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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.10.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-10-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186410310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-10
- Tag1864-10-31
- Monat1864-10
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.10.1864
- Autor
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Anzeiger. AmtMall ixi Simgl. BiM-mchlS Md d>i Aach« der Stadt LchM. W 3V5. Montag den 31. October. L8V4. Tagesbefehl an die Communalgarde zu Leipzig, den 22. Oktober 1864. Vom 1. Novbr. d. I. Mittags 12 Uhr an hat das I. und-II. Bataillon den Heuerdienst und zwar sammelt sich auf Heuer allarm das II. Bataillon sofort an der Brandstätte, das t. Bataillon dagegen auf dem Näschmarkte, wo es als Reserve stehen bleibt. Das III. und IV. Bataillon sammelt sich als zweite Reserve erst dann auf den Sammelplätzen, wenn nach dem AuSrücken der im Heuerdienst stehenden Bataillone Appell geschlagen werden sollte. In Bezug auf die EScadron und sonst verbleibt es bei den bisherigen Anordnungen. Da- Gomrnaudo der Eommnnalaarde. ' F. M. Weinoldt, R. d. K. S. B. O., Vice-Commandant. i - - -sich damit nicht zu befreunden vermöchte. Am besten und Werth- L-klst-lyrr Z>IuvNlseuIrT. I vollsten ist der ganze 2. Act, dann das Traumbild, so wie das Die am 29. October zum ersten Male aufgeführte Oper: I Finale des dritten. .Lara" von Aime Maillart hat einen vollständigen Erfolg d»! Diese Andeutungen — nur solche konnten wir hier geben — vongetragen und wird in den nächsten Wochen wohl unser eigen!-> mögen für jetzt genügen, und nun zur Darstellung, der gegenüber licheS Repertoirstück sein. Das in so mancher Hinsicht wirklich I wir in der angenehmen Lage sind, ohne Ausnahme und in reichem schöne Werk verdient allseitige Beachtung und keiner der hiesigen! Maß Lob spenden zu dürfen. Vor Allen ist zu erwähnen, daß Bühnenfreunde sollte eS Unterlasten, einer der bevorstehenden Wie-1 mit der Partie des Lara Hr. Grimm inger sein Glück an hiesiger Verholungen beizuwohnen. Auf dem Gebiete der Oper ist „Lara^I Bühne machen wird. Er hat factisch einen Sieg mit ihr er- die erste Neuigkeit unter Herrn v. Witte'S Direktion; mag ihc I fochten und die frühere Opposition mit sich zu versöhnen gewußt. Glück als gute Vorbedeutung für alle künftigen Novitäten im sei-1 Bei dem ersten Applaus, der ihm zu Theil wurde, hörte man noch den Bereiche gellen und unsrer Theaterleitung Lust machen, dereü I gegnerische Stimmen, dann aber verstummten dieselben und der recht viele zu bieten! ! Sänger erlangte einstimmigen stürmischen Hervorruf bei offener Um zunächst vom Textbuch zu reden, so hat dies zweifelsohne I Scene. Wir haben für Hrn. Grimminger Partei genommen, als nicht zu verkennende Vorzüge. Die Bhron'sche Dichtung ist vok! vorschnell über ihn der Stab gebrochen werden sollte ; um so mehr den Herren Cormon und Carrä durchaus nicht ohne Geschick dra-1 freut eS unS, daß, was wir damals schrieben, nun doch noch zu matisirt; es stört, wie das leider so oft bei Opern der Fall, keiti I Ehren kommt und Wahrheit wird. Hr. Grimminger hat erst jetzt Unsinn im Libretto, sondern Alles scheint glaublich. motivirt und I wieder die freie und volle Herrschaft über seine von dem neuen vernünftig. Der ganze Stoff hat etwas CffectvolleS und mensch-1 Klima so lange bedrückt gewesenen Stimmmittel erhalten und da- liche Theilnahme Erweckendes; sehr originell ist der Gedanke dev! mit ist denn auch daS Tremuliren bis auf einen nur noch ge- eingAochtenen Traumbildes, und am Schluß wird die Lösung dev I ringen Grad verschwunden. Es steht zu hoffen, daß endlich gar ConsiictS ohne unnöthige Grausamkeit in mildversöhnender Weise! nichts mehr davon sich hören läßt. Sein Lara war eine Gestalt berbeigeführt. Es that uns ordentlich wohl, ausnahmsweise nicht! voll dramatischer Lebendigkeit, voll Adel in der Bewegung und so und so viel Leichen die Scene bedecken zu sehen. Dazu darf I Wärme im Ausdruck. Als Glanzpuncte seines Gesanges be- nicht vergessen werden, daß der deutsche Uebersetzer, Ernst PasquS, I zeichnen wir das Lied der Lara'S im 2. Act: »Wenn einst ein seine Sache ebenfalls recht gut gemacht hat. Die Sprache ist ge-I Lara zog znm Streite" und ferner im 3. Act das Corsarenlied: wählt ohne Ziererei, die Verse haben leichten Fluß. I „Glücklich ist der Corsar" und daS Lied vor des Vaters Bilde: WaS nun die Musik anlangt, so erwies sich Maillart darin > „Heilig soll stets mir sein u. s. w." Wurde ErstereS mit ritter- jedenfallS als ein Talent, von dem man, wenn er noch weiter so, I lichem Anflug und daS Zweite mit Schwung und Leidenschaft vor- wie bisher eS schon geschah, fortschreitet, in der Zukunft noch manch I getragen, so erfreute in letzterem der sanfte Ton schmelzendweicher edle und reife Frucht sich gewärtigen kann. Sein Werk hat, ab-1 Empfindung. gesehen von einigen malten und trivialen Stellen (die sich beson-1 Die genannten Stellen sind zugleich mit die hervorragendsten der- im 1. Acte finden möchten), durchgängig eine geistige Frischch l der Oper. Unter diese gehört in erster Reihe aber auch daS von einen elastischen Schwung an sich, welcher den Hörer zu fesselt I unS schon im Vorbericht erwähnte arabische Lied des Knaben und einzunehmen versteht. Eine gewisse innere Vornehmheit, eik! Kaled: »Zur Heimath schatt'ger Platanen" mit seiner uns ganz kecker, chevalereSker Anstug interessirt nicht wenig. Auch die Würz? I eigen berührenden, fremdartigen und doch schnell sich dem Ohr des Humor- fehlt nicht ganz und die Sprache des Gefühls, der I und Herz einschmeichelnden Melodie. Die ganze Scene, in der Leidenschaft weiß Maillart mit viel Wärme und Leben, wenn scholl I eS steht, die Art, wie eS eingeflochten, ist im höchsten Grade nicht mit glühender, hinreißender Beredtsc.mkeit zu sprechen. Viel-1 draryatisch. Doch nicht daS geringste Theilchen dieser hochdrama leicht kennt der Componist selbst sehr wohl die Grenzen seiueS Ta- l tischen Wirkung ließ unsere Sängerin, Frau THelen, sich ent- lentS »ach dieser Seite hin und hat deshalb die Textveifaffer be-1 gehen. Ihr Vortrag war in Gesang, Mimik und plastischer Action wogen, einige Stellen des Buches dialogisch zu Hallen, die man iß I geradezu ein Meisterwerk zu nennen. DaS Publicum schien, eben einer Oper strenggenommen mit Fug und Recht gesungen wünsche» I so wie wir, überrascht, hingerissen, es lauschte gespannt mit ange- möchte. Wir erinnern z. B. an die Scene, wo Kaled oder viel-1 haltenem Athem, und dann am Schluß brach ein Beifallssturm los, mehr Gülnare ihren Berrath entdeckt und zugleich Lara ihre Liebt I der Secundenlang dauerte. In Frau Thelen lebt, wie wir nun er- gesteht. Hieraus hätte sich ein ganz prächtiges, hoch dramatischet I kannten, ein genialer Funke, der zur Flamme sich entzünden wird, Tonstück machen lassen. DaS Formelle der Maillartschen Musik! wenn eS ihr gelingt, vollständig den Schleier zu heben von der verdient fast durchgängig Lob: es ist viel Eleganz und modische! Welt der in ihr wohnenden Empfindung. Diese Entfaltung Feinheit m ihrer Factur. Sollen wir den Charakter des Ganzei! kommt ohne Zweifel und ist dann. wie wohl auch vorauszusehen, mit kurzen Worten bezeichnen, so würden wir etwa sagen: dat! noch eine größere Kräftigung und Ausbildung der so reinen und Werk hält die Mitte zwischen einer großen französische« Effeclovet > schönen Stimme erzielt, so wird Frau Thelen eine dramatische M Meherbeerschen und einer französischen Spieloper im Auberschei l Sängetin, eine Primadorina im vollsten Sinne des Wortes sein, «tyle. Französisch ist die Manier de- Componisten jedenfalls. I Ueber ihre äußerst liebliche Erscheinung als Kaled, namentlich im doch uumer nicht so in speeifischer Weise, daß deutscher Geschmaa I Eostum de- 1. Aele-, war nur eine freudige und laute Stimme.
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