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Weißeritz-Zeitung : 19.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192202193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19220219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19220219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-19
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.02.1922
- Autor
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-23» -21» -23» -21» -20» -19» -1»» -19» EE -2500 -22» Mar» acht- -22» -2100 edt» tr S«. -197) -18» Se in- ch«, ren für ien >«r- ens m t >em zen der !Ut. zu ude -2100 -1900 -2300 -2400 -21» -1975 -22» -24» -2300 -21» «eltepe geit««g -e» Bezirk» Konto: Dresden 12548» Sonntag den 19 Februar 1922 88. Jahrgang Nr 43 AmtliA VkkllmtmchWtll S-mptmannschou r Psg^ bn amlüchm L» <U« «m Behörden) dt» Jette 200Pf»— Ema^aadS mch Pedlame«200Pf» DeranlworMcher Redakteur: Paul Iebne. — Druck und Verlag- Lari Jehne in Dlvvol-lswal-e. Dieses Blatt enkhSN -le amtlichen Dekannlmachmqe» -er Amlshauplmannfchasl, -es Amtsgericht» un- des Stadtrats zu Dippoldiswalde Güter zu pflegen, lassen Sie uns auch tn dieser Stunde geloben. — Herr Oberlehrer Knebel war durch die Ansprachen wie durch die Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes sichtlich gerührt und führte in seiner Ansprache etwa folgendes aus: Meine sehr geehrten Herren! Es war einmal ein Junge, so fangen wohl alle Märchen an, auch die Stadtgeschlchte fängt mit der Sagen- und Märchenzeik an. Dieser kleine. Junge hatte die kleine Rügersche Festschrift gelesen und halte von jeher für seine Vaterstadt ein warmes Herz. Er hakte sich in den Kopf gesetzt, das .Wolframsdorf' zu entdecken. Er hakte dabei auch große Freude, indem er Mauerwerk fand. Doch gar bald wurde er aus dieser freudvollen Illusion ge rissen, denn ein wohlmeinender Freund, Herr Otto Müller, sagte ihm, daß dies Mauerwerk ein alter Kalkofen sei, in dem Obercarsdorfer ihren Kalk gebrannt. Doch er ließ sich nicht entmutigen und setzte seine Forschungen fort. Er war dann Lehrer in Ulberndorf und forschte der Geschichte der Kriegszeiten nach, lieferte auch Artikel über die Schanzen am Kohlberge aus dem Siebenjährigen Kriege. Er zog fort nach Freiberg, blieb aber, immer seiner Vaterstadt in Liebe verbunden und arbeitete an deren Geschichtswerke, bis er dieses fertig in die Hände der Stadkvertretung legen konnte. Was Sie an mir getan haben, daß Sie mich so hoch ehrten, daß Sie mich an die gleiche Stelle setzten, wie viele hoch verehrte Herren, wie mich das ehrt, kann ich nicht aus drücken. Sie haben meine Hoffnungen übertroffen; auf einen derartigen Dank habe ich niemals gerechnet. In einem aber können Sie mich nicht überkreffen, in meiner Liebe zu meiner Vaterstadt, und so lange mir das Leben vergönnt sein wird, werde ich für die Stadt Dippoldiswalde und ihre Geschichte arbeiten. Ich danke Ihnen, sehr verehrter Herr Bürger meister, und Ihnen, Herr Skadkverordneken-Vorskeher, für die liebevollen Worte und allen den Herren, die mikgewirkt haben, mir diese Ehre zu bereiten. Lassen Sie mich den Dank ausdrücken in den Worten, die einer Bergstadt zukommen, und Dippoldiswalde ist eine alle Bergstadt, lassen Sie mich ausrufen und stimmen Sie mit mir ein: Unsere alte, liebe Bergstadt Dippoldiswalde lebe hoch! — Mit der Beglück wünschung des neuen Ehrenbürgers schloß die Feier im Rat- haussaale. — Der Ehrenbürgerbrief selbst, gefertigt von Wappenmaler Böhmert—Dresden, in breitem Eichenrahmen, trägt in rundem, schmalen Eichenblätterkranze die Widmung, darunter ein altdeutsch gekleideter Herold mit einem Feston, das die Initialen des Namens des neuen Ehrenbürgers L K im Blätkerkranze führt, zu unterst ist das Stadtwappen ange bracht. Der Text des Ehrenbürgerbriefes lautet: Der Skadt- rat und die Stadtverordneten zu Dippoldiswalde haben Herrn Oberlehrer Conrad Knebel in Freiberg in Würdigung und gebührender Anerkennung der seit Jahrzehnten mit der Aus arbeitung der Geschichte seiner Vaterstadt Dippoldiswalde ge leisteten mühevollen, hervorragenden Arbeit und der damit erworbenen großen bleibenden Verdienste als Beweis be sonderer Achtung und Dankbarkeit das Ehrenbürgerrecht der Stadt Dippoldiswalde verliehen. Zu Urkund dessen ist dieser Ehrenbürgerbrief ausgestellt worden. Dippoldiswalde, am 16. Dezember 1921. Der Skadtrat. Herrmann, Bürgermeister. Die Stadtverordneten. Hugo Jäckel, Vorsteher. — An schließend fand im Bahnhotel ein gemütliches Beisammensein des Herrn Knebel, der städtischen Kollegien, Beamten und Herren aus der Bürgerschaft statt. Herr Bürgermeister Herr mann begrüßte die Erschienenen und brachte Herrn Ober lehrer Knebel sein Glas, der dafür herzlich dankte und im wetteren Verlaufe des Abends interessante Ausführungen über die Stadtgründung machte. Die Dippoldsage, so führte er aus, sei nicht alt. Erst im 17. Jahrhundert entstand sie in Anlehnung an die Einsiedlerstelne. Einsiedlersteine aber nannte man alle alleinstehenden Felsblöcke, und wir haben in der Heide nicht nur einen, sondern vier Einsiedlersteine. Als nun unser jetziger amlshauptmannschaftltcher Bezirk besiedelt wurde, war hier ein großer Wald, freilich nicht ein Wald mit Baum an Baum, es gab auch große, weite, I freie Räume in ihm, die man Auen nannte. Geschichtsfälscher verlegen nun in jene Zeit die Dippoldsage. Doch nichts bleibt übrig, als der Name. Wenn Gebiete besiedelt werden sollten, s vergaben die Markgrafen diese an Edle, die wieder kühne , Männer warben, unter deren Führung man nun mit Axt und Feuer vordrang. Orte, die dann gegründet wurden, er- > hielten die Namen solcher Führer. So auch unsere Stadt. ! Ihr Name ist zurückzuführen auf Dietbald (der kühne Führer des Volkes). Auch die Orte unserer Stadtumgebung tragen die Namen solcher Männer. Hausdorf sei auf eine Form des Namens Hugo zurückzuführen. Vogtländer und Bayern halfen mit kolonisieren. So entstand Berreuth aus dem Worte Bayerreuthe (Rodung) und sei im Namen eng ver- , Dörfliches "mid Sächsisches^ Dippoldiswalde. Im Ekadtverordneten-Sihungssaale ver sammelten sich am Freitag abend gegen 7 Uhr die Vertreter der Stadt zur Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes an den jüngsten Ehrenbürger unserer Stadt, Herrn Oberlehrer Konrad Knebel—Freiberg, den Verfasser unserer Stadlchronik. Eine größere Zahl von Bürgern der Stadt wohnte dem feierlichen Akte der Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefs bet. Herr Bürgermeister Herrmann führte hierbei etwa folgendes aus: Hochverehrter Herr Oberlehrer, sehr geehrte Herren! Wir befinden uns in einer Zeit völliger Entwertung und Um wertung aller Güter, wie sich schon aus dem Umstande er gibt, daß man die Paptermark der Goldmark gegenüber pellt. Ein Dichterworl sagt: Mas du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen. Sie, Herr Ober lehrer Knebel, haben dieses Dichterwort nicht in dem ein gangs angedeuteten relativen Sinne zu dem Ihren gemacht, sondern in einem rein ideellen Sinne, indem Sie in jahrzehnte langer Arbeit und tiefgründigem, eifrigem Forschen eine Chronik unserer Stadt geschaffen und sich damit ein Denkmal gesetzt haben in der Lieb« zu Ihrer Geburts- und Heimatstadt. Sie haben damit unserer Stadt ein Werk geschaffen, das tn allen fernen Zeiten nicht an seinem Werte verlieren wird. Wer auch immer mit der Geschichte unserer Stadt und des Bezirks sich beschäftigen wird, wird an diesem Werk nicht achtlos vorübergehen dürfen. Die städtischen Kollegien haben Ihren Verdiensten nur dadurch einigermaßen gerecht werden können, indem sie Sie zum Ehrenbürger unserer Stadt er nannt haben. Indem ich Ihnen diesen Ehrenbürgerbrief, ge rahmt in Eichenholz aus unserem Stadtwalde, überreiche, Komme ich der Aufgabe nach, aufrichtige Glückwünsche der Stadt auszusprechen und der Freude Ausdruck zu geben, baß wir Sie als Gast und Ehrenbürger begrüßen dürfen. Möchten Sie sich noch lange Jahre der Anerkennung er freuen dürfen. — Alsbald ergriff Herr Etadtverordneten- Vorsteher^ Regierungsobersekretär Schumann, das Wort: Sehr geehrter Herr Knebel! Anschließend an die Aus führungen des Herrn Bürgermeister möchte ich nicht unter lassen, Sie im Auftrage des Stadtverordnetenkollegiums zu begrüßen und zu beglückwünschen. Ich tue dies, indem ich gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck gebe, baß diese Stadkge- schichke Ihnen immer Befriedigung gewähren möge. Möchte sie auch der jetzigen und künftigen Generation von der Helmakllebe wie Heimattreue eines ans dem Handwerker- § Pande hervorgegangenen Sohnes unserer Stadt Zeugnis g«b«n. Diese beiden Eigenschaften sind wohl auch die Ver anlassung gewesen, zu diesem Ihren Lebenswerke. Diese j Es ist beantragt worden, die Errichtung einer !W- und Wslkkr-ZMas-züNlin, der alle im kreishanptmannschastlichen Bezirke Dresden das Töpfer- oder Ofensetzerhandwcrk selbständig Betreibenden an gehören sollen. Diese werden aufgefordert, sich schriftlich oder mündlich bis zum 6. März 1922 im Neuen Rathause, Dresden, Zimmer 298, für oder gegen die Errichtung dieser Zwangs innung zu äußern. Die Liste über die Teilnehmer an der Abstimmung liegt vom 7. bis 22. März 1922 ebenda öffentlich aus. Nach dem 22. März angebrachte Widersprüche werden nicht be rücksichtigt. Dresden, am 15. Februar 1922. Vsr LowllilssLr Stadlrat Reichardt Gemeinde-Verbands - Sparkasse Schmiedeberg Montags bis Freitags vorm. 8—1 und nachm. Z—5 Uhr, an Tagen vor Sonn- und Festtagen von 8 Uhr vorm. bis 2 Uhr nachmittags geöffnet. Die Einlagen werden von? Ifsg« »»«rk el«'» kin- VS» »um va«- «is^ Rüvk- rnvchms 8. Lems! W MtUtM Kttlmittt Gemeindegiro-Konto Nr. 2. Postscheck-KontoLeipzig Nr. 27040 Fernsprech-Anschluß Nr. 27 Amt Kipsdorf. Als Mitglied der öffentlichen Lebensversicherungsanstalt der Sparkassen ist die Sparkasse Vermittlungsstelle für Lebens- und Rentenversicherungen. »»«»«> lktnimanroia* M-rkeüübrllch ^JWK-obneS«- fragen. — Einzelne Nummern LV Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 8. - - - wandt mit der Wagnerstadk Bayreuth. Scharf wandte sich Herr Knebel gegen die Behauptung, daß unser Bezirk eine slawische Siedlung sei. Deutsche seien die ersten Siedler hier gewesen. Wenn man da z. B. Spechlritz mit seiner slawisch scheinenden Endung anführe, so müsse er dem enkgegenhalten, daß dieser Ork bis weit ins 16. Jahrhundert Speckhardk (Spechkswald) geheißen habe. Erst im 17. Jahrhundert kommt der Name Spechlritz vor.' Nur an der Grenze des Bezirks sind slawische Siedlungen: Poffendorf, Maxen usw. Ihre Grenze liegt bei Wendischcarsdorf. Auch dis Behauptung eines Or. Schurz, der Perlschacht bei Niederpöbel führ» seinen Namen zurück auf den tschechischen Gott Psrlas, set eine Fälschung. Der Schacht wurde erst im 19. Jahrhundert geteuft, sein Name stammt von dem Altenberger Berghaupt mann Perl. Deutsch sei der Anfang an Dippoldiswalde ge wesen. Man dankte Herrn Knebel lebhaft für seine Aus führungen. Wir glaubten, sie unsern Lesern nicht vorent- halken zu dürfen. Bei manch schönem Worte blieb man noch lange Zeit beisammen. — Im Anschluß an diese Feier möchten wir noch etwas über die Chronik selbst und ihre Gliederung bemerken, da wir von verschiedenen Selten, irrige Auffassungen hören muhten. Die Chronik ist nach der jetzt üblichen Einteilung solcher Merke verfaßt worden, bei -er man nicht mit einer zeitgeschichtlichen Aneinanderreihung der einzelnen Begebenheiten zufrieden ist, sondern bei der in An lehnung an das jetzt Bestehende die Entwicklung des einzelnen Teiles wie des ganzen Gemeinwesens geschichtlich beleuchtet wird. Erst in einem zweiten Teile folgt dann das, was man schlechthin unter «Chronik' versteht. Ilm unseren Lesern ein klareres Bild über das ganze Werk zu bieten, wollen wir nachstehend die einzelnen Haupkkeile mit einzelnen Unter abteilungen aufführen: I. Oertliches. (Befestigungen, Skadtanlage, Vorstädte, Von Nord nach Süd an der Meißeritz, Berainung und Weichbild, Umgebung, Die Weiheritz, Die Heide.) II. Städtische Rechte. (Skadtwappen, Verfassung, Skadk- und Erbrecht, Jagd-, Fischereirecht, Braugerechtigkeit, Bren nerei, freier Salzmarkt, Märkte.) III. Pflichten der Bürger. (Verhalten gegen Rat un- Gericht, Pflichten der Fleischer, Bäcker, Allgemeine Bürger pflichten.) IV. Gemeinnützige Einrichtungen. (Wasserleitung, Be leuchtung, Stadt- un- Landesverteidigung, Kirchliches, Schul wesen.) V. Beschäftigung -er Bürger. (Landwirtschaft, Hand werk, Erzbergbau.) VI. Dippoldiswalde als Amts- und Bezirksstadt. II. Hauptteil: Dippoldiswalde in 7 Jahrhunderten. Ein zweiter wichtiger und leider vielfach von der Leser schaft übersehener Punkt ist der, daß die Chronik mit dem Stadtjubiläum im Jahre 1918 abschließt. Alle Ereignisse, di« nach dieser Zeit etngetreten sind, haben keine Aufnahme mehr gefunden. Im übrigen sei auch noch bemerkt, daß die Chronik etwa 690 Druckseiten stark werden wird; man darf also nicht auf den ersten 40 Seiten schon einen vollen Uebttblick über die Geschichte der Stadt erwarten. — Wie uns von der hiesigen Bahnverwaltung mstgeteiv wird, werden vom morgigen Sonntag der 9 Uhr-Zug (827 ab Kipsdorf) und der l l Uhr-Zug (i0>4 ab Hainsberg) ver- tehren. Es wird von morgen ab wieder der volle Betrieb auf unsrer Bahnlinie durchgeführt werden. — Die nächste Tuberkuloseberatungsstunde des Wohlfahrts- pfiegeverband« Dippoldiswalde Stadt und Umgebung findet am Dienstag den 21. Februar nachmittags 1—2 Uhr im Diakonat statt. -^7^ 7^.1—77777 — Zur Erinnerung an unsre Glockenweihe. Auf vielfach geäußerten Wunsch ist die Predigt, die Herr Sup. Michael bei der Glockenweihe gehalten hat, im Druck erschienen. Sie ist in den hiesigen Buchhandlungen zu haben, ebenso an der Geschäftsstelle unsere« Blattes (Preis 2 M.). — Für Sonntag sieht das Programm in den „Stern*- Lichtspielen ein amerikanisches Wildwest-Drama „Miß Arizona, di« Heldin der Prärie" vor. Außerdem wird noch ein gut zusammengestelltes Beiprogramm gezeigt werden. — Töpfer und Ofensetzer finden eme für sie wichtig« Bekanntmachung im amtlichen Teile dieser Nummer, aus di« hier noch besonders aufmerksam gemacht sei. Ruppendorf. Am heutigen Sonntag findet die seirrUch« Einholung und Begrüßung unsrer langersehnten neuen Glock« statt. Der Festzug setzt sich pünktlich 2 Uhr vom Gaschos 0» nach der Gemeindegrenze in Bewegung. E» sei daraus hi» gewiesen, daß von der Abnahme der alten kleinen Glocke a» bis zur Weihe der neuen Glocken am kommenden Sonntag das Geläute schweigen muß. Weitzeritz-Zettung Tageszeitung un» Anzeiger ftir DWEswawe, Schmiedeberg »-P
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