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Erzgebirgischer Volksfreund : 16.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188603164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-16
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.03.1886
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»vr fei». Redaction, Brrlaq und Druck von C. M. wärmer in D >- Dienstag, den 16. März 1886. Der Ctvilvorsitzende: Arhr. vo« Wirfiug, Ämtshauptmann. St. Scuffion 'Ä - da» tr v 11 rkrauz lall. tit vrr- umente. ntor. -ein m. >kett für die Deui «lemmte tzes. um K«ndcr sich lte- den'hier- gelle, de» Schürer Urotze. hmsuu, m sanft illt zeigt iz 1886. e es Fach »»Mich, » nicht ollene« pfg. an, i leitenden Se- Hand zu geben, nng de» durch Hums bedürfen. Brachmann, Oberstlieutenant z. D. und Landwehr-Bezirks-Commandeur. sinter- Montag tt. lrumSföhrer Windlhorst, warm begrünt. Diesem verbissenen, aber une-sÄrockensn preussischen Kulturkämpfe-: scheint der, mit Rom. offenbar abgeschlossene und bald perfekt werdende Friede doch etwas in den-Glie dern zu liegen. Die Verhandlungen der Kommission des Herrenhauses bei verschlossenen Thüreu genirm ihn sehr, und widerwillig sieht er, wie ein Anderer als er, der Ful daer Bischof, im Namen der Kurie die Verhandlungen mit Preußen führt. Auch die Versuche, neue Kampfgebiete zu eröffnen, haben nur wenig Erfolg ; in der Polengesetzgebung steht das Centrum endlich glücklich isolirt do, und die ver achte Rechtfertigung ors ehemaligen Chefs der katholischen Abtheilung'im preußischen Kultusministerium war nicht ausgiebig genug zur Gestattung eines neuen Angriffsge- bietes. Die Katholiken in Preußen ziehen sich nun die Parallele: dort auf der Tribüne des Abgeordnetenhauses Erregung der schlimmsten Leidenschaften, Haß, Neid und Aufruhr; und hier in der geräuschlosen Arbeit der Herren haus-Kommission das aufrichtigste Bestreben von allen Sei ten, zwischen Staat und Kirche Frieden und ein dauerndes Verhältnis herzustellen, welches das fernere Gedeihen Beider UNg i» Srschst- M»P. im Garrge sind. - Als Referenten für den bald-, eiNWb-rufenden Llaats- rath sind Präsident o. Tiedemann, Graf Zedlitz, Trützschler und Oberbürgermeister Miquel ernannt worden. In einer der letzten Sitzungen unserer sächsischen Zweiten Kammer hac eine Beschwerde des Kaufmanns Almar Marlin in Chemnitz bezüglich Versagung des Bürgerrechts zu einer weitgreife-.oen Debatte über die hochecnst; Frage ver Eides leistung geführt. Dec Genannte weigert« sich im Jahre h. sitzender zu der lUhr. euerals re and Be richt, daß Uhr un- Bruder, Die feierliche Entlassung der diesjähriaen Abiturienten wird Mittwoch, den 17. dies. Mon. vorm. 10 Uhr stattsindm. Man gestattet sich, hierzu ganz ergebenst einzuladen Die König!- Seminardirection. Henns. die Klassifikation der Mannschaften der Reserve, Landwehr und Ersatz-Reserve Ir. Classe bett. Nach tz 18„ der deutschen Wehrordnuug vom 28. September 1875 2r. Theil hat im Anschlusse an das MusteruapSgeschätt die Klasstfication der Mannschaften der Re serve, Landwehr und Ersatz-Reserve lr. Klasse staltzufinden. Mannschaften dieser Kategorien, welche wegen dringender, häuslicher und gewerb licher Verhältnisse auf Zurückstellung Anspruch machen wollen, Haden die bezüglichen Ge suche bei der Behörde ihrer Wohnorte — dem Staotrathe, Bürgermeister ober Gemeinde vorstande — anzubringen. Von den Letzteren ist nach erfolgter Prüfung der Gesuche gemäß ß 18,, der Wehrordnung 2r. Theil eine Nachweisung, aus welcher nicht nur die militärischen, bürger lichen und Vermögensverhällntsse der Bittsteller, sondern auch die obwaltenden besonderen Umstände ersichtlich sind, durch welche eine zeitweise Zurückstellung bedingt werden kann, aufzustellen und an den mitunierzeichneten Ctvilvorsitzenden der Ersatz-Commission recht zeitig einzuuichen. Die verstärkte Ersatz-Commission in den Aushebungsbezirken Schneeberg und Schwarzenberg wird alsdann über derartige Gesuche von Mannschaften aus dem Amtsgerichtsbezirke Lößnitz den 23. Marz 1886 von Vormittags 11 Uhr an im Rathhause zu Lößnitz, über Gesuche von Mannschaften aus dem Amtsgerichtsbezirke Eibenstock de« 25. März 1886 von Vormittags 11 Uhr an in der Eberweinschen Restauration zu Eibenstock, über Gesuche von Mannschaften aus dem . LÄgesgefchichLe. WocherrWar?. Deutschland. Das Befinden Sr. Majestät des Kai serS hat sich von Tag zu Tag gebessert; dasselbe hat über haupt niemals zu ernsteren Besorgnissen Veranlassung ge boten, es scheint vielmehr, als wenn die, gegen Ende jeden Winters wisderkehrenden Erkültungserscheinungen in diesem Jahre weniger lästig austreten wollten. Der Krankheitszustand des Erbgroßherzogs von Baden schwankt hin und her; das Fieber und die Gelenkschmerzeu wechseln täglich. Im Allgemeinen läßt sich aber erfrulicher Weise konstatiren, daß der allgemeine Zustand des hohen Kranken sich gebessert hat. Die Hanptparagraphen des Branntweinmonopol-Ent wurfs sind in der Kommission, u. zwar ß 1 mit 19 gegen 6, 8 2 mit 20 gegen 5 Stimmen abgelehm worden. Damit ist dis Vorlage gefallen; das Lied ist aus, wenn auch am Dienstag noch einmal über die Form des Begräbnisses bc- rathen werden soll. Dis rasche Erledigung wurde durch den Finanzminister — Fürst Bismarck war nicht erschienen — selbst veranlaßt, indem derselbe die Kommission ersuchte, sich lediglich mit der Vorlage selbst und nicht mit der Mög lichkeit zu beschäftigen, eine andere, zweckmäßigere Form der Besteuerung des Branntweins zu finden. Eine solche wird von den Regierungen bearbeitet und eingebracht wer den und dürfte wohl kaum auf erheblichen Widerstand Amtsgerichtsbezirke Schneeberg dm 3». März 1886 von Vormittags 11 Uhr an im Gasthofe zur Sonne in Schneeberg, über Gesucke von Mannschaften aus dem Amtsgerichtsbezirke Johanngeorgenstadt dm 1. April 1886 von Vormittags halb 12 Uhr an im Rathhause zu Johanngeorgenstadt und über Gesuche von Mannschaften aus dem Amtsgerichtsbezirke Schwarzenberg dm 5. April 1886 von Vormittags 11 Uhr an im Bade Ottenstein zu Schwarzenberg 62. garanttrt. Sie werden nicht lange zweifelhaft sein, wo der wahre Geist des Christenthums zu finden ist und von wem die Interesse« der katholischen Bevölkerung am aufrichtigsten gewahrt werden. Ueberall tönen ihnen ja Friedensbotschaften entgegen. Fürst Bismarck hat bei seinem letzten parlamentarischen Diner sich in anerkennenden Aeußerungen über Papst Leo XIII. er gangen, und bereits ist ein Danksagungschreiben des kou- titox waximuü an ihn abgefaßt. Der Bischofsstuhl von Ermeland ist durch den Bischof vr. Andreas Thiel neu be setzt, und dieser vom Kaiser bestätigt worden. Der erste Fastenhirtenbrief des bisherigen Inhabers, jetzigen Erzbischofs Crementz von Köln, lowie auch die Hirtenbriefe des Bres lauer Fürstbischofs und des Bischofs von Münster halten sich frei von allen ktrchenpolitischen Klagen und Ermunte rungen zu« Ausharren im Kampf re., wie man sie sonst wohl gewohnt war. Selbst die Polen bereiten sich, einge schüchtert durch die ermahnenden Worts des Kardinals Le- dochowskt, vor, ihre« neuen Erzbischof Binder, — der noch im Laufe des Monat» beim Kaiser zur Audienz rtntreffen wird —, würdig und versöhnlich bet sich aufzunehmen. Er- eichtert wird man sich bald trotz aller schwarzen CentrumS- ränke zurufen können: Friede auf der ganzen Linie! I« der Polen-Lommisston de» preußischen Abgeordneten hauses ist der sogenannte Hundert-Mtllionen-Lredit, und damit der Hauptpunkt der Sesammtvorlage der Regierung unveräudert in erster Lesung angenommen worden. Beiden tbriaen Specialbestimmungen dürste e» in dieser und jener Hinsicht wohl noch einige Widersprüche geben; doch kaM Sitzung halten. Die hierbei gesoffenen Entscheidungen, welche endgültig sind und für die im Termine nicht erschienenen Reclamanten für bekannt gemacht gelten, behalten nur bis zum nächsten Klassificationstermine Gültigkeit. Schneeberg und Schwarzenberg, am 1. März 1886. 2 Die Ersatz-Commission in den Aushebungsvezirken Schneeberg und Schwarzenberg. Der Militär-Vorsitzende: Der Ctvilvorsitzende: 1874 aus atheistischen Gründen, den StaatsbÜrgereio zu ! leisten, welches Verhalten dann auch dazu führte, daß die später von Martin gezeigte Geneigtheit betreffs Ablegung eines formellen Eides, jedoch umer Wahrung seiner Ueber- - zeugung, keine Berücksichtigung fand und er als ein solches i Mitglied der Ztadtgsmeinds angesehen wurde, welches deu I Voraussetzungen für die Erlangung des Bürgerrechts nicht zu entsprechen vermöge. Eine von ihm beim Landtage 1877/78 eingereichte Beschwerde ließen beide Kammern auf - sich beruhen; zur Erwägung übergab man aber damals der Staatsregierung, inwieweit Berpflichtungseide durch das Versichern an Eidesstu tt ersetzt werden können. Im vorigen Jahre hat nun Martin wiederum unter Festhalten an seiner früher kund gegebenen Ueberzeugung sich zur Eides leistung bereit erklärt, ist aber abermals abzswtesen worden, weshalb ec jetzt bei der Ständeversammlung unter Bezug nahme auf das Reichsgesetz vom 3. Juni 1869, wonach alle aus der Verschiedenheit der religiösen Bekenntnisse herge leiteten Beschränkungen der bürgerlichen und staatsbürger rechtlichen Rechte aufgehoben sind, auf's Neue Beschwerde einretchte, betreffs deren die Deputation jedoch wieder bean tragte, dieselbe auf sich beruhen zu lassen, was dann auch von der Kammer gegen 19 Stimmen beschlossen wurde. Für die Martin'schen Anschauungen traten u. A. die Socia- isten Baron v. Vollmar und Bebel ein, während der Aög. Günther darauf hinwies, daß der Beschwerdeführer dm Eid doch nur mit Vorbehalt leisten wollte und der Stadt- rath daher vollständig Recht gehabt habe, einen solchen Eid zurückzuweisen. Der Beseitigung de» politischen Eides tünden große Schwierigkeiten entgegen und es sei absolut unmöglich, über eine so wichtige Frage gelegentlich der Be» rathung einer Petition eine Entschließung zu fassen. Zu einer bedeutungsvollen Reds ergriff hierauf Staarsminisier v. Nostitz-Wallwitz das Wort, welcher dabei vor Alle« ec- lärts, daß die Regierung dem berührten Antrags des Land tages 1877/78 in dem bald nachher vorgelegtsn Gesetzent würfe Über die Verpflichtung der in öffenKchen Aemtern tehenden Personen soweit Rechnung getragen Hoche, al» dies mit Rücksicht auf die Reichsgesetzgebung überhaupt möglich gewesen, und daß mithin für die Regierung keine Beran- laffung vorltegen könne, an den durch Verfassung und Gesetz vorgeschriebenen eidlichen Verpflichtungen etwa- Wettere» zu ändern. Wollte man soweit gehen, wie e» von jener Sette verlangt werde, so müßte man auch den Fahneneid der Soldaten beseitigen, dessen große Bedeutung allseitig atter» annt werde. Wa» den vorliegenden Fall speetell .betreffe, o hab«, wenn Jemand offenbar dem Gide die Bedeutung nicht beilege, die das Gesetz ihm beilege, der Stadtrath zu Chemnitz vollständig Recht, einen solchen Ltd zurückzuwstseu. E» gebe eine ganze Anzahl Leute, die sich für Atheisten au-gäbeo, «» in der That aber nicht seien, sondern in der Sch^otation in Westprsußen uns Posen, in welcher Ange legenheit gegenwärtig die letzte, Vereinbarungen zwischen den preußischen Ministerien des Cuttus und der Finanzen stoßen, da alle Parteien darin einig sind, daß der Schnaps zu einem stärkeren Aderlaß sehr geeignet ist. Mir glauben, daß nur das Monopol dazu angethan gewesen wäre, die finanziellen und moralisch-ethischen Zwecke zugleich zu erreichen; wir bedauern deswegen die Ablehnung der Vorlage. Ob allerdings Fürst Bismarck den Monopolgedanken gänzlich aufgegeben hat, erscheint uns noch nicht über jeden Zweifel erhoben. Jedenfalls soll die verlorene Schlacht auf diesem Felde nicht die Veranlassung zu einer etwaigen Auflösung des Reichstages bieten und der Opposition er wünschten Stoff zur Wahlagitation geben. Etwas Anderes wäre es mit dem Sozialistengesetz; darüber könnte der Reichstag vielleicht noch in'S Straucheln kommen. Die Wtndthorst'schen Abänderungsanträge, welche die Regierung absolut für unannehmbar erklärte, find in der Kommission mit 12 gegen 7 Stimmen durchgegangen. Zwar ist noch »icht aller Tage Abend, und die Kommisstonsberathung für da» Plenum nicht durchaus maßgebend; indessen wenn ihr gemäß die Abstimmung erfolgen sollte, so dürsten wir uns wohl mit dem Gedanken vertraut machen, daß unser jüngster RetchStagsbote kein langdauerndes Vergnügen an seiner Wahl gehabt haben wird. Der Entwurf eine» Gesetze», betreffend die Regelung der Kommunalbesteueruug der Offiziere durch die Bundes staaten ist an dieselbe Kommission verwiesen, welche da» Mtlitärpenfionsgesetz berathen wird. In jenem Entwurf ist nur davon die Rede, daß die Besteuerung der Offiziere der Gesetzgebung der Einzelstaaten unterliegen soll; und di« ReichStagsmajorttät fühlte schon die ganze vielumstrittene Angelegenheit ihre« Händen entschlüpfen und setzte sich in , - . - - . Positur, um, ohne diese» «equtvalent in der einen Haub, schon heute mit voller Zuversicht darauf gerechnet werden, «tt der anderen um so fester den hungernden Pensionären daß die Volksvertretung nützt» verabsäumt, den leitenden Se-, den Staatssäckel zu verschließen r da kommt die Kunde, daß walten jene besonderen Schutzmittel an dir Hand zu geben, die preußische Regierung in der That bereit» mit einer ent- deren sie in ihrer M HrWv/AoLssreWd. L Tageblatt für Schwayenberg «nb Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Di« übrigen Bundesregierungen werden diesem Vorgehen Zu erwarten ist nun auch noch ein Gesetzentwurf über alsbald folgen. Nach jener Vorlage sollen die Offiziere ferner nur mit ihrem Gehalt und dem sog. Kommißoer- möge» kommunalsteuerfrei sein, mit ihren anderweiten Ein nahmen aber bis zu ' 100 °/„ der Staatssteuern herange zogen werden können. Tue Rede des Abg. Vrasew Moltke zur Empfehlung des Milltär-PensiousgesetzeS wurde, obgleich mit leiser Stimme gesprochen, bei allgemeinster Aufmerk samkeit des Reichstages bis zum letzten der, musterhaft ge fügten Worte verstanden und vielseitig, selbst vom Cen-
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