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Dresdner Journal : 24.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190511245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19051124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19051124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-24
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 24.11.1905
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Mrs-NN Bonnin! Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fcrnspr.-Anschlnß Nr. 1295. Erläleinen: Werktags nachm. ü Uhr. — Qriginalberichte und Mitteilungen dürsen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. Beim Bezüge durch dir «nnerta^ Ire»«en» S,ü« M (einschl Zutragungl, durch die VaR ,m Deutichen Reiche » M. (au-schließlict' Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurücksenduna der für die Schriftlcitung bestimmten, aber von dieser nicht em- aesorderten Beitrüge bean- jprucht, io ist das Postgeld beizulügen. AnlündtgungSgebühre»: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gnngS Seite oder derenRaum 20 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz ü Pf Aufschlag für die Zeile Unten» Re- daltionSstrich (Eingesandt) oie Tcxtzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bis mittags 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Nummer. M 273.Freitag, den 24. November nachmittags.19QZ. Amtlicher Teil. 'Derordnung, eine Ernennung für die I. Kammer oer Stände versammlung betr. Wir, Friedrich August, von Gottes Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. verkünden hiermit, daß Wir aus Grund der Bestimmung in 8 63 unter Nr. 14 der VersassungSurkunde den Rittergutsbesitzer Kammerherrn Alexander v Arnim auf Planitz zum Mitgliede der Ersten Kammer der Stände Versammlung ernannt haben. Zu dessen Beurkundung haben Wir die gegen wärtige Verordnung unter Vordruck Unseres Königlichen Siegel« eigenhändig vollzogen. Gegeben zu Dresden, am 20. November 190.'» Kriedrich August. Georg v. Metzsch. n s u g e. Allerhöchstem Befehle zufolge werden am König!. Hofe an dem bevorstehenden Neujahrstage Be- glückwünschungs-Couren und die Assemblee, am 10. Januar, 7. und 27. Februar 1906 große Hofbälle abgehalren werden, bei welchen Gelegen heiten Vorstellungen angemcldeter Damen und Herren erfolgen können. Außerdem finden zwei Kammerbälle statt, und zwar am 24. Januar und 14. Februar. Betreffs anderer Hoffestlichkeiten sind noch keine Bestimmungen getroffen. Diejenigen am Königl. Hofe vorgestellten Damen und Herren — sowohl die in Dresden als die außerhalb der Residenzstadt wohnenden, — welche den Wunsch hegen, mit Einladungen zu den großen Hosbällen bedacht zu werden, wollen ihre Karten mit einem bezüglichen Vermerk an das Königl. Oberhofmarschallamt gelangen, oder ihre Namen in eine zu diesem Zwecke daselbst von vormittags 9 Uhr bis abends 6 Uhr ausliegende Liste eintragen lassen - Dresden, den 24. November 1905. Königl. Oberhofmarschallamt. Sc Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Generalmajor z. D. v. Kospoth, bisher Kommandeur der 6. Jnf.-Brig Nr. 64, das Komtur kreuz 2. Klasse des Verdienst Ordens zu verleihen. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Oberlehrer Eulitz in Waldheim das Verdienstkreuz zu verleihen. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kapellmeister Hagen den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Kronenordcn 3 Klasse annehme und trage. Sc. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruhl, den Nachgenanntcn die Erlaubnis zur An lcgung der ihnen verliehenen Auszeichnungen zu er teilen, und zwar des Königl. Preußischen Roten Adler-Ordens 3. Kl dem Obersten Edlen v. der Planitz, Abt.-Chef im Kriegsministerium: desselben Ordens 4. Kl. mit Schwertern dem Hauptm der Landw Inf. 1. Aufgebots Engler des Landw-Bez. 1 Dresden: desselben Ordens 4. Klasse dem Major Neubauer, dem Hauptm. Richter, den Geh exped. Sekretären, Rechnungsräten Schreiter und König, im Kriegsministerium; der Königl. Preußischen Roten Kreuz-Medaille 3. Klasse und des Ritterkreuzes 1. Klasse des Königl. Schwedischen Wasa Ordens dem Stabsarzt vr Kaiser im Kriegsministerium; des Ehren-KomturkreuzeS^ des Fürstl. Hohenzollern- schen Hausordens dem Obersten v. Hennig, Kom mandeur des 11. Inf. Regt«. Nr. 139; des Ehren- GroßkomturkreuzeS des Großherzogl. Oldenburgischen HauS- und Verdienst-Ordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig dem Major z. D. v. Minckwitz. Personalveränderungen in Ver Armee. Offiziere, Fähnriche rc. A Ernennungen, Be förderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 23. November. Die Generalmajore: Frhr. v Wagner, Kommandeur der 1. Inf Brig. Nr. 45, zum Chef des Generalstabs, Barth, Chef des Generalstabs, zum Kom mandeur der 6. Inf-Brig Nr. 64, Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, Königl. Hoheit, unter Be lastung -t I» 8»it« des Schützen- (Füs.-) Regts „Prinz Georg" Nr 108 und des Garde-Reiter-Regts., zum Kom mandeur der 1. Inf-Brig. Nr. 45, Müller, von der Armee, zum Kommandeur der 4. Jnf.-Brig. Nr. 48 — ernannt, v. Bosse, Oberst und Kommandeur des 8. Jnf.- Regts. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, unter Versetzung zu den Offizieren von der Armee und Anweisung des Standorts Leipzig, zum Generalmajor befördert Götz v Olenhusen, Oberstltnt. und Kommandeur des 2. Jäg.- BatS. Nr. 13, unter Beförderung zum Obersten, zum Kommandeur des 8. Jnf.-Regts „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Leuthold, Major im Generalstabe des X11. (1 K S) Armeekorps, zum Kommandeur des 2. Jäg - Bats Nr. 13, — ernannt. Fortmüller, Major im Generalstabe der 3. Div Nr. 32, zum Generalstabe des XII. (1. K. S) Armeekorps, Richter, Hauptm und Ordonnanzoffiz. Sr. Majestät des Königs, als Komp. Chef in das 2. Jäg. - Bat. Nr. 13, — versetzt, v. Ze schau, Hauptm und Komp -Chef im 2. Jäg.-Bat. Nr. 13, unter Versetzung in den Generalstab, dem Ge neralstabe der 3. Div Nr. 32 überwiesen v. Arnim, Oberltnt im Garde-Reiter-Regt, vom 1. Januar 1906 ab auf ein weitere« Jahr zur Dienstleistung zur Königl. Sächs. Gesandtschaft in Berlin kommandiert. Preil, Oberltnt. im 1. Pion.-Bat. Nr. 12, kommandiert zum Auswärtigen Amt in Berlin, der Charakter als Hauptm. verliehen v. Schwerdtner, Königl. Preuß Ltnl. a. D , bisher im 2. Leib-Hus.-Regt. „Königin Viktoria von Preußen" Nr. 2, als Ltnt. mit Patent vom 26 August 1900 im Garde-Neiter-Regt angestellt Im Beurlaubtenstande. 23. November. Die Ober- ltntS der Res.: Holz des 5. Jnf.-Regts. „Kronprinz" Nr. 104, Hausmann des 6. Jnf.-Regts. Nr 105 „König Wilhelm II. von Württemberg", Schröter des 7 Jnf-Regts „König Georg" Nr. 106, Braune des 10. Jnf-Regts. Nr. 134, Zürner des 1. Jäg-Bats. Nr. 12, Pause des 4. Feldart-Regts. Nr 48, Calamc der 3. (Königl. Sächs.) Komp, des Königl. Preuß. Telegr - Bats Nr. 1, — zu Hauptleuten, die LtntS. der Res: Berg hold des 2. Gren-Regts. Nr. 101 „Kaiser Wil helm, König von Preußen", Kratzsch, Rockstroh des 5. Jnf.-Regts. „Kronprinz" Nr 104, Schönbach, Schäfer des 7 Jnf.-Regts. „König Georg" Nr 106, Krause des Schützen- (Füs.-) Regts. „Prinz Georg" Nr. 108, CyriacuS, Winkler des 10. Jnf.-Regts Nr. 134, Frhr. v. Welck des 1. Jäg-Bats Nr. 12, v Kirchbach des 2. Jäg-Bats. Nr. 13, v der Gabelentz des Karab-Regts., Augustin des 2. Hus Regts. „Königin Carola" Nr. 19, v. Herder des 1. Ulan-Regt«. Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn", Eibenstein des 2. Feld- Art.-Regts Nr. 28, Vahlen des 6. Feldart-Regts Nr. 68, Kasten des Fußart.-Regts. Nr 12, Colberg dcS 1. Pion-Bals. Nr. 12, — zu Obcrltnts. die Ober ¬ leutnants der Landw.-Jnf. 1. Aufgebots: Strauß des Landw-Bez. Glauchau, Melzer des Landw-Bez. Schnee berg, Friderici des Landw.-Bez. Zwickau, Starke, Oberltnt der Landw-Feldari 1. Aufgebots des Landw.- Bez. Borna, — zu Hauptleuten, die Ltnts der Landw.- Jnf. 1. Aufgebots: Britze, Täger, Preibsch des Landw.-Bez. Bautzen, Scholz de« Landw -Bez Freiberg, Johannsen des Landw.-Bez Großenhain, Kummer, Seidel, Neumann, Uhlig des Landw.-Bez. Leipzig, Stengel, Grottke, Gloeckler des Landw-Bez. Plauen, Dietrich, Ltnt. de« Landw-Trains 1 Auf gebots des Landw-Bez. Zittau, Christoffel, Oehmi chen, Ltnt« der Landw-Inf. 2. Aufgebots des Landw - Bez. Leipzig, — zu Oberltnts, die Vizefeldwebel bezw Vizewachtmeister: Putzger des Landw-Bez Plauen, zum Ltnt. der Res. des 2. Gren-Regts. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Heidler de« Landw.-Bez Chemnitz, zum Ltnt. der Res. des 5. Inf - Regts. „Kronprinz" Nr. 104, Hoff mann des Landw.-Bez. Straßburg i. E., zum Ltnt. der Res. de« 6. Jnf.-Regts. Nr. 105 „König Wilhelm II. von Württemberg", Burmann des Landw - Bez. Chemnitz, zum Ltnt der Res des 7 Jnf -Regts „König Georg" Nr. 106, Thomas des Landw-Bez Plauen, zum Ltnt der Res des Schützen- (Füs -) Regts. „Prinz Georg" Nr. 108, Boy, Wulf de» Landw-Äez. Plauen, zu Ltnts. der Res des 10 Jnf -Regts Nr 134, Voigtlaender - Tetzner des Landw.-Bez. Borna, Zwicker des Landw.-Bez. Chemnitz, — zu Ltnts. der Res des Karab.-Regts, Girndt des Landw-Bez. Bautzen, zum Ltnt. der Nef. des 1. Feldart-Regts. Nr. 12, Feustel des Landw.-Bez. Plauen, zum Ltnt. der Res. des 2. Feldart-Regts Nr. 28, Eibcnstein des Landw -Bez Bautzen, zum Ltnt der Res des 5. Feldart Regts. Nr 64, Horn, Leonhardt des Landw.-Bez. Plauen, zu Ltnts. der Landw -Inf. 1. Aufgebots, — be fördert. L Abschiedsbewilligungen Im aktiven Heere. 23. November. Die Generalmajore: Franke, Komman deur der 4 Jnf.-Brig. Nr 48, diesen unter Verleihung des Charakters als Generalltnt, v Kospoth, Komman deur der 6 Jnf.-Brig Nr. 64, — in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche mit Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Generalsuniform zur Disp gestellt Im Beurlaubtenstande 23 November Seidler, Hauptm. der Res. des 7. Jnf.-Regts „König Georg" Nr 106, behufs Überführung zum Landsturm 2 Auf gebots mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw.- Ärmee-Uniform, Birkner, Hauptm der Res. de» Schützen- (Füs.-) Regt«. „Prinz Georg" Nr. 108, Mende, Hauptm der Landw.-Jnf. 1 Aufgebots des Landw -Bez. Großenhain, — diesen Beiden mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform, Roeßler, Ltnt der Landw-Jnf. 1 Aufgebots des Landw -Bez I Dresden, diesem behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw-Armee-Uniform, Caspers, Oberltnt. der Landw -Jnf 2. Aufgebots des Landw.-Bez. Zittau, — der Abschied bewilligt Den Oberltnts. der Landw.-Jnf. 2 Aufgebots: Kugel des Landw-Bez. I Dresden, Adam des Landw-Bez. Leipzig, Ranft des Landw-Bez Pirna, Heinig, Ltnt. der Landw.-Jnf 2 Aufgebots des Landw - Bez. Chemnitz, Barchewitz, Oberltnt der Landw - Fußart. 2. Aufgebots des Landw -Bez. II Dresden, — behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Reuter, Oberltnt. der Landw-Kav. 2. Aufgebots des Landw- Bez II Dresden, wegen überkommener Feld- und Garnison- dienstunsähigkeit, — der Abschied bewilligt. 0. Im Sanitätskorps 23 November. Die Stabsärzte: vr. Herbach, BatS-Arzt des 2. Bats 8. Jnf.-RegtS „Prinz Johann Georg" Nr 107, in gleicher Eigenschaft zum 3. Bat 4 Jnf -Regts. Nr. 103, vr. Fehre, Bats-Arzt des 3 Bats 4. Jnf-Regts. Nr. 103, in gleicher Eigenschaft zum 2. Bat. 8. Jnf - Regts. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, — versetzt. Prof. vr. Braunschweig, Stabsarzt der Res. im Landw -Bez Leipzig, zum Oberstabsarzt, die Unterärzte der Res.: vr. Heyde im Landw.-Bez. II Dresden, vr. Hansen im Landw -Bez. Wurzen, — zu Assistenz- ärztcn. — befördert. vr Becker, Oberstabsarzt der Res. im Landw -Bez. Döbeln, mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform, vr. Sänger, Oberarzt der Res. im Landw -Bez II Dresden, behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots, — der Abschied bewilligt Ernennungen, Versetzungen rc. im Ssfent- ltche« Dienste. Am «Keschäftsdereiche des Ministerium« de« Krieg«. Beamte der Militärverwaltung. t7. November Die Unterapotheker der Res: vr. Lippold im Landw- Bez II Dresden, Haag im Landw -Bez. Freiberg, Beilicke im Landw.-Bez Leipzig, — zu Lberapothekern des Be urlaubtenstandes befördert — 18. November. Stiegler, Wachtmeister a D, unterm l Dezember als Futlermeister beim Remontedepot KaNreuih angcstellt. (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. Die neuen Ueichssteuern. Die „Nordd Allg Ztg." schreibt ferner zur Frage der Reichsfinanzreform: Als dritte Steuerquelle zur Erzielung höherer Er trägnisse bietet sich die Ausdehnung des Prinzips der Stempelsteuer auf den großen Verkehr und Güterumsatz über den Rahmen der schon bestehenden Stcucipflicht hinaus dar. Handel und Verkehr haben dank dem Schutze, den ihnen das Reich gewährt, eine sehr er freuliche Entwickelung genommen. Eine unmittelbare Gegenleistung findet bisher fast nur beim Geld- und Effektenverkehr statt, der einer Reichsstempelabgabe unter liegt, sowie beim Schiffsfrachtenverkehr, der seit 1900 einer Abgabe unterworfen ist Im Hinblick auf die starke Belastung dcS Jmmobilienverkehrs hat der Umsatz der beweglichen Güter in Deutschland seither eine Frei heit von steuerlichen Lasten genosten, deren mäßige Be schränkung angesichts des wachsenden Reichsbedarfs an gebracht erscheint Die in anderen Ländern gemachten Erfahrungen zeigen, daß derartige in mäßigen Grenzen gehaltene Lasten vom Verkehr leicht getragen werden und dabei den Vorzug haben, bei einfacher Erhebungsart der Staatskasse reichliche Erträgnisse zu sichern. Was die in Aussicht stehende Ausgestaltung der Reichsstempel steuern anlangt, so ist auch hier wie bei den andern in Betracht kommenden Steuerquellen daraus Bedacht ge nommen worden, durch angemessene Abstufung der Sätze der Leistungsfähigkeit der von der Steuer betroffenen Schichten der Bevölkerung Rechnung zu tragen Zunächst ist eine Ausdehnung des Frachturlunden- stempels, der für den Secsrachtverkehr 1900 aus der Mitte des Reichstag« vorgeschlagen wurde und seitdem zu Recht besteht, auf den Binnenschiffs- und Landfracht verkehr beabsichtigt. Durch die verschiedene Bemessung des Stempels für Stückgut- und für ganze Schiffs- und Eisenbahnwagenladungen wird auf die größere steuer liche Tragfähigkeit der letzteren Rücksicht genommen überdies soll durch Herabsetzung die Gebühr für Stück gutsendungen im Nahverkehr, deren Fracht 50 Pf. nicht erreicht, von 10 auf 5 Pf , auf das geringste Maß zurückgeführt werden. Ferner soll der "Nahverkehr durch Festsetzung einer Frachtgrenze — 25 M. —, bis zu der eine geringere Besteuerung bestimmt wird, geschont werden Eine besondere Rücksichtnahme erfährt der gewöhnliche Fuhrwerksverkehr sowie der Küstenschiffsvcrkehr und der Kleinverkehr auf Binnengewässern durch den Verzicht auf die Ausdehnung des Frachturkundenzwangs, der für den Seefrachtverkehr gesetzlich vorgeschrieben und bei den großen der Güterbeförderung dienenden Verkchrsanstallen in den Beförderungsbedingungen vorgesehen ist. Den finanziellen Ertrag dieser Steuer darf man mit etwa 41 Mill. M. veranschlagen. An zweiter Stelle kommt eine Besteuerung der Per- sonenfahrkartcn im Eisenbahn- und Dampfschiffsverkchr m Betracht Mit dieser Finanzmaßrcgel wird Deutsch land dem Beilviel einer Anzahl anderer großer Staaten Lunst und Wissenschaft. Nichthofen auf der Landkarte. Nach dem verstorbenen Geographen Ferdinand v. Richt- Hosen ist eine ganze Anzahl geographischer Lrtlichkeiten m verschiedenen Erdteilen bezeichnet worden. Die be deutsamste Stellung unter ihnen nimmt das Richthofen- Gebirge ein, die nördlichste Kette des Nanschan auf der Grenze von Tibet, China und der Wüste Gobi, ein gewaltiger Gebirgszug, für besten Erforschung übrigens noch vieles zu tun bleibt. In diesem Teile Jnnerasiens ist überhaupt eine Reihe der ersten Erforscher des Kon tinents nebeneinander verewigt. So außer Richthofen auch Humboldt, Karl Ritter, PrschewalSki, Marco Polo und andere Das Richthofen-Gebirge ist jedoch eine der bedeutendsten Ketten. Es beginnt etwa am Ostende de« großen südlichen Randgebirge« der innerasiatischen Wüste, des Altyntag, streicht im Mittel gegen Südosten und endet nördlich der chinesischen Großstadt Lantschousu, der Hauptstadt der Provinz Kansu, erstreckt sich also durch etwa neun Längengrade. Der Nordrand de« Richthofen- GebirgeS bietet eine mächtige Erscheinung, indem er gegen den eigentümlichen ebenen Streifen hin abfällt, der das eigentliche China mit dem innerasiatischen Gebiete ver bindet und durch eine Reihe von Oasen ausgezeichnet ist. Der Höhenunterschied zwischen diesen Oasen und den Gipfeln und Kämmen de« Richthofen-Gebirges beläuft sich auf rund 4500 m, während die Fläche der Oasen selbst schon mehr al« 1500 m über dem Meere liegt Nach dem Süden hin wirkt das Richthofen-Gebirge weniger imposant, weil die Täler de« ganzen Gebirgskomplexe«, der al« Nanschan bezeichnet wird, sämtlich sehr hoch Uegen; befindet sich doch der größte der tibetanischen Landsern Kuku-nor in 3040, der etwa in dem gleichen Talzuge gelegene Chara-nor sogar in 4050 in Mcereshohe Da« Richthofen-Gebirge stellt auch keine einzelne Kette dar, sondern ist in mehrere Faltenzüge geteilt, die zu weilen 6000 w überschreiten Der Hauptsache nach besteht da« Gebirge au« sehr dicht gedrängten Falten alter paläozoischer Schichtgesteine. Em Richthofcn- Tal gibt es in der westlichen Antarktis südlich von der Südspitze Amerikas, wo die Schlittenreise NordenskjöldS im Jahre 1902 ihren äußersten Punkt gegen Süden er reichte. Fernerist der Name Mount Richthofen noch zweimal vergeben worden: einmal trägt ihn ein Berg im nord westlichen Teile des Festlands von Australien innerhalb des Goldfelds von West-Pilbara, sodann ein Gipfel im Felsengebirge von Colorado, über den sich im Nachlaste de« großen Forschers einige Notizen vorgefunden haben, die solgendeS besagen: Mount-Richthofen ist einer der noch fast unbetretenen Gipfel Colorados, der sich hoch und eindrucksvoll inmitten einer wilden und schönen Landschaft etwa 130 lcm südwestlich von Fort Collin« erhebt Er bildet einen ungeheueren Gebirgsknoten, und e« ist daher ganz ungerechtfertigt, daß er selbst auf neueren Karten noch nicht ausgezeichnet ist. Die kon tinentale Wasserscheide zieht südlich an ihm vorüber; nach Westen erstreckt sich die zackige Rabbit Ear- (Kaninchenohr-) Kette, die von den Ebenen Wyoming» kommt, und an seine nördliche Abdachung schließt sich die romantische Medicine Bow Kette an Einige der wundersamen Täler in den Gebieten des Nord- und Mittelpark haben ihren Ursprung in seinen gewaltigen Schluchten, und die Ströme zweier Ozeane, der Poudre, der Grand River und der Platte Fluß, umfassen ihn mit ihren fernsten Ouellbächen. Der Berg besitzt noch einen fast jungfräulichen Reiz Außer den Mitgliedern der «roßen Expedition zur geologischen Erforschung de» 40. ParallelS unter Clarence King im Jahre 1871 haben wahricyemlicy nicht mehr als cm Dutzeno Menschen aus seinem Gipfel gestanden und in die wechselvolle und formenreichc Landschaft hinabgeschaut, die sich unter ihm ausbreitet. Von seiner Höhe aus genießt man den besten Blick auf die Ströme, die in gewundenem Laufe die ein- gesenktcn Flächen des Nord- und Mittelparks durchziehen Am östlichen Gehänge hinab schaut man auf alpine Seen, die aus dem sogenannten Schwarzwald im Ouellgcbiet des Poudre hervorblinkcn. Nach West sieht man Kette auf Kette des Gebirges in welligen oder gebogenen Formen hinziehen und am Horizont verschwinden Im fernen Nord zeichnet sich die schneereiche Laramie-Kette als zackige weiße Linie gegen den Himmel ab, und an ihren Fuß schmiegt sich die weite träumerische Laramie- Ebene, ein für die geologische Wissenschaft besonders ereignisreich gewesene« Gebiet Mount Richthofen ist der höchste und massigste Berg in den nördlichen Ge- birgSwildnissen de« Staates Colorado. Sein isolierter Gipfel und sein kühner Abfall sind geeignet, ebensowohl den Geographen zu näheren Forschungen zu verlocken wie den Freund einer großartigen Gebirgslandschaft an zuziehen. Kein Fußpfad führt hinauf Wer e« dennoch unternimmt, den Gipfel zu erklimmen, wird durch einen Wechsel großartiger und überraschender Bilder belohnt werden Bald bieten sich ihm eindrucksvolle mystische Einblicke in hochstämmige Wälder, bald sonnige Berg lehnen mit Alpenblumen, bald tosende Wasserfälle, baid wilde Felsklippen, deren Gestalt den Einfluß zerstörender Naturkräfte erkennen läßt, endlich auch Felswände mit Gletschcrschrammen, ungeheuren Moränen, die das Bild der einstigen Eiszeit deutlich vorsühren Eine der auf fallendsten Stellen ist ein alter, von wildgestaltetcn Lavamassen umstarrter Krater Der Berg wurde von Clarence King, der ihn mit seinen Begleitern zuerst be stiegen hat, nach dem damals noch in China weilenden deutschen Forscher benannt King hat in einem bedeut ¬ samen Berichte an (eine Regierung den Krater und die vulkanischen Gesteine beschrieben. Man kann den Berg von verschiedenen Seilen erreichen, aber nirgends trifft man in seiner Umgebung auf Häuser, und die Be steigung ist nur möglich, wenn man neue Pfade in der unbetretcncn Wildnis einschlägt Es gibt dort nur einen einzigen Mann, der genügende Ortskenntnis hat, um als Bergführer auf den Mount Richthofen dienen zu können, einen geborenen Schweizer, der als Knabe unter dcn ersten Ansiedlern in den Fichtenwäldern von Wisconsin lebte, später auf Goldsuche nach Panama und Colorado ging und im Staate Newada wohnte, als dort die Bonanzakönige herrschten. Der verdienstvolle Geologe Arnold Hague, der die große Expedition von Clarence King begleitet hat, hat erst vor einem Jahre an Richt hofen einen besonderen Bericht über dcn Berg cingcsandt und darin bemerkt, daß er selbst im Herbste 1871 vom Nordpark und in der damals fast ganz unbekannten Gegend den Berg bestiegen habe. Er ist auch der eigent liche Taufpate gewesen. Ferner hat er festgcstellt, daß der nördliche und südliche Arm de« großen Platteflusse» auf der entgegengesetzten Seite des Mount Richthofen entspringen, und daß der lange nordöstliche Zufluß de« Grand-River, der zum Colorado geht, seine Quelle am Südgehänge de« Berge« hat. Die westliche Abdachung sei von ungeheuren Lavamassen bedeckt, ein Krater jedoch wahrscheinlich nicht vorhanden Die Höhe de« Mount Richthofen ist niemals gemessen worden, doch wird sie von Hague auf 13000 Fuß, also fast 4000 m geschätzt Auch in Europa findet sich der Name Richthofen auf der Landkarte, allerdings nur auf gründlichen Spezial- kartcn eines Gebiets, um dessen Erforschung der große Geograph sich besondere Verdienste erworben hat, nämlich in Südtirol. Dort ist eine Dolomitcngruppe, die dem 2559 m hohen Set Saß bei St. Cassian im Abteital vorgelagert ist, al» Richthofen-Riff bezeichnet. Von den
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