sängerinnen iür ihren Dirigenten und Lehrer wirkten, nerdirni herzliche Anerkennung. Die Damen Ehren und Z r b r ni a n n und die Ocrren M a n n , Z o li. Stiiegler. Reiner, Rokohl. Schilling, Ekler und Nnsscr waren dem Komponisten tüchtige Heller. 0. X. Klavierabend Wera Leriabino. Die Hörerschaft, die sich gestern im Palmengarten -- zahlreicher alt- sonst bei Veranstaltungen eine-- nnln kannten Künstlers - ein gesunden batte, iah sich zwei neue» tünstlertichc n Er scheinungcn gegenüber. Weiten des russische» Komponisten Alexander ScrtabtnK Kv- der Zntrrpretlu dieser
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