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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140422024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914042202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19140422
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914042202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-22
- Monat1914-04
- Jahr1914
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Dies«» Blatt «trd d«n L«s«n von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» UbenaHurgade jugeflelll, während e, die Vast-Wonnenten am Morgen in einer lbesamiausgabe erhallen. »»» 58. Jahrgang, 111. Mittwoch. 22. April 1S14, B«r»«A»e»S»r »IrrUiz»»« »Nr Lr«. »«, d«t t««Nch ,w«l. «»U^rZulram»n,ton Senn-»»» M-nw-rn »ur etomay »M M. du»»m>Mmrt«a« Nom. mtMon«e dI»1Z» vl. »t etnmaliM' Zu- Uellun, durch dt» P»ft chu.l.udi Order. «rtch-Ungarn d.ld Nr-, ^chwrt, ».« Akk». Itillrn 7,l7 Lire. — Nachdruck nur »U »«Mllch« QuaNen- -».ad» ^Drradaer H^r->l>lliNi».-Un. «rlan.I« Mamiffrlpt« «rd.nichtaulbewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Keg^LrrrSsL 1858 Druck unö Verlag von tiepsch L Reicharöt ln Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 38/^0. Cammelnummer für sämtliche Telephonanschlüsse: 25 241. Nachtanichluj;: 2tzUl1. Anzeigeu-Taris. einnahme von «ntvn- diiiungen b>» nachm, r Uhl. Sonntag» nur Marienilrahr OS »an II di» >/,l Uhr. D>» rinioattig« 'teil« (etwa N Sllben» »0 P«.. die »weiioaliige ^jeiit aut 2-riseiie 70 Pt., di« zweitpa». Siekiainurti« 1.00 A!.. Samillr». iiiachrichlen au» Drt». drn die einlpait. Zeit« 20 Pf. — In Nu«, mein nach Tan», uni» Aeirrlagen erhdhier 2a,it. — IllutwLnige Autirdg« nur -egei» NorausbeMhIung - 2«d«sBr>eiidIa»l0Pt. eirigo Leso<7 am Dienstag abend. Der König begibt sich morgen znr Auerhahnjagd «ach Bat» Elster. Der Rat der Stadt Dresden bildete als erste deutsche Aommunalbehürüe eine Svortkommission. Das preußische Abgeordnetenhaus nahm beste seine Sitzungen nach den Osterferien wieder aus. Das Luftschiff „P. 6" fuhr heute von Leipzig nach Dresden, „Z. 8" von Baden-Oos nach Leipzig und die «Hansa" pon Hamburg nach Helgoland. Das Befinden des Kaisers Franz Joseph war beute morgen gut und bot teinen Anlaß zu Besorgnissen. Der König und die Königin von England sind heute morgen von London nach Paris abgcreist. Das amerikanische Repräsentantenhaus genehmigte die Verwendung der bewaffneten Macht gegen Mexiko und bewilligte 50 Millionen Dollars. Präsident Huerta sicherte allen Ausländern, auch den Amerikanern, volle Garantie für ihre Sicherheit zu. Ae Blolkadevorbereitungen der Union. Nach einer über London kommenden Meldung aus Washington erwartet man den sofortigen Beginn der Blockade an der mexikanischen Küste. Im Repräsentanten haus,: zu Washington wurde ei» Antrag eingcbracht, durch den die Verwendung der bewaffneten Macht der Bereinig ten Staaten zur Erzwingung der Huerta gestellten Forde rungen gutgeheißen wird. Das Haus nahm den Antrag an. Auch sollen sofort 3 0 Millionen Dollars für militärische Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Tic amerikanische« Schlachtschiffe «Virginia", „Nebraska" und «Georgia" haben Befehl erlstiltcn, am Freitag von Boston nach Tampico abzuachen. Der Marincsckretär erklärte, baß ein Teil der Flotte des Admirals Badgcr nach Tam pico. der andere nach Bcracruz gehen würde. Der Chef des Stabes der atlantischen Flotte ersuchte den Be fehlshaber der mexikanischen Bundcstrnppcn in Veracruz und den Hasenkommandantcn, alle Handelsschiffe amerika nischer Nationalität zum Verlassen des Hafens aufzusor- dern. Der amerikanische Konsul hat alle Frauen fremder Nationalität ersucht, auf den in dem Hasen liegenden Schiffen Zuflucht zu suchen. Der Kampf nur gegen Huerta. Die Botschaft des Präsidenten Wilson an den Kongreß gibt einen Ucberblick über die Zwischenfälle, die zur jetzigen Lage führten, und fährt dann fort: Ich hoffe, daß wir zu einem Kriege mit dem mexikanischen Volke nicht gezwungen werden. Wir bekämpfen nur Huerta und seine Anhänger. Unser Ziel würde nur sein, dem mexikanischen Volke zu ermöglichen, eine gesetzmäßige Negierung wieder cinzu- führen. Die gegenwärtige Lage werde nicht die ernsten Verwicklungen einer Einmischung mit sich bringen, wenn wir sie schnell, weise und fest behandeln. Die Sriegobegeisteruug in Amerika. Nach Depeschen aus Washington herrscht in ganz Ame rika ungeheure Begeisterung. 2300 Studenten der Pale- Universität marschierten zu der Wohnung des ehemaligen Präsidenten Taft. Derselbe erklärte ln einer Ansprache: «Biele Umstände könnten den Krieg noch verhindern. Wer Amerika liebt, müßte aus Abwendung dieses nationalen Unglücks hoffen" Einer seiner Freunde, der die Dinge beurteilen könne, habe ihm gesagt, daß Amerika eine halbe Million Leute für diesen Krieg gebrauchen werde." Im Weißen Hause spielten sich Szenen stürmischen Jubels ab, als Bryan das Telegramm des amerikanischen Gesandten in Mexiko bekannt machte. In den Gängen standen Sena toren und Republikaner dicht gedrängt und riefen jubelnd Beifall. Erregte Volksmassen warteten auf den Straßen auf Nachricht. In den Hotels und Restaurants stimmten die Musikkapellen die Nativnalhmnne an. die stehend ange- hürt und mit stürmischen Hochrufen beendet wurde. Um das Kapitol wurden Barrieren errichtet, um die erregten Mcnschenmassen zurückzuhalten. Tie Abfahrt des Dread noughts „North-Dakota" von Newnork nach Tanrpico gab zu Ausdrücken des begeistertsten Patriotismus Anlaß. Die Volksstimmung billigt allgemein Wilsons Borgchcn. — Der amerikanische Botschafter in London hatte eine längere Unterredung mit Sir Edward G re y. Die Stellung der Rebellen. In Chihuahua hat zwischen den Generalen Carranzc und Billa eine Konferenz begonnen. Ans Erklärungen von Offizieren der Rebellen geht hervor, daß beide Generale nicht gegen die Vereinigten Staaten Stellung nehmen werden, außer, wenn ein Einmarsch in das Gebiet der Rebellen stattfinden sollte. Telegraphisch,wird weiter gemeldet: Die Einleitung der bewaffnete» Aktion. London. sPriv.-Tcl.i Die Einleitung zu der bcivass- ucten Aktion der Vereinigten Staaten spielte sich gestern nachmittag in Vcracruz ab, als Admiral Fletchcr Maß nahmen crgris-s, um das Eintreffen von Schissen mit Kricgsmunition, die heute oder morgen erwartet werden, zu verhindern. Der Admiral sandte den Kommandeur Charles F. Hughes an Land und ließ alle Kauffahrteifahr zeuge benachrichtigen, daß sie sofort den Hafen verlassen müßten. Hughes stattete sodann den Kommandanten der britischen und der deutschen Kriegsschiffe, die im Hafen liegen. Besuche ab und teilte ihnen die veränderte Lage mit. Huerta und die Ausländer. Mexiko. Präsident Huerta hat die Zusicherung ge geben, daß allen Ausländern, einschließlich der Amerikaner, volle Garantie für ihre Sicherheit gewährt werden wird. Neueste Drahtmelduugen vom 21. April. Die Reise de- englische« Königspaares «ach Paris. London. Der König und die Königin sind 8 Uhr 45 Min. nach Paris abgereist. London. Die Presse beschäftigt sich mit der Reise des englischen KönigspaareS nach Paris. Die „Times" schreiben: Die Aufgabe des KönigSLcsuchs ist nicht, neue politische Arrangements zu erzielen oder die bestehenden abzuändern. König Georg geht nach Paris, um das Werk König Eduards zu bestätigen und sortzuführen und um öffentlich kundzutnn, daß nach den Fahren der Prüfung diese Politik noch die Politik Englands und Frankreichs ist. Er geht nach Paris, um zu bezeugen, daß sie fester wurde als in irgendeiner früheren Periode der Geschichte. — „Daily Chronicle" führt aus: Unser größtes Bedürfnis ist Friede, und ein System, unter dem die europäischen Staaten seitdem die schmierigsten Probleme gelöst haben, ist auch für uns nicht ohne Vorteil gewesen. Solange unsere Zusammenarbeit mit dem Zwci- bund mit der nötigen Elestazität geführt wird und solange sie nicht zu einer künftigen Feindschaft mit anderen inter essierten Mächten führt und solange sie uns eine fricdcns- freundliche Nolle ermöglicht, solange hoffen wir, daß sie bleibend und bauernd sein wird. London- «Daily News" sagen: Die Verwandlung der, Entente in ei» Bündnis würde einen Krieg unvermeid lich machen, einen Krieg, in dem wir alle zu verlieren! und nichts zu gewinnen hätten. Wir wünschen die Freund-» schaft Frankreichs. Wenn wir auch keine Sympathien süi^ die russische Regierung haben, wünschen mir doch die. Freundschaft des russischen Volkes. Aber wir wollen keine! Freundschaft, die mit einer Feindschaft gegen ein anderes verwandtes Volk verbunden wäre. — Die «Morning Post"» meint: England würde sein eigenes Lcbensintercssc ver°^ kennen, nämlich das seiner Unabhängigkeit, wenn es nicht» zu Opfern bereit wäre, um das Verschwinden Frankreichs und seiner einflußreichen Stellung aus den europäischen Staaten zu verhindern. Aber England würde die Grenzen, seiner Pflicht überschreiten, wenn cs seinen Bürgern Opfer zumutcn wollte, um eine Vergrößerung Frankreichs herbei- zuführei,. Das Blatt spricht sich gegen ein festes Bürxd-, nis aus. ^ Preußisches Abgeordnetenhaus. Berlin. iPriv-Tcl.» Das Abgeordnetenhaus «ahm! heute seine Sitzungen nach den Osterferien wieder aus. Zur^ Beratung stand das E i s c n b a h » a n l e i h c g e s e tz. Mi«, nistcr v. Brcitenbach sagte in seiner Bcgrürrdung der Vor--, läge: In ihrem Bestreben, die Etienlxihnen den Bcdürs. Nissen anzupassen, werde sich die Verwaltung auch durch wirtschaftliche Depressionen nicht irre machen lassen. Der Zeitpunkt, in dem man mit den Eisenbahnsordcrungen ivcrde zurückgchcn können, lasse sich noch gar nicht bc stimmen. Die Verwaltung werde ihn erst dann für ge-, kommen anschcn, wenn das Netz wirklich ihren Plänen ge^r maß voll ausgcbaut sei. Das Luftschiff „Hansa" über Helgoland Hamburg. Das Luftschiff „Hansa", das ln deH vergangenen Nacht zwischen l2 und 1 Uhr ausgcsttege«» war, traf heute morgen um 4 Uhr 23 Min., von Holstein' kommend, über Helgoland ein. Es führte über der/ Insel drei große Tchlciscnsahrten aus und setzte dann seiNL» Fahrt in der Richtung auf Cuxhaven fort. Von Königsberg nach Ltraßburg im Flugzeug. > Straßburg. Ter Oberleutnant Geyer, der gestern/ früh mit einem Begleiter in Königsberg ausgesticgcn unix nach einem Fluge durch ganz Deutschland abends um 0 Ubr 20 Minuten in Mühll-auic» gelandet war. ist dort alsbald wieder ausgesticgcn und nach Straßburg wcitergcflogen, wo er um 8 Uhr 3 Minuten glatt auf dem Pott)gon landete^ Eine Rebe des Fürsten Lichumvsky. Loudou. Ter kaiserlich deutsche Avlschasicr Fürst/ Lichnowsky war gestern abend der Gast des Lorümayors, von Liverpool. Ter Botschafter hielt «ine längere Rede.' in der er u. a. aussührtc, man werde allgemein non denn Gedanken der Solidarität des Handels erfüllt und von dem- Glauben an die gemeinsamen Fittcresscn und die gemeinsam« Mission des Handels in der ganzen Welt, sowie von dev gegenwärtigen sinanzicllcn Abhängigkeit aller großen Han-t delszcntren voneinander. Zugleich müsse man die große Verantwortlichkeit der Regierungen in Betracht ziehen und! unter den herrschenden Verhältnissen mit Klagen über die, Kosten der Rüstungen nicht allzuviel Zeit verlieren. Man§ sollte nicht die internationale Rivalität vergessen. Der Bot-i schastcr sprach die Hoffnung aus, daß die gegenwärtigem! Verhandlungen zwischen englischen und deutschen Schifsahrts-» Unten zu einem alle befriedigenden Ergebnisse führen wer-, den. Als ein Beispiel für den großen Vorteil einer inter nationalen Korporation erwähnte der Fürst die Konfercn« über die Sicherheit im Seeverkehr, die kürzlich in London getagt hat, und gedachte ferner der Bestrebungen beider Länder, die Baumwollproduktion in ihren Ländern zu für-, gen. für men Off. :b. Kunst und Wissenschaft. Aarftellmg Französischer Malerei de» 19. Jahrhundert». l. Das Verdienst der großen srauzüsischen Ausstellung, die gegenwärtig die Galerie Ernst Arnold bietet, ist außer ordentlich und um so höher einznschätzcn, als cs sich nur um Oualitätswcrke handelt, die zum Teil aus Privatbesitz Ijerrsihren, zum andern Teil sehr bald in Galerien und Privatsammlungen verschwinden dürsten. ES fällt ja heute keinem Menschen, der sich ernstlich mit der Kunst »nd ihrer Entwicklung beschäftigt, ein, die Bedeutung der französischen Malerei des 1v. Jahrhunderts zu unter schätzen. Französische Künstler warfen die Probleme aus. dareu Lösungen für die Kunst unserer Tage so bedeutungs voll geworden sind. Es gibt keine bildende Kunst anderer Völker, die nicht von der französischen Malerei des .10. Jahrhunderts wichtige Züge entlehnt hätte. Darum ist diese Malerei nicht nur für die Entwicklungsgeschichte der Kunst Frankreichs allein, sondern der Kunst überhaupt von größter Bedeutung. Falsch und in keiner Weise zu recht fertigen sind natürlich die mit großem Eifer verfochtenen Ansichten mancher Kreise, die in dieser französischen Kunst das einzige Heil für die Malerei sehen und nach welchen man der deutschen Epoche mit Fcucrbach. Menzel, Bücklin, Lelbl, Uhdc nur eine sekundäre Rolle zuschicbcn dürste. In den Zetten der Kämpfe ist da pst mehr gesündigt wor den. als für die ruhige Beurteilung gut ist. Nötig er scheint es bei solchen Gelegenheiten doch, sich das Für und Wider ins Gedächtnis znrückzurnse», nm nicht über den Zauber des französischen Bttd-s andere Werte zu ver seilen^ Man hat hier ja schon manche Ausstellung französischer Kunst gesehen, keine aber, die so umfassend das innerste Wesen dieser Malerei spiegelte, das in dem Streben nach der Erkenntnis der Erscheinungswclt als solcher und in der Kraft, dem Erkannten überzeugenden, malerisch-künst lerischen Ausdruck zu verleihen, zu suchen ist. Der Mut, mit den erstarrten Formen der Tradition zu brechen, war bet den französischen Künstlern ebenso bewundernswert alö die Kühnheit, mit der sie sich gegen Vorurteile und Hem mungen aller Art durchsetzten. Heute erscheint vieles selbst verständlich, was ehedem als unerhörte Tat gepriesen oder bekämpft wurde. Mit der Distanz, die man gewonnen hat. ist aber die Einsicht gefördert, daß das französische Bild sich in dieser Weise entwickeln mußte. Vieles, was uns heute so überaus bewundernswert erscheint, ist eine natürliche Gabe des begünstigten Landes, z. B. die herrliche Klarheit und Durchsichtigkeit der Luft, die den Dingen eine so merk würdige Intensität der Farbe und Plastik gibt. Fn deut schen Gauen sind diese, den feinen geübten Augen so interessanten Belichtungen äußerst selten. Eäzannc und Sislcy, deren Luftbehandlung von einer so köstlichen Frische und Feinheit ist, konnten die Mehrzahl ihrer Werke nur im eigenen Lande erschaffen. Corot, der viel Bewunderte, wäre auch unter einem anderen Him melsstrich als der, der er ist, zu denken gewesen. Er ist ebensosehr an Stimmungen als an die Erschcinungsmclt gebunden. Im Grunde ist er Lyriker. Claude Lorrain nicht unverwandt, soweit es sich natürlich nur um innere Werte, nicht um malerischen Ausdruck handelt. Seine Schöpfungen, an denen man die unvergleichlichen, von niemand wieder erreichten Silbertöne besonders preist, haben bei starkem Wirklichkcttssinn etwas unendlich Holdes. Sie sind aus einem Dichtergemüte heraus ent standen. Seine Werke sind ja überwiegend im eigenen Lande geblieben, gehören auf dem Knnstmarktc überhaupt zu den größte« Seltenheiten. Man sicht hier ein Kabinett stück ersten Ranges, eine silbertünige Landschaft mit Fischer aus der Sammlung Mever -- von Dtetel. Die feinsten Farbenharnwnicn bewundert man in dem „Konzert", da- aus der Sammlung des Konsul Tb- Melchers in Breme« siammr. Die „junge Griechin", die „Frau aus den Albaner-- bergen" verraten in der Zartheit der Farbe und der Kraft der Linie das Genie des Meisters. Es ist fesselnd, in dieser Ausstellung verschiedenen figürlichen Merken zu begegnen« die ja in der allgemeinen, nicht berechtigten Beurteilung! EorotS hinter den Landschaften zurücktrcten. Aber eSs zeigt sich, daß der verträumte, malende Dichter auch ein, Charakteristiker von hohem Rang mar. Den Kraflnaturen.' »wie sie sich in Thöodvrc Güricanlt „nd Eugeng Delacroix offenbarten, stand er innerlich ferner —s revolutionäre Züge künden seine Schöpfungen nicht —, ev malte, wie er mußte, und wie er mußte, so könnt er. —, Bon (YLrieaiitt, über dessen ttsi-samtpersönlichlcit als En- oberer von Neuland in der Kunst Dr. Walömann in sei nen Vortrügen viel zu sagen wußte, sieht man einen präch-- tigcn „Gardctrompeter" saus der Sammlnng O. Schmitz. 'Vlasewitzj. Auch aus diesem farbig so kühnen Stück sprechen die WescnSzüge des Fcucrkopfcö: ein starkes, durch kün^-j lerische Einsicht gebändigtes Temperament, Energie »«bi Kraft des Ausdrucks durch das reine Medium der Farben Als junger Mann ist Gc-rieanlt dalsingcgangcn und hatte, doch bereits seine Ausgabe, die Malerei aus den Band«« des reinen, kühlen Formalismus z» erlösen, erfüllt.' Delacroix, der als stärkste Erscheinung der Kunstwelll in der ersten Hälfte des 1». Jahrhunderts angesehen wcv4 den muß. war der geborene Dramatiker der Farbe und? Meister der Beseelung einer Situation. Er gab da« Ganze in der Betonung wesentlicher Züge — darin liegt! das Geheimnis seiner unverminderten Wirkung. Bo« seiner geadelten Kraftnatur sind Ströme befruchtend auf! die nachkommcnde Künstlcrichast geflossen. Seine Kunst! ist in der Ausstellung durch einige hervorragende Stücke, seines Lebensiverlcs repräsentiert: .Simson und Dalila saus der Sammlung Schmitzi, ein Werk, in dem das u erhört Dramatische der Vorgänge nicht so sehr durchpß logische Vertiefung, als durch die fast brutale Kraft'd
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