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Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188909223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18890922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18890922
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-22
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.09.1889
- Autor
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mer. Weine. l». rä feisitz. tiule^ «tischen Unch.1 sonst der Wirkers entgegen gsi'. vig-ksö, ^dsnäs VrS ölittLgz 1 >8ene 8 Llarlc. 5 .. LMklMD c erdenklichen Aii»! t besten Paßsmini assenves Tch^I rockener, dnu„I n und Wände M Ecit^rschalunz »öl werde». , kickltck.I. rtiihle »nd der» »g, Friedrichslraße 1 >en 22. Scplmiql >2 Uhr solle« I schützenstrabeil i. 2oü Schritt lt»zl Tpcisckartofftlil el an Kelim»! rstcizcrl werden. >enck/1dsnli'/,8ltm tlUIUIUNKs 0. s.> nr schuldige«' stern Abend 8! Nulter, Gi cr,dicMilchhändl«i Fra» ,« Kck« Ranft, ensjahre sanft eie Beerdigung find! lchmillag l/,3Üllr«> Fricdbvses aut s Tbeilnahme bims riide» Kinder, lü lcustrnße Re. ' 29. Scpiemberlki r Viifi!ei'-8i>!r!r> r von de- A omme«. „reute« n ihre § dt» 2^ m 23. Zcptemdr'l härchck srnwnin Nr. SSS. - S. Jahrgang) Dir a» jedem Wochentag Abend (mit den, Dal»'» des folgenden Tages) zur Ver ladung gelangende unparteiische Zeilung „Sächsischer LandeS-Rnzeiger" mir täglich einen, kxlra-Bciblatt: i Kleine Botschaft 2. Sächsischer Erzähler Sächsische Gerichtszettuttg , Sächsisches Allerlei Mustr. Ilnterhaltimgsblatt n LonutagSblatt 7 Lustiges Bilderbuch lns>cl bei de» Ausgabestellen monatlich 7l> Pfg.. bei den Post-Anslaltc« 7ö Pfg. PAchsisch-st Miies-Mti-kl. ttuparteitsche tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Die Hnnptbttttter de- „Sachs. Landes-Anzeigers" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sender-Ausgabe alS- „Chemnitzer? General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich I<> Pfg. frei ins HanS; außerhalb Chemnitz mouailich '><> Pfg. mit Zutrage». Postztgspr-isliste: Nr-1277 (1b. Nachtrag). Sonntag, 22. September 188V. Der Sachs. LandeS-Anzelger ist elngetra-e» in der Post-Zeitnngs-Preisliste: Nr. S1SS. FürAbonnentenerscheiutjeeinmalimJahrr Iilustr. Kalender de« Sächstschcu Landbote». JlIiistrirtMahreslnich des Landes Knzeiger». Berlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße-Nr. 5. Feriisprech-Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: Landes-Anzciger. Cheinuid» «lizelaenptklü: lltarnn einer icbmalc» Cvrons'.eile 13 Psg. — Bevormgte Stelle (Isvallige Petitzeile) »6 Pfg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Be, Bestellungen von Auswärts wolle in»» den eimückmgöbclrag (i» Plniinarkcnl bei,»ge» ije 3 Silben Corpnsschrifl bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeige» könne» »nr bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. — Die Anzeige» sniden-ohne Prcieanfschlag gleichzeitig Verbreitung durch de» „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter des „SLchnschen Landes-Änzeigers" ohne de,sen tägliche Extra-üerblatter. Die geehrten Post-Avotrueuteu ersiichc» wir, das Abonnement für das am 1. October beginnende nc»c Quartal unseres täglichen Anzeigers bei den bete. Post- austalteu möglichst umgehend ernrnet» zu wollen. Bei verspätet anlangcndeu Bestellungen wird für bereits er schienene Nmnmern seitens der Post eine Nachliesernngs-Gebühr von 10 Pf. extra erhoben. In Rücksicht auf die bei den Pvstanstnlteu vor Quartals- Wechsel sich stets ailhänsendcn Arbeite» ist cs deshalb erwünscht, wenn Abonnements-Bestellungen möglichst bis znm 25. September oufgegeben find. Die Berlags-Anstalt von klexanckö«' Wiecks, Chemnitz. Amtliche Anzeigen. In, Handelsregister für reu Stadtbezirk des- Unterzeichneten Amtsgerichts wmdc beute ans Foliam 3301 vertautbart, das; in die Firnia Herma»» fficke i» Chemnitz ei» Kommandinsl eingeiretcn ist. Chemnitz, am l9. Septeinber 1389. Königliches Amtsgericht, Abty. ?!. Nohr. Tr. Im Handelsregister für de» Stadtbezirk de-Z nnterzcichncte» dlnitSgcrichts winde heule ans Fon,»» 3323 die Finna Max Ulrich i» Chemnitz (Markt Ar.«) um als deren Inhaber der Kimsmaiui Herr Hermann Max Ulrich daü'tbst, Besitzer ein s r gealur- »ad Cvnnniiiivnsgeichäfts, eingetragen. Ctmmnitz, am >9. Sevlember 1889. KöttiglichesSlnttSaericht, Abth. Sk. Nohr. Tr- Im Handelsregister für den Sadtbezirk des »»tcrzeicbneien Amtsgerichts wurde heute aus Foliinn 3321 die Firma Briesbesördernng „Han»° monia" B. Müller i» Chemnitz (Neitbahnsteasze Nr. 3) »nd als deren Inhaber Herr Ernst Bernhard Müller daselbst eingetragen. Cuemiiitz, am 19. - evlembcr 18!>. Königliches Amtsgericht, Abth. N. Nohr. Tr. Pottlische Mnnd-chau. Chemnitz, 21. Seplember. Dktttsches Reich. Die Kaisermanöver bei Hannover. Am Freitag tzegan» der große Entscheidungskampf zivischeu dem 7. swestsSlische») Armeekops, welches der Kaiser persönlich führte, und dem lO. (haiimwer'jche») ArmeetorpS unter General von Caprivi Äas letztere Korps Halle eine stark befestigte Steilung eingenommen und »mrde von dem 7. Armeekorps angegriffen. Bei Voldagsen Mar der Monarch zn Pserde gestiegen und hatte das Trnppenkommando iibernoinine». Die 13. Division nahm Benstorf und -Oldendorf, die !4. Division marschirte durch den Osterlvald, wo cs zum heftigsten Waldgefecht kam. Anhaltendes Ncgentvetter erschwerte die Ucbersicht. Das 7. Armeekorps, Infanterie, wie Artillerie, führte rauchfreies Pnwcr. Während bei der Infanterie nichts zu sehen war, trat vor den Geschützen nach dem Abfeucrn etwas Rauch von granbranncr Farbe ans, als ob ein SlanbwAkchen anfwirbelle. Der Erfolg ist ent schiede» groß; allg mein bezcichnete» die frcmdlcindischen Offiziere de» Eindruck als nnheiuuich. Das 10. Armeekorps wurde nach heißem Kampfe ans dem rechten Flügel znrückgeworfen, mußte znrückgehe» und »ahm vor dem Dorfe Elze erneute Aufstellung. Es herrschte Regen und Wind, dann klärte es sich ans; um 10'/, Uhr entlud sich aber ein heftiges Gewnler. Um 11 Uhr wurde das „Ganze Halt" geblajcu, woraus eine kurze Krit.k erfolgte. Die Truppen bezogen BivouakS. Der Kaiser, welcher Generalsunifvrm angelegt hatte und überall mit enthnsinsti che» Knndgebnngeu begrüßt wurde, begab sich zu Pserde nach Jagds »loß Springe zurück. Heute Sonnabend wird der Kaiser den -Ooerbcsehl iibcr das 10. Armeekorps übernehme». Damit erreichen die Manöver ihren Abschluß und trifft der Kaiser bereits gegen Abend wieder in Potsdam ein, woselbst die Majestäten >och einige Zeit rejidircn werde». — Die lonservalive „Krenzzcitung" veröffentlicht eine» heftigen Arti'kcl gegen die Ansicht, laß die nächsten Ncichstagswahlcn unve- oingt eine Kartell-Meorhcit ergeben müßten. Das Blatt schreibt: „Es ist eine Frevclthat, die Dinge so darznstellcu, als ob uns ohne Kcntcllmchrheit cer Untergang drohe. Ter König bleibt, das Hans Hvcenzoller» bleibt, Preuße» bleibt, da» deutsche Reich bleibt, mit oder ohne Kartcllmehrheit; sie haben früher ohne dieselbe bestanden und werde» auch spater blühen. Bei einer Wahlniederlage der Kartkllparteicn pände der Thron noch genau so fest, wie heute. Dar,,», hat vo n Ltandpnntt einer wahrhaft künigstrenen Partei dieser Karlellfeiisch viel Bedenkliches. Als treue Unterthanen des Königs erheox» wir Protest gcgeu solche Abgötterei und rufen unbe knmmcrt um das Schicksal des Kartells: „Der König regiert! Es ebe der König!" Oesterreich-Ungarn. Die Kniserniniivver in Ungarn gelangen hcnte znm Abschluß; wie in Galizien und Böpmen haben auch diese Manövcr voUresjliche Resultate ergebe». Der Kaiser kehrt nunmehr nach Wien znrnck. Italien. Ministerpräsident Crispi ist von seiner Wunde so gni wie ganz genese»; die Aerzte haben nichts mehr gegen Aus fahrten cinzuwcnden. Bor dem Landhanse des Ministers in Neapel finden fast täglich stürm,sche Ovationen der Bevölkerung statt. In Ron, wird ein feierlicher Empfang Crispi's durch die Stadt vorbereitet. Frankreich. Mit großem Triumph erzählen die französischen Zeitungen zumeist, daß die Manöver dieses Herbstes ohne alle Störung und zur vollsten Zufriedenheit der kommandircnden Generäle verlausen sind. Nur wenige Blätter sind so ehrlich» eiiizngestehen, daß zahlreiche Mannschaften sich wenig bewährt haben. Ucberraschcnd viele Infanteristen wurte» schlapp und waren außer Stande, die Mcmöverstrapazc» zu ertragen. Auch) ließ die Ausbildung mancher Eompagnieen viel zn wünschen übrig. — Morgen Sonntag wird die große Wahlschlacht nun geschlagen werden, auf die man sich wochen- »nd monatelang vorbereitet hat, NM derentwillen der Bonlanger- prozeß überhaupt geführt und der General aus Frankreich vertrieben ist. A» Anstrengungen hat es keine Partei fehlen lassen, geschimpft und geschrieen ist genug, nunmehr ist das Wort an den Wählern. — Im WaUbezirk Montmartre hat.es wieder eine große Skandal- versammlnng gegeben. Die Bvnlangistcn schlugen ihre Gegner mit Stöcken nieder und drohten die ganze Saaleinrichlung zu demvliren» bis Polizei die Störenfriede mit blanker Waffe vertrieb. — Bei den Manövern des 8. Armeekorps, in der Umgebung von Gnorini, wurde ein Rcserve-Hanptmann des 95. Linien-Negimenles erschossen. An scheinend war cs ein Racheakt, die Untersuchung ist eingelciiet. Spanien. Der spanische Ministerpräsident Sagasta wurde am Donnerstag in Madrid von einem Individuum, das sich von dem Wagen des Ministers bedroht erklärte, mit Stockschlägen angesallen. Der Attentäter ist verhaftet. England. Die Ruhestörungen in den Londoner Docks scheinen jctzt definitiv vorüber zu sei», allenthalben sind die Leute in voller Eintracht lhälig. Mährend des Streiks sind an Unterstützungsgeldern 050,000 Mark cinsgcgeben worden. 150,000 Mark sind übrig ge blieben, welche zu gemeinnützigen Zwecken im Interesse der Dock arbeiter verwendet werden sollen. Orient. Königin Natalie von Serbien ist bei ihren Verwandten in Jassy in Rumänien angckoinmen. Die Gerüchte von einer in Belgrad entdeckten Verschwörung scheinen nicht ohne Grund zu sei». Die Regierung bestreitet xs, aber Verhaftungen sind erfolgt. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Di« N«I-»I« NN»«« Bl.liic» wridni , Mi; tt-ichNge B«g«I-r»,>«>>«» gütig« -»„«»Idrile». Clicmuitz, 21 September. — Ans dem hiesigen Rathskollcgium scheiden vcrfassungs gemäß die Herren Reitz, Roth, Bartsch, Harnisch, Hösel und Gehlert mit Ende des laufenden Jahres aus; das Stadtvcrordnetcn- kolleginm wird sich daher in nächster Zeit mit den bez. Ergänzungs- Wahlen zn befassen haben. — Herr Musikdirektor Fritz Scheel, bis zur vergangenen Saison städtischer Kapellmeister unsrer Stadt, welcher während des Sommers im Bad Majvrenhof bei Riga (Rußland) mit einer dort sowohl vom Publikum als auch von der Presse rühmlichst an.-r kannten Kapelle unter außerordentlichen Erfolg kvncertirtc, iveilt seit einigen Tagen in Ehern,utz, da ein Zuwachs in seiner Familie ihn hierher rief. Herr Schecl übernimmt vom O tvbcr ab unter günstigsten Bedingungen die Direktion der Capelle des Cvncertctablisseinents „Flora" in Hamburg, Ivo er im vergangenen Frühjahr in einer Reihe von Cvncerten ans Engagement gastirt hatte. Schon damals hat er in dieses Etablissement durch Einführung regelmäßiger Sinfonie-Concerte ein zahlreiches musikverständiges Publikum hingezogen und sich in dessen Gunst aufs Beste eingefiwrt, so daß auch für die Zukunft neben den hergebrachten Concerten stehende Sinfonie-Concerte und sogar Kam- »icrmttsik-Aickführniigeil in diesem Cvnccrthaase stattfinden werden. — Der Kaufmännische Verein beginnt nächsten Donners tag de» 26. September seine Vorträge. Den ersten derselben, welcher im Börsensaal statlfindet, halt Herr GewerbschnllehrcrEmilWallher, hier, der über das Thema: „Aus »dein Rhein- und Wein gau" sprechen wird. Herr Walther ist seit einer langen Reihe von Jahren als Redner im Verein bekannt »nd beliebt und es bedarf wohl nur dieses Hinweises, um eine zahlreiche Zuhöhrcrschaft in der Börse zu vcriammeln. — Mit Austragung der Jahresberichte, Vvrtragslisteu und Karten wirv kommenden Montag begonnen. — Für die allgemeine sächsische Lehrerversammlnng, welche bekanntlich vom 29. September bis zum I. October in Eheimiitz stattfindet, sind bereits 1600 Thcilnehmer angemeldet, die Versammlung wird also voranssichtlich ganz außergewöhnlich stark besucht werden. — Industrielles. In der gestern abgchaltenen Auffichts- rathssitznng der hiesigen Dampf- und Spiniiercimaschiiicn- fadrik, vvcm. Wiese, beschloß man, vorbehaltlich der Revision, von 138,927 Mark Gcwinnüocrschnß zu Abschreibungen und Reserven 68,000 Mk. zn verwenden und 3 Prozent Dividende zu verlheilen. Der Aufsichlsrath der Sächsischen Strick Maschinenfabrik i» Kappel beschloß am gleichen Tage, eine Bccthcilnng von vier Procent Dividende der demnächst statlfindenden Generalversammlung vorzuschlagcn. — Versammlung. Die am Donnerstag Abend im Gast haus zu den drei Schwanen abgchaltene Generalversammlung des deutsch-freisinnigen Be re ins beschloß zunächst auf Antrag des Vorstandes eine Abänderung des H 4 der Statuten in dem Sinne, daß die Neuwahl des Vorstandes nicht mehr nur im Dezem ber stattfinden kann, und ging dann sofort zur Vornahme dieser Wahl über. An Stelle des Herrn Langha,inner, welcher sich außer Stande erklärte, die mit der Leitung des Vereins verbundene Arbeitslast zn bewältigen, wurde Herr Paul Droop zum ersten Vorsitzenden, Herr Lang Ham mer aber zum zweiten gewühlt. Außerdem traf die Wahl in den Vorstand noch nachstehende acht Herren: Zicsler, Friedhcim, Kellcrbancr, Protze, Gast, Dvllfus, Harnisch, Zöllner. Bei der nun folgenden Besprechung über die Landlagswahl wurde mit großer Freude die Mittheilting entgegen- genommen, daß es gelungen sei, Her», Rndvlf Körner hier für die Annahme der Candidatnr zn gewinnen. Allgemein war man der Ansicht, daß die Wahl des Herrn Körner sowohl in Anbetracht seiner bewährten Anschauungen, als auch der hohen Achtung und persönlichen Beliebtheit, die derselbe in den weitesten Kreisen hier genießt, eine höchst glückliche zu nennen sei, und nach kurzer Debatte beschloß man mit Einstimmigkeit die Anftlelliing der Candidatnr des Herrn Körner für die bevorstehende Landtagswahl. —Ir— N e» e Banm -A » pfla »z n n g c n. Grüne Plätze mit Blumenbeeten, schattige Alleen in breiten Straßen, auch einfache Banmrcihcn an schmäleren Wegen gereiche» jeder Stadt zur Zierde und zum Nutzen, sie haben aber einen besonders hohen Werth für Fabrikstädte, wie unser Chemnitz eine ist. Hier giebt cS naturgemäß vielmehr Straße» und Stadtlheile mit eng geschlossenen Häuserreihen, als solche Stadtlheile, in denen grüne Vorgärten vor den Häusern sich befinden. Jene dicht geschlossenen Häuserinasien machen stets einen mehr oder weniger finsteren Eindruck, derselbe wird aber durch das stellenweise Anbriugen grüner Plätze und Alleen bedeutend gemildert, das Grüne macht das Stadtbild freundlicher und je mehr wir in Chemnitz davon erhalte», umsoweniger wird Chemnitz fürderhin als rußige, unfreundliche Stadt bei den Fremden verschrieen sein. In diesem Sinne wird es auch von der Einwohnerschast immer freudig begrüßt, wen» unsere Behörden darauf bedacht sind, allenthalben bei günstigen Gelegenheiten den grünen Schmuck der Stadt zu bereichern. So wird, einem neuerlichen Rathsbeschlnssc gcmä >» der wohl zweifel los auch die Zustimmung des Sladiverordnctcncollcginms finden wird, mit einem Aufwand von Mk. 1200 demnächst auch die Hartmannstraße an dem breite» Fußweg auf der Nordseite mit Baumpflanzung versehen werden. Es giebt in der Stadt noch manche Straße, so, um mir eine zn nennen, die schöne breite Bernsdorferstraße, für welche von vielen Seite» Bciumaapflanznng gewünscht wird, und gewiß wird man auch mit d.r erfreulichen Maßregel »ach Maßgabe der jeweiligen Verhältnisse svrlfahren. Wie prächtig sich so bepflanzte Straßen nach eiaige» Jadren entwickeln, das kann man schon an verschiedenen älteren Straßen unserer Stadt zur Genüge sehe», es braucht da nur an die Schillerstraße, die Wcststraße, die Kaßbergstraße, die Neichsstraße in ibrem südlichen Thcil, die Neefestraße, Stvllbcrgerstraße u. s. w. er innert zn werden. Aber namentlich in den Stadlthcilen, welche keine Billcnslraßcn besitzen, ist die Anlegung von Alleen und dcrgl. noch zu wnnschsn. — Thaliatheater. Gold Härchen, das Erstlingswerk unseres Mitbürgers R. Hertwig, welches vor vier Jahren imThaliatheater mehrere ansvcrkaufte Häuser erzielte, kehrt, nachdem es die Runde über ca. 28 größere Bühnen Deutschlands und Oesterreichs gemacht hat und dabei ca. 200 Vorstellungen mit allenthalben durchschlagen dem Erfolge erlebte, nächsten Montag Abend noch einmal an de» Ort seines Entstehens zurück. Die sympathiiche Gestalt der gold- haarigen Spinnerin verkörpert die Tochter des Autoren, Frl. Mar garethe Hertwig, gleichsam als Abschied vor dem eigentlichen Be ginn ihrer dramatischen Laufbahn: das begabte junge Mädchen tritt nunmehr als Novize zu einem größeren Theater üder. Das Stück, von welchem Wiener Blätter schreiben, daß seine Bearbeitung eine vorzügliche ist, daß seine ernsten Scene» von tief ergreifender und seine heiteren Scene», namentlich beim Rübezahl und in der ver zauberten Küche, von zwerchfellerschütternder Wirkung sind, wird ge wiß am Montag Abend das Thaliatheater füllen, umsomehr, als der Reinertrag der Cassc zur Christbcschcernng armer Kinder znfließt. — Mosclla-Saal. Aus dem abwechslungsreichen Programm der täglichen Vorstellungen sind zur Zeit besonders zu nennen: Mr. Johnson nebst Miß Ncllieund Hariette Johnson mit ihren Vor führungen im Schwimmen und verschiedenen sonstigen Vornahmen im Wasser, die tüchtige Ecpülibristtn Miß Electra, der beliebte Humorist Moritz Heyden, die Clowns Tom und Jac, die Sängecin uns Tänzerin Miß Elfte Power, die gern gehörte Soubrette Frl. Hilda Gilbert rc. Der Mosclla-Saal übt »»geschwächt die alteAn- ziehnngsiraft ans. —rl. Herbstanfang! Meist sind es wenig angenehme Empfind ungen, welche des Menschen Herz bewegen, wenn der 21. September, der Schcidepunkt zwischen Sommer und Herbst, herai gekommen ist. Höhece Aniordcrnngen werden in der kalten Jahreszeit an den Geldbeutel gestellt, Licht und Heizung sind nicht billig und anch d.e ttleidmig ist kostspieliger, als im Sommer. Der Herbst hat es in diesem Jahre übrigens mit dem Kommen recht eilig gehabt; schon lange ist es unfrenadlich und kalt, die Natur hat daher seit Woche» bereits das dunkelgrüne Sommerkleid ansgezvge» und ei» ziemlich duntes angelegt. Reif gab cs vor Wochen schon, teil ersten starken Frost am letzlvcrgangcnen Sonntag. Voriges Jahr, das doch anch einen zeitigen Herbst hatte, trat der erste stärkere Frost doch immer hin erst am 19. Septemdcr ein, also 4 Tage später als Heuer, es lulgten aber dann einige Wochen piächligcn miloen Herdstwctters. Hoffentlich ist uns ein solches anch in diesem Jahre bcschicdea. — Nachvcrwillignngen. Die im Laufe dieses Jahres mehr fach ausgetretene» außerordentlich Heft gen Gewittergüsse haben bei verschiedenen Wasserlanfe», insbesondere beim Gablenzdach und Ehcmni'tz- flaß, bedeutende Zerstörungen an dem Belt, sowie an den Ufermnncrn n»d Schntzgclnndcrn veuirsacht, so daß größere WiederherstelliingS- n»d Repciratnrcirbeilen crforoeclich waren. Infolgedessen ist der für oie Unterhaltung der vbengedachten Anlagen hanshaltplaiimäßig vor gesehene Betrag >»» 2000 M. übcrßchrillen worden. Ferner hat die Reinigung der öffentlichen Schlem,c» von den durch die Gewitter güsse eilig«fiibrten Snndmassc» ebenfalls einen erheblichen Aufwand erfordert, so daß auch der bei dem betreff »Sen Anschnitte des H.ins- haltplans vmgcieh.ne Betrag um 1500 M. übers,critten werden mußte. Ter BanverwaltnugSausschuß halte daher dem Rathc vorge- schlagen, die vbetigcdachtcn beiden Beträge von zusammen 3500 M. ans de» lausenden Mitteln zn verwilligc». Der Ralh beschloß am 12. September dem Ansschnßvvrschtag gemäß, vorbehaltlich der Zn- stimmang des Sladtverordneicm-Collegiums. —* Diebstahl. In der Zeit vom 2. bis 5. dieses Monats war einem Manrcr von einem Neubau an der Oststraße eine hölzerne Wasserwaage gestohlen wvrden. Der V.rdacht des Bestohlenen lenkte sich auf einen böhmischen Maurer, welcher aas Borhalt nach langem Leugnen des Diebstahls geständig war. —* Brand infolge Unvorsichtigkeit. Am 19. d. M. Abends g gen 9 Uhr hat i» einer Bodenkammer in einem Hause an der Lndwigstraße ei» Brand statt,,cf»ndcn. In der Kammer schläft ei» 13jährigcs Mädchen. Dasselbe hat beim Schlafe»gc.,en eine brennende Laterne an die Kaminerwcmd über das Belt gehangen und ist cingcschlafen, ohne die Lattrne ansznlöschen. Einige Zeit darnach ist das Mädchen infolge dichten Rauches erwacht und sofort zn seiner Mutter gerannt. Letztere fand nun, daß das Bettstroh brannte. Mid Hilfe mehrerer Hansgenosstn wurde das Jener bald gelöscht. Ent«
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