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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188007110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-11
- Monat1880-07
- Jahr1880
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I«I Sonntag i>r« U Juli. IE Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschast Flöha, des Kömgl. Amtsgerichts und -es Stadtraths zu Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags io Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljtihrl. 1^6 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit 8 Pf. für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnseratenbetrag 20 Pf. Com- plictrte oder tabellarische Jnsemte nach Ucberetnlommen. Betauntmackuug. Alle diejenigen Lieferanten und Gewerbtreibenden, welche im Laufe des verflossenen Vierteljahres für die hiesige städtische Verwaltung Lie ferungen und Arbeiten ausgeführt, darüber aber Rechnungen noch nicht eingereicht haben, werden hierdurch zur alsbaldigen Abgabe derselben veranlaßt. Frankenberg, den 9. Juli 1880. DerStadtrath. Kuhn, Brgrmstr. Bekanntmachung. Die bei einem Quartalwechsel häufiger als zu anderen Zeiten hier vorkommenden Aufenthalts-, Wohnungs- und Dienstbotenveränderungen veranlassen uns, die Bestimmungen des unterm 29. März 1878 ver öffentlichten Regulativs über das Einwohner- und Fremdenwesen in Erinnerung zu bringen: / 1) Ziehen auswärtige Familien beziehendlich einzelne Personen hier an oder verändern hiesige Einwohner ihren Aufenthalt oder ihre Woh nungen, so sind sie verpflichtet, dies innerhalb/K Tagen vom erfolgten Auszuge oder von der eingetretenen Aufenthalts- oder Wohnungsver änderung an gerechnet, in der Polizeiexpeditton anzuzeigen. Diese Anzeigepflicht trifft bei Familien/das Familienoberhaupt, bei allen anderen selbstständigen Personen -/Commis, Fabrikarbeiter, Fa brikarbeiterinnen, Näherinnen u. s. w/— diese selbst, bei Lehrlingen und Lehrmädchen den Lehrherrn, bei/Schülern, deren Eltern auswärts wohnen, den Quartiergeber. / 2) Auch Kinder und Familienangehörige hiesiger Einwohner, gleichviel, ob sie bei den Eltern wohnen oder nicht, sind ver pflichtet, sobald sie das 18. Lebensjahr znrückgelegt haben, sich einen WohnnngSmeldeschein zu erholen. 3) Von Abmiethern zurückgelaffene Wohnungsmeldescheine sind binnen 3 Tagen nach erfolgtem Aus- oder Wegzug in hiesiger Poltzeiexpedition abzugeben. 4) Die Vermiether beziehendlich Aftervermiether von Wohnungen oder Quartiergeber sind auch dann, wen« ihnen nicht die alleinige Melde pflicht obliegt, für die pünktliche Wohnungs-An- und Abmeldung ihrer Abmiether oder Logisleute, sowie der Personen, die zu deren Hausstande gehören, mitverantwortlich. / 5) Ziehen fremde Dienstboten hier an oder verändern hiesige Dienst boten ihren Aufenthalt oder »Dienst, so sind sie gehalten, dies binnen 3 Tagen, von ihrem Anzugs oder von ihrer Aufenthalts- oder Dienstver änderung an gerechnet, Anfalls in der Polizeiexpedition anzuzeigen. Die Dienstherrschaft^ sind für die rechtzeitige An- und Abmeldung ihrer Dienstboten mitverantwortlich. Die Nichtbeachtung dieser Bestimmungen zieht Geldstrafe bis zu 30 Mark - - eventuell im Falle des Unvermögens entsprechende Haftstrafe nach sich. / Hierüber cherden die hiesigen Hausbesitzer und Hausver walter aufaiefordert, die WohnnngSmeldescheine ihrer Ab miether bereit zu halten, um sie den in den nächsten Tagen revidirenjben Beamten vorzeigen zu können. Fran/enberg, den 8. Juli 1880. / DerStadtrath. Polizeiabtheilung. - OerttlchcS und SüchfischeS. Frankenberg, 10. Juli 1880. 1' An dem morgen zu Lichtenstein stattfinden den Sängertag des Erzgebirgischen Sängerbundes (demselben Feste, das 1879 am gleichen Sonntage hier abgehalten wurde) werden sich von hier ge gen 40 Sänger vom Männergesangverein und Liederkranz betheiligen, welche theils heute Nach mittag theils morgen früh nach dem Festorte fahren. -f In der unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statlgefundenen Sitzung des Schöffengerichts zu Hainichen vom 7. d. wurde der Schankwirth Karl Heinrich Moritz Thiele in Langenstriegis wegen Beleidigung der kgl. Amtshauplmannschaft Döbeln, des Gemeindevorstandes Krumbiegel und des Gemeindeältesten Anton Böhme zu Langen striegis mit 20 Tagen Gefängniß und 16 M. Geld bestraft und in die Kosten des Verfahrens verurtheilt. -f Das gestern aus der Wilsdruffer Pflege berichtete Hagelwetter hat ganz besonders hart Coswig und Umgebung betroffen. Von dort wurden telegraphisch sämmtliche Kötzschenbrodaer Glaser herbeigerufen. Am schlimmsten ist das furchtbare Unwetter in Coswig und Brockwitz und in einigen Ortschaften jenseit der Elbe: Constap pel, Naustadt, Röhrsdorf aufgetroffen. Die Be sitzer in den am meisten betroffenen Ortschaften Coswig, Brockwitz u. s. w. standen klagend und niedergebeugt an ihren Gärten und Feldern. Die Ernte ist so gut wie vernichtet. Es ist dies um so mehr zuibeklagen, als namentlich die vie len kleinen Wirthschafts- und Feldbesitzer oder Pächter zum großen Theile nicht versichert haben sollen. Die Fensterscheiben an der dem Wetter zugekehrt gewesenen Sette der Häuser wurden überall zertrümmert. Wie heftig der Schloßen- fall gewesen, geht auch daraus hervor, daß die auf der Wetterseite befindlichen Fensterscheiben eines in voller Fahrt nach Dresden zu gewese nen Eisenbahnzuges sämmtlich zerschlagen waren. — In der Nähe von Hainichen hat zu gleicher Zeit ein heftiges Gewitter mit Schloßenfall man nigfachen Schaden angerichtet. Nach dem Hain. Anz. hat dabei in Schlegel der Blitz eingeschla gen, jedoch wurde durch den strömenden Regen das Feuer sofort gelöscht, die Fenster der Bü- schel'schen Fabrik daselbst erlitten durch das Schlo- ßenwetter starke Beschädigungen, die Fluren von Mobendorf, Goßberg, Reichenbach und ein an grenzender Theil derselben bei Pappendorf sol len total zerstört sein, im ersteren Orte sind durch das Unwetter viele Fensterscheiben des Erbgerichts, im letzteren Orte über 100 Fenster- cheiben der Kirche zerschlagen worden, in Bräuns- dorf hat der Blitz eingeschlagen und gezündet, ebenso soll derselbe in Schmalbach eingeschlagen haben. Auch in Röllingshain wurde durch Blitz schlag ein Wohnhaus eingeäschert. — Von Cranzahl per Bahn kommend, trifft heute Abend ^8 Uhr Se. Maj. der König von seiner Rundreise im Vogtlands und Erzgebirge in Chemnitz ein, um von dort morgen Nachmit tag nach Pillnitz zurückzukehren. In Chemnitz nimmt er sein Absteigequartier im „Römischen Kaiser"; in den bei der Fahrt vom Bahnhofe dahin berührten Straßen bilden die Schüler der höher» Lehranstalten und Volksschulen und ver schiedene Vereine Spalier. Später erfolgt elec- trische Beleuchtung des Schloßteiches, welche der König vom Keffelgarten zu Schloßchemnitz aus besichtigt. Morgen Vormittag besichtigt er die restaurirte Jacobtkirchs, das neue Rathhaus an der Poststraße, die Speiseanstalt an der obern Brückenstraße, die höhere Gewerbeschule mit dem Gewerbsmuseum des Handwerkervereins, die neue (Claußfche) Kleinkinderbewahranstalt, die Turn halle an der Hedwigstraße, woselbst eine Uebung der gelammten Feuerwehr stattfindet, und zuletzt das neue Justizgebäude auf dem Kaßberg. Die gestrige Tour begann Se. Majestät von Johann georgenstadt aus, zu Wagen über Antonsthal und Erla (Besichtigung der Weidenmüller'schen Holzschleiferei und des Etablissements von Breit feld u. Nestler) nach Schwarzenberg sich be gebend, hier dinirend und darnach unter Regen den Weg über den Fürstenberg (am 8. Juli waren es 425 Jahre, daß hier Prinz Albert aus Kunz v. Kauffungen's Händen gerettet wurde) nach Grünhain nehmend. Hier besichtigte er die Landesanstalt für weibliche Gefangene ein gehend, sowie die Bezirksarmenanstalt, und fuhr dann nach der Spieg'elwaldhöhe, wo in seiner Gegenwart der Grundstein zu dem Aussichts- thurme gesetzt wurde, der vom Erzgebirgsvereine errichtet und mit königlicher Genehmigung den Namen Albert-Thurm tragen wird. Der König that selbst den ersten Hammerschlag und fuhr darauf über Grünhain, Beierfeld und Sachsen feld nach Schwarzenberg zurück, wo das Nacht lager gehalten wurde und von wo heute die Reise in der eingangserwähnten Route (Grün- städtel, Raschau, Pöhla, Rittersgrün, Tellerhäu ser, Fichtelberg, Ober- und Unterwiesenthal, Neu dorf, Cranzahl) fortgesetzt wird. — Das Dr. Jour, ist jetzt in der Lage, auf Grund der beim Ministerium des Innern von den zuständigen Behörden eingegangenen Berichte über >..s schreckliche Calamität, welche durch die Ueberschwemmungen vom 14. Juni einen großen Theil der Lausitz betroffen hat, ausführliche Mit- theilungen zu machen. Darnach hat sich die Ue-
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