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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060822017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906082201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060822
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906082201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-22
- Monat1906-08
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1906
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Lnoskmo von Inssrateii ,mä ^dwnnvmenl« kür <sio kvraävdLlter, Rrl23«7Mm volebor beim I>ssn unck Lckroidon 6a« Uramm- vsi'lilnelert, äsm Löipsr eins Is rael«, k««,an«I« II«I1vas unä xl wk evitix mit äio Ilosentrüker er»«trt, ompkadlt l»rl Wsmlseliaelis Ltsdlirsemeat §1l'UVK8ll'il88e 6. hofsbeanite lskk Aerztl. Externat, Haftbarkeit der Eisenbahnen, Ortskrankenkassen , Kolonialwinwarr. Katholikentag, Kaiser u.Presse, Papst u.Poleiifrage. Mutmaßliche Witterung: Wärmer, vielfach heiter. Mittwoch, 22. Aiigust IW«. «m PoddielSttS Abschiedsgesuch ist augenblicklich «in seltsamer Kampf entbrannt, der an scheinend nicht nur auf dem Papier zwischen „Nordd. Allg. Ztg." und „Verl. Lokalanz.". sondern in letzter Instanz Mischen Bülovv und Podbielski selbst ausgefochten wird. Be kanntlich bat das -Scherssche Organ am Donnerstag voriger Woche, als allerlei über den bevorstehenden Rücktritt des preußischen Landwirtschaftsinrnisters gemunkelt wurde, eine Er klärung aus der unmittelbaren Umaelbung des Ministers gebracht, in der es hieß, daß Herr von Podbielski nicht im Traum daran denke, seinen Abschied zu nehmen, denn er fühle sich frei von jeder Schuld. Um so überrascheickE kam zwei Tage später die Meldung der offiziösen .,Nordd. Allg. Ztg.", in der es hieß: „Wie wir hören, hatte der Reichskanzler bereits von Norderney aus den Herrn Landwirtsschaftsminister zu einer Aeußerung Wer die in letzter Zeit vielfach erörterte Beteiligung des Herrn Ministers an den Geschäften der Firma Tippelskirch aufgesordert. Hieraus ist von Exzellenz von Podbielski eine eingehende Antwort erfolgt, in welcher der Herr Minister am Schluß gebeten hat. seinen Wunsch nach Entlassung aus dem Staatsdienste an allerhöchster Stelle zu unterbreiten." Dagegen protestierte umgehend wieder Herr von Podbielski, indem er Lurch einen Mittelsmann folgende Darstellung des Aalles in die Presse lancieren ließ: „Er habe tatsächlich bereits vor einiger Zeit, gleich im Beginn der Tippelskirch-tMäre, ein Schreiben an den Herrn Reichskanzler nach Norderney gerichtet, das eiwa mit den Worten schloß: „Er. Herr von Podbielski, sei zu alt, um sich in dieser Weise Punkte noch in der Schwebe und die Untersuchungen über den Fall Tippelskirch-Jischer noch nicht zum Abschluß gediehen sind, der denkbar ungeeignetst« für Podbielslts Verabschiedung wäre, ganz abgesehen davon, daß man an hoher Stelle mit Recht auch nur den Schein des Verdachtes ini Keime ersticken will, als könnte ein« wütende anttagrarische Preßfehde den Sturz eines verdienten Ministers herbeiführen. Auch ist nach glaubwürdigen Informa tionen wahrscheinlich, daß die Angelegenheit das preußische Gesamtministerium beschäftigen wird. Es heißt nämlich, daß Ende dieses Monats nach der Taufe des Kronpriuzensvhnes Fürst Bülow und die anderen preußischen Minister zu wirbligen Sitzungen znsammciitreten werden, in denen wohl sicher diese und andere wichtige Angelegenheiten ihre Erledigung finden wer de». Ebenso gut ist es natürlich auch möglich, daß die Würfel schon früher fallen. Genaues weiß man leider nicht, denn trotz der so dringend wünschenswerten Klärung der peinlichen Affäre hat man die Oefseutlichkeit bisher wieder einmal mit völlig unge nügenden, zum Teil sich widersprechenden und darum unverständ lichen offiziösen Erklärungen abgespeist. . . Von welcher Seite man das Duell Biilow-Podbielski auch betrachten mag, schön ist es auf keinen Fall und wird ebenso wenig das Ansehen der staatlichen Autoritäten wie ihrer Reprä sentanten fördern. Viel ratsamer wäre es doch gewesen, wenn der in die Memme geratene Landwirtschaftsminister sich L In äisorätiorr sofort mit dem Fürsten Bülow gründlich ausge sprochen und dementsprechend — ohne unliebsames Aufsehen zu erregen — gehandelt hätte! So wird unnütz Staub auf gewirbelt und ein Quark noch breiter getreten, als er schon an sich ist. In der „Köln. Ztg." wird in ähnlicher Weise mit Schmutz bewerfen zu lassen. Lieber würde er vor-'>5 Auslassung geurteilt, die ohne Frage von orientierter ziehen, aus dem Staatsdienst zu scheiden." «Seite stammt und wo es heißt: „Dem Sinne nach war der Diese Bemerkung habe n i ch t die Bedeutung eines Entlassungs-" Reichskanzler zweifellos berechtigt, wenn er die Worte Pod- gesuches gehabt." Hierauf hat das Bülow-ofsiziölse Blatt nicht biclskis als Bekundung ansah. aus dem Amte scheiden zu wollen, weiter geantwortet, sondern sich damit beanngt. festzustellcn, aber weiß, mit tvelcher Peinlichkeit bei derartigen An- daß das erwähnte Schreiben des Landwirtschaftsministers am ^ssen in Preußen die überlieferten Formen eingehalten zu 13. d. M. beim Reichskanzler eingegangen und von diesem ' werden pflegen, wird sich mit Herrn von Podbielski darüber zum Gegenstand eines eingehenden Vortrages beim Kaiser gewundert haben, daß die „Nordd. Allg, Ztg," sich über diese gemacht worden ist. Die letzte halbamtliche Nachricht besagt. Formen kurz hinwegsctzte und briefliche Aeußerungen des daß der Kaiser bisher keine endgültige Entscheidung getroffen, ^ Ministers an den Reichskanzler als Abschiedsgesuch auslegte, sondern sich diefe noch Vorbehalten habe. Auffallend ist es, Vielleicht ist das ein Zeichen, daß man fortan in Preußen daß in der neuesten Auslassung nicht von der Bewilligung des überhaupt mit der in solchen Dingen üblichen Form brechen Abschiedsgesuches die Rede ist. sondern von der „Frage der! will, vielleicht hat man auch gehofft, durch einen recht dcnt- Entlassung" des Ministers. Danach zu urteilen, scheint man an maßgebender Stelle den Ausgang der Untersuchung in lichen Wink mit dem Zaunpfahle den Minister aus den Formen- weg zu verweisen und dadurch dos nötige Abschiedsgesuch von der Angelegenheit Tippelskirch-Fischer abwarten zu wollen, ehe ihm erwirken z» können. Ist diese letztere Annahme richtig. man sich über weitere Schritte schlüssig macht. Svweit über die der Oeffentlickikeit vorliegenden schrift liche» Dokumente des Streitfalles! Wenn man näher zusicht, so hat man sich in dem Erfolge der Maßregel offenbar ge täuscht. Herr von Podbielski scheint dem beabsichtigten Winke nicht Folge zu leisten. Alle diese Umstände können auf die lost sich die ganze Sache eigentlich in einen Streit um Wort« Oeffentlichkeit keinen guten Eindruck machen, auf, bei dem es darauf ankäme, festzustellen, wie die Stelle in Es wäre daher zu wünschen, daß man in Zukunst bei einer Herrn von Podbiclskis Schreiben: „sicher würde er vor-i so wichtigen Angelegenheit, wie cs das Ausscheiden eines ziehen, aus dem Staatsdienst zu scheiden", aufizufassen ist. Ministers ist, aus den natürlichen Weg zurückkehrte und in Darüber wird sich aber eine Einigung nie erzielen lassen, denn rückhaltloser Aussprache der Beteiligten die Dinge sachlich so Fürst Bülow hat üben darin die Bitte um Entlassung aus dem klärte, daß die formelle Lösung das bliebe, was sie ist und Staatsdienst gesehen, während der Landwirtschaflsminister diese sem sollte, eben eine Form, die keinerlei Schwierigkeiten mehr Interpretation nicht gelten lassen will: er hat den frag- bietet. Dadurch würde die Achtung vor unseren staatlichen lichen Satz wahrscheinlich so gemeint, daß er lieber aus dem Amte scheiden würde, falls er bei den gegen ihn wegen seiner Beziehungen zur Firma Tivpelskirch angeftellten Erörterungen keinen Rückhalt und keine Unterstützung an höherer Stelle finden sollte. Bevor man den genauen Wortlaut nicht kennt, wird man schwer entscheiden können, ob diele Auslegung zutreffend ist oder ob die Möglichkeit eines Mißverständnisses vorlag. Im allgemeinen ist eS üblich, daß Minister ihre EntlassungSgesnche direkt an den König richten und nicht auf dem Umwege über den Ministerpräsidenten; wenn Herr von PodbirlSli dennoch letz teren Weg gewählt hat. so läßt das allerdings daraus schließen, daß er an ein formelle- Abschiedsgesuch noch nicht gedacht hat, solidem wohl eine Aeußerung deS Ministerpräsidenten und des Kaller- zuvor erwirken wollte, um darnach erst seinen endgültigen Entschluß zu fassen. Fürst Bülow scheint jedoch die Gelegenheit beim Schopf ergriffen zu haben, um angesichts der letzterörterten unliebsamen Vorkommnisse, in die die Person des Laiidwtrtschafts- ministerS hiiiringezogen war, «inen Strich unter die Nechmmg zu machen und seine Verabschiedung so schuell als möglich herbeizu- sühren. Ander- läßt eS sich nicht deuten, daß der preußische Ministerpräsident da- vermeintliche Gesuch deS Herrn von Pod bielski so überaus eilig hat veröffentlichen lassen und zwar am Tage nach den Konferenzen mit dem Kaiser in WilhelmSböhe. wa- darauf schließen ließ, daß die Genehmigung deS Rücktritt- durch den Kaiser so gut wie sicher war. Ob der Rücktritt Podbielski- schon in den nächsten Tagen erfolgen wird oder erst nach einiger Zeit, tut dabei nichts zur Sache. Die letzte offiziöse Meldung, daß bis jetzt noch keine endgültige Entschließung an höchster Stelle gefallen sei, scheint dem zu wider sprechen. aber eS scheint auch nur so. denn die Hinausschiebung der Entscheidung ist lediglich durch die Erwägung motiviert, daß der jetzige Zeitpunkt, wo die Ermittlungen über die kritischen Einrichtungen und vor den Perisonen, die sie zu hüten berufen sind, nur erhöht werden." Zweifellos sind also auf beiden Seiten Fehler gemacht worden, die besser hätten vermieden werden sollen: handelt cs sich doch um einen Ministes, der sich in weitesten Kreisen einer großen persönlichen Beliebtheit und um seiner Verdienste willen einer berechtigten Wertschätzung erfreut, wenngleich auch bei Herrn von Podbielski der alte Satz seine Wahrheit behält, daß, wo viel Licht, auch viel Schatten ist. Wozu also dieser neue unerquickliche Lärm? Unwillkürlich kommt man auf den Gedanken, daß an der Rcgierungsmaschine etwas nicht in Ordnung ist und daß die Zügel — um sich eines in letzter Zeit oft und nicht ohne Grund gebrauchten Wortes zu be dienen — am Boden schleifen. . . . Neueste Drahtmeldnnueu vom 2l. August. «olonialtvirren. Berlin. lPriv.-Tel.) Wie der „Hann. Cvnr." von zuver lässiger Stelle erfahren haben will, soll der Landeshauptmann Georg Wilhelm Lichtenberg in Hannover als Nachfolger PvdbielskiS in Aussicht genommen sein. Lichtenberg ist der Sohn deS früheren hannoverschen Kultusministers und späteren Präsi denten im Laildeskonsistortum iu Berlin. Koloniales. Berlin. (Amtliche Meldung.) Wie schon gemeldet, hatten etwa 50 Hottentotten am 6. August die Pferde- wache der 2. Feldkompagnie des 2. Regiments bei Alurisson- tein angegriffen, waren oder durch herbeieilende Kompagnien zuriickacwövfen worden. Der Feind flüchtete über UmeiS auf Pellatrift, zog von da oranjeauffvärts bis zum Hamrevier und folgte diesem nordwärts in der Richtung auf die großen KaraSberae. Er bekam unterwegs verschiedentlich Zuzug, an- scheinend durch BondelMartS unter Johannes Christian, iodak er allmählich wieder eine Gefechtsstärke von 150 Gewehren erreichte. Unsere Truppen verfolgten den Gegner fortgesetzt,, und zwar zuerst Abteilung Sisberg bis Pellgtrrft, dann Kom pagnie Grnnert bis Duurtrist am Hamrevier und zuletzt Ab teilung Bech vom 2. Regiment, 7. Batterie, mit sehr niederen Gofechlsslärken. Der schlechte Ernährungszustand der Truppen im Süden entstand durch geringen Nachschub ans delt wenig leistungsfähigen Etappenstraßen, und der dadurch ein- aetretene Mangel an Proviant und Hafer machte eine solche Ablösung der verfolgenden Abteilungen nötig. Hauptmann Bech, der wie schon früher, durch den Ueberfall gegen Morenga, sich ausgezeichnet halte, überraschte den Feind bei Noibis, nordöstlich Kalksonlein, und zersprengte ihn nach dreistündigem Gefecht. Der Gegner hatte größere Verluste und ließ eine Anzahl Tote auf dem Gesechtsselde. Auf unserer Seite fielen Leutnant v. Heyden, früher im Infanterie-Regiment Nr. 164, und ein Reiter. Ein Mann wurde schwer, ein anderer, leicht verwundet. Abteilung Bech setzte die Verfolgung fort. Oberst v. Deimling ist mit seinem Stab in Warmbad «in- getrosfen. Zu der Erdbebenkatastrophe in Chile. New York. (Priv.-Tel.s Meldungen aus Valparaiso schil dern die L a ge der Bevölkerung in den düstersten Farben, lieber 200000Menschensind obdachlos und entbehren des Notwendigsten zum Schutze gegen die empfindlich kalten Nächte. Der Nahrungsmangel, dem die RegierungSaktion bisher nicht abrnhelfen vermocht habe, verursache zahlreiche Krankheiten. Dabei sei Mangel an Aerzten. Weiter wird gemeldet, die chile nische Regierung beabsichtige, ein langfristiges Handels Moratorium festzusetzen, da die Handel-Häuser infolge der großen Verluste nicht in der Lage sind, ihren Verpflichtungen iiachziikoiiimen. New York. sPriv.-Tel.) Aus Valparaiso wird über Lima gemeldet, die chilenische Regierung beabsichtige, vom Kon greß die Bewilligung von 100 Millionen Dollars zum Wieder aufbau von Valparaiso zu fordern. Unter den zer störten Gebäuden befindet sich auch das deutsche Hospital. London. sPriv.-Tel.) In Valparaiso schätzt die Be hörde die Zahl der Todesfälle infolge des Erdbebens auf etwa 500. Im ganzen haben noch gegen 400 Erdstöße statt- gofunden. Obgleich diese leicht waren, erhielten sie die Be völkerung im Zustand der Panik. Die chilenische Flotte, die im Hasen von Valparaiso eintraf, um Staatssekretär Root zu begrüßen, hat gute Dienste beim Rettungswerk geleistet. — Aus Honolulu wird telegraphiert: Infolge der durch das Erd> beben verursachten Flutwelle strandet« der Passagier: dampfer „Manchuria" von der Pacific Mail SteauWv Company bei Makapan^Point und liegt jetzt auf scharf hervorragendem Felsen. Man sicht die Passagiere sich auf dem Verdeck drängen. Es ist möglich, daß sie gelandet und nach Honolulu gebracht werden. Die See ist jetzt glatt. London. tPnv.-Tel.) Hiesigen Meldungen au- San tiago zufolge ist das Feuer in der Stadt zum größten Teile erloschen. Flüchtlinge ans Valparaiso erzählen, daß die See während des Erdbebens ruhig geblieben ist, welchem glücklichen Umstande es zuzuschreiben ist, daß keine Schissskata- stwphen zu verzeichnen sind. Auf eine Strecke von 625 Meilen ist das ganze Land z e rst ö rt. Haniburg. Die diesigen ersten Salpekerfirmen treten mor gen zusammen, um über die Bildung eines Hamburger Hilfskomitees zu berate», dem alle am Handel mit Chile beteiligte Firmen beitreten sollen. Zur Lage in Rustluud. Petersburg. lPriv.-Tel.) In der letzten Woche wurden in Rußland 72 politische Mord« an Amts personen verübt. 42 Beamte wurden schwer verwundet, ferner murden 120 Bomben gesunden, 12 Geheimdruckereien entdeckt. 13 Kronichnapsbuden und 18 Staatskassen beraubt, wobei 22 Angestellte gelötet oder verwundet wurden. Aus politischen Gründen wurden 267 Personen verhaftet. Moskau. (Priv -Tel.) Nach Meldungen aus Jckaterinos- law haben Revolutionäre in daS dortige Krankenhaus eine B ombe geworfen, weil ein dort tu Pflege befindlicher Revolutio när ihnen nicht ausgeliefert wurde. Mehrere Aerzte. Wärter und zahlreiche Kranke wurden verletzt, das Gebäude stark beschädigt. Riga. sPriv.-Tel.) Seit Sonnabend verzeichnen die Zeitungen aus Livland und Kurland 25 schwere bewaffnete R a u b ü b c r s ä l l e. Letzte Nacht wurden die Badeorte bei Riga von Revolutionären heimgcsucht. Fünf Bewaffnete drangen in eine Villa ein, von deren Besitzer sie unter Be drohung seines und seiner Hausgenossen Leben mehrere hundert Rubel erpreßten. Beim Verlassen des Hauses stießen sie a»f zwei Herren des Selbstschutzes und schleu derten eine Dynamitpetarde gegen sie, die jedoch nur Material- schaden anrichtete. Die Explosion alarmierte den ganzcn Selbstschutz. In scharfem Feuerqesecht wurde ein Herr der Gesellschaft erschossen, andere wurden verwundet. Die Revolu tionäre entkamen in der Dunkelheit. In Riga, wo Agitatoren aus Warschau cingctroffen sein wllen, wurden gestern an ver schiedenen Stellen drei Schutzleute beschossen, einer wurde ge tötet. — Der Streik der Tramway-Beamten dauert an. Das neu angestelltc Personal wagt nicht zu fahren. In den Fabriken streiken 4000 Arbeiter. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Ta nie des Erbprinzen von Sach sen - Kvburg und Gotha findet, wie nnnniehr festste!,t, Mittwoch, den l!>. September, statt. An der Feier nehmen u. a. teil : das Kaiserpaar, die Königin-Mutter Emma der Niederlande, sowie Fürst Ferdinand von Bulgarien. Berlin. «Priv.-Tel.) Betreffs Verhandlungen zwischen Dentschlcmd und Dänemark wegen Abschlusses eines Tarifver trags erfährt die „Voss. Ztg." von unterrichteter Seite, daß die deutsrbe Regierung, sobald es die Umstände gestatte», unter handeln wird. Gegenwärtig ruhen wegen der Sommerpause der- artiae Arbeiten, es ist aber zu erwarten, daß im Herbst ode,
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