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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.04.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040417020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904041702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040417
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904041702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-17
- Monat1904-04
- Jahr1904
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virie« Matt wird dm Leiern von Dresden unv Umgebung am Tage vorher bereit» al» 2lbenv-2lusgave zugesttzllt, niahrend es die Post-Abonncntcn am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. Serugsgedilbr: »InteMbrlick«k »—»« kt täatt« toxtmalt^r Antra,un, durch linier« Botin lecke«»« und »«,-»«. an Lonn- und Montagen nur etnmav »Mi. »0v>, durrd auswttntoc»»«- Mttontre, «tbe.» M»o «. Bet einlnattaer Suttev»-, durch dt« Pott»««. <odueveltell«etd>. im»u«- >»nd mtt ««»rechendem Sutchtage. « «»druck aller »ntlel u. On,in«l. MttteUunam »ur mt« deuUicher en«tl«uaniade!.DreSd Nachr ") «ulLIttg. Naatritaltche Lonorar- antvriich» dletben unbenickNcktiit: unverlanat« Manulktvte wrrden mchl autdewadtt. »«learamm-rldrette: «»chrlchten »r«Sd«» AzdilOEM HegvLrrr-st 188G Verlag von Ktepsck) L Reicliavdt. Anreizen-tanl. «nnakime von Ülnlnndiaunien di» naLmitta«» s tU»l Tonn und tzkicrmaL nur Manettlnatc A von n bis v,l Mir, Die I ivalliaeArunb. »eile <ca. s Sildei« so Pt«.. An künd,«>m,en anl der Pnvatieile Zeile Lb Pis : t»c 2i»aly«e Zeile anl Herl iciic bv Pi«. al» (tmaelandt Zeile so Pi« Li Nummer» »ach Soixi- und tzeierlagc» i lvaliige Grunde«,' M Pl« , aus PrivallkUe eo Pt«., sivaliiae Zeile aul Terlleile und als Llngeiaudi 80 Pl«, AuswürilaeAui- N««e nur acocu Borimsdczatilun«,, Beleoblülier iverde» mit io Bl«, berechnet. kternivrcchanlchluk! «Mt I Nr. II und Nr. 2WXt. Stnrsckllli kiinnlil liecli Min »Wliillsii i» llninlii»».««« » »MM», rimi Hülle mn. rmemNiiIlicli diülss keil» ! K.». iime iicli k ülliritziintr. 20. ?do1o8rs lvdisvdv ^vvLrsIv zM«i. > 8tvtn kieulivttvu. Katalog gratis. kmi! Nlisclie HE. Z?L 28. Nr. 107. Hit,kl . Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Zum K>a»lenkaisenstieit. Gerichlsvcrhandlunge». Der russisch-japanische . Krieg. Berliner Lebe». > Svniltilft, 17. April 1A>4. Neueste Drahtmeldnnqen von, 16 April SyrakuS. Zur Mittagstafel beim Kaiser Wilhelm auf der „Hohenzollern" waren die Spitzen der Behörden von Syrakus geladen. Berlin, Eine telegraphische Ngchricht über den Ausgang hes Gefechtes bei Okatumba ist bis jetzt an amtlicher Stelle nicht eingegangen, Petersburg. Die „Russische Delegraphen-Agentur" meldet aus Port Arthur von gestern: Heute früh 6 Uhr erschien am Horizont ein kleines feindliches Geschwader, entfernte sich jedoch bald wieder. Um 10 Uhr kamen 23 scindlichc Schisse in Licht, die sich in zwei Gruppen '.eilten. Die eine nahm Aufstellung hinter Liauteschan und beschoß die User und die Tiger-Halb insel, die andere beschoß von der Reede aus den Goldenen Berg und die übrigen Batterien. Das heiler dauerte mit Unterbrechung dis 1 Uhr nachmittags. Unsere Schisse antworteten mit in direktem Feuer. Ein Schuh beschädigte einen japanischen Kreu zer. Nach anderen Meldungen erlitten 2 japanische Schisse Besckädigungen. Den Befestigungen und der Stadt fügte der Feind keinen Schaden zu. Getötet wurden einige Chinesen, ver wundet 2 Chinesen und 2 Russen, Paris. Anläßlich der Maßregelung de-- Admirale Bienaim 6 und Ravel erneuert der „Figaro" seine Erklärung, daß beide den Enthüllungen vollkommen fern ständen. Minister Pelletan wolle durch derartige Gewaltakte nur seine Unter gebenen einschüchtcrn und sie verhindern, vor der außerparlamen tarischen Untersiichungskommission noch mehr Indiskretionen auszusagen. TaS werde ihm aber nicht gelingen: cs werde z. B. der zum Seepräfckten von Lorient ernannte Vizeadmiral Melchior vor dieser Kommission picht anders sprechen, als er sich in seinem Bericht geäußert habe, den Pelletan jetzt durch einen anderen Bericht ersetzen lassen wolle. Der Kommission werde jedoch trotz aller Bemühungen des Ministers der ursprüngliche Bericht vorgelcgt werden, der einen wahren Alarmruf bilde. Die radikalen Blätter billigen die Entscheidung des Ministers. „Petite Republique" sogt, beide Admirale hatten durch die be gangene Indiskretion nicht nur die Gegner Pelletans, sondern auch gleichzeitig die Feinde Frankreichs über den Essektivbestand und die Menge der französischen Kriegsschiffe unterrichtet. Brest. An Bord des Kreuzers „Forbin" w»rde» gestern während der Fahrt von Rochcfort nach Brest durch Explosion einer Geschützvatrone 5 Mann verwundet, darunter einer schwer. Madrid. Nach hier clngegangcueil Meldungen wurde an der Küste von Marokko ein Lager der Aufständischen bemerkt. Das einzige dort befindliche Kriegsschiff „Sultan' beschoß die Küste. Barcelona. Der König begab sich nach Manresa und kehrte von dort nach Barcelona zurück, wo die -Häuser festlich erleuchtet waren. Lissabon. Der König ist leicht au der Grippe erkrankt. Konstantinopcl. Infolge der Vereinbarungen mit Bulgarien hofft man auf türkischer Seite, daß im Früh jahre und Sommer keine Bandenbcwegung stattsinden wird. Man beabsichtigt deshalb, oie baldige allmähliche Demobilisierung der im zweiten und dritten Korvsbereich von Adrianopcl und »aloniki stehenden mobilen Redifdivisioncn. Konstantinopel. Nach dem heutigen Selamlik wurde der bulgarische diplomatische Agent Natschewitsch vom Sultan in Audienz empfangen. Qerlliches,n,d Sächsisches. Dresden. 16. Avril. —* Bei Sr. Majestät dem K önig findet heute nachmittag 5 Uhr zu Ehren der Vertreter des hier tagenden Deutschen Flotten-Vereins eine größere Tafel statt, an der auch Se. König!. Hoheit der Kronprinz teilnimmt. Mit Ein ladungen zu dieicr Tafel sind folgende Herren ausgezeichnet worden: die Staatsminister v. Metzsch und Freiherr v. Hausen. Vom Deutschen Flotten-Verein: Präsident Otto Fürst zu Salm- Horstmar, Vizepräsident Freiherr v. Würtzburg, erhlicher Reichsrat der Krone Bayern »nd Oberst ü In anito der bayrischen Kavallerie-München, geichcjftssührender Vorsitzender General major z. D. Mengeä-Berlin, dessen Stellvertreter Geh. Rcgie- rungsrat Prof. Busley-Gerlin, Haiiptschatzmeistcr Kommerzien rat Navenc'-Berlin, die Herren Beisitzer: E. v. Bresscndors- Leipzig, König!, preußischer Kammerherr Gras Eckbrecht von Dürchciin-Montmartiu-Hannover, Generalmajor a. D. Keim- Berlin, Stadtverordneter. Banrat Kyllmann-Bcrlin, italienischer Generalkonsul v. Oldenbourg-München, würitembergiseyer Gencralleuinant z. D. v. Sarwey-Bcrlm und Prcfessor Dr. Sering-Berlin, Geschäftsführer Dr. Phil. Blum-Bcrlin. Vom Reichsmarincamt: Wirst. Admiralitätsrat Dr. Felisch und Ab- leiltingschef Fregattenkapitän o. Witzleben-Berlin. Vom Landes- ausschuß für das Königreich Sachsen: Präsident der Ober rechnungskammer Edler v. d, Planitz, Vizepräsident der Ober- rcchnnngskammcr Müller und Oberbürgermeister Geb. Finanz rat Beutler-Dresden, Oberbürgermeister Dr. Beck-Chemnitz, Amtshauptmaun o. Beschwitz-Zittci», Kommerzienrat Erberl- Plauen i. V„ Dr. med. Hvpf-Drcsdcn, Rechtsanwalt Justizrat Hösel-Chemnitz, Landgcrichtsrat Dr. Knackniß-Chemmh. Kom merzienrat Mackowsky-Dresden, Geh. Bergrat Merbach-Freiberg, Neichsgerichtsrat a. D. Stellmacher-Leipzig und Kommerzien rat Dr. Reichardt-Dresden, Ferner vom Ortsverband Dresden: Vorsitzender Stadtrat Dr. Kretzschmar, Bürgermeister a. D. Tr. Nake, Redakteur Oberwinder und Professor Dr. Weidenbach. —* Am 30. April, vormittags ll Uhr. findet im hiesigen Staatsbahngeneraldirektionsgebäildc, Wicneritraße 4, eine außer ordentliche Sitzung des Eisenbahnrats statt. Aus der Tagesordnung sicht „Tarifierung von Zucker und Melasse". —* Nach den bisherigen Bestimmungen durften Zinsscheine kautionsfähiger Wertpapiere nur in Ausnahmcsällen »nd in nicht zu großen Mengen von den Kassenstellen der Staatsbahnen in Zahlung genommen werden. Diele Bestimmung ist jetzt dahin erweitert worden, daß fortan die Güterlasscn verpflichtet sind. Zinsscheine fäch stich er Staatsanleihen nach Eintritt des ausgedrucklen Fälligkeitstages, sowie auch schon innerhalb der letzter 14 Tage vor dem Fälligkeitstage in Zahlung zu nehmen. Zinsscheine, deren ausgedruckte Vorlegungs- oder Ver jährungsfrist bereits abgelausen ist, oder bei denen der Maus dieser Frist unmittelbar bevorsteht, werden zurückgewicsen. —* Am 21 Avril vollendet das Wettiner GNmnasium, wie bereits kur, mitgekeilt, das erste Pierteliiihkliundert seines Be stehens. Zur Feie, dieses Jubiläums finde» am 21. d. M. im Saale des Gcwerbebauies musikaltiche und dramat'iche Aufführun gen statt, an die sich ein seitlicher Ball c»,schließt. Die Haupt- seier besteht aus einem Festaktus, Freitag, den 22. Avril, vor mittags 11 Mir, in der Aula drs Gymnasiums: nachmittags 5 Mir vereine» sich die alten Schüler mit de» Lehrer» zu einer Festigiel im Saale des „Zoologische» Gartens". Zntriltskarte» sind kür den 21. d. M i» der Civeditioii des Gymnasiums, für das Festmahl bei Herrn Rechtsanwalt Dr. N e u m an», Georg- Platz II. 2.. zu entnehmen. —* Zum Krankcnkassenstreit schreibt Pros. Dr. R. Kutner in der von ihm herausgegebenen „Zeitschrift für ärztliche Fortbildung" unter dem Titel: „Dlra Oerinans tc> tlm krönt.": „Der ehrenvolle Ruf, der während der chinesischen Wirren an die deutsckien Truppen erging, wiederholt sich bei den Aerzten bei jeder lebensbedrohenden Krankheit, bei jeder Epidemie, in jedem Feldzuge. Und noch niemals ist der Rm: „Die Aerzte vor die Front" ungestört verhallt. Kein anderer akademischer Stand hat an Aufopferung und Hingabe im Dienste der Ocfsentlichkeit >o viel zu leisten, als der ärztliche. Immer wieder muß das viel acmihbrauchte Wort „Humanität" dazu herhasten, um Opfer der Aerzte zu rechtfertigen, welche man von keinem akademischen Stande verlangt. Aber freudig wurden bisher alle diese Opfer dargebracht. Iw Zuge der modernen Zeit lag es, den breiten Massen der Bevölkerung zu zeigen, daß sie Gesamtheit, daß das Staatswesen für sie nach Möglichkeit sorgt; so entstand bei uns die sozial-politischc Gesetzgebung, um welche uns mit Recht alle Nationen beneiden. Allein, wiederum waren die Aerzte die jenigen, von welchen man besondere Leistungen im Interesse der Allgemeinheit verlangte: denn das Krankenvcrsichcrungsgesctz, welwes den Blassen zum Segen wurde, war der Hanptanlaß zum wirtschaftlichen Niedergang des ärztlichen Standes Jmmcr mehr drang in die Leitung der Krankenkassen die Sozialdemokratie ein; und heute ist cs soweit gekommen, daß die Krankenkasscubewegung seitens der Arbeiter säst durchweg ,a>s eine sozialdemokratische Parteisache betrachtet wird. Die sozialdemokratischen Kranken- kasscnlciter gewannen immer mehr das Bewußtsein der Macht- Haber gegenüber den Aerzten. sodaß schon seit längerem die Aerzte als die wirtschaftlich Schwächeren gelten müssen. Nu» sollte man meinen, daß sich hierbei eine willkommene Gelegenheit für die Sozialdemokraten geboten hätte, zu zeigen, in welcher Weise sie im stände »nd gewillt sind, das Recht des wirtschaftlich Schwächeren zu wahren und für dasselbe einzutreten. Gerade das Gegenteil geschah! Wohl nirgends ist das wirtschaftliche Ucbcrgewicht des Stärkeren gegenüber dem Schwächeren in so rücksichtsloser Weise znm Schaden des letzteren ausgcnüht worden, wie bei dem Ver- hältnis der Krankenkaisenvorstände zu den Aerzten. Dies gibt zu denken, was wohl geschehen würde, wenn sich der Wunsch der Sozialdemokratie erfüllte und sie einmal das Hest in die Hände bekäme. Nirgends in Deutschland sind aber die Gegen sätze so hart auseinander gestoßen, wie in Lcivzig. Es ist ,chmerzlich, zu sehen, in welcher Weise hier der ärztlich. Stand gleichzeitig gegen die Anfechtungen von oben und unten kämpfen muß, um sein tägliches Brot zu verteidigen. Darüber müssen sich die zuständigen Behörden doch wohl klar sein, daß hinter de» Aerzten Leipzigs die gesamte Aerztcsthast Deutschlands steht. Bisher ist eS dem Kassenvorstcmdc trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, die von der Kreishauptiiiannschast vorgcschri ebene Anzahl non Tistriktsärzten zu gewinnen. Tie Universitätslehrer habe» sich der übrigen Aerzleschast cingeicküossen, und die Privat ärzte haben sich auf Ehrenwort verpflichtet, Kassenmitglicdern nur im äußersten Notfälle eine einmalige Hilfe zu leisten. Es sollte den Behörden doch zum Rewußsiein gelangen: tvas hier auf dem Spiele steht. Die demonstrative Mitbeteiligung der Leipziger Universitätslehrer bringt es anschaulich zum AuÄruck, daß es sich nicht allein mehr um materielle Dinge handelt, sondern daß ideelle und kuturelle Güter, auf welche kein Staats wesen verzichten kan», gefährdet sind. Denn wenn man zugtbt. daß die Volksgciunbheit von der wissenschaftlichen Leistungs fähigkeit des ärztlichen Standes beinahe unmittelbar abhängt, daun wird man auch zugestehcn müssen, daß es mit zu den wesentlichsten Aufgaben eines geordneten Staatswesens gehört, den Aerzten ihre wirtschaftliche Existenz tunlichst zu erleichtern. Nur dann sind sic im stände, jederzeit, wie bisher, alle Opfer, welche die Allgemeinheit von ihnen verlangt, in deren Interesse dürzubringen, nur dann werden sie geneigt sein, wo immek — ob im Frieden bei einer Epidemie oder im Kriege auf dem Schlacht- feldc — dem Rufe zu folgen: „Die Aerzte vor die Front!" —* Am 10. d. M- bat, wie bereits kurz erwähnt, der Vor stand des W et t i n s ch ü tzen b und es im Königreich Sachsen und der Ausschuß der Wettin-Iubilännis-Stiituiig der Tchützen- vereinc Sachsens in Chemnitz Sitzung nbgehalten. Ter Bundes vorstand bewilligte an drei Gesellschaften anläßlich von Jubiläen, nämlich der Privilegierten Scheibenschützen-Geiellichaft Dresden. Bürgerschützengilde Rochlitz »nd SchntzengeseUichaft Aue i. V.. so wie an Herrn Hofvptiker Fritz Roettig Auszeichnungen in Gestalt von Fahnennägeln und Ebrendiplom. Für das 6. Wettinbundcs- schießen in Chemnitz wurden 1000 Mk. bewilligt, für ein bclonderes Jiibelgeschenk an die Dresdner Gesellschaft 100 Btt.: ferner wurde der Druck künstlerisch ausgcstattetcr Diplome für die Mitglieds- gesellschasten bcschlosien. Die Wcttin-Jubiläums-Stiftung der L-chiitzenverelne Sachsen? bewilligte an drei bochbetagte Schützen Unterstützungen, während vier andere Gesuche abgclehnt werden mußten. Während der Vorstand des Wcttinschützcnvundes sich bei der bevorstehenden in Chemnitz am 15. August d. I. abziihaltcnden Generalversammlung vollständig zu erneuern hat, scheiden satznngs- gcniäß auS dem Ausschuß der Stiftung diesmal die Herren Priva- tus Tögcl-Püna, Kniismann Geyer-Zwickan und Töpfermeister BorSdors-Pnlsnitz aus. so daß von den Kreishauptmnnnlchaften Dresden. Zwickau und Bautzen se eine Stelle neu zu besetzen ist. —* Der Technische Ausschuß des Vereins für vaterländische Fe st spiele hielt gestern abend im Restaurant Kunst und Wiffenschuft. ff* W oche n-Spic lpl a n der Könial. Hoftheater. Opernhaus. Sonntnn: „Figaros Hochzeit." Montag: „Joseph in Egypten." Dienstag: „Die lustigen Weiber von Windsor." Mittwoch: „Tannhäuscr." Donnerstag: „Samson und Dalila." " " - - - -- - - - Maskenbälle." , Freischütz." Montag, 25., „Fra Diavolo." — Schauspiel haus. Sonntag: „Rose Bernd." Montag: „Es werde Recht." Dienstag: „Miß Hobos." Mittwoch: „Rose Bernd." Donners- tiw: „Hamlet." Freitag: „Hciicmanns Töchter." Sonnabend: „Die deutschen Kleinstädter." Sonntag: Nachmittags hs>2 Uhr: c. Volksvorstellung: „Prinz Friedrich von Homburg": abends A8 Uhr: „Flachsmann als Erzieher." Montag, 25., „Rose Bernd. ff* Herr Professor Dr. Wilhelm Ost Wald, Direktor des physikalisch-chennichen Instituts an der Universität Leipzig, wurde von der Universität Cambridge zum Ehrendoktor der Noturwiffenschasien ernannt. ff Eine der bedeutendsten Schweizer Maker. Lorenz Rüdisühli. tritt im Oktober d. I. in sei» 70. Lebensjahr. Da» Ereignis soll durch eine Ausstellung möglichst aller Werke des Künstlers in der Basler Kunsthaüe gefeiert werden. ff Amerika steckt tief in der „Parsifal"-Mode. Ein Heer von „Parstfal".Erklarern und -Vorlesern hat das Land überschwemmt, und das ganze Musikleben von der atlantischen bis zur pacifischen Küste ist auf „Parsifal" gestimmt. Mancher kleine Theaterdlrektor sucht von den Brocken zu erschnappen, die von des Reichen Tische fallen. Allen voran stürmt der Eigentümer eines kleinen Musentempels in Williamsburg — einem Teile Brook- lynS — der das Bühnenweihsestspiel noch in dieser Saison auf- führte, während seine Kollegen doch wenigstens bis nächsten Winter warten wollen, Der Herr Direktor lieb sich anfangs seine Sitze mit 10, 20 und 30 Cents bezahlen, aber den „Parsis die Solopartien sind gar nicht übel besetzt und die Ausstattung ist, wie tmmer in amrrtkonischen Theatern, recht reich. Und das Publikum? Bayreuth kann sich keine größere Andacht wün schen: man wird unwillkürlich an das Wort „Sie kommen als Spötter und bleiben als Andächtige" erinnert. — Demnach ist „Parsifal" absolut nicht umzubringen! Berliner Lebe». O. Berlin. 14. April. „Berlin wird Weltstadt!" In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war es, als der damaligen Berliner erklärter Theaterliebling, der famose Komiker Karl Helmcrding, unter dem ironischen Gelächter seiner stets zur Selbstverwaltung aufgelegten Zuhörer ein flottes Couplet mit diesem zündenden Kehrreim sang. Das klang damals in der engbrüstigen, klein städtischen, dürftigen Hauptstadt Preußens wirklich sehr varodox. Aber nun bestätigt es längst die Zeit. Berlin ist Weltstadt geworden und versteht cs immer mehr, sich seinen Rang neben den älteren und längst anerkannten Weltstädten zu erobern. „Berlin wird Seestadt!" So kann man vielfach behaupten hören, und den meisten mag dieser Ausspruch noch komischer und seltsamer klingen, als vor 40 Jahren der zuerst erwähnte. Frei lich, wer sich einigermaßen da umtut, wo die verhältnismäßig bescheidenen Wasserstraßen die deutsche Reichshauptstadt durch- lausen, der wird, wenn er es nicht schon vorher wußte, staunen über den gewaltigen Verkehr, der sich dort entwickelt, wie, neben bei bemerkt, Berlin einen Reichtum an Brücken aufwcist, der sich beinahe mit demjenigen Venedigs zu messe» vermag. Die kleine unbedeutende Spree allein hat natürlich solche Wunder nicht be wirkt. Auch hier zeigt sich wieder der weite und praktische Blick der Hohenzollernsursteii, denen Berlin so unendlich viel zu ver danken hat und die frühzeitig erkannt haben, daß hier ein aus gedehntes Kanalnetz eine unabweisliche Notwendigkeit ist, um das zu ersetzen, was eine kärgliche Natur von sich aus nicht zu liefern vermochte. Liegen andere große Städte an stattlichen Flüssen, so liegt Berlin sozusagen an Kanälen, die namentlich der Große Kurfürst so sehr gefördert hat, nachdem er in Holland tue ungeheure wirtschaftliche Bedeutung dieser künstlichen Wasserstraßen näher kennen gelernt hatte. Daher schreibt es sich wohl auch, daß einzelne ältere Stadtteile an der Berliner „Water kant" so die Geoend um die Fischbrücke, ein echt niederländisches Gepräge tragen. An Amsterdamer Kanalblickc erinnerte ins besondere die vor 10 Jahren erst medergelegte sogenannte Schloß- sreiheit, aus der sich heute dos große Kaiser Wilhelm-Denkmal von Begas erhebt. An Amsterdamer Verhältnisse erinnert -ucli jetzt schon vielfach der Verkehr auf den Berliner Wasserstraßen, der allerdings fast ausschließlich Frachtverkehr ist und als'solcher denjenigen zahlreicher Großstädte, die an einem Ricsenstrom liegen, längst überflügelt hat. Nach der letzten vorliegenden Statistik, die allerdings bereits fünf Jahre alt, also wieder von der Gegenwart weit überholt ist, liefen in Berlin in einem Jahre nicht weniger als 10900 Per- sonendampscr, 34271 Schleppdampfer, 1710 Güterdampfer und 70226 „Segelschiffe" ein, von denen die letzteren, bei Lichte be trachtet, sich allerdings als bescheidene „Overkädne" entpuppen, die nur ausnahmsweise die stolzen Segel aufsetztcn, sonst aber durch lange Stangen von kräftigen Menschenhänden und Schultern mühsam vorwärtsgestoßcn werden. Jnsgciamt haben diese im Jahre 1899 in Berlin schwer beladen eingelaufcncn Fahrzeuge einen Güterverkehr von rund 6> ^ Millionen Tonnen bewältigt! Angesichts dieser höchst stattlichen Zahl »nd der bisherigen so überaus bescheidenen Wasserverhältnisse wird man vielleicht die Prophezeiung nicht mehr ohne weiteres verlachen: Berlin wird Seestadt! Geht man doch auch in de» Kreisen der Berliner Verwaltung ernstlich mit dem Plane um, draußen an der Spree unmittelbar vor Berlin, am Stralauer Anger, einen neuen Berliner Hafen mit ausgedehnte« Hafen- und Speicher anlagen zu errichten. Die Vorarbeiten sind schon sertiggestellt, das erforderliche Gebiet zu Lande und auf der Wasserfläche ist von der Berliner Stadtgemcinde bereits erworben worden, und die kaufmännischen Vertretungen haben sich zu ansehnlichen finan ziellen Opfer» für die dem gewaltigen und sich weiter aushreitendcn Äasserverkehr der deutschen Rcichshauptstadt entsprechenden Speicheranlagen verpflichtet. Im Mittelpunkte des Ganzen soll ein großer Zcntralspeichcr und im Anschluß an ihn eine Reihe weiterer Baulichkeiten, wie Spezialspeichcr und -schuppen, er- richtet werden. Natürlich wird man alle diese Einrichtungen nach dem neuesten Silo- und Bodensystem in möglichst mustergültiger Weise Herstellen lassen. Der neue Berliner Hasen wird sich am rechten Sprceufer in cmcr Länge von etwa 1350 Metern hin- ziehen und mit dem benachbarten Ringvahnbof Stralau-NummckS-
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