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Dresdner Nachrichten : 31.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-31
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.10.1895
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ch- . ^ Soetl5bw«r, Nistu» fffotreuvr n »oäituoru6«rs VvUodsll-vLtt. Xu imben io -ckleii Ivinev l^rrtllweriozzvsetiLttgu. I.M8 AINM VK«!8UIL>. ^— ... - „ K^WkM«r«r»r^i.r««tzßtz»S 3ahlsiONsi. e. »«88« ch u/inurki XvalsUllksr ttoküstsrL^r. ürvost« 8p«eIsl8v»cIM Ikr vsidl. ilsollsräsilsri. n II«IS IV« ,1 >,« i tVI,. t-»r>ili-I» Uniuklti»«-» I» ,»,-„ >>, > l»>L„«i,. U«I>!di>t« 4u»»»bi „»er 1 »,>I»«nrIo-5Iu«ei-I»IIe». i-rkL« I^/Ivvvp v ^ intvr-i>1ünttl Uliti t'ttivtols. IVivIvI « mil nruinvm k'uttirr. fk-ausn8ttL8»v U. I*» rtÜ I«G ^ tu t»« ^I«u «tunlttülbu uu,l s «Illptioült K 8»Iii>>Z>.'!<t.i., >8 >- p,AK«r8tni88u :>l -> ttuutraorstnuit») 31. MiSsr«»r^rE-rK?»Ä««MtzBsbrWrjKrs«Kjr LocksIsgÄllt« >«NH»- üktikMer-^ >wä Vsiinrn- liliL«t- mul ILatilitoL«. '. Lrorel-Vorksut: U ElMMdM.MLi- -E" <ivz.'liru>il!t 1807. "Mtz »«tllvivi'» mul »«u«en,Z xonlilito Irilot.-i ill,jväer Lreislitzra «-'Mplivtrlt äs- § 5xeciLl-2LLe1i3.kt von 5MiiL välutt, ? äer vsuer 3 — ütz'I. lloll. — Leks 8eestlLS«e. Dresden, 18S5. " ?-LS^-L^-^L ^6--s<-Ls1k L SoL«sck«Is^ 4^ AM«7LF. V»oL«LL«S «. L^a^stot-«eo^6 LS ««Ls^sL-LfL^LS»« LS. LS SeLsL^vL-SL^ass« LS. Hl»» Frkr. v Mirbach und Singer. Hostiachcichleii, Vieior»iatloasse«t. Albertöhasen. Pferdezilchtausstellnng, ^ Milthmaßliche Witierung: j P ozeß Zimmerman», Kornlagerhäuser. DavikS-Nachi;-'2'Jiiiiil-Eoncert, Lehiergesangvereiiis-Eoireert.! Unsicher, kühl. Donnerstag . Oktbr ... . , . . ! T»»II mag also die bürgerliche Gewllichast, wenn sie von der Rc- MürAtN ekslllklltkNVL t t » l> ör s p,pi,,st„,, dermaleinst an der lieble gepackt wird, sich's nur auch Nummer tzetUNHt erst von tt Uhr Por- l»»i Trost bienen lasse», daß ibr dos Lebenslicht la nur Die zur Prinzip" ausgeblaseu wird. TaS „Prinzip" und wer sich ein Prinzip zum Leitstern seines Lebens erkoren hat, j Grenze, zu verwenden. mittags an in unserer Geschäftsstelle 2lusga»e. der ist ein gemachter Manu wie Herr Eiliger. Äuf ihn musz man « I ' ! die weitestgehende Rücksicht nehmen. Rn „deutschen" Männern PVINNmeS. ! ,,„ch ,„a„ olle „berechtigten Eigeuldüniiichkeitcu" schonen, sofern sie Ter harmlose Normalvolitiker. biedere Staatsbürger und in die > sich aus den Urschleim des „Prinzips" Zurücks,,hie» lassen! Ränke der hohen Politik uneingeweihte Orduungsmeirsch wird sich ^ wirkt eigenartig wohlihnend. zu sehe», wie sehr >ierr skellung seitens Preniens. schwerlich besonderes Nvpszerbrecheu über mögliche scii'ationclle v. Mirbach das „Prinzip" in Lhrcn hält, soweit die sozialdcino- 'Uneu Leiter» i! Enthüllungen gemacht haben, als er in diewn Tagen die Rotiz kratischc Parteileitung in wage kommt. Warum latzt aber die Ter Prinz und die Prinzessin Heinrich reisen um nach Italien ab, wo sie sich bis Avril auszuhalten Ter Geiammtausschus; für die Schleswig-Hvistein'sch. PiSinarck-Hiildigung beschloß, von den TT>uM. Ueberichuß »>oOM '' " "" — sü " ' ' .1 i c l. Sonnabend „ans senken. - entschuldigt Dilles, ! jsir einen PismärchThurm sür den KniaSberg, nahe der dänilchcn las. daß in dem Majestäisbeleidigungsprozeß gegen Dierl und Ge » sscn u. A. auch der Tbcrhvsmcister der rkaiscriu, Jrciherr von Mirbach vernommen werden solle. Vielleicht hat zwar der eine oder andere sich kopslchütielnd gefragt: „Was hat denn der Herr v. Mirbach mit der Partei des Herrn Singer zu Ihn»?" Zu der Bcrmuthung aber, daß Herr v. Mirbach und Herr Singer sich gegenseitig hochschägeu und sogar in persönlichen Verkehr mit ein ander getreten seien, wird sich ganz gewiß Niemand ansgeschwungen haben und wenn er selbst im Stande wäre, das politische Gras wachsen zu hören. Es passircn aber nun cinmal nach einer noch heute giltigen Beobachtung des großen britischen Dichterfürsten Tinge zwischen .Himmel und Erde, von denen unsere Schulweisheit sich nichts träumen läßt, die ab »nd zu der menschlichen Gesellschaft einen Rippenstoß versetzen, daß sic sich die schläfrigen Augen reibt und den Versuch macht, den Bann des Schlummers, in dem sic befangen ist. von sich abzuschüttcln. Solch einen Rippenstoß, und zwar einen wuchtigen, crtheilen dem deutschen Michel die schier unglaublichen Befundungen, die der Freiherr v. Mirbach in der vorgedachtcii Gerichtsverhandlung gemacht hat. .Herr v. Mirbach ist seiner eigenen Aussage zufolge vor ungefähr 2 Jahren persönlich zu Herrn Singer gegangen, um den Versuch zu machen, das Haupt der deutschen Sozialdemokratie für eine Geldbewilligung zum Bau der staue, Wilhelm Gcdächtniß- tirchc günstig zu stimmen. Warum hat Herr v. Mirbach das gelhnn? Weil der Kirchenbauvcrein beschlossen halte, die Berliner Stadtverordnetenversammlung um einen Beitrag für den Kirchen bau anzugehcu und weil Freiherr v. Mirbach cs „für seine Pslicht" hielt, auch den Stadtverordneten Singer zu besuchen, um nicht „den Schein einer Zurüctichung zu erwecken". Ticjcs Zarlgefühl des Freiherr» v. Mirbach wurde gebührend belohnt. Herr Singer war so gnädig, den anerkennend hervorhebt, „srenndlich" zu empfangen. Ta nun eine Freundlichkeit der anderen werth ist. so konnle Herr v. Mirbach natürlich nicht umhin, seinerseits mit einem Kompliment zu ant worten, und so kam cs. daß Herr v. Mirbach Herrn Singer zuerst in aller Unschuld die Versicherung gab, er sei nicht gekommen, um ihn zu „bekehren". Tann ging Herr v. Mirbach ans den Kern der Sache über, erklärte es für begreiflich, daß die Sozialdemokraten aus „Prinzip" gegen eine Bewilligungsvorlage stimmen würden und bat Herrn Singer ichließlich, doch wenigstens dahin wirken zu wollen, daß möglichst sachlich verhand.lt und das Andenken Kaiser Wilhelms „geschont" werde! Herr Singer konnte so viel Liebens würdigkeit und Bescheidenheit nicht widerstehen und sagte groß- müthig zu Allem ja. Einige Tage später erschien dann zwar im „Vorwärts" ein Artikel, der sich in scharfer Weise gegen eine Be willigung von Geldern zun, stirchrnbau aussprach, aber — der Artikel war „sehr sachlich" gehalten, deponirl Herr v. Mirbach lobend. Ter „Vorwärts" wird diese Anerkennung der „Hosfähig- keit" seiner stilistischen Gepflogenheiten schmunzelnd hinter den Spiegel stecken, um so mehr, als Herr v. Mirbach in demselben Athen,, mit dem er das revolutionäre Eentralorgan lobte, dem christlich-konservativen „Volk" das Gegentheil von einer Schmeichelei sagte. Er nieinte nämlich, indem er den stärksten MißbilligungS ausdruck anwendetc, den die -Hosciianelte zuläßl, das „Volk" sei ein „sehr bösartiges Blatt", und begründete dieses Verdammungs- urtheil durch den Hinweis, das; das „Volk" seinerzeit die Zusammen- 'kirnst des Freihcrrn v. Mirbach mit Herrn Singer „in der ge hässigsten Weise ansgebenlet habe". Außerdem wurde durch die Aussage des Herrn Oberhofmcisters noch feslgestellt, daß außer Katholiken auch Inden eine nicht unbeträchtliche Summe zu der Kaiser-Wilhclni-Gcdächtnißkirche bcigesteuert habe». Soweit Herr v. Mirbach. Nunmehr hat die vfsentlichc Meinung das Wort, die es sich nicht nehmen lassen wird, im Namen aller Anhänger der Lrdirinig gegen ein derartiges Kokettsten mit der revolutionären Partei von so hoher und autoritativer Stelle aus energische» Protest cinzulegen. Wenn der Freiherr v. Mirbach es sist seine „Pslicht" halt, den Schein der Zurück setzung gegenüber dein iüdiichen Lbcrhanptc einer Partei zu vcr meiden, deren revolutionäres Gros der Kaiser selbst als „eine Rotte vaterlandsloser Menschen, nicht werth, den Namen Deutsche zu tragen" bezeichnet hat. dann halten es umgekehrt die Anhänger der Ordnung für ihre Pslicht, vor einer solchen Begriffsverwirrung zu warne». Zaite Rücksichtnahme aus den io wie so schon bis zum Größenwahn gesteigerten Ehrgeiz der revolutionären Partei- häupler von oben her fehlt blos noch, um die bürgerliche Gesell schaft mit Haut und Haaren der Sozialdemokratie auszuliesern. Denselben verderblichen Geist dcL Entgegenkommens gegen die Umslulzpartei kennzeichnet auch die Aeußciung Herrn v.Mirbach's, daß er cs für erklärlich halte, daß die sozialoemokratischc Fraktion .aus Prinzip" gegen eine derartige Bewilligung stimmen werde. „Aus Prinzip" hat am Ende auch die Pariser Kommune gehandelt. Vorliebe sür prinzipielle Anschauungen Herrn v. Mirbach alsbald ini Stichs sobald es sich uni die Prinzipicntrcuc eines christlich konservativen Blattes handelt? Als Herr v. Mirbach Herrn Singer um Schonung des Andenkens Kaiser Wilhelms anfleht, erklärt er. es sei „sehr kränkend", zu bemerken, daß diese Schonung in de» Artikeln des „Vorwärts" nicht geübt werde. So schonend äußert sich ein kaiserlicher Obcrhosmcistcr über das revolutionäre Hauptvrgan gegenüber einem sozialdemokratischen Häuptling, der selbst zu wiederholten Malen das Andenken des verewigten Kaisers > noch In Berlin, sondern sol zu verungllmpfen sich nicht cnlblvdet hat! Nun aber die Kehrseite der Medaille. TaS christlich-konservative „Volk" hat weiter nichts verbrochen, als daß es den Zorn der höfischen Kreise durch eine sreimüthige Kritik der plastischen Gruppe v. Mirbach-Singer hcranS- sorderte. In diesem Falle versagt bei Herrn v. Mirbach die prin zipielle Ader. Er läßt seiner Galle freien Laus und nennt das „Volk" ein „sehr bösartiges" Blatt' Auch mir Bezug aus seine eigene Person scheint Herr v. Mirbach es mit der Vorliebe sür das „Prinzip" nickt übermäßig genau zu nehmen, wenn er es fertig bringt, jüdisches Geld für den Bau einer christlichen Kirche anzunehmen. „So etwas khut man doch nicht", sagt .Henrik Ibsen. Das „Volk" hatte dem F-reiberm deswegen, wie er anssagte, den Vvrwnrs gemacht, daß er bei Inden hernmlaufe und sür die Kirche bettele. Er habe aber, so erklärte Herr v. Mirbacb, es nicht sür nöthig gehalten, sich zu verantworten, da er das Gefühl habe, daß Derjenige „sich besudele, der Schmutz anfassc". Also das „Volk" ist für Herrn v. Mirbach „Schmutz", den er nicht nnziigrctsen wagt. Ten „Vorwärts" aber nimmt .Herr v. Kiel. Tie Eröffnung des Secmannshauics für Unteroffiziere und Mannschasteii der Marine erfolgt am l. November. Stettin. Ter Kaiser hat an den Vorsitzenden des „Vulkan" solgendes Telegramm gesandt: „Nehmen Sie den Ausdruck des freundlichsten Glückwunsches hin. für die Mir eben genicldctc Be „ , Ich hege das beste Vertrauen zum „Vulkan", seinen Leiter» sowie seinen braven Arbeitern, daß sic bei diesem großen Werke sich voll bewußt sein werde», daß der Ruf des deutschen Schiffsbaues in ihren Händen ruht und dar, dieses gewaltigste Schiff, welches je bei uns erstand, dereinst voll de» Ansprüchen des „Lloyd" genügen und den staunenden Blicken der fremden 'Nationen in jeder Beziehung slandhalten werde." Straßb »ra. Ter Ncichstagsabg. Preiß-Eolmar berichtigt in einer öffentlichen Erklärung das nn „Petit Journal" ab- gedruckte Interview Tie Erklärung gipfelt in den Sätzen, er sei ein Feind ledcs Chauvinismus, des deutschen sowohl als des fran zösischen : er habe weder Gewaltmitteln das Wort geredet, noch Frankreich zur Revanche aufgefordert. Elsaß-Lothringen richte seine Blicke nicht »ach auswärts und hole seine Parole weder in Paris seiner eigenen Uebcrzeugung lae seiner eigenen Uebeczeugung. Barme n. In den Militäressekteiffabriten zu Elberfeld und Bannen ist ein Streik ausgevrochen. Mehrere Hundert Arbeiter legten wegen Lohndisfcrenzcn die Arbeit nieder Trier. Au einem Rekruten des iil». Jnsaiircric-Rcguncnls wurde rin Raubmord verübt. Man fand rhu auf dem Abort, der ganze» Banrschast beraubt und lebensgefährlich verletzt. Pose ii. Der Eigarreirmacher WitkowSki, der auf der Flucht nach einer Schlägerei von einer Arlillcn'epastouillc durch einen Schuß in den rechten Oberschenkel verwundet wurde, ist heute gestorben. . * S chw ä b is ch - Gmirnd. Heute Nachmittag er plodirtc i ein großer Dampskesse! des neuen Wasserwerks unter gewaltiger Detonation.- Drei 'Arbeiter wurden völlig zerschmettert, einer in einen Wasserschacht geschleudert »nd getödret. drei schwer und zwei leicht verletzt. Paris. Heute beginnt die Verhandlung gegen das Ehepaar Schwartz wegen Spionage. Die Verhandlung findet bei geschlosse nen Thüreii statt: möglicherweise wird sie vertagt, da erst vor gestern, nachdem ,r Advokaten abgelehnt worden waren, von Amts- wegen der Verihcidigcr gestellt wurde. Tie nächste Verhandlung, wieder ein Svioiiageprözeß. betrifft ein lüngst verhaftetes Indivi duum. i» welchem ein preußischer Uiilerostizier vcrmuthcl wird, der m,-, ^ - -- -c. . r- ! mit Schwach durch Vermittelung einer seither verschwundenen Mirbach ohne Scheu in ,cr»c aristokratischen Hände, trotz seiner ^ ^ra!:t.iisvcrsr'n verkehrt haben soll revolutionäre» Sprache z ia noch mehr, er erthcilt ihm sogar eine gute i Bcr u. Der Bnudcsrath ha! beschlösse», den Raubmörder Ec-iisur' Hcißl das nickt, die Tiuge geradezu auf den Kopf stellen ?!Köglcr, der in Sachsen einen Naubmvcd begangen Hot und der ireiherrlicheu Besuch, wie dicicr^ausdrücklich' .»-j, wll sich dem, da das Voll ermannen wenn von oben her ein UnzMch^ I so wenig iiianuhastes Beispiel im Kampf gegen den Umsturz ge- ' 2. so wenig mannhastes Beispiel geben wird ? Tie Enlhüllnngen des Freiherrn v. Mirbach führen zu dem Schlüsse, daß es im Interesse der Ordnung besser gewesen wäre, die Maicstnksbcleidsgnng der T' ich . . . da Kogler Böhme ist. London. Ten „Times" wird ans Teheran gemeldet, daß eine russische Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 2' -'Millionen Rubel gebildet ivnrdc, um durch Legung einer Straße von Reichst ' d ierl und Genossen einmal ans- z nach Käzwin Teheran in eine leichlere Verbindung mit der kaspischen nuhmsweise niige'ühnl zu lassen, als gleichzeitig mit der Verfolgung Meeresküste zu bringen. Tie russische Regierung garantirt 5Proz. der Suche der Kampsess>e»digkest in den Reihen der Ordnungs- Parteien gegenüber dein Umsturz einen schweren schlag zu ver setzen. Ais sotchcr wird die offizielle Anerkennung der Sozial demokratie als eines gleichberechkiaten Fakiors nnsercs öffentlichen Lebens, die der Lberhvimeistel Freiherr p. Mirbach durch seinen persönlichen Besuch bei Herrn ginger und die ihn begleitenden Ilmstände vollzogen hat, überall im Volke, soweit es Gegner des Umsturzes ist, empfunden werden. Wenn Herr v. 'Mirbach sich trotz dieses vorauSzuichenden Erfolges zu einem derartigen Schritte entschließe» konnte, so gewinnt cs den Anschein, als ob mau in manchen hohe» und sehr hohen Kreisen das richtige Gefühl für den schwer komproniittireudeii Charakter gewisser Situationen verloren habe, wie sie durch den Bittgang des Freiherrn v, Mir bach bei Herrn Singer vorbildlich gekennzeichnet werden. Menetekel! Vor 25 Jahren. Prinz Friedrich Karl melde!, daß bei Metz 53 Adler mit Fahnen abgelieferk worden sind. Thiers heute Mittag aus Paris hierher zuruckgckehrt. Die Vorposten des Generals b. Werder trase» am 27 in der Umgegend von Gra» ans feindliche Truppen, schlugen dieselben überall in die Flucht und nahmen 15 Offiziere und 5M Man» gefangen. Verlust der 2. Garde-Jnfantene-Tivision rm Gefecht am 30. Oktober 31 Offiziere. 419 Mann. Fort Valerien feuerte 31. Abends und 1. früh sehr lebhaft, ohne daß diesseits irgend welcher Verlust. Aenijckncib- und Kernsprech-Bcrtchte von, M. Oktober. Berlin. Ter Kaiser sandte heute, am 25. Gedenktage der Schlacht von Le Bourget an den Obersten z. D. v. Spankere». der sich an jenem Tage als Chef der 2. Kompagnie des Garde Pionier-Bataillons besonders nusgezcichnet halte, folgendes Tele gramm : „Bei der Wiederkehr des 25, Gedentlagcs von Le Bourget erinnere ich Mich gern Ihres erfolgreichen Etngreiscns als Elses der 2. Kompagnie der Garde-Pioniere und verleihe Ihnen hierdurch den Kronenorde» 2. Klasse." — Das Kaiser!. Slatisl. Amt veröffentlicht die Ausweise über die Ei» und Ausfuhr im deutschen Zollgebiete in den ersten drei Onartalen dieses Jahres. Darnach ist abzüglich der Ebclinctall-Bcwcguna die Einfuhr nm 132.875.090 M., die Ausfuhr um 275,842,<>0o M- oder 12 Proz. gegen denselben Zeitraum des Borjahres gestiegen. Diese Steiger iliig ist icdoch zun! großen Theil auf die gestiegenen Waarenprciic zurnckzusühren. — Tie „Post" theilt »ist. daß der Börsengesctzent Wurf sofort nach der Eröffnung de», Reichstage zugehen werde. TaS „Volk" bringt ein „Eingesandt" ans Poinmcni, in welchem die Angriffe der „Kons Koir." ans die „sozialistischen" Geistlichen als Maßlosigkeiten bezeichnet werden Tie sozialen Mißstände heutiger Zeit schrieen so zum Himmel, daß sie nicht besonders „auf- aespürt" zu werde» brauchten. Das „Volk" bemerkt dazu noch: Die Kiindgebiingen der konservativen Pommern beweisen, daß der Geist Stumm's nicht ohne Weiteres Eingang in die konscrvativc Partei finden werde. Tie Zukunft der Partei werde davon ab- kängen, ob sie das Heil sucht in einer weitgehenden christlich- sozialen Reform. Van^ I7V.30. Ltaaiebaliii —. Regnerisch. Westwind. iLivUck.i prk!>i! LM.sc. DiSconlo srs.io. Dresdner —. Pombarden s-V/«. vanra isr,70. Itnmrr Gold —. Porniairlen -. Lialiener —. Rrubsanleitic ,>!au 's III» t>,'aiim.' Reine rv-.rr. vialieiici c?? 5. Spanier«. Porinaicie» M.so. 2nrtc» rr.cs. Türkenioo'c 121.75. Ottomanvant ess.oo. Slaaiebad» «re.LS. pombardcn 247.55. Ma». Viri«. 4'robiiiie» lEctliit! > rvkize» per Oktober IS,oo. per Januar- Avril 19,55 rubig. Lvmlii» per Oktober sr.sv. per Äcui. Avnl 32.25, flau. Kiibol per Olwbcr 52,er. per Januar Avril 54.50. iiramm. I« i>,»»«»,. Produkte» 'E0>i»k!.> Weiten vcrNoveinver I4S.50. per Marc IV2.VV. Rooae, per Ltwbcr S7,vo. vcr Mär., ro2.co per Mai rc4,o.>. r««»on. Produkieii-Berat». Getrcidciiiarkl tiäae. Weizen. Mais und Gcrilr rubig aber iiclia. Me bl rubig, Sladtmcbl 20'>-25 Leb va>c: >cs> aber nibig. islwiimmates Getreide R Sch. niedriger. - Wetter: Schön. - Z LZZ — Zinsen. L 0 nd 0 n. Nach den letzte» Ermittelungen sind infolge des Hauseinsturzcs in der New-Ehnrch-Court-Stmßc 4 Personen gc- tödtet und 40 verletzt worden. * Ehristiaiii a. Tie mit der Begebung der vom Kricgs- ministcrium ausgeschriebenen drei Torpedoboote betraute Kom Mission »ahm heute das Angebot von Schichan in Elbing au. welcher das Mindestgcbot von 187,000 Kronen pro Torpedoboot bei einer Licscrnngszcst von 10 Monaten gemacht halte. K 011 st a n t i 11 op el. Tic Psortc versendet ein Rnndschreibcii an ihre auswärtigen Vertreter, worin gesagt wird, daß die arme nische Bevölkerung der letzten Zeit Unruhen veranlaßt hätte, daß aber die Ordnung wicderhergestellt sei. ausgenommen in dem Be zirkc Baiburt, wo eine bewaffnete Bande von 400 Armeniern die Muhamedaner bedrohte, — Nach türkischen Nachrichten sind 20,000 Armenier in der Provinz Zeitnn in Aufruhr. Ein Theil der Reserven ist bereits cingezogcn. Die benrlaiibten Mannschaften ans den 0 Bilaicts, in denen Reformen cingestrhrt werde» solle», sind zurückgezogen worden. Tie Mobilisirnng soll infolge Mangels an Geld sehr erschwert sein- Tientsin. TieBerbandlungen wegen dcrErtheilnng einer sog. Kiorien Kvii Zession an Deutschland sind heute mit der Untcrzelch »ung deS 'Abkommens abgeschlossen worden. New Aorl. 'Nach einer Meldung ausTvlcriTeross wurde dort gestern ein Neger wegen Bcrgewaltigung und Ermordung einer weißen Frau ans einem öffentlichen Plätze in Anwesenheit von 7oOO Zuschauern ans einem Scheiterhaufen lebend verbrannt. Den Scheiterhaiiscn zündete der Gatte der Ermordeten an. Der Neger verschied erst nach 50 Minuten. Die Berliner Börse verlies matt. Die Engagements des Wiener Spekulanten Hrrzcka, der durch Selbstmord geendet, gesaugten znm Tlicii hier zur Löschung Außerdem verstimmte die politische Lago und besonders der 'Artikel des Petersburger „Re giernngsbotcn" gegen England. Von Vanken Kredit t' 2 Proz. billiger angcboten, TiSlonto verloren 3'Proz.. auch andere heimische Bauten waren niedriger. Bergwerke gingen prozentwcise zurück. Fremde Renten durch die flaue Pariser sende»', niigünstig beeinflußt, nur Russen lonnien sich ziemlich gut brhaus'tc». Türken loose waren stärker gedrückt, Eisenbahnen im Allgememen still und niedriger Tic Börse schloß erncul verstaut zu prvrcnkweisc nied rigrren Kurse». Im Kassnvcrkchr deutsche Anleihen recht fest, fremde matl. nur Serben gebesferl. Jirdnstriepapierc vereinzelt gut gefragt, vorwiegend aber auch schwächer Privatdiskont 2' Proz. Nachböoe flau. - Wetter: " r »» Iiur> 0. »>'.
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