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Deutsche allgemeine Zeitung : 30.05.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-05-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185805308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580530
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-05
- Tag1858-05-30
- Monat1858-05
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 30.05.1858
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. Lotteri, auf. i»r Laar K » ist beauf rteAnfrq^n tüLrer. HW; ren r dtWlreA., »*»»««» Dilettanten rten Blas° tger Btvie- yöküirn in rn, Clari- > nebst Zu- enmacher, -SS. 7)7.«' ' ll befördert "rch.i tnsttitl, - Geschäft. IIV70-7el in^hbau Co nrad 'elsnitz. — F. Frey- Hr. Hein- Stecher, -in Borna Hr. Emil nann in e-den^ mit c. Eduard lz Küsset sschcn mit m Leipzig n Gustav r. v ' ein Sohn, r — Hrn. Tochter. - D-st, «mpetkni- Hrau Bautzen. Borna, cht g^chehn grkit im Sonntag. Leipzig. Di« Zeitung er schein« mit Aa«»abme de« «»»»tage «»glich nachmittag» st« den folgenden Tag. für da» Vierteljahr IV, Thlr. i jede einzelne Nummer L Ngr. — Nr l2ss — DruHk AllMim ZÄmig. «Wahrheit uud Recht, Freiheit und Gesetz!» 30. Mai 1858. Zu deziehrn durch alle Ptii- Imier de» 2n - und Au»l«n»e», sowie durch dir Elpeditton in Leipzig (Querstraße Nr. S). Insertionsgebühr für de» Raum einer Zeil« L Ngr Die neueste französische Finanzspeeulation. ----Leipzig, 29. Mai. Als eine solche und als nicht- anderes betrachten lvir die Maßregei, welche augenblicklich, wie man auS Paris schreibt, da- se^st mehr Aufsehen erregt als die neueröffnete europäische Konferenz, mehr ass hie Ministerkrisis und die parlamentarische Schlacht in London, nämlich HA Rundschreiben des Ministers Eöpinaffe ai» die Präfecten, worin diesen Wgegeben wird, dahin zu wirken, daß, wenn nicht das ganze, doch der größer? Theil des in liegenden Gründen bestehenden Kapitals der Wohl- thatigkeitSanstalten veräußert und in Staatsrentcn angelegt werde. (Nr. 119.) Wie scheinbar die Gründe auch sein mögen, welche das gedachte Rundschreiben für die Nützlichkeit und Gefahrlosigkeit einer solchen Conversion anführt, so siegt daS wahre Motiv'der Maßregel doch sicherlich anderswo als ,dort. Dies beweist schon der äußere Umstand, daß, wie man mit ziemlicher Sicherheit vernimmt, nicht blos unter der Juliregierung die gedachte Maßregel zwar in Anregung gekommen, aber stets mit Entschiedenheit verworfen worden ist, sondern daß auch unter deit» jetzigen Katserthum der Staatsrath sich be reits mit jenem Projekt beschäftigt und dagegen votirt haben soll, ja daß sogar Hr. Billault als Minister Bedenken getragen hätte, zu thun, wovor sein militärischer Nachfolger allerdings nicht zurückgeschreckt ist. Die Ver- walNMgen der betreffenden Stiftungen selbst (die doch wol auch für deren Nutzen besorgt sind) hüben, wie der Nord berichtet, noch ncuerlichst in einer gemeinsamen Berathung sich entschieden gegen die beabsichtigte Maßregel aus gesprochen. Und in der, That ist es eine Frage der ernstesten Natur, ob es wohl- gethan sei, die auf Grundbesitz fundirten milden Stiftungen von dieser sichern Grundlage hiNwrgzudrängen und in die Bewegungen und Gchwail- UmgeN der Börse hinttnzustoßen. Der Ausweg, den das Ministerielle Rund schreiben vvrschlägt —jährlich einen Theil der Rente zu kapitallflren, um da durch alle möglichen Verluste auözugleichen, mag auSrelchen bei Nicht aklzu heftigen Schwankungen — aber wenn man sich die, immerhin nicht abzU- leugneNde Möglichkeit eines Staatsbankrotts oder auch nur einer zeitweili gen Einstellung der regelmäßigen Rentenzahlung vergegenwärtigt, so wird mau nicht ohne Besorgniß gerade die für den ärmsten, leidenden Theil deS Volks bestimmten Stiftungen in eine solche Eventualität mit verflochten sich denken können. Auch die Börse, welche für alle solche Dinge einen sehr scharfen In stinkt besitzt, hat die berührte Maßregel sofort als das ausgenommen, als was wir sie oben bezeichneten, als ein Mittel, den Kurs dtr Rente zu he ben, indem man bedeutende Kapitalien für den Ankauf von Renten diSpo- nirt. Und doch vermochte die Kunde von dieser bevorstehenden stark», offi- ciell bewirkten Bewegüng ä la die Rente nur um wenige Centimes zu heben! Ein bedeutsames Zeichen für den Stand der öffentlichen Meinung in Frankreich im allgemeinen und der finanziellen im besonder»! Es zeugt sicherlich Nicht von einem gesunden Zustande der Staatsfinan zen und steht mit den pomphaften Ankündigungen von der mehr als gün stigen Bilanz der jährlichen Einnahmen und Ausgaben in schneidendem Wi derspruch, daß man, nachdem man schon vorlängst die Kapitalien der Spar kassen, Vie Kautionen der Beamten rr. dem Passivkapital des Staats appro- priirt, d. h. in Staatsrenten angelegt, und nachdem man durch allerhand künstliche Kalkulationen einen Finanzstatus herausgerechnet hat, welcher nur leider der Wirklichkeit nicht entspricht (wie der Bericht der Budgetcommission des Gesetzgebenden Körpers bloßgelegt hat), daß man jetzt sich veranlaßt findet, sogar auf die liegenden Gründe der Wohlthätigkeitsanstalten die Hand zu. legen sind dieselben für die Aufbesserung der Staatsfinanzen und der Rente nutzbar zu machen. Als man in Oesterreich, um der Bank zu ihrem Guthaben bei der Regierung zu verhelfen und dadurch den Kurs ihrer Noten gegen Silber zu verbessern,, liegende Gründe des Staals verkaufte, so hatte man gar nicht dessen Hehl, daß die Finanzlage und das ganze Geld- und Kreditwesen deS Staats in einer abnormen Lage sich befinde, aus der man um jeden Preis heraUszukommen suchen müsse. Jedermann ehrte diese Of fenheit und diesen Entschluß, allein niemand verhehlte sich, daß es immerhin ein energisches und nahezu äußerstes, aber unter den gegebenen Umständen wohl gerechtfertigtes Mittel der Abhülfe sei, wenn der Staat sich seiner Liegenschaften, dieses sichersten Rückhalts des Staatscredits, entäußere, um eben diesen Credit zu stützen. Es heißt dies eben: res all Irigrios rettüt! Nnd dort waren es doch nur die eigenen Güter des Staats, die man in den gähnenden Schlund des Deficit und der Kursdifferenz hineinwarf, nicht die Güter von Stiftungen, welche den Staat dirrct nichts angehen und zu ganz andern Zwecken bestimmt sind. . Nicht- das am wenigsten Bezeichnende an dieser neuesten Maßregel der imperialistischen Regierung Frankreichs ist die Art und Weis«, wie man mit den Verwaltungen jener Stiftungen umgeht. Die vollkommene Schutzlosig keit aller unter der Staatsgewalt begriffenen Elemente gegenüber dieser Staatsgewalt und ihrer schrankenlosen Allmacht leuchtet daraus abermals anfS attereclatanteste hervor. Die Präfecten werden in dem Rundschreiben des Ministers angewiesen, „ihren ganzen Einfluß und, wenn nöthig, ihre Autorität anzuwenden, um die Verwaltungen der Wohlthätigkeitsanstalten dazu zu veranlassen, daß sie die Veräußerung der Grundbesitznngen votiren, deren Nettoerträgniffe weit geringer wären als neun Zehntel des Zinses der StaatSrcnlen, welche aus dem Erlöse dieser Güter gekauft werden könnten". Die Präfecten sollen jenen Verwaltungen „Instructionen ertheilen" und darin „jeder Commission die besonder» Gründe angeben, welche sie in Be tracht zu ziehen haben wird". Der Minister „gibt sich der Hoffnung hin, daß diese Instructionen gehört werden". „Die Mitglieder der Verwaltun gen sind meist zu erleuchtet, zu sehr von der Liebe für das allgemeine Wohl beseelt, als daß sie sich nicht beeilen sollte», den philanthropischen Abfichten der Regierung entgegenzukonunen." Man weiß ja, was diese Sprache in den« Munde eines allmächtigen Verwaltungschefs in Frankreich bedeutet, und Leuten gegenüber, von denen die meisten auf die eine oder andere Weise in der Lag« sind oder künftig sein werden, ihrerseits auch auf di« „philanthro- - pischen Absichten der Regierung" zu recurriren, gewisse Vortheile öder Aus zeichnungen für sich oder irgendwelche Staatshülfe für ihre Anstalten, ihre Ge meinden oder ihre Bezirke zu erbitten! Aber der Minister läßt es bei die sem drastischen Appell an den Patriotismus und di« Einstcht der Verwal- tungsmitglieder nicht bewenden; hat er zuvor als VerwaltungSchef gesprochen, so erläßt er alsbald als General mit lauter, drohender Stimme einen Ar meebefehl. „Sollten einige Commissionen", heißt eS weiter, „sich weigern, - ohne ihre Opposition zu begründ«», so werden Sie di« geeigneten Mittel finden, diese Weigerung zu beseitigen!" „Ohne ihre Opposition zu be gründen!" Freilich werden die renitenten Kommissionen Gründe ihrer Wri- gerung anführen, aber man wird eben jede solche Begründung als nicht geschehen betrachten, denn die Commissionen sollen ja, wi« wir zuvor in de«, Rundschreiben gelesen, nur „die besonder» Gründe in Betracht ziehen", Vie ihnen der Präfect auf Befehl des Ministers unterbreitet. Es folgt nun die Angabe der verschiedenen Zwangsmittel, die man stufenweise anwenden wird, um unfügsame Commissionen fügsam zu machen. „Die definitive Fest- sttllung ihrer (der Wohlthätigkeitsanstalten) Budgets steht Ihnen (den Prä fecten) zu, und diese wesentliche Attribution räumt Ihnen eine wirkliche, wenn auch nur indirekte Einwirkung auf die Verwaltung der Güter ein." „Wenn eine Commission aus Vorurtheil oder Umhättgkeit (d. h. durch Nichteingthen auf den Wunsch der Regierung) Sie in die Alternative ver setzen würde, entweder ihre Auflösung zu veranlassen oder noch länger eine schlechte Verwaltung der Güter zu erlauben, so. werden Sie nicht zögern, die erstere Wahl zu treffen." Endlich das letzte und jedenfalls unfehlbare Mittel: „Ich füge bet und ersuche Sie, dies den Verwaltungen mitzuthei- len, daß ich beschlossen habe, von jetzt ab keine Subventionen oder Unter stützungen für diejenigen Wohlthätigkeitsanstalten zu bewillige», vic, in» Besitz von Grundetgenthum, dieses so natürliche Mittel, ihr Einkommen durch Veräußerung ihrer Besitzungen zu vermehren, verschmähen würden. Ich lasse in diesem Ginne die Vertheiiungen für das erste Semester 1858 revidiren, und wahrscheinlich werden infolge dieser Prüfung zahlreiche Un- tcrstützungsgesuchc verworfen oder mindestens bis zum Eingänge befriedi gender Erklärungen vertagt werden." Aanum «ie »stulla! Das Bild französischer Staatszuständc, welches dieses ministerielle Rundschreiben vor unsern Augen entrollt, ist so voll ständig und in so voller Beleuchtung ausgebreitct, daß jeder Zug, den wir hinzufügen möchten, den Effect nur schmälern, nicht erhöhen könnte. Deutschland. . Acrlin, 28. Mai. Wir haben seinerzeit eine nähere Mittheilung über den von der Donaufürstenthümercommission an die Pa riser Conferenz erstatteten Bericht gewacht. Wir haben in der Haupt sache damals bemerkt, wie die Commission zu einer Einigung nicht im ent ferntesten gekommen sei, weshalb denn auch der Bericht eigentlich nur eine einfache Zusammenstellung der von den einzelnen Bevollmächtigt«» vertrete nen Anschauungen enthalte. Später, als die Eröffnung der Pariser Con ferenz nähtr rückte, gefielen sich mehrere Blätter darin, zu versichern, daß eine vorgängige Einigung über die von der Konferenz zu behandelnden Punkte in der glücklichsten Weise angestrebt werde. Daß eine solche Eini gung angestrebt worden, wollen wir nicht bezweifeln, allen Grund glauben wir aber zu der Annahme zu habe», daß von einen» glückliche» Resultate auch nicht einmal annäherungsweise in Wirklichkeit hat die Rede sein kön ne». Hat Oesterreich in Betreff der Donanschiffahrtsacte im allgemeinen nachgegeben, so hat es etwas gethan, waS es am Ende Loch nicht hätte umgehen können. Indessen die Donauschiffahrtsacte ist für jetzt noch Ne bensache und cs ist eben di« Hauptsache, die Frage in Betreff der Orga nisation der Donaufürstcnthümer, von welcher wir haben reden wollen. I» Betreff dieser Frage stehen die Dinge noch immer so, wie sie in Lem er-
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