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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 08.08.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-08-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510808018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851080801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851080801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-08
- Tag1851-08-08
- Monat1851-08
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 08.08.1851
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Freitag. DK S-U-ng er- PHMt titgllch z««t mal an» »Kd ««gegeben in »«iptig Bormittag» l l Uhr, Abend» » Uhr; In Lri.d« Abend» L Uhr, Bormittag« 8 Uhr. Bret» für da« Bierteljahr » Thlr.; jede einzelne Ram mer l Ngr Erste Ausgabe. Lomittags II Uhr, 8. August I8SI. Nr 4»». Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit »ob Recht, Freiheit und Beseh!» Zn beziehen durch alle Voß- amter dc«3n- und «»»lande«, sowie durch die Srpeditionen in (Leipzig (Querstraße Str. 8) und Dreüben (bei E. Höckner, Reustadt, An der Brücke, Nr. I). Insertion-grbithr für den Raum einer Zeile I Ngr. Deutschland. Berlin, 7. Aug. Das Correspondenz-Bureau hält eine Zusam menkunft der Kaiser von Rußland und Oesterreich und deS Königs von Preußen für unwahrscheinlich. — Die Auflösung deö Kommissa riats in Kurhessen ist nunmehr entschieden. Der preußische Bevoll mächtigte, Hr. Uhden, wird in den nächsten Tagen hier eintreffen und sich sodann auf seinen Posten nach Breslau begeben. — In der hiesigen Geschäftswelt, namentlich unter den Fabrikanten, welche ihre Fabrikate in die Schweiz absetzen, herrschen ernstliche Besorgnisse wegen der Re- torfionSmaßregeln, die man von der Schweiz in den Zollangelegenheiten gegen deutsche Bundesländer erwarten darf. BreSlau, 6. Aug. Die Schlesische Zeitung theilte kürzlich mit, daß der Minister a. D. Kaufmann Milde von den Kreisen Reichen bach und Waldenburg zum Abgeordneten für die II. Kammer gewählt worden sei, daß aber Hr. Milde dem Bernehmen nach die Wahl ab gelehnt habe. Dem ist nicht so. Die heutige Breslauer Zeitung ver öffentlicht nachfolgende Erklärung des Hrn. Milde vom 4. Aug.: Obgleich ich entschlossen war, jedes Mandat zu den Kammern vorläufig ab zulehnen, so sehe ich mich dennoch veranlaßt, nach Rücksprache mit mehren mei ner politischen Freunde, welche dem Wahlbezirke angehören, die auf mich am 3V. Juli gefallene Wahl anzunehmen. Ich setze mein eigenes Interesse dem allgemei nen in dem vorliegenden Falle nur deshalb nach, weil ich es für Pflicht halte, in einer Zeit, wo die beschworene Berfassung ernstlich bedroht ist, nicht die Zahl Derer in den Kammern wachsen zu lassen, welche leider schon zu viel von Dem darab gegeben haben, waö dem Volke von Rechts - und Verfassungswegen zukommt. — In dem kleinen Badeorte Barterich auf dem HundSrück im Kreise Kochem lebt, in ganz katholischer Umgebung und bis dahin von aller kirchlichen Pflege und Gemeinschaft ausgeschlossen, ein Häuflein evangelischer Glaubensgenossen. Vor einiger Zeit starb dort die Gattin des frühem Oberprästdenten der Rheinprovinz, jetzigen Ober- prästdenten der Provinz Preußen, deS Hrn. Eichmann, und dieser kaufte, da die Beerdigung der Verstorbenen auf dem katholischen Kirchhofe be anstandet wurde, ein Grundstück an und schenkte cs den Evangelischen als Friedhof. Seitdem ist man eifrig darauf bedacht, ein eigenes evan gelisches Pfärrsystem zu schaffen. Die Geistlichen der dortigen Synode haben sich bereitwillig erboten, vorläufig den Gottesdienst zu versehen, und vom Gustav-Adolf-Vereine sowol als von den evangelischen Bade gästen des Ortö sind einzelne Liebesgaben zum Bau einer Kapelle auf einem weiter anzukaufenden Grundstücke bereits eingegangen. Die kleine Gemeinde hofft auf weitere Unterstützung auch der fernem Glaubens genossen, um ihr Werk alsbald zu beginnen. (Pr. Z.) — Ueber die Zerstörungen, welche das Hochwasser in Augsburg und der Umgegend anrichtete, schreibt die Abendzeitung: Die Bahn nach München wurde an drei Stellen von den Fluten durchbrochen: in der Nähe der Insel, auf dem rechtseitigen Ufer des Lech (über der Lech brücke) und zwischen Stierhof und Mehring. Die Bahn nach Donau wörth war bei Westendorf in 4000 Fuß Länge 2—3 Fuß hoch durch den Lechstrom überflutet und ist an mehren Stellen durchaus unterspült. In Meitingen, HerbertShofen und Westendorf drang in der Nacht vom 2. Aug. daö Wasser schon in die Fensteröffnungen. In der Vorstadt stand daS Wasser um 1 Uhr Nachts 2/,—3 Fuß hoch; die Ueber- schwemmung dieses Stadttheilö geschah lediglich durch den Austritt deS Lech an der Eisenbahnbrücke und oberhalb derselben. In welch großer Gefahr übrigens dieser Stadttheil Augsburgs war, davon konnte man sich beim Anblick der Verwüstungen auf dem Ablasse am besten über zeugen. Um die Mitternachtsstunde des 2. Aug. hatte bereits das Was ser die Erde hinter der Wandung zunächst der Reserveschleuße des Ab lasses unterwühlt sorpie einen Dammdurchbruch veranlaßt, und wenn der Strom noch um 6 Zoll höher gestiegen wäre, so würde die mensch liche Kraft dem furchtbaren Elemente erlegen, die Schleuße selbst unter spült und umgestürzt und die ganze volle Masse des Lechstromö in sei ner furchtbaren Größe auf unsere Stadt zugeströmt sein. Eine Menge Menschenleben würden gefährdet, eine große Anzahl Häuser dem Unter gänge nahe gekommen und unsere bedeutendsten Etablissements rutnirt worden sein. So aber, gerade im furchtbarsten Momente, als mensch liche Kraft kaum mehr dem Elemente Widerstand zu leisten vermochte, sank daS Wasser. Dem städtischen Baupersonale, welches dem Einlaufe des Stroms an dieser Schleuße auf das thätigste wehrte, gebührt das höchste Lob. — Nach der Augsburger Postzeitüng haben bei der Ueberschwemmung in München (resp. der Au) zwei Bursche und ein Kind ihren Tod in den Wellen gefunden. Würzburg, 5. Aug. Der Main wuchs bis heute früh, wo er 8 Schuh Pegelhöhe erreichte; seitdem ist er im Sinken begriffen. (N. W. Z.) — Der Prof. vr. Hofmann, Pfarrer vr. Jrmischer und Pfarrer Gö bel in Erlangen haben die allerhöchste Genehmigung zur Veranstaltung einer Sammlung für die vertriebenen schleöwigschen Geistlichen (mehr als 80 an der Zahl) erhalten und werden in den nächsten Ta gen eine öffentliche Auffoderung zu Beiträgen erlassen. Stuttgart, 5. Aug. Nach den biSjetzt eingegangenen Nachrichten hat die Ueberschwemmung am Ende der vorigen Woche in Würt temberg 11 Menschenleben gekostet, nämlich 1 in Cannstadt, 1 in Ulm und 9 in Calw. — Auö Tübingen vom 3. Aug. schreibt die dortige Chronik: Als das Wasser der Ammer sich zu verlaufen begann, konnte man an den Gärten hinter der Kunstmühle Millionen von Jnsccten wahrnehmen, welche sich vor der verderblichen Wasserflut auf die Zäune geflüchtet hatten. Die Zaunstccken waren ganz bedeckt und oft hatten sich drei bis vier kleine Käfer der verschiedensten Art auf den Rücken eines grö ßern gesetzt, der sie schneller in Sicherheit brachte. Ludwigsburg, 4. Aug. Heute wurde die vierte Abtheilung deS ProcesseS Becher eröffnet. Sie behandelt die Anklage wegen „Auf foderung zum Aufruhr" gegen Kaufmann Friedrich Carle und. Säckler Adolf Vogel von Heilbronn und Kaufmann August Kenngott von Oehringen. Heidelberg, 5. Aug. Wie wenig Sympathie die katholische Mission hier findet (wenn man einige ultramontane hiesige Katholiken auönimmt), dafür dient Folgendes als Beweis. Trotz aller Mühe ge lang es den Freunden dieser Mission nicht, auch nur einen einzigen der hiesigen Kaufleute, Buchhändler, Buchbinder rc. dazu zu bewegen, sich mit dem Verkaufe von Heiligenbildern, Rosenkränzen, Amuletten und dgl. zu befassen, obgleich man einen Gewinn von 100 Proc. in sichere Aus sicht stellte. Als hierauf ein Kaufmann aus einer benachbarten kleinen Stadt dafür gewonnen war, sich hier auf die vierzehn Tage, welche die Mission dauert, ein Local in der Nähe der katholischen Pfarr- (Jesuiten-) Kirche zu miethen, um derartige Dinge dort feilzubieten, wurde ihm von keinem der benachbarten Häuserbesitzer ein solches Local, des sehr namhaften angebotenen MiethgeldeS ungeachtet, abgetreten. Als derselbe sich hierauf an andere hiesige Kaufleute rc. wendete, um sie, unter der Theilnahme eines nicht geringen Gewinnes, zu bestimmen, die genann ten Gegenstände an ihren Schaufenstern ausznhängen und in ihrem Na men zu verkaufen, so wurde auch von diesen sein Antrag und sein An erbieten zurückgewiesen. Auch in dem Sinne der hiesigen Handelskam mer, welche auS den angesehensten und achtbarsten protestantischen, ka tholischen und israelischen Kaufleuten zusammengesetzt ist, liegt der Ver kauf der obengenannten Gegenstände nicht. Sie hat namentlich dem aus wärtigen Kaufmann« den Verkauf derselben nicht erlaubt. — Der hiesige Bürger, Lederhändler Stoll, bei welchem bei einer vorgenommenen HauSvisitation einige Patronen gefunden und der alsbald in das hiesige Gefängniß gebracht worden, ist wieder frei. Wie im Publicum verlau tet, habe man höhern OrtS die Sache nicht für so bedeutend angesehen, um sofortige mehrwöchentliche Gefängnißstrafe zu verhängen und dies auch dem betreffenden hiesigen Polizeibeamten zu verstehen gegeben. (Frkf. I.) P Kassel, 6. Aug. Zum ersten male ist jetzt von Seiten des Ge- neralauditoratö ein kriegsgerichtliches Urtel bestätigt worden. Das selbe betrifft den ersten Verwaltungsbeamten zu Gelnhausen, Boch, wel cher wegen Nichtbefolgung der Septemberverordnungen zu sechs Wochen Freiheitsstrafe verurtheilt worden ist. Er hatte seine Vertheidigung ledig lich darauf gestützt, daß ihm jene Verordnungen nicht durch seine vor- - gesetzte Behörde, die Bezirksdirection zu Hanau, sondern unmittelbar auS dem Ministerium zugefertigt worden waren. Wir haben nunmehr wol mehre bestätigende Erkenntnisse des GeneralauditoratS zu erwarten. Heute hat auch das Kriegsgericht zwei wegen der Octoberereig nisse in Untersuchung befindlichen Offizieren ein Erkenntniß eröffnet. Der Oberstlieutenant Feetz vom 1. Infanterieregiment ist, wie ich höre, von der Instanz entbunden, hingegen der in Disponibilität gestellte Oberst d'Orville, der im Märzministerium eine Zeit lang Vorstand deSKriegS- ministeriumS war, zu fünfjähriger Festungsstrafe verurtheilt worden, weil er im October eine Anzahl Offiziere zu einer Berathung versammelt hatte, waS in den Kriegsartikeln verpönt ist. Dieses Erkenntniß muß jedoch erst noch die RevistonSinstanz deS GeneraladitoratS passtren und eö ist mindestens wol eine Milderung der Strafe zu erwarten.
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