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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 19.06.1850
- Erscheinungsdatum
- 1850-06-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-185006198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18500619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18500619
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1850
- Monat1850-06
- Tag1850-06-19
- Monat1850-06
- Jahr1850
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I8Z0. 4S Mittwoch, dm 19. Juni Tagesnachrichten. Sachsen. Es sind nun 14 Tage ins Land gegangen, seit die Juniverordnungen des Ministe riums bekannt sind. An den ministeriellen Blat tern liegt es sicher nicht, wenn nicht alles Volk sich mit Liebe zu ihnen neiget, denn sie haben keine Mühe gescheut, diese Sache zu vertheidigen, ja als Pflicht der Minister rc. darzustellen. Wie viel gläubige Seelen sie gefunden, ist schwer zu entscheiden, wenn es deren aber die Mehrheit des Volks sein sollte, ist nicht zu begreifen, wie die böse Welt alles Unheil der Zeit dem Unglauben der sündigen Menschheit zuschreiben könne; denn solchen Glauben hat noch selten ein Prophet ge sunden. Wie es mit dem Goldsohn der trauern den Wittwe Vergangenheit, dem modernen Jüng ling zu Nain, dem vom Tode erweckten Landtage von 1846 werden wird und ob er wirklich sein Leichengewand von sich werfen werde, ist noch zweifelhaft, da die Aussichten auf das Eintreffen der beschlußfähigen Mitglieder, wenigstens der zwei ten Kammer, sehr unsicher sind. — Die Kammern sind auf den 15. Juli einberufen. — Die Mai- rcvolutionsanführer Heubner, Bakunin und Nöckel sind auf ihr Gesuch vom Tode zu lebenslänglichem Zuchthaus zweiten Grades begnadigt worden. Nöckel ist bereits an den Ort seiner Bestimmung, Wald heim, abgcgangen; Bakunin ward auf Ansuchen Oesterreichs durch 20 Mann Escorte in Peters- walde den österreichischen Behörden ausgeliefert. — Die Zurückgabe der Waffen in dem ehemaligen Belagerungsbezirk beginnt den 17. Juni. — 416 Leute aus den Orten Albernau, Bockau, Zschor lau rc. haben an den König eine Dankadresse we gen der Juniverordnungcn abgehen lassen. Preußen. Die neuen Preßgesetze scheinen zur strengen Ausführung zu kommen; auch die Heraus geber und Eigenthümer der Zeitschriften, welche bisher ohne Concession ihr Geschäft betrieben, sol len durch Nachsuchen derselben und strenge Prüfung ausgemerzt werden. Wegen revolutionärer Ten denz wurden von dem Vertriebe durch die königl. Postanstalten eine große Anzahl Zeitschriften bereits ausgeschlossen, darunter sechs polnische. — Der König ist von Eharlottenburg nach Sanssouci über- gesiedelt. — Das provisorische Fürstencollegium der Union ist constituirt; die Minister v. Manteuffel und v. Schleinitz sind als Minister derselben pro visorisch beauftragt. Der Zusammentritt des Par laments wird in Kurzem erwartet. - Mit Olden- bura ist eine Mil'tarconvention dem Abschlusse nahe — Allen Beamten, mit Einschluß der rich terlichen ward die Theilnahmc an regierungsfeind lichen Vereinen bei Strafe der Dienstentlassung streng verboten. — Das Garderegiment Kaiser Alexander hat vom russiichen Kaiser sein lebens großes Bildniß zum Geschenk erhalten. — In Potsdam soll die Evolera ausgebrochen und gleich eine ganze Eonditorfamilie von neun Personen aus gestorben sein. Baden. In Breisach ward am 10. Juni 8 Uhr Morgens ein Erdbeben verspürt. Kurhcsscn. Die Kammern wurden wegen Zähigkeit beim Budjet aufgelöst. Schwarzburg. Hier sind die Landtagsdiaten für die am Orte der Versammlung wohnenden Abgeordneten auf täglich l Thaler, für die aus wärtigen auf 2 Thaler festgesetzt. Hamburg. Der Senat hat ein sehr zweck mäßiges Gesetz zum Schutze der Auswanderer er lassen und eine Anzahl Beamte angestellt, welchen es obliegt, über die Anstalten und Versorgung der selben zu wachen; dasselbe ist auch in Antwerpen geschehen. Schleswig-Holstein. Da sich in neuester Zeit oft dänische Kriegsschiffe dem Lande sehr näherten, haben die Küstenbatterien Befehl erhal ten, auf dieselben scharf zu schießen, was auch bereits geschehen ist. — Die Norweger und Schwe den werden den 4. Juli in ihre Heimath abziehen, jedoch wahrscheinlich andere an ihre Stelle kom men. — Die Statthalterschaft hat die Wahlen zur ersten ordentlichen Landesversammlung ausgeschrieben. Oesterreich. Prinz Albert von Sachsen hat das Vergnügen und die Ehre gehabt, an der Seite des Kaisers mehrere Paraden und Manöver mit anzusehen. Man legt seiner München-Wiener Reise auch politische Tendenzen in Bezug auf die An bahnung einer engeren baierisch-österreichischen po litischen Freundschaft bei. — Den 1. October soll die Zolllinie zwischen Ungarn und Oesterreich mit Ausnahme des Salz- und Tabakmonopols auf- horen. Die Landesverfassung für die italienischen Provinzen steht in naher Aussicht; ebenso glaubt man an die baldige Ausschreibung der Wahlen für Großenhainer Unterhaltungs- »n- Än^elZeblatt Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke.
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