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Deutsche allgemeine Zeitung : 19.12.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-12-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184512193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18451219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18451219
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-12
- Tag1845-12-19
- Monat1845-12
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 19.12.1845
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Nr 3SS Freitag 1S Decembcr 184S. Deutschsa«-. --^F^ÜnchtN, 14, Dec, Je länger die Kammer der Abgeordneten ge braucht hat, um mit ihrer Antwort auf die Thronrede zu Stande zu kvntmen, desto mehr sind im Publicum die Gerüchte über deren vermeintli chen Inhalt gewachsen, so zwar, daß zuletzt gar Niemand mehr zu wissen schliss, was für Nettigkeiten er allenfalls bringen müsse, um ihnen noch ein Interesse verleiben zu können. Endlich seit einer Stunde liegt die Adresse selbst vor uns, und eine einzige Stelle abgerechnet, deren Fassung auch in der Kammer den meisten Kampf verursacht zu haben scheint, enthält sie keine Zeile, welche auch nur ein einziges von all jenen Gerüchten recht fertigen könnte, mit denen unser leichtgläubiges Publicum seit acht Ta gen geplagt worden ist. Es ist die heute dem Könige durch eine Dcpu- tion, an deren Spitze sich der Präsident der Kammer befand, überreichte Adresse wörtlich folgenden Inhalts: „In tiefster Ehrfurcht nahen wir dem Thron, um Ew- Maj- unsere Huldigung sowie die Versicherung unserer unerschütterlichen Treue und un ser« vollen Vertrauens in Allerhöchstihre Person darzubringen. Auch der ge genwärtige Landtag wird, wir hoffen eS, reiche Früchte tragen, denn wo das Band der Vertrauens Fürst und Volk umschlingt, da ruht des Himmels Se gen und gedeiht des Lander Wohl. Allgemeiner Jubel begrüßte die freudigen Ereignisse, welche Ew. Maj. Vaterherz dreifach beglückten und deren ein« «inen festlichen Tag doppelt verherrlichte. Mögen die neuen Sprossen von WtttelSbach'S uraltem Stamme der Lugenden ihres königlichen Großvaters theilhaftig werden, wie sie der Liebe Les Volks gewiß sind. Die Vorlagen, welche Ew. königl. Maj. geruhen werden, an uns gelangen zu lassen, wer den wir mit gewissenhafter Sorgfalt prüfen und berathen und in treuer Erfül lung unserer Pflichten jene Anhänglichkeit an Thron und Vaterland bewähren, welche Baiern« Volk stets ruhmvoll ausgezeichnet hat- Wir wünschen uns Glück, daß die Bewegung der Zeit das bairische Volk in jener besonnenen Haltung getroffen hat, welche die freudige Anerkennung seines Königs erhielt, und vertrauen zut Weisheit Ew. Maj., daß auch die Ursachen- welche MiSstim- mung erzeugen und die Gemüther beunruhigen können, beseitigt werden. Un- terthanen eine« solchen Königs zu sein ist der Baiern Stolz. Möge Gott auch ferner seinen Segen auf Ew-Maj-, dem königlichen Hause und dem Va terland« ruhen lassen! In üllertiefster Ehrfurcht verharret Ew- königl. Maj. allerunterthäkigst treugehdrsamste Kammer der Abgeordneten." Die von der Kammer der ReichSräthe in ihrer zweiten Sitzung «instimmig beschlossene und dem König durch eine große Deputation über reichte Dankadresse auf die Thronrede lautet: " „Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Zur zehnten Ständcversammlung berufen, naht die Kammer der ReichSräthe in gewohnter Ehrerbietung dem Throne Ew- königl. Maj. Daß der jüngste Landtag sich durch Vertrauen auSzeichnc, wär Ew. königl. Maj. freundlich ausgesprochener Wunsch bei dessen Eröffnung. Und was die Adres sen beider Kammern vorher verkündet, wurde zur Lhat. Gegenseitigem Ver trauen entsproß ein Einklang, gleich erfreulich für Thron und Land- DaS königliche Hauk segnend hat der Himmel die heißen Wünsche pon'Millionen biederer Herzen erhörst. Erben der Liebe Ew. königl. Maj. für ihr Volk, gleich dem allerdurchläuchtigstcn Großvater der Heimat Ruhm und Wohlfahrt al« unzertrennbar ersehnend von jenen des deutschen Gesammtvaterlandcs, werden di« königlichen Enkel in der Gegenliebe der ihrem Scepter untergebenen Stämme das edelste Familienkleinod auf kommende Geschlechter übertragen. Den verfassungsmäßigen Nachweisen und allerhöchst angedeuteten Gesetzentwür fen ist unsere sorgfältigste Prüfung gesichert Baiern beurkundet auch in dem gegenwärtigen Zeitpunkte lebhaft angeregten JdeenkampfS die Haltung, welche alle Phasen seiner Geschichte schmückt. Mit oft erprobter Treue gegen die erhabene Dynastie verbindet sich in jeder Baierbrust das stolze Bewußtsein der bald nach gebrochener Fremdherrschaft großherzig gebotenen und dank bar entgcgcngenommenen Staatsverfassung. Weises Geregeltscin des öffent- lichcn RcchtSzustandeS zählt zu den mächtigsten Grundvcstcn bürgerlicher Ord nung. Je lebendigerer Handhabung und Pflege dieser Rechtszustand sich er freut nach Wort und Geist, je freier und echter die Wünsche der Regierten emporsteigen können zu dem Regenten, je vollständigere und wohlwollendere Erwägung denselben wird bei ruhigen Zeitvcrhältnisscn, um so unerschütter licher bewähren sich die Staaten in sturmbcwcgten Tagen. Allergnädigster König und Herr! Die Stände Ew- königl. Maj. Reichs sind der gesetzliche Ausdruck der Wünsche und Anliegen jenes Volks, dessen Jubel ob der be glückenden Familienereignisse Allerhöchstste mit landesväterlicher Rührung er füllte, eben jenes Volks, dem die Thronrede eine hochchrende Anerkennung gewährt. Jeder unserer Schritte wird auch fortan diesem eidbekräftigten Standpunkte entnommen sein. Sprechender vermögen wir weder unsere auf richtige Ergebenheit an Ew. königl. Maj. und an Allerhöchstihr tausendjähri ges Fürstengeschlecht, noch die uns beseelende monarchische Gesinnung zu be- thätigen, als indem wir der Stimme des Landes bei jedem Anlasse Worte inniger Zuversicht auf den geliebten Landekherrn und respektvollen Freimuths leihen. Ist cs für Ew. königl. Maj. ein erhebendes Gefühl, König eines solchen Volks zu sein, so erkennt dasselbe nicht minder den hohen Werth, sich von einem Monarchen beherrscht zu wissen, der Wahrheit federt und sein Glück in dem Glücke seiner Baiern erblickt. In allerticfster Ehrfurcht ver harret rc- München, den 13. Dec. >845." (Folgen die Unterschriften.) 's Dresden, I7.Dec. Uebcr das Resultat des städtischen Haus haltplans für das Jahr 1844, der auch diesmal nicht früher als ge wöhnlich, d. h. vor etwa acht Tagen, ausgcgebcn ist, wäre wenig Bcmcr- kcnswcrlhcS zu berichten, man müßte sich denn mit tobten Zahlen begnü gen wollen — jedenfalls etwas sehr langweiliges, besonders für auswärtige Leser — oder sich in weitläufige Auseinandersetzungen cinlassen, zu welchen hier schwerlich der Ort wäre. Das Gesammtresultat ist ein günstigeres als das vom Jahr 1843, denn während jenes noch eine Zubuße zu den currenten Ausgaben an 3374 Thlr. crfodertc (und man hatte eine An leihe von 15,000 Thlr. gemacht), weist der letzte Abschluß einen Ueber- schuß in den currenten Einnahmen an 2410 Thlr. nach, wobei freilich zu erwägen ist, daß im Jahr >844 36,315 Thlr. (1843: 19,631 Thlr.) zins bare Kapitalien cingegangcn und nur 2000 Thlr. von aufgenommenen Ca- pitalien (1843: 4000 Thlr.) zurückgezahlt wurden. Die Gesammtsumme der Einnahme im Jahr 1844 hat betragen 208,085 Thlr., die der Aus gabe 182,034 Thlr.; es war also zu Anfang dieses Jahres ein Kassenbe stand von 26,051 Thlr. vorhanden. Wenn die Ausgabe für die Kanzlei bedürfnisse der Stadtverordneten von 1000 auf 1300 Thlr. sich erhöht hat, wobei noch außerdem 1367 Thlr. als Aufwand bei den Wahlen derselben in Ansatz kommen, so erscheint das freilich bedeutend genug. Auch haben sich im Allgemeinen die Ausgaben nicht vermindert, und cs ist das gün stigere Resultat des Jahresabschlusses zunächst und vorzugsweise in den cr- höhlcn Einnahmen zu suchen. Wir meinen unmaßgeblich, cs sei so viel als irgend möglich darauf hinzuarbeitcn, daß die Ausgaben sich vermin dern, damit die abschreckende Höhe der hiesigen Communalabgaben allmä- lig zum Besten der Einwohner ermäßigt werden könne. Aber freilich, wenn z. B. bei der Gasbeleuchtung 20,000 Thlr. angcliehenes Capital zurückgezahlt, dagegen aber 40,000 Thlr. ausgenommen wurden, so zeugt bas nicht gerade von einem tüchtig und umsichtig durchgeführtcn Finanz plan. Es'wird ja doch nun endlich die spcciclle Rechnungsablegung über diesen sehr in magisches Dunkel gehüllten Gegenstand erfolgen. Man ist sehr gespannt darauf. Die Stadtanlcihc vom Jahr 1835 beträgt noch 91,775 Thlr., sodaß bisher noch kaum 10,500 Thlr. abgezahlt wurden. An zu großer Ucbcrsichtlichkeit leidet auch der neueste Städthaushaltplan durchaus nicht. Sachsen, 17. Dec. Der deutsch-katholische Geistliche der leipziger Gemeinde hat in den letzten Tagen eine abermalige Rundreise gemacht, welche für den Fortschritt des Deutsch-Katholicismus nicht ohne Frucht gewesen ist. Zunächst begann Hr. Rauch damit, in Annaberg Gottesdienst zu halten sowie einer Gemeindeversammlung bcizuwohnen, und erwarb sich dabei dergestalt die Liebe der Gemeinde, daß dieselbe der leipziger den Vorschlag machte, sie möchte auf die gemeinsamen Kosten der kleinern Gemeinden noch einen zweiten Geistlichen anstelle» und Hrn. Rauch dann so oft als irgend möglich die kleinern Gemeinden besuchen lassen. Dann vernahm sich Hr. Rauch mit den Rcformfrcundcn in Wie senthal und in Freiberg, wo in der nächsten Zeit die Bildung neuer Ge meinden bevorsteht und vielleicht schon in den Wcihnachtöferien erfolgt. UeberVlick Deutschland. —München- Die Antwortsadressen, f Dresden. Der städ tische Haushalt. ff-Aus Lachsen. Die Deutsch-Katholiken. *Äus dem Hannoverschen. Der Unterstützungsverein zu Emden, s Stuttgart. Die Deutsch-Katholiken in Eßlingen. Tübingen. Adresse an Hrn. v. Mohl. Mannheim. RebeniuS' Rece- ° Offenbach. Hr. Reich und das Frank furter Journal. * "Frankfurt a. M. Rabbiner. Preußen. ""Aerlin- Journalwesen. "Stettin. Schulwesen. Oeskerreich, -l- Wien. Hr. v. Tettenborn. Der Kaiser von Rußland. Der Erzherzog Stephan. Gerichtswesen. Der Journalistenskandal. Spanien. Die Presse der Hauptstadt. Catalonien. Die innere Schuld. Englische Eigenliebe. Schlachtplan. Großbritannien. Der Ministerwcchsel. Die Getreidegesetze. Frankreich. Die Journale über den englischen Ministerwechsel. Algerien- Daß Dampfpackctboot Estaffette. ° Paris- Ruge und Weill- Schweiz. Dr. Kasimir Pfyffer. Die waadter Geistlichkeit. Italien. Der Kaiser Nikolaus. Complot in Toscana. Rußland und Polen. Rekrutenaushebung. Wissenschaft und Kunst. *ÄUS Oesterreich. Das Studienwcsen. Handel ünd Industrie. * Leipzig. Börsenbericht- * Leipjig- Erfin dung- " Köln. Eisenbahn. — Berlin. Ankündigungen. UMM Deutsche AVgemeine Zeitung. WZU Wahrheit und Reckt, Freiheit und Gesetz!»
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