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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193105299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19310529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-05
- Tag1931-05-29
- Monat1931-05
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Freitag den 2». Mai MI nachmittags l-snolsbeng K uacmi-rcc-' Karte mit der vermutlichen Flugroute des Ballons — Blick aut Obergurgl, mit Blick aut den Groden Gurgl-Ferner wird die Hülle zusammengelegt, und am Sonn- werden. 51immungsMd aus Gurgl Brüssel, von wo aus sich die Gattin des For- ß schers, dis, wie verlautet, heute früh einem fünften zi Kind das Leben geschenkt hat, nach Einzelheiten ki erkundigte. Amerikanische und eiiglischs Zeitun- n gen riefen an und es sind mich schon ans Men ß möglichen Staaten Europas Journalisten in F Innsbruck eingetroffen. sich der Durst ins Unerträgliche steigerte, blieb 26 Jahre alt und studierte ebenso den beiden in ihrer Verzweiflung nichts anderes! nischen Hochschule in Zürich. V salls an der Tech- or I'/, Jahren und den ssfslci It» Aufklärungen über Verlauf und Ergebnis seines Fluges an Hand der Instrumente gebens Dann Professor Piccard kam während eines Ge spräches auch auf die modernen Weitstrcckenflügc gl sprechen. Er meinte, wenn Flugzeuge in Zu- ruuft große Strecken in kürzester Zeit zurücklcgen wollten, dann müßten sie unbedingt in der Stralo- sondere Delikatessen hat Piccard, so erzählt er, bei seiner Landung genossen. Gleich nach Ver lassen des Ballons rieben sie Eisstückc mit Apfel sinenschalen ein und nahmen sie zu sich. Das habe herrlich geschmeckt. Am nächsten Tage habe ihnen der Tiroler Speck und der Tiroler Schnaps, den ihre Retter ihnen reichten, vorzüglich gemundet. 1922 als ordentlicher Professor für Phnsik. Sein Assistent Paul Kipfer ist der einzige Sohn des Obersten Kipfer in Biel am Bieler See. Er ist Wie schon berichtet, haben Piccard und Kipfer auf ihrem Fluge ungeheuren Durst gelitten. Als sphäre fliegen. Natürlich müßten die Kabinen der Flugzeuge völlig luftdicht abgeschlossen sein. A»,»is»npr«>* I l MUttmil« Hühl etnl»aiu, (--» »« MM tnlt) r'h psixnig, im RedUUoiairU <— 7» mm »0 VMuUg. NIU»« Aasige« stad t«I Sitsgrd« >« i«jah!«n. gär Nachwe» und «MmUUung SS wenillz Sondirgidühr. — gür iqwlcri,« S-isilcn, »<! «ntün- dl,un,«a me-nnr «nllraggedcr I« ,imr «»jil,, und dü Pl«»»»kiq,NI«n «uN4Ia,. V«I «uftrüg«» und Im WUdtt-slungdaddru» Er- mütlgunz nach festste-kndcr Staff«!. werden sofort die Bergungsarbeiten beginnen, die Piccard persönlich leiten wird. Eine lustige Episode ereignete sich gestern, als Piccard und Kipfer sich mit den Journalisten unterhielten. Piccard erhielt die Mitteilung, daß zur gleiche» Zeit, als er mit dem Ballon niedergcgnngen ist, auch seine Frau in Brüssel niedergekommen sei. Die Journalisten beglückwünschten den Vater Pic card herzlich. Ein Amerikaner bestellte sofort Sekt, es fiel aber schwer, diesen in Gurgl und Umgebung aufzutreiben. Schließlich konnten zwei Flaschen herbeigebracht werden. Erst gegen Mit ternacht trennte sich die Gesellschaft, in der Piccard seine Erlebnisse zum besten gegeben hatte, in vor züglicher Stimmung. In Gurgl herrscht Hochbetrieb. Der Verkehr auf den Zufahrtsstraßen ist ungeheuer. Fast stündlich treffen aus dem Flugplatz in Innsbruck Flugzeuge ein, die weitere Journalisten aus aller Herren Länder bringen. Angckommcn sind bis jetzt Pressevertreter aus Deutschland, Oesterreich, Englans, Amerika, Ungarn, Polen usw. Ein Amerikaner ist in Gurgl selbst glatt gelandet. widert worden sei. Sehr schlecht sei es mit dem Anruf aus Obergurgl gemeldet werden kann, hat Proviant bestellt gewesen. Sie hätten Hunger sich das schwere Gewitter, das in den Abendftun- n. den bes Donnerstag in den Oetztaler Alpen nie- Wcard und Kipfer wollen zunächst nur schlafen , Innsbruck, 28. 5. Professor Piccard Hein Begleiter Kipfer haben zunächst nur Süddeutschland, Oesterreich und Norditalien sämt liche Wetterwarten, Flugplätze und Gendarmerie- Bosten teilgenommen haben, war in den heutigen Mittagsstunden endlich erfolgreich. Der Ballon war, wie aus Sölden in den Oetz- taler Alpen authentisch gemeldet wird, gestern Vbmd nm 22 Uhr auf dem Gletscherbruch des Trotzen Gurgler Ferner glatt gelandet. Professor Piccard und sein Begleiter sind, wie wir bereits dm Donnerstag nachmittag durch Souderblättec meldeten, wohlbehalten. Der Mus tn dte «nenvNMe» VreeQrds sMMLHe Landung auf einer« GietsrHee isvoo Meter Aöye eeeeiMt „sch»Mt -» ick« WciUag! VNon-t»-H,,u,op„i. . I» kn der Statt 2.00 MI.. In kn «ul-ade. »enddqirk«» ».10 MI., KI gutragung Im Stadt,E S.1S Mt d«t Zutrazaa, Im Sandgebiet ».»0 MI. .—iI—SSP!,., «Ntklmimm«r10Ps,., «»-n-b-ndnumser »o «kg. »«!»«!, ,»a,. «»nutndaglrokonta i granttnkra. 01. «elegramm», Sagedlatt grankenbergsachsen. Prosessor Piccard Basel, 28. 5. Prof. August Piccard, der am 28. Januar 1884 in Lutry im Kanton Waadt zusammen mit seinem Zwillingsbrnder Jean ge boren ist, hat seine Jugend in Basel verbracht. Der Vater war Lhcmicprofessor. Die Mutter stammte auch aus einer Professorcnfamilie, so daß der Knabe schon ganz in einer wissenschaft lichen Atmosphäre aufwuchs. Schon als Knabe betätigte er sich mit seinem Zwillingsbruder auf den Wiesen der Stadt Basel und stellte dort mit Drachen allerhand Versuche an. Im Geometrie- und Physikunterricht glänzten die Brüder Pic card mit allerhand gelungenen, selbstgcbauten Ap paraten und Modellen und brachten damit manch mal die Lehrer in eine nicht geringe 'Verlegenheit. Auch der Vater Ehemieprosessor zeigte starkes Interesse für die Luftschissahrt, und als einst Spelterini mit seinem Ballon bei Basel landete, stürmte der sonst etwas kränkliche Gelehrte mit seinen Kindern allen Neugierigen voraus und war zuerst auf dem Platze. Auf dem Polytechni kum in Zürich studierten dann die beiden Brüder Piccard ihre Licblingswissenschaft. August Pic card machte, nachdem er das Gramen als Ma schineningenieur bestanden hatte, dann noch seinen Doktor der Naturwissenschaften. Er mar dann von 1913 bis 1920 als Privatdozent an der Technischen Hochschule in Zürich tätig und bis >_i 6s pmircki ^mzs 7V/roL , Pp SlWEt« ragebiM m »ar W «eWMWffg »er MMqM!oe!-mtmap»g« der Mrh-WtMEO Wp, »es MisgeüW i m» des StadUair p Fmiileiibsrg und der Semelnde Aiederwiesa behördllcherlelts deltlmmte WM MMrnidrsll und Sei!«: «.».«otzder, lrah.<krMWchd«r limz in Nanlen»««. «»MwarMch für »le «edMtrn: Smi Neuen In UMMerg Ist. 122 greltaa ven 2». Mai w»i naidmMans 80. Zahraanz Mrzer Tagesspiegel Nach einer sehr lebhaft verlaufe nen Kammeraussprache in Paris wurde Außenminister Briand und dem Kabinett Laval das Vertrauen mit 332 gegen 256 Stim men ausgesprochen. In der Aussprache ver teidigte Briand seine Außenpolitik, wobei er die Genfer Ergebnisse als günstig für Frankreich be zeichnete und insbesondere betont, daß er für Ver stärkung der Landesverteidigung sei. Im österreichischen Nationalrat wurde im Dringlichkeitswege die Gesetzesvorlage über die Haftung der Bundesregierung für die Oesterreichische Kreditanstalt angenommen. Auch dem Gesetz über die Verlängerung der Krisen unterstützung stimmte der Nationalrat zu. Der wegen des Anschlages gegen Mussolini angeklagte Anarchist Schirru wurde vom römischen Gericht zum Tode verurteilt. Zwischen Briand und dem polni schen Außenminister Zaleski fand in Paris eine längere Unterredung statt, über die amtlich Stillschweigen bewahrt wird. Die sozialdemokratische Reichs tagsfraktion hat nach der Entgegennahme eines Berichtes über die politische und wirtschaft liche Lage eine Entschließung angenommen, in der auf die unzureichende Arbeitslosenpolitik der Reichsregierung hingewiesen, gegen einen Abbau der Sozialleistungen Stellung genommen und Herabsetzung der Getreidezölle gefordert wird. Nach einer amtlichen Mitteilung hat die von der Reichs reg ierung eingesetzte Gutachter kommission zur Arbeitslosenfrage ihre Arbeiten beendet und das dritte Gutachten fertig- gestellt. Zwischen Reichsregierung und Lei tung der Reichsbahngesellschaft schwe ben zurzeit Verhandlungen über ein zusätzliches Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsbahn. Reichspräsident von Hindenburg, der am Donnerstag zum Besuch seiner Tochter in Medingen weilte, wird am Freitag seine Rückreise über Groß-Schwülper antreten. Anläßlich der Beerdigung eines von Kommunisten ermordeten Na tionalsozialisten kam es in Königsberg am Donnerstag zu Zusammenstößen zwischen SA- Leuten und der Polizei. MSN Wunsch, sich auszuschlafen und etwas zu Hrholen, ehe sie weitere Erklärungen abgebcn. Fisher äußerten sie nur, daß sie außerordentlich wichtige Beobachtungen gemacht haben, deren Muswertung naturgemäß einige Zeit in Anspruch stehmen wird. Die Forscher wollen noch zwei vis drei Tage in Obergurgl bleiben, um die Ber gung des Ballons und der Gondel mit den wich- MM Instrumenten selbst zu überwachen. I «ein, Gefahr för Piccards «allo» / München, 29. 5. Wie nach einem direkten KankenbeiM Tageblatt Der König von Belgien hat, nach einer Mel dung "Berliner Blätter aus Brüssel, Professor Piccard zum Kommandeur des Leopold-Ordens , „ , - , ... -. und Ingenieur Kipfer zum Ritter dieses Ordens übrig, als die Tropfen abzulecken, die von der beendete er seine Studien und kam dann sofort ernannt. ! Metallwand der Kabine herabsickerten. Zwei be- zu Professor Piccard als Assistent. In einer telephonischen Unterredung mit Direk-, tor Endraß von der Ballonfabrik Riedinger in . abend sollen Hülle und Gondel abtransportiert Augsburg betonte Professor Piccard, wie' vor-! werden. züglich sich der Riesenballon bewährt habe. Er ' habe tadellos funktioniert und alle Anforderungen , erfüllt. Die Auswertung seiner errungenen Er- vlÜUlUUUgWilv ÜU5 VUkgl fahrungen werde sehr viel Zeit in Anspruch Innsbruck, 29. 5. (Funkspr.) Heute früh nehmen. Je nach dem Abschluß der Ergebnis 5 Uhr hat sich ein Ausschuß der Tiroler Lan- komme vielleicht em zweiter Höhenflug mit dem Delegierung zusammen mit den in Gurgl be- Ballon in Frage. s reits anwesenden 50 Journalisten des In- und Weitere Einzelheiten über das wohlgelungene Auslandes zur Landungsstelle begeben. Piccard Unternehmen Prosessor Piccards besagen: Pro- und sein Assistent Kipfer begleiteten die Gruppe, fefsor Piccard konnte aus dem Grunde gestern, Am Landungsplatz will Piccard noch genaue tagsüber nicht heruntergehen und hat sich immer Aufklärungen über Verlauf und Ergebnis seines DK ersten Einzelheiten § Berkin, 29. 5. Aus den bisherigen Berich- Iken Professor Piccards über seinen Vorstoß in wie Stratosphäre wird berichtet, daß der Ballon Kn ganz kurzer Zeit die erstrebte Höhe von 16 000 Metern erreicht habe. Um 8 Uhr früh sei er bereits unzweifelhaft in der Stratosphäre ge- wesen. Im oberen Teil der Fahrt habe Pic card eine außerordentliche Zunahme der Ge schwindigkeit bemerkt. Es wurden 15 Sekun- Henmeter Auftrieb konstatiert. Um 10 Uhr wollte Piccard absteigen, aber das Ventil versagte. Da- Milch sei vis für etwa 11 Uhr beabsichtigte Landung um viele Stunden verzögert worden. Der Ballon sei etwa 12 Stunden in einer Höhe ,011 15000 Metern geblieben. Die Messung »er durch dis kosmischen Strahlen erzeugten Lcit- , ähigkeit der Gase sei vollkommen gelungen, in- Holge des sehr raschen Steigens des Ballons Pber nur in sehr großen Höhen. Gegen Ende per Fcchrt habe Sauerstoffmangel bestanden. Nach dem Landen sei in dem zweiten Behälter Mur noch ein geringer Rest von Sauerstoff ge wesen. Gegen V»10 Uhr abends habe Piccard W dm Oetztaler Alpen unter sich die-Lichter eines in einer Höhe von 5- bis 6000 Metern gehalten, weil es zu heiß war und der Ballon einen zu großen Austrieb hatte. Er mußte für die Lan dung erst den Eintritt kühlerer Temperatur ab warten. Nachdem Piccard eine höchste Höhe von 16000 Metern erzielt hatte, hat er bis zum Augenblick seiner Landung noch 14 Stunden ge braucht. Die Landung hat er vornehmen müssen, weil er gegen den Ortler trieb und befürchten mußte, über den Ortler nicht mehr herüberzu kommen. Nachdem das Landungsmanöver ge glückt war, blieb er mit seinem Assistenten in der Gondel, weil sie sich in der Nacht nicht mehr orientieren konnten. Am Morgen bei Tages anbruch sahen sie dis Ortschaft Gurgl unter sich. Sie brachen nun auf, unterwegs ist ihnen die Rettungsmannschaft begegnet. Piccard äußerte sich über den Erfolg seiner Fahrt sehr befriedigt. Nähere Auskünfte wird er erst Leben, wenn er und sein Begleitec sich erholt haben. Beide sind naturgemäß sehr erschöpft, da sie 48 Stunden nicht geschlafen haben. Das Interesse an dem erfolgreichen Ausgang der Piccardschen Expedi tion ist En Europa ungeheuer. Die Redaktion der „Innsbrucker Nachrichten" erhielt heute nach mittag Abnrufo aus aller Welt, u. a. auch aus gehabt, da sie nur einige Schinkensemmeln mit- gehabt hätten. Ganz besonders.hätten sie aber . . . «... -r. > unter Durst gelitten, dergmg, m Obergurgl m keiner Weise ausgewirkt. da in der Gondel eine Temperatur von Ballon und die Gondel Piccards sind voll- 40 Grad war. kommen unbeschädigt. Im Laufe des Freitag WttÜÄ löbl s ! Dorfes gesehen. Er habe zum ersten Mal wäh- nin 8 l> e » n na - ' rend der Fahrt Mit der Taschenlampe ein Signal zNU sv ru ch 28. 5. Die fieberhafte Suche gegeben, das von einem Bauernhof aus er- nach dem seit Mittwoch abend 10 Uhr verschal- - - - - ' ttnejn Ballon des Professors Piccard, an der in
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