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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160427013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916042701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160427
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916042701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-27
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1916
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so. Jahrgang. ZL IIS. Asgrün-et L8TG DrahtauschrP: «schachten ^«^«n. Fern sprich rr-Sammtlnumm«r: ««fllr Stachtgesprilch«: »0011. Vreiring - AdnSant- 8ckokolaöe A»km- Zckokola-e Vrs^rind- Litten-AekokolnSe l>rei/Nckrg- Ankao, Dosrect. Donnerstag, 27. Aprll ISIS. Schriftleitung und Kauptgeschiiftsfteü»: Marlenstrafte S8/40. Druck u. «erlag von «iepsch ch Reichardt in Drerde«. Bemas-Gebükr »lEl«'-«« in Dreien»««.welm-Ii^r Znk-^un, ,->ns-nn. und mu einmal) «.. I ys>,2»r^c>r».MraNk» Die einfpalii,. Zeile/etwa sSilben) ,» P, vorp,,und «n,eigen ln »lummen, nach So»» n, »«, »»Mkir» »,« «. «et einmalige Zustellung durch di, Post m. lagn, «efteilgeid). I Anzeigen-^rreife. und Selerta,»« lau« Taris.—«u,wLr»ge Aufträge nur,»^nvarautbephtung. — BelegblaUlovr. »lachdruck nur mit deutlicher Duellen«»,ab« l.Dreadner »lach,.») pUIffi^ — Unmrlan^e Schrittst lick« werden nicht «usbew-brt. Ztalienischer Rückzug im Suglma-Abschmlte. -esttse KSmpseaus der Hochfläche von Doberdo. — Sine italienische Schlappe Wich Selz. — Fortgesetzte Beschießung des Sol di Lana. — Der Streit um die Wehrpflicht in England. — Lloyd Seorge und die englische Regierungskrise. Leflerreichisch-ungarischer Kriegsbericht. Wie». Amtlich wir- »erlant-arl de« 26. April 1916: Russischer und SüdösMcher Kriegsschauplatz. Set«« -es««-««, Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. A« Südweftrande -er Hochfläche von Doberdo kam «S wie-er »« heftige« Kämpfe». Oeftlich Geiz war es dem Fei«- gelungen, in gröberer Frontbreite i« unsere Stell«»« eiazndringen. Als er aber de» Angriff sortsetzcn wollte» schritten unsere Truppe« zum Gegenangriff, jagten ihn -iS in seine alte« Grübe» znrück »nb ««triebe« ihn auch ans diese« in erbittertem Handgemenge. Somit sind «nch hier allennsere ursprünglichen Stellun gen in «nsere« Besitz. 169 Italiener wnrden ge- fangeugenomme». Das Artilleriefeuer war an viele» V*»kten der küstenländischen Front sehr lebhaft. An der Kärntner Front war die Gefechtstätigkeit gering. Am Col »t Lana setzte» «nsere schwere« Mörs« ihr Feuer fort. Die Tätigkeit der feindliche» Artillerie hat nachgelassen. I« Suganai-Abschuitt räumte« di< Asgliener «I« ihre Stellungen -wischen Botto «nd Roncegno» in bene» viel lkriegsmatk^ial gefunden wnrde, «nd -ogeu stch »ach Roncegno znrück. Der Stellvertreter des Chefs des Gencralftabes: iW. T. B.) v HSfer, Feldmarschall-Lentnant. Die Reichrgründung. Niemals ist der deutsche Name in der Welt mehr ge schmäht worden als in unseren Tagen. Niemals ist das deutsche Volk ärger verleumdet, niedriger beschimpft und tiefer gehaßt worden als in der fetzigen Kriegözeit, und niemals konnte der Deutsche stolzer ans sein Deutschtum sein, verächtlicher auf all die Beschimpfungen und Ver leumdungen und Niedrigkeiten seiner Feinde herabblicken als heut«, da sich Deutschlands Kraft in nie geahnter Weise entfaltet hat. Wir wissen, weshalb wir beschimpft und vor -er Welt «»geschwärzt werden — weil wir stark sind, weil wir stärker und tüchtiger sind, als jeder einzelne unserer Feinde, ja als sie alle zusammen. Solange wir schwach waren oder wenigstens schwach schienen, haben unsere Feinde unsere Kultur gepriesen, als wir stark wurden, fingen sie an, uns zu hassen, und heute, wo sie unsere Stärke zu fühlen bekommen haben, sind wir „Barbaren". Sei'S drum. Die Hauptsache ist für uns: Stark sein und stark Ltetben im Innern und nach außen. Der Krieg hat «nS vor riesengroße Aufgaben gestellt, ber siegreiche Friede, den wir erhoffen dürfen, wird uns vor neu« und in ihrer Art kaum geringere stellen. Um st« zu lösen, um di« Frücht« des gewaltigste« Ringen», daS dk Welt je gesehon hat, ernte« und verwerten zu können, müssen wir unS ber Grundlagen bewußt werden, auf denen der ReichSbau ruht. DaS heißt in Wahrheit, im Krieg den Frieden vorbereiten, den Frieden, der ein Sieg ist und ein Siegen für dt« kommenden Geschlechter. Noch wissen wir nicht, was uns dieser Friede t« einzelnen bringen wird, welcher Art di« Auf gaben sind, die da» deutsche Volk zu lösen haben wird. Wir haben nur das sichere Bewußtsein, daß von der Antwort ans dte schwer« Schicksalsfrage, bi« sich für unS nach dem Kriege erhebt. Ungeheures abhängt. Da gilt eS, stch klar werden über die Kräfte, die in unserem Volke lebendig sind und es zu seiner heutigen Höhe herauf- geführt haben, aber auch über dte Hemmungen und Ht-nder- niste, die solang« die Entfaltung unserer staatlichen Organs- fation verzögert haben. Mit dankbarer Freude begrüße» wir daher daS Werk des Leipziger HistoriVers Brandenburg über „Dte Reichsgründung" lBerlag von Quelle L Meyer, Leipzig). DaS Buch ist vor dem Krieg« geschrieben und gedruckt worden und ist doch zeitgemäßer al» viel« der Schriften, die dem Krieg ihre Entstehung verdanken, weil wir an» der Entwicklungsgeschichte der RetchSgründung, wie sie der Verfasser vor unS ent rollt, wertvollste Lehren für di« Gegenwart und Zukunft schöpfen können und sollen. Auch di« Geschichte macht kein« ^rüng«, auch in ihr wirken, wie in ber Natur, dauernde Kräfte in ewigem Widerstreit. Wa» vor einem halben Jahrhundert geschah, ist dem, was wir heut« erleben und wa» morgen Geschichte ist, nicht unbedingt wesensfremd. Wir genießen dt« Frücht« von alledem, wa» unser« Väter erkämpft haben, und müssen un» bewußt bleiben, daß wir ohne den gegenwärtigen Kampf nicht hätte» bestehen und un» in der Zukunft nicht würben behaupten können. Wenn stch daher nun neue Frage« für die deutsch« Politik er heben. so müssen sie t» erster Stute tu ihre« Verhältst» zu dem Bestehenden, zu dem wertvollen Gut, das uns von unseren Vätern überkommen ist, betrachtet werden. Ihre Lösung muß stch vereinbaren lassen mit der Erhaltung beS festen inneren Bestandes des Reiches, auf dem unsere Stärke beruht. Dazu ist es nötig und heilsam, an der Hand einer eingehenden Darstellung, in ber viel neues Material verarbeitet ist, sich darüber klar zu werden, welche Mühe es gekostet hat, den Reichsbau zu errichten, welcher Art die Kräfte waren, die das Werk förderten, und die Hindernisse, die sich ihnen entgegentürmten. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, nennen wir Brandenburgs „Reichsgründung" ein im besten Sinne zeitgemäßes Werk, und das um so mehr, als cs trotz aller Uebersülle der histo rischen Literatur an einer umfassenden Darstellung der Geschichte der Reichsgründung bisher gefehlt hat. Sybels großes Werk „Dte Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I." ist einerseits einem größeren Kreise nur schwer zugänglich, anderseits aber in den letzten Bänden durch neuere Forschungen überholt. Die Darstellungen, die in neueren Werken über die deutsche Geschichte des 19. Jahr hunderts gegeben sind, können in Anbetracht des weiteren Rahmens naturgemäß das Spiel der Kräfte nicht im ein zelnen wiedcrgeben. Gerade das Eindringen und Vor dringen zu den letzten Gründen der politischen Bewegun gen in den Jahren von der Restauration bis zum Deutsch- Französischen Kriege liefert aber für die Gegenwart unge mein Wertvolles. Sehen wir Loch heute wiederum, wenn auch in neuem Gewände, eine ganze Reihe von Ideen auf tauchen, die die deutschen Patrioten der vierziger Jahre schon erwogen haben, und denen die Männer in der Frank furter Paulskirche Gestalt zu geben suchten. Erinnert sei nur an die Erörterung des Gedankens einer deutsch- österreichisch-ungarischen Zollunion oder gar einer engeren politischen Verbindung zwischen Deutschland und Oesterreich. All diese Ideen sind dem Arsenal der „groß- deutschen" Politiker vom Jahre 1848 entnommen. Die Ver wirklichung derartiger Pläne ist damals nicht gelungen und konnte nicht gelingen, weil sich eben das historisch Ge worbene. in diesem Falle die im deutschen Bunde vereinig ten Staaten mit ihrem besonderen Dasein, durch Theorien und Doktrinarismen nicht überwinden läßt. Es ist nicht ganz leicht, die vielfachen Verflech tungen der Ideen und Bestrebungen einer politisch so bewegten Zeit, wie es die Jahre um 1848 gewesen sind, zu entwickeln. Brandenburg hat es in meister hafter Art getan, indem er von vornherein schied zwischen Liberalismus und Demokratie. Dem aristokratischen Charakter des älteren Liberalismus steht das demokratische Ideal vom „Nachtwächterstaate" und von der Volks- souveränität entgegen. Der Gegensatz ist anfänglich noch nicht in voller Schürfe ausgeprägt, er ist aber vorhanden und muß beachtet werden, wenn man die spätere Entwick lung verstehen will. Wertvoll zum Verständnis der Revolu tion von 1848 ist ferner Brandenburgs Hinweis auf die rein wirtschaftlich-materiellen und ganz und gar nicht idealen Wünsche und Hoffnungen der Massen, die sich in Deutschland ebenso wie in Oesterreich Nachweisen lassen. Erst wenn diese auSeinanderstrebenben Kräfte im Volke nach Gebühr berücksichtigt werden, können wir verstehen, wie eine mit solcher Gewalt auftretende und weitaus die Mehrheit des Volkes umfassende Bewegung schließlich in sich selbst -usammenbrechen und das ideale Ziel der Einigung so gänzlich verfehlen konnte. Klarheit und zielsicheres Wollen waren freilich auch bei den Negierungen nicht vorhanden, weder in Preußen noch in Oesterreich, noch auch in den kleineren Bundesstaaten. Friedrich Wil helm IV. war eine zu weiche Natur, als daß er aus dem Wirrsal ber Revolution den Weg zur Einheit, die auch er ersehnte, hätte weisen können. Seine Minister, insbeson dere Camphauscn, dessen Nachlaß von Brandenburg mit verwertet werden konnte, wurden oft genug in ihren Ent schlüssen durch diese Unsicherheit des Wollcns gehemmt. Ob sie unter anderen Umständen zum Ziel gekommen wären, ist freilich sehr die Frage: im Grunde ist eben auch Camphauscn nicht der Mann gewesen, der die innere Kraft befaß, rücksichtslos das für richtig erkannte Ziel zu ver folgen. Hierzu bedurfte es eines Riesen — BiSmarcks. Ueber bas Werk des Reichsbaumeisters, über seine gewaltige Per sönlichkeit ein abschließendes Urteil zu fällen, ist für uns schwer. Ob Brandenburg in allen Punkten richtig gesehen Hat» wird erst zu entscheiden sein, wenn einmal die Archive genaueren Aufschluß über die Geschichte Ser Bismarckischen Zeit gegeben haben werden. Mag man aber auch in man che« Punkten anderer Ansicht sein als der Verfasser, die Art, wte er da» gewaltige Geschehen von Bismarcks Ein- tritt in daS preußische Ministerium bis zum Tage von Versailles an unserem geistigen Auge vorüber,iehen läßt, ist, bet aller nüchternen Objektivität, ungemein packend. ES ist überhaupt ein besonderer Vorzug dieses Werkes, daß überall die große Linie gewahrt wird und die leitenden Ideen immer in voller Schärfe hervortreten. Erreicht wurde diese klare Linienführung, die für ein Buch, das ans einen wettere« Leserkreis berechnet ist «nd ihn -wetselloS finden wirb, ein unbedingtes Erfordernis ist, dadurch, daß die Nachweise und Auseinandersetzungen mit anderen An sichten auf das Unerläßliche beschränkt worden sind. Die ins einzelne gehenden Begründungen zu wichtigen Teilen des Werkes liefert der Verfasser in seinen „Unte r- such ungcn und Akten st ückcnzurGcschichteöcr Reichsgründung" jedenfalls bei Quelle k Meyer in Leipzig erschienen). Von den drei Untersuchungen s„Preu- ßen und die deutsche Revolution", „Bismarck und Napo leon m." und „Die preußische Politik im Jahre 48W") ist die erste besonders wertvoll dadurch, weil sic sich aus eine vollständige Kenntnis des Nachlasses Camphauscns, aus dem die wichtigsten Stücke veröffentlicht werden, stützen kann und als grundlegend für die Geschichte der preußi schen Politik des Jahres 1848 angesehen werden muß. Auch für die übrigen Untersuchungen konnte der Verfasser zum Teil neue Quellen benutzen, so daß der starke Band eine recht wertvolle Ergänzung zu der zusammenhängenden Geschichte der Reichsgründung darstellt. Tchicksalsstunden des deutschen Volkes. Uns wird geschrieben: Zweimal im Laufe des Krieges standen Deutschland und sein tapferer Sekundant Oesterreich-Ungarn vor Schlimmerem als der amerikanischen Gesahr. Nur sehr Wenigen ist bisher! die Lage bekannt geworden, in der sich die beiden Mittelmächte in der Stunde des Ausbruchs des Krieges selber befunden haben. Während unsere Blicke magnetisch gegen Westen und Osten gerichtet gehalten wur den, hatte welsche Tücke über Nacht im Süden sich ein Einfallstor zu schaffen gesucht. Während an jenem ge schichtlich denkwürdigen Sonntag des 2. August 1944 die Masse im Rausch der ersten Kriegsbegeisterung in Berlin und Wien auch vor die Vertreter des Dritten im Bunde eilte, um ihnen Freude und Dank für Treue in der Stunde der höchsten Gefahr auözudrücken, da hatte Italien seinen Verrat an den Bundesgenossen schon durch die ruch lose Tat besiegelt: alle Truppen, die zum Schein an die französische Grenze geworfen waren, hatten in der Nacht zum 1. August, nachdem das Ministerium in Rom am Abend zuvor seine Verbrecherhändc den Feinden des Drei bundes gereicht, den Befehl erhalten, sich zum Ein bruch gegen Oesterreich zu stellen. Den Akt der schmählichsten Hinterlist, die je die Geschichte verzeichnet hat, mag man sich in Rom als das Werk eines Augenblicks gedacht haben. Nur der Geistesgegenwart der leitenden Wiener Kreise und einer gesunden Portion Mißtrauen gegenüber der Gesinnung des ruchlosen Tritten war cs zu danken, das; zwischen diesem Wollen und Vollbringen sich die gähnende Kluft auftat. Weit flinker als der per fideste und gemeinste der Feinde waren die Oestcrreicher, als sie ihm das südliche Einfallstor vor der Nase zuschlugcii, so daß er über zehn Monate warten mußte, bis er seine Kräfte zusammengcraist hatte. Nicht ganz so groß, aber doch weit furchtbarer, als man cs in weiten Schichten des Volkes ahnen konnte, war die zweite Gefahr. Sie drohte von demselben Italien her, das nach siebenmonatiger intensivster Kriegsrüstungsarbeit zum Sprunge ausholen wollte. Im März vorigen Jahres hatten die russischen Horden sämtliche Karpathen- paffe in Händen und waren weit in die ungarische Ebene eingebrungen. Von allen Feinden jubelte Italien am lautesten: der Weg nach Budapest und Wien stände nicht bloß den Kosaken, sondern auch den Bersaglicri offen. Mit tönendem Ungestüm wurde am Tiber die sofortige Kriegs erklärung gefordert. Nicht etwa bloß von den eingeschwore nen Franzosenfreunden, den Hetzern und Wandcrapostelu vom Schlage eines Destrse. Röchet, Maeterlinck. Battista. den Franzosen, Belgiern und hochverräterischen Jrredcn- tisten, die in Nom von König und Ministern öffentlich und demonstrativ empfangen und zu weiterer Tätigkeit an- gcfeuert wurden, sondern auch gefordert von einer ganzen Reihe ehedem für dreibunbfrcundlich gehaltenen Politikern von maßgebendem Einfluß. Der Zeitpunkt für das italie nische Losschlagen schien den vom heiligen Egoismus Ent flammten in der ersten Märzhälfte so überaus günstig, daß dort selbst bedenkliche Gemüter nicht mehr an ein Risiko glauben wollten. Der zum Kriege blasende Artikel „Mit l unserer militärischen Vorbereitung wären wir nunmehr fertig!" — des Hauptorgans der Regierung, des „Giornale d'Jtalia" vom 27. Februar, wurde in der Kammer überein stimmend als der Vorbote des Ultimatums ausgcfatzt und die ganze Pr?tzmeute des Apennins lärmte unisono: „L4I-» vigiüa äslla guorra!" <Am Borabend des Krieges). Nicht von Tag zu Tag, sondern merklich von Stunde zu Stunde wurde die letzte Erklärung vor der Aktion erwartet. Und das zu einer Zeit, wo in Deutschland die zweite Kriegsanleihe noch nicht unter Dach gebracht war, wo die Kosaken sich wieder bis nach Memel durchschlagen konnte», wo erbitterte Kämpfe mit wechselndem Glück um die Gren zen ber deutschen Ostmark tobten, wo Oesterreich nach cnt- setzenSvollen Wochen sich über sein« Kraft verausgabt zu haben schien, wo auf dem Balkan Ser Feind alle Vcrfüh- rungskttnste spielen ließ, wo Rumänien unsicherer als ie nur das Zeichen zum Losschlagen gegen uns abzuwarten schien, wo das Dardanellen-Abenteuer seinen Anfana nahm, und wo auch auf der Westfront der Feind größere Regsam keit als sonst entfaltete. DaS alles zu einer Zeit, wo in Deutschland selbst unter Gebildeten sich Leute fanden, die die komtsch wirkende Frage stellten: „Wird Italien jetzt
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