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Weißeritz-Zeitung : 28.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188402286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-02
- Tag1884-02-28
- Monat1884-02
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.02.1884
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„Weißrritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: DienStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Psg., zweimonatlich 84 Psg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — All« Postan- ftaltcn, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Mchentz-MiW. Amtsblatt Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine s«hr wirt- same Verbreitung finden, werden mit 10 Psg. di« Spaltenzeile oder bereu Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen, dein Ausschlag.— Einge sandt, im redaktionell«» Th eile, die Spaltenzeile 20 Psg. für die Königliche AmtshaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 26. Donnerstag, den 28. Februar 1884. 49. Jahrgang. «"1—> > .. 1., «Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am gestrigen Fastnachts-Diens tag herrschte ein so wechslungsvolles Wetter, daß man sich eher im April als im Februar wähnte. Am Morgen trat leichter Schneefall ein, der im Laufe des Tages mit Regen, Sonnenschein und Graupelmetter in bunter Reihenfolge um die Herrschaft stritt. Dabei war die Temperatur fast ständig 3 Grad Reaumur über Null. — Am Abend deckte eine mehrere Centi mes hohe Schneeschicht die Erde. — Am Dienstag Abend gegen »/«8 Uhr ist in dem Wohnhause des Handarbeiters Heinrich Fuhr mann in Hirschbach Feuer ausgebrochen und in Folge dessen fragliches Haus total niedergebrannt. Reinberg. Am vergangenen Montag ist ein zwei Jahre alter Knabe des Schmiedemeisters Schmidt in die Ruthen der im Gange gewesenen Windmühle ge kommen und ist, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, einige Stunden später an dem dabei erlittenen Schädelbruch gestorben. Dieser zweite Fall — im Jahre 1876 kam ein sechzehnjähriges Dienstmädchen auf dieselbe Weise um's Leben — ist eine dringende Mahnung für Eltern, Vorsicht zu gebrauchen, ältere Kinder nur, wenn dieselben als zuverlässig erscheinen und kleine Kinder ein für alle Riale nicht in die Nähe der Mühle zu lassen, wenn dieselbe im Betriebe ist. Glashütte, 26. Februar. Seit kurzer Zeit "ist unser Städtchen wieder um eine nützliche Einrich tung reicher; es ist dies nämlich die Bade-Ein richtung in der hiesigen Uhrmacherschule. Wer die Reinlichkeit des Körpers zu schätzen weiß, wird zu geben, daß eine derartige Vorrichtung von großem Einfluß auf das öffentliche Wohlergehen ist. — Es wäre der Schule selbst unmöglich gewesen, eine solche Einrichtung aus eigenen Mitteln sich zu beschaffen, wenn man ihr nicht von anderer Seite zu Hilfe ge kommen wäre. Es war nämlich in den Fachblättern von feiten der Schule gelegentlich der Mangel eines derartigen Apparates bedauert worden, und es wurde darauf hin von einem großmüthigen Gönner der Schule, Herrn Gutsbesitzer Harder in Nansen bei Steinau, welcher der Schule ohnedies jährlich 100 Mk. zu einer Freistelle für einen unbemittelten Schüler überweist, die Summe von 400 Mk. zu diesem Zwecke gespendet. Nunmehr im Besitze der nöthigen Mittel, ließ es sich der Aufsichtsrath der Schule angelegen sein, die verschiedenen Ausführungen von Bade-Ein richtungen zu studiren und das Passendste auszuwählen. Die von der Gewerbe-Ausstellnng in Dippoldiswalde noch in guter Erinnerung stehende schöne Bade-Ein richtung von Herrn L. Philipp in Dippoldiswalde wurde nach reiflicher Prüfung zahlreicher Angebote als die Passendste ausgewählt, und Herr Philipp wurde in Folge dessen mit der Ausführung der Ein richtung beauftragt. Es muß rühmend anerkannt werden, daß derselbe diesen Auftrag auf das Beste und Sorgfältigste ausgeführt hat. — Die Bade-Ein richtung ist in einer zweifenstrigen Abtheilung des geräumigen Kellerraumes im Schulgebäude unterge bracht. Dieser Keller selbst ist wieder in zwei Bade zellen eingetheilt, in denen je eine Wanne angebracht ist. Beide Wannen sind durch Röhren mit einem außer den Zellen stehenden Badeofen verbunden. Der Fußboden ist in Cement-Beton ausgeführt, so daß das Wasser nicht durchdringen kann, sondern durch die an den Seiten angebrachten Schleußen abfließt. Außer dieser Einrichtung ist im Vorraume noch eine Dampfbad-Vorrichtung angebracht, wozu der vorhin erwähnte Ofen die Dämpfe entwickelt. — Alle diese Einrichtungen sind auf ihre Wirksamkeit nach allen Seiten hin probirt worden und haben sich zur großen Befriedigung bewährt. Die Direktion der Schule wird bestrebt sein, diese vortheilhaften Einrichtungen auch dem Publikum zugänglich zu machen, und es wird mir vielleicht vergönnt sein, in einer der nächsten Nummern die Bedingungen, unter welchen dieses ge schehen kann, mitzutheilen. — Es möge bei diesem Anlasse darauf hingewiesen werden, daß bei Beschaffung derartiger Einrichtungen man nicht immer in der Ferne suchen soll, wenn das Gute so nahe liegt, und es gereicht uns zur großen Befriedigung, einen strebsamen und bescheidenen Gewerbsmann, wie Herrn Philipp, für solche Anschaffungen angelegentlichst empfehlen zu können. S Frauenstein. (König!. Schöffengericht.) Hauptverhandlung vom 5. Februar 1884. Der Hand arbeiter Julius Moritz Noack aus Schandau hat am 5. September 1882, nachdem ihm vom Gemeindediener Borner in Kleinbobritzsch wegen Ruhestörung rc. die Arretur angekündigt morden, sich von diesem gewalt sam losgemacht, und wird nun wegen Widerstandes mit 2 Tagen Gefängniß bestraft. — Der Schmiede geselle Johann Leopold Alexander Zschepank aus Zethau, welcher im November 1883 3'/, Kilo dem Kaufmann Wigankow in Rechenberg gehörige Kupferabfälle ent wendet und an den Produktenhändler Beyer in Sayda verkauft hat, wird wegen Diebstahls zu 1 Woche Ge- fängniß verurtheilt. — Am 14. November vorigen Jahres Vormittags hat der Müller Gustav Adolf Lorenz aus Schellerhau in der Gaststube des Erbge- richts zu Seyde in arger Weise excedirt und sich mit Gästen herumgezankt bez. gebalgt, auch ungeachtet wiederholter Aufforderung feiten des Wirths das Lokal nicht verlassen, so daß er endlich Abends vom Wirthe und dessen Knechte mit Gewalt hinausgeführt werden mußte; wegen Hausfriedensbruch wird ihm eine 10- tägige Gefängnißstrafe und wegen groben Unfugs eine einwöchentliche Haftstrafe auferlegt. — Der von Emilie Pauline verehel. Viebig geb. Kretzschmar in Frieders- dorf gegen Auguste Caroline verehel. Hegewald geb. Ebert daselbst wegen Beleidigung erhobenen Privat klage hatte die Letztgenannte der Ersteren wegen ihr von derselben ebenfalls zugefügten Beleidigung Wider klage entgegengestellt; Folge davon ist, daß sie Beide verurtheilt werden und zwar Frau Viebig zu 5 Mark und Frau Hegewald zu 10 Mark Geldstrafe. Frauenstein, 26. Februar. Am vergangenen Sonntag hielt der hiesige Vorschuß-Verein im Gasthuuse zur Garküche hier die diesjährige General- Versammlung ab. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Zimmermeister Herrmann, gab zuvörderst den Geschäfts und Rechenschaftsbericht auf das verflossene zwanzigste Geschäftsjahr. Derselbe weist eine Einnahme von 98933 M. 19 Pf. und eine Ausgabe von 97 637 M. 83 Pf. auf, so daß am Schluffe des Geschäftsjahres ein Kasscnbestand von 1295 M. 36 Pf. verblieb. Das Gesammt - Vermögen des Vereins beziffert sich auf 63045 M. 34 Pf., die Schulden (in freiwilligen Spar einlagen, Stammeinlagen rc. bestehend) auf 61915 M. 27 Pf. Es verbleibt demnach ein Reingewinn von 1130 M. 7 Pf. Das Grundkapital des Vereins be trägt 18256 M. 2 Pf. Der Reservefond weist eine Einnahme von 566 M. 22 Pf. auf, welche Summe in hiesiger Sparkaffe zinsbar angelegt worden ist. Der Neservefond hatte am Schluffe des vorigen Jahres die Höhe von 3490 M. 28 Pf. erreicht. Der Gesammt- umsatz des Vorschuß-Vereins betrug im vorigen Jahre 197 703 M. 46 Pf. Die Mitgliederzahl beläuft sich auf 270. Diese hatten an Stammeinlagen ein Guthaben von 14 366 M. 99 Pf. und an freiwilligen Einlagen und Darlehnen 44770 M. 69 Pf. Die gegebenen Vorschüsse, excl. Prolongationen, betrugen in 326 Posten 71 674 M. An Zinsen von Vorschüssen wurden, ein schließlich der Provisionseinnahmen, 4506 M. 29 Pf. erzielt. Gegen die Nichtigkeit der Rechnung mar nichts einzuwenden, und wurde dieselbe deshalb justifizirt und dem Vorstand Decharge ertheilt. Bon dem erzielten Reingewinn in Höhe von 1130 M. 7 Pf. werden ge setzlicher Bestimmung gemäß 10 Prozent — 113 M. dem Neservefond überwiesen, 962 M. 99 Pf. werden als 7 prozentige Dividende an die Mitglieder vertheilt und ein hierdurch entstehender, nicht vertheilbarer Bruch- theil von 54 M. 8 Pf. ebenfalls dem Reservefond zu gewiesen. Infolge der umsichtigen Verwaltung des Vereins blieb derselbe von größeren Verlusten verschont. Zur Deckung eines unbedeutenden Verlustes wurde nach Einziehung der Stammeinlage des insolventen Schuldners eine ganz geringe Summe aus dem Ne servefond erhoben. Ein Mitglied wurde aus dem Vereine ausgeschloffen. Den Herren Kaffen- und Auf sichtsbeamten des Vereins wurde für die bewiesene Ge wissenhaftigkeit der gebührende Dank gezollt. — Der vom Gesangverein „Liedertafel" hier ar- rangirte und kürzlich abgehaltene öffentliche Masken ball erfreute sich einer zahlreichen Betheiligung. Der selbe verlief in der angenehmsten Weise. Sämmtliche Mitglieder belustigten sich in ungetrübtester Harmonie bis zur frühen Morgenstunde. — Am vorigen Sonnabend hielten Staare, als die ersten Frühlingsboten, ihren Einzug bei uns. Hoffentlich vertreibt sie ein eintretender Nachwinter nicht wieder. Dresden. Am 25. Februar früh 1 Uhr ist der frühere Staatsminister des Aeußere», Richard Freiherr von Friesen nach kurzem Krankenlager verstorben. Er war am 9. August 1808 zu Turmsdorf bei Pirna geboren, besuchte bis 1825 die Fürstenschule in Meißen, dann bis 1829 die Bergakademie in Freiberg, und hierauf die Universitäten zu Göttingen und Leipzig. 1834 in den Staatsdienst tretend, machte er sehr schnell Karriere, so daß er bereits 1846 als Negierungsrath in das Ministerium des Innern eintrat. Von 1849 bis 1852 war er Chef dieses Ressorts, übernahm 1859 das Finanzministerium und war 1866 Mitglied dec während der Abwesenheit des Königs eingesetzten Landeskommission, im August desselben Jahres zweiter Kommissar bei den Friedensverhandlungen in Berlin; nach der Rückkehr des Königs Johann übernahm er das Portefeuille des Auswärtigen. Im Oktober 1870 nahm er mit Delbrück an den Verhandlungen wegen Beitritts der süddeutschen Staaten zum Norddeutschen Bunde Theil. Am I. November 1876 trat er aus dem Staatsleben und lebte seitdem als Privatmann. — Prinz Friedrich August wird zu Ostern die Universität Straßburg beziehen, um sich den Studien der Rechte zu widmen. — Um möglichst allen Wünschen gerecht zu werden, hat das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium noch eine zweite Taschenausgabe des Landesgesang- buchs mit etwas größeren Lettern Herstellen lassen. Dieselbe liegt jetzt fertig vor und kostet ungebunden, obwohl der Umfang erheblich stärker als bei der ersten Taschenausgabe ist, ebenfalls 2 Mark. — Der „Dresdner Anzeiger" schreibt: „Unter allen deutschen Einzelstaaten erscheinen, abgesehen von den beiden Hansestädten Hamburg und Bremen, die Staatsfinanzen des Königreichs Sachsen am kräftigsten entwickelt, indem hier an regelmäßigen staatlichen Ein nahmen und Ausgaben rund 45 Mark jährlich auf den Kopf der ungefähr drei Millionen zählenden Be völkerung entfallen, während, um bei den vier König reichen stehen zu bleiben, für Preußen nur 39, für Bayern nur 43 und für Württemberg gar nur 26 Mark jährlich per Kopf sich ergeben". (Heißt das auf gut deutsch, daß in Sachsen die Steuerschraube am kräftigsten augczogen ist?) Schandau. Wie bereits auf mehreren Linien des sächsischen Eisenbahnnetzes werden mit Beginn des Sommerfahrplanes auch zwischen den Stationen Schan dau und Niederneukirch Omnibuszüge eingerichtet werden. Aus der Lausitz. Die ersoffenen Hart Hauer Koh le »werke sind, nachdem zwei große Pumpma schinen von 100 respektive 50 Pferdekräften aufgestellt wurden, wieder in Betrieb gesetzt und die Kohlenflötze trocken gelegt worden.
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